Leoben (idw) - 50 Jahre unterschiedlicher Regionalpolitik und fehlender Zusammenarbeit entlang des sogenannten
"Eisernen Vorhangs" haben tiefe Spuren hinterlassen. Sie zu beseitigen, ist Aufgabe eines EU-Projektes
unter der Leitung von Leobener Wissenschaftern.
Quer durch Europa zeichnen sich die Grenzgebiete entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs durch ihre Heterogenität
hinsichtlich des ökologischen Gleichgewichts, der Landnutzung, der sozioökonomischen Struktur sowie der
landwirtschaftlichen und industriellen Entwicklung aus.
"Iron Curtain"
Das Projekt "Iron Curtain" gehört innerhalb des 5. Rahmenprogramms der EU zum Teil "Lebensqualität
und Management lebender Ressourcen" und ist verbunden mit der Leitaktion "Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft
sowie integrierte Entwicklung ländlicher Gebiete, einschließlich Berggebieten". Es spricht insbesondere
den Schwerpunkt "Neue Instrumente und Modelle für die integrierte und nachhaltige Entwicklung ländlicher
und anderer relevanter Gebiete" an.
Projektziel "umweltgerechte Entwicklung"
"Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines auf der vielfältigen Erfahrung der Projektpartner
fußenden Sets von Methoden, das zu einer Standardvorgehensweise für die integrierte Ressourcenanalyse,
-bewertung und -bewirtschaftung auf der Grundlage einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung weiterentwickelt
werden soll", so Dr. Hans Kürzl von der Montanuniversität Leoben. "Diese wird in mehreren Fallstudien
entlang eines europäischen Nord-Süd-Profils erprobt und skaliert. Daraus wird ein generisches Modell
entwickelt, das sich auf andere Räume entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs übertragen und anwenden
lässt", so Kürzl weiter. Einschlägige Nutzer finden sich hauptsächlich in Institutionen
der Regional- und Agrarpolitik, der Regionalplanung und des Natur- und Umweltschutzes.
Projektleitung in Leoben
Die Projektleitung liegt in den Händen der Abteilung für Technische Ökosystemanalyse an
der Montanuniversität Leoben unter Vorstand: Prof. Jürgen Wolfbauer. Für das Projektmanagement ist
Dr. Hans Kürzl verantwortlich. Die Aufgaben für die Forscher der Montanuniversität liegen in den
Bereichen Projektplanung und Konzeption, Erstellung der Projektanträge, Partnermanagement sowie in den Themenbereichen
Entwicklung von Bewertungsmethoden, Regionalwirtschaft und Ökosystemforschung.
Internationale Zusammenarbeit
Projektpartner sind neben der Montanuniversität Leoben die Aristotle University of Thessaloniki, das
Institut für Geographie und Angewandte Geoinformatik der Universität Salzburg, Interconsult International
ASA in Oslo, GEO Ltd. aus Prag, Geonardo Ltd., Budapest, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Universität
Miskolc in Ungarn. |