Pfarrerstreit in Oberösterreich: Vier Fäuste für ein Halleluja?
In einer Innviertler Gemeinde tobt seit Wochen ein Streit zwischen dem neuen Pfarrer und seinem Vorgänger
Wien (kath.net) - In der Innviertler Gemeinde Wernstein tobt seit einiger Zeit ein obskurer Pfarrerstreit. Dies berichtete der ORF am Wochenende. Der Streit besteht zwischen dem pensionierten Pfarrer Josef Siegl (69 Jahre) und seinem 60-jährigen Nachfolger Hubert Ritt. In der vergangenen Woche eskalierte die Situation neuerlich, als Siegl ein "Rundschreiben" herausgab, in dem er sich laut eigenen Angaben "gegen ungerechtfertigte Vorwürfe verteidigt". Er habe sich immer bemüht, mit seinem Nachfolger gut auszukommen, "leider ist das mit ihm nicht möglich".
Bereits vor einigen Wochen war der neue Pfarrer Hubert Ritt, der auch Theologieprofessor ist, mit dem Vorwurf der Rufschädigung an die Öffentlichkeit getreten. Er warf dem Altpfarrer vor, falsche Gerüchte in der Pfarre zu verbreiten und sich wie ein "Reserve-Pfarrer" aufzuführen. Bereits vor einiger Zeit hatte Ritt ein "Pamphlet" des Altpfarrers dem Gericht wegen des Verdachts der Ehrenbeleidung übermittelt.

Dem Theologieprofessor reicht es: "Ich verstehe nicht, warum Siegl nicht aus dem Verkehr gezogen werden kann." Die Diözese Linz sieht sich derzeit außerstande, den Streit zu schlichten. Man könne dem früheren Pfarrer laut Angaben des Generalvikars Josef Ahammer "weder das Schreiben noch das Wohnen in Wernstein verbieten". Der Bürgermeister des Ortes, Walter Labmayer, zeigte sich bestürzt: "Wir erwarten uns, dass die Diözese etwas tut", sagt er. Sie müsse gegen Siegl "mehr Durchschlagskraft zeigen".
 
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