Kunsthalle Wien: Rückblick und Ausblick | ||
200.000 Besucher im Museumsquartier Wien (rk) - Annähernd 200.000 Besucher in der Kunsthalle im Museumsquartier, 23.000 im project space am Karlsplatz: Kunsthallen-Direktor Gerald Matt zog am Dienstag (17. 12.) eine positive Bilanz des Jahres 2001, des erste im Vollbetrieb im Museumsquartier und im neuen Kubus am Karlsplatz. Die Kunsthalle hat mir ihrem ausschließlich zeitgenössischen Programm, vielfach mit Positionen abseits des Mainstreams, auch unter Einbeziehung der Kunst von Drittweltländern, ihr Publikum gefunden: viele, großteils studentische junge Besucher, neben den Wienern mit 56 Prozent sind auch die Touristen mit 44 Prozent gut im Besucherspektrum des Hauses vertreten. Mit dem Ausstellungsprogramm des kommenden Jahren hofft man in der Kunsthalle auf eine Fortsetzung des positiven Trends, wenn auch die Besucherdecke erreicht sei. Das Jahresprogramm ist gekennzeichnet durch viele Bezüge zur realen Welt, die uns umgibt, zu Phänomenen und Problemen, mit denen die Menschen konfrontiert sind: so etwa in der Ausstellung "Attack!", Kunst und Krieg in Zeiten der Medien oder "Go Johnny Go!", welche dem Phänomen Elektrogitarre gewidmet ist. Mit ihrem Ausstellungsprogramm verfolgt die Kunsthalle das Ziel der Authentizität, der Eigenständigkeit im internationalen Getriebe, Kooperationen mit ähnlich gelagerten Häusern sollen ein internationales Netzwerk schaffen. Mit eigenem Know How ist man und will man exportfähig sein, weitere Pläne gelten dem Ausbau des project space als Ort des wissenschaftlichen Transfers, der künstlerischen Intervention am Karlsplatz und einer verstärkten Vermittlungsschiene, um das Publikum an die Kunst heranzuführen. Probleme gebe es Dank der im neuen Haus um das Dreifache höheren Betriebskosten bei der Finanzierung, insbesonders, da sich der Bund völlig von der Subventionierung der Kunsthalle zurückgezogen hat. Die Stadt Wien steuert jährlich rund vier Millionen EUR zum Betrieb bei. Im Museumsquartier benötige man für alle Institutionen mehr Signale außerhalb des Komplexes, um Touristen auf das Gebotene aufmerksam zu machen, weiters ein entsprechende Leitsystem. Die Ausstellungen 2003: 31. Jänner bis 27. April, Halle 1, "Walter Niedermayr" Eine Personale des Künstlers, der sich mit dem Begriff der "Nichtorte", von Liftstationen bis Spitälern, fotografisch auseinandersetzt und durch spezielle Techniken eine Transponierung auf andere Realitätsebenen erreicht. 28. März bis 8. Juni, Halle 2, "Anri Sala" Der junge albanische Künstler lebt in Paris und zeigt in der Kunsthalle eine umfassende Werkschau seiner vielbeachteten Kurzfilme und Videoinstallationen, die sich mit globalen gesellschaftspolitischen Veränderungen auseinandersetzen. 23. Mai bis 21. September, Halle 1, "Attack!" Unter dem Untertitel "Kunst und Krieg in den Zeiten der Medien" versteht sich die Ausstellung als Investigation im unübersichtlichen Feld der manipulierten Medienereignisse und der Ästhetisierung des Grauens. 4. Juli bis 26. Oktober, Halle 2, "Marcel Broodthaers" Die dem belgischen Künstler gewidmete Ausstellung folgt den Spuren seiner Kunst, die zwischen Medien und Rollen, den Welten und Sprachen wechselte und dabei immer den Vorstoß zu fremden Ufern suchte. 24. Oktober 2003 bis 14. März 2004, Halle 1, "Go Johnny Go!" Kunst und Mythos der E-Gitarre werden in dieser Ausstellung ausgeleuchtet: Als Werkzeug der ästhetischen und gesellschaftlichen Intervention als Metapher des Aufbegehrens und der Selbsterhöhung, wie sie Legenden wie Jimi Hendrix, Pete Townsend oder Eric Clapton dem Publikum näher brachten. 14. November 2003 bis 15. Februar 2004, Halle 2, "Heiliger Sebastian" Den kulturhistorischen Mittelpunkt dieser Ausstellung "Heiliger Sebastian oder A Splendid Readiness For Death" bildet Gabriele D'Annunzios "Martyrium des Heiligen Sebastian. Ein Mysterium in fünf Handlungen". Analog dazu wird in fünf Themenschwerpunkten Sebastian als vielgestaltige Ikone der Kulturgeschichte dargestellt. Im project space, in dem ab sofort die Schau des Preisträgers des Kunsthallenpreises "Peter Kozek" zu sehen ist, bringt das kommende Jahr die Schau "fact fiction" des malaysischen Künstlers Wong Hoy Cheong, sowie "Crossing The Line. human trafficking", eine Ausstellung, die sich mit dem internationalen Schmuggel insbesonders auch von Menschen auseinandersetzt. Unter dem Titel "handlungsanweisungen" laden Künstler auf dem Kunstpfad am Karlsplatz, vermittels Anschlägen auf Laternenmasten Passanten zur spontanen Auseinandersetzung mit Kunst ein. Kunsthalle Wien Tel.: 521 89-33 Internet: www.kunsthallewien.at |
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