Fülle von Plastiken aus verschiedensten Materialien „in die Welt geworfen“
Klagenfurt (lpd) - Aus dem Krastal „purzeln“ die Skulpturen des akademischen Bildhauers Helmut Machhammer
(40) in die Landeshauptstadt – genauer gesagt in die galerie.kärnten. Auch heuer wird der Förderungspreisträger
des Landes Kärnten im Bereich „Bildende Kunst“ wieder am Arnulfplatz im Zusammenhang mit der Kulturpreisverleihung
2002 bis Ende März präsentiert. Die Eröffnung nahm Kärntens Kulturreferent Landeshauptmann
Jörg Haider vor. Die Laudatio hielt Friederike Schwab aus Graz, die auf die Bedeutung der räumlichen
Umgebung für die Sichtweise auf die Plastiken verwies: „Die galerie.kärnten ist eine optimaler Ausstellungsort!“
In der Ausstellung sind 9 Zeichnungen, 2 Malereien, 6 Messing-, 2 Bronze-, 2 Schaumstoff- und 5 Steinfiguren sowie
3 Installationen in Wachs zu sehen. Dazu zitierte Haider den Philosophen Martin Heidegger: „Du wirst in die Welt
geworfen“ – und nichts ist wie es ist.
Als wichtigste Stationen seiner Laufbahn nennt Machhammer neben dem Studium bei Prof. Joannis Avramidis an der
Akademie der bildenden Künste in Wien und dem Krastal, die Fülle von Ausstellungen im Ausland – und hier
vor allem Japan vor zwei Jahren, wo er alle seine Arbeiten verkaufen konnte oder Deutschland, wo eine seiner bislang
größten Plastiken von der Stadt Wolfsburg (1998) angekauft wurde und gleich in Nachbarschaft zu einer
Skulptur des international bekannten Künstlers Tony Craigg steht.
Mit seinem berühmten Mentor Otto Eder (1924-1982) und somit dem Steinbruch Krastal bei Villach kam der junge
Student bereits 1979 zum ersten Mal in Kontakt. Gemeinsam mit anderen Kollegen des Steinbildhauer-Symposions Krastal
stellte er als Vertreter des Landes Kärnten 1988 seine Arbeiten in der Wiener Secession aus. Als langjähriger
Organisator und Vorsitzender des Krastaler Symposions ist der Bildhauer vor allem nach 1989 auch in Kärnten
als freischaffender Künstler allgemein bekannt geworden: zwei Ausstellungen in der Fußgängerzone
in Villach, 1991 Präsentation im Rahmen der ersten Kärntner Landesausstellung in St. Paul im Lavanttal,
1995 Bildhauer-Symposion im Europapark Klagenfurt oder 1996 und 2001 in Völkermarkt. Konkrete Zeugnisse der
mannigfaltigen Bildhauertätigkeit Machhammers sind heute an der Ortseinfahrt in Sattendorf am Ossiachersee,
in St. Georgen am Längsee, in Millstatt, im Europapark Klagenfurt, in der Gemeinde Weißenstein bei der
Autobahnabfahrt Villach West (Kreisverkehr) sowie in der Galerie Walker in Schloss Ebenau etc. zu sehen.
Kunstgeschichtlich betrachtet stellt der sympathische Wahlkärntner Machhammer eine unglaublich vielseitige
Begabung dar, die gleichzeitig verschiedene Stilrichtungen beherrscht. Im Jahre 1996 hat Machhammer mit seinen
beweglichen Figuren einen eigenständigen künstlerischen Weg gefunden. Der Bildhauer arbeitete dabei vorrangig
mit Krastaler Marmor und die Größe einer solchen Kipp-Skulptur ist nicht selten von der Kraft des Menschen
abhängig, der sie bewegen soll. Nicht nur aufgrund seines neuen Arbeitsmaterials „Schaumstoff“ haben seine
Werke die Schwerkraft scheinbar verloren und lassen sich beliebig oft kippen und auf verschiedene Ebenen drehen.
In der Serie „Purzeln“ erreicht die menschliche Gestalt durch das ständige Verändern der Position und
des Betrachterblickwinkels ungeahnte Ausdrucksmöglichkeiten – wobei er das „purzeln“ sowohl als Substantiv
(passiv) als auch als Verb (aktiv) benutzt – je nach Höhe seiner Figuren schreibt er sie entweder GROSS oder
KLEIN.
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