Londoner High-Court: »Ja« zu experimenteller Gehirninjektion
Zustimmung schafft rechtlichen Präzedenzfall
London (pte) - Der Londoner High-Court hat sich für die Injektion eines experimentellen Medikamentes in die Gehirne zweier an vCJD (neue Variante der Creutzfeldt- Jacob- Krankheit) erkrankte Teenager entschieden. Zwei 15- und 18-jährige Teenager erhalten weltweit erstmals eine Injektion mit dem Medikament Pentosan Polysulphat direkt in das Gehirn. Die Entscheidung stellt einen rechtlichen Präzedenzfall dar. Da ein Krankenhaus des NHS (National Health System) den Eingriff trotz richterlicher und ärztlicher Zustimmung ablehnt, sucht man nach einem neuen Krankenhaus.

In einem Bericht der BBC http://news.bbc.co.uk/2/hi/health/2563127.stm erklärte die mit dem Fall betraute Londoner Richterin Dame Elizabeth Butler-Sloss: "In beiden Fällen sind aus normalen Teenagern hilflose Invaliden geworden, die im Bett liegen und an Lebensfreude stark verloren haben. Beide Familien sind über die Krankheit und die vorgeschlagene Behandlung sowie deren Vor- und Nachteile gut informiert." Verläuft die Suche nach einem behandelnden Krankenhaus erfolgreich, könnte der Eingriff in einigen Wochen durchgeführt werden.

Die befürwortenden Mediziner hoffen, dass sich Pentosan an die die Krankheit auslösenden Prionen, die langsam die Gehirnzellen zerstören, heftet. Die Eltern sehen den Eingriff, über dessen Ausgang keine Klarheit herrscht als "experimentelle Behandlung" und kein Experiment, das einfach nur erprobt werden will.
 
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