Internationaler Luftrettungsgipfel in Wien
Neue Perspektiven für über 100 Rettungshubschrauber
Wien (öamtc) - Vertreter von Luftrettungs-Organisationen aus acht europäischen Ländern beraten im Rahmen einer EHAC-Sitzung am Mittwoch und Donnerstag (18./19. 12.) beim ÖAMTC in Wien über neue Wege der gemeinnützigen Luftrettung in Europa. Seit Beginn der Flugrettung in Europa - der Start erfolgte vor über 50 Jahren in der Schweiz - haben die mittlerweile über 100 Notarzthubschrauber fast zwei Millionen Einsätze geflogen. Zehntausenden Menschen wurde das Leben gerettet, eine noch viel größere Zahl hat sich durch den raschen Notarzteinsatz bleibende gesundheitliche Schäden erspart.

Die EHAC, das European HEMS and Air Rescue Committee, wurde 1997 als Initiative des ÖAMTC und seinen Schwesterclubs in Deutschland und den Niederlanden mit dem Ziel, die Luftrettung in Europa weiter zu fördern, gegründet. Außerdem sieht sich die EHAC als Interessenvertretung der zivilen Luftrettungsunternehmen gegenüber nationalen und internationalen Institutionen, wie etwa der JAA (Joint Aviation Authority). EHAC-Präsident Gerhard Kugler: "Wir helfen, dass theoretische Flugrettungsvorschriften auch in der Praxis umsetzbar sind."

Neues Trainingszentrum
Beim Gipfeltreffen wird die Aufnahme der tschechischen Flugrettung in die EHAC vorbereitet. Außerdem sollen die Weichen für ein internationales Notarzthubschrauber-Trainingszentrum gestellt werden. Auf einem in allen Richtungen beweglichen "Level D-Simulator", den es bisher nur für große Transporthubschrauber gibt, wollen die EHAC-Mitglieder künftig ihre Piloten trainieren. Für die zwingend vorgeschriebenen Pilotentests werden jährlich über 4.000 teure Flugstunden auf Einsatzmaschinen aufgewendet. ÖAMTC-Flugrettungschef Kurt Noé-Nordberg: "Die Prof-Check-Flüge am Simulator sind nicht nur billiger, sondern man kann auch Extremsituationen trainieren, die man sonst nur theoretisch bespricht."

Am Zweitages-Programm des Wiener Flugrettungsgipfel stehen noch ein Workshop zum Qualitätsmanagement der europäischen Flugrettungsunternehmen und ein AirMed-Network Meeting. Unter dem Dach von AirMed-Network, das im April 2001 gegründet wurde, vereinigen Europas Luftretter ihre technischen, medizinischen und logistischen Ressourcen. Mit dem seit einem halben Jahr in Suben laufenden ersten internationalen Notarzthubschrauber Christophorus Europa 3, wurde die Philosophie von AirMed-Network erfolgreich in die Praxis umgesetzt.
 
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