Lebenslauf von Dr. Andreas Khol
Wien (övp-pk) - Der bisherige langjährige Klubobmann der ÖVP, Dr. Andreas Khol, wurde am Freitag (20. 12.) vom Plenum des Nationalrates mit 130 von 160 gültigen Stimmen zum Ersten Präsidenten des Nationalrates gewählt. Khol nahm die Wahl "in Demut und mit Freude" an.

Der Lebenslauf des prominenten ÖVP-Politikers
Dr. Andreas Khol ist Südtiroler und wurde am 14. Juli 1941, in Bergen (Deutschland) geboren. Er ist mit Mag. Heidi Khol verheiratet und Vater von sechs Kindern (Andrea, geb. 1965, Veronika, geb. 1966, Hemma, geb. 1969, Florian, geb. 1971, Lorenz, geb. 1975 und Julian, geb. 1979). Zwei seiner Töchter haben ihn schon zum mittlerweile vierfachen stolzen Großvater gemacht.

Ausbildung
Volksschule und Gymnasium mit Matura in Sterzing und Innsbruck. Jus-Studium in Innsbruck und Paris, 1963 Promotion zum Dr.jur.

Akademisches, Verfassungsrecht
1966 wird Khol Sekretär im Österreichischen Verfassungsgerichtshof. 1969 bekommt er die Lehrbefugnis für Verfassungsrecht und Internationale Organisation. Habilitationsschrift "Zwischen Staat und Weltstaat - die Internationalen Sicherungsverfahren zum Schutz der Menschenrechte". 1971 endet das Dienstverhältnis mit der Universität Wien, seither hat Dr. Khol kein Dienstverhältnis als Beamter oder ähnliches. Seit 1980 trägt Khol den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors ohne Dienstverhältnis. Von 1982 an war Khol für viele Jahre auch Verfassungssprecher der ÖVP.

Außenpolitik, Europa
1969 wird Khol internationaler Beamter im Europarat, in der Europäischen Kommission für Menschenrechte. Von 1972 bis 1974 ist er gewählter Erster Präsident der Personalvertretung des Europarates. Von 1978 bis 1994 übte Khol das Amt des Exekutivsekretärs der Europäischen Demokratischen Union (EDU) aus. Von 1981 bis 2001 war er zudem Mitglied des Rates für Auswärtige Angelegenheiten, 2001 wurde der Rat zum Rat für Fragen der österreichischen Integrations- und Außenpolitik, auch hier ist Khol wieder Mitglied. Von 1990 bis 1994 war Khol auch außenpolitischer Sprecher der ÖVP. Von 1992 bis 1994 leitete er das Internationale Büro der ÖVP.

ÖVP, Politische Akademie, Parlament
Von 1974 bis 1992 war Khol Direktor der Politischen Akademie der ÖVP in Wien. Von 1992 bis 1994 war er Vizepräsident der Politischen Akademie mit dem Geschäftsbereich "Internationale Arbeit" 1983, 1986, 1990, 1994, 1999 und 2002 wurde Khol als Vertreter von Tirol (Wahlkreis Innsbruck Stadt) in den Nationalrat gewählt. 1986 wurde er Verfassungssprecher der ÖVP. 1990 bis 1994 außenpolitischer Sprecher der ÖVP bis 1994 war er auch Obmann-Stellvertreter des Verfassungsausschusses des österreichischen Nationalrates. Im November 1994 wurde Khol mit fast 90 Prozent der Stimmen zum Klubobmann der ÖVP im Nationalrat gewählt. Nach der Nationalratswahl 1999 war Khol für etwa drei Monate Dritter Präsident des Nationalrates, im Februar 2000 wurde er zum Klubobmann der ÖVP wiedergewählt. Seit 1995 ist Khol Obmann des Südtirol-Unterausschusses im österreichischen Parlament. Seit heuer (2002) ist Khol auch Bundesobmann-Stellvertreter des Österreichischen Seniorenbundes.

Publikationen
Seit 1976 ist Khol Gründer und Mitherausgeber des Österreichischen Jahrbuches für Politik. Darüber hinaus ist Dr. Khol Autor zahlreicher Publikationen auf den Gebieten Außenpolitik, Europapolitik, Sicherheitsfragen, allgemeine politische Regierungs- und Verfassungslehre, Verfassungs- und Rechtspolitik.

In den letzten Jahren verfasste Khol drei Bücher: "Mein politisches Credo" (1998), "Durchbruch zur Bürgergesellschaft" 1999) und "Die Wende ist geglückt. Der schwarz-blaue Marsch durch die Wüste Gobi" (2001).
 
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