Rossmann: Sommersaison trotz Hochwasserkatastrophe ausgezeichnet
Österreich konnte seine Position gegenüber den Alpenraum-Konkurrenten deutlich verbessern
Wien (bmwa) - Im Sommerhalbjahr 2002 sind die Tourismusumsätze nach vorläufigen Berechnungen um 6,2% gegenüber dem Vorjahr angestiegen und haben eine Größenordnung von rund 8,48 Milliarden Euro erreicht. Diese Werte sind, wie Tourismus-Staatssekretärin Marès Rossmann am Montag (09. 12.) in einer Pressekonferenz erklärte, neuerlich ein Beweis, dass der Tourismus zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der österreichischen Wirtschaft und zu den wichtigsten Exportartikeln gehört.

Mit den vorliegenden Ergebnissen wird deutlich, dass sich das bisherige Wachstumstempo gegenüber der Sommersaison des Vorjahres nur leicht verminderte und der österreichische Tourismus trotz der Konjunkturschwäche, vor allem in Deutschland, und der Hochwassereffekte ausgezeichnet abschnitt. Unbezweifelt bleiben die Folgen der Hochwasserkatastrophe in Form von Sachschäden bzw. Nachfrageausfällen, von denen in erster Linie die Bundesländer Wien, Nieder- und Oberösterreich durch Nachfragestagnation getroffen wurden: Niederösterreich mit -0,7% und Oberösterreich und mit +1,7%. In Wien (+0,6%) hat sich auch das Nachlassen des Städtetourismus mit seinem überdurchschnittlich hohen Anteil von Flugreisenden bemerkbar gemacht.

In den anderen Bundesländern machte sich die Verlagerung von Flug- zu Autoreisen - eine der Folgen des 11. September 2001 -, die erfolgreiche Positionierung Österreichs als Urlaubsdestination im Herzen Europas und die konsequente Nutzung des Wellness-Booms deutlich bemerkbar, erklärte die Staatssekretärin. Dadurch erzielten das Burgenland mit +10,4%, Tirol +9,8 und Kärnten +7,2% besonders deutliche Zuwächse. Vorarlberg (+6,6%), Salzburg (6,3%) und die Steiermark (+5,4%) entwickelten sich ähnlich wie der Österreich-Durchschnitt

Auf den wichtigen Herkunftsmärkten konnten in Bezug auf die Nächtigungen Gästen aus Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz, Belgien, Italien und Deutschland relativ kräftige Zuwächse erzielt werden. Rossmann sieht darin einen Erfolg der verstärkten Bemühungen der Österreich Werbung auf diesen Märkten. Die Nächtigungszahl der britischen Gäste und der Österreicher stagnierte, jene von US-Amerikanern war stark rückläufig.

Insgesamt betrachtet kann das Kalenderjahr 2002 als erfolgreich bezeichnet werden. Trotz Konjunkturschwäche und der Hochwasserkatastrophe werden die Tourismusumsätze im Jahresdurchschnitt mit rund 6% nur etwas schwächer als 2001 (+8,3%) auf 17,6 Milliarden Euro ansteigen. Österreich konnte im Jahr 2002 deutlich seine Position gegenüber den Konkurrenten im europäischen Alpenraum verbessern, zumal diese mit Nachfragerückgängen konfrontiert waren.

In der Entwicklung in den einzelnen Unterkunftskategorien sieht Rossmann einen Trend zum Qualitätstourismus. Die starken Rückgänge im Bereich der privaten Zimmervermieter führt die Staatssekretärin zum Teil aber auch auf das Fehlen einer für ganz Österreich einheitlichen Dachmarke zurück. Eine darauf gerichtete Initiative der Österreich Werbung habe nicht bei allen Tourismusverbänden Zustimmung gefunden, bedauerte Rossmann.

Die kommende Wintersaison gehe von einem hohen Niveau aus, so dass sie realistischer Weise nur geringe Zuwächse bei den Nächtigungszahlen erwarte, betonte Rossmann in einem Ausblick auf die Zukunft. Bei den Umsätzen könne jedoch ein Zuwachs von 5% erreicht werden. Zur Sicherung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft erwartet sie in der neuen Legislaturperiode neben der Abschaffung des 13. Umsatzsteuertermins eine allgemeine Steuerentlastung und speziell für die Gastronomie die Wiedereinführung der vollen Absetzbarkeit von Geschäftsessen.
 
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