Einsatz in kosmetischer Chirurgie
London (pte) - Forscher der japanischen Hiroshima University haben gentechnisch veränderte Seidenraupen
kreiert, die in ihrer Seide das Protein Kollagen einlagern. Das Bindgewebs-Protein Kollagen wird hauptsächliche
in der Wiederherstellungs- und der kosmetischen Chirurgie eingesetzt. In Ländern wie China und Indien hat
sich die Seidenproduktion bereits zu einer bedeutenden Industrie entwickelt.
Die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen zur Herstellung von Proteinen ist nichts Neues. Andere
Teams kreierten Gentech-Tiere, deren Milch Proteine produzierten. Auch Pflanzen wurden zur Protein-Produktion in
ihren Saaten angeregt. Das Team um Katsutoshi Yoshizato verwendete Seidenraupen, da sie einfach zu halten sind.
Für das Experiment integrierten die Forscher das Gen für das menschliche Protein in die Erbanlagen für
das Drüsengewebe. Das Protein konnte leicht von der Seide gelöst werden, heißt es in einem Online-Bericht
des Fachmagazins Nature Biotechnologie.
Während das japanische Team hofft, mit Hilfe von Seidenraupen auch andere Proteine produzieren zu können,
sind britische Wissenschaftler skeptisch. Seidenraupen seien für die Massenproduktion spezifischer Proteine
gänzlich ungeeignet. Insbesondere für die Herstellung von Kollagen seien Seidenraupen keine idealen Kandidaten.
Sie produzierten für die Wundheilung viel zu wenig Kollagen. Einziger Vorteil der Seidenraupen: Sie starten
die Produktion innerhalb von sechs Wochen und damit schneller als Saaten und Tiere wachsen. |