Kardinal Dr. Schönborn überreichte "Ritterkreuz" des Silvester-Ordens
Wien (rk) - Im Rahmen einer Feierstunde im Erzbischöflichen Palais in der Wollzeile überreichte
Kardinal Dr. Christoph Schönborn, am Freitag (13. 12.) dem Bezirksvorsteher der
Brigittenau, Karl Lacina, das "Ritterkreuz" des Silvester-Ordens. Mit der von Papst Johannes Paul II.
verliehenen Auszeichnung wird die seit Jahren hervorragende Zusammenarbeit des Bezirkschefs mit den Pfarren in
der Brigittenau gewürdigt. Das Bezirksoberhaupt hat sich gleichfalls als Bewahrer des Gedenkens an die Selige
Schwester Maria Restituta (1894 - 1943) sehr verdient gemacht.
So wurde etwa 1998 beim früheren Wohnhaus (20., Denisgasse 24) der Märtyrerin des christlichen Widerstandes
eine Gedenktafel angebracht. Im Jahre 2000 konnte Bezirksvorsteher Lacina die Namensgebung für den Maria-Restituta-Platz
(U 6-Station Handelskai - Engerthstraße, nächst "Millennium Tower") vornehmen.
Der Silvester-Orden ("Ordo Sancti Silvestri Papae") zählt zu den päpstlichen Ritterorden, der
Stifter des Ordens war Papst Gregor XVI. (im Jahre 1841). Der Orden erinnert an das Wirken von Papst Sylvester
I. (314 - 335). Allein dem Heiligen Vater obliegt die Zuerkennung von Abzeichen dieses Ritterordens.
Beim Festakt im Erzbischöflichen Palais am Freitagabend wurden zwei Polizisten mit päpstlichen "Medaillen"
bedacht (Dank für besonderen Einsatz beim Papst-Besuch in Wien), Polizeipräsident Dr. Peter Stiedl wohnte
der Übergabe bei.
Karl Lacina, Jahrgang 1942, ist seit 1987 als Bezirksvorsteher der Brigittenau tätig. Zwischen 1981 und 1987
gehörte der SPÖ-Politiker dem Wiener Landtag und Gemeinderat an. In den Jahren 1976 bis 1981 agierte
Lacina im 20. Bezirk als Bezirksrat. Der Vorsitzende der Wiener SPÖ-Bezirksvorsteher übt einige wichtige
Funktionen aus, zum Beispiel fungiert er als Vizepräsident des Wiener Zivilschutz-Verbandes. Neben anderen
Auszeichnungen hat Karl Lacina für sein engagiertes politisches Tun das "Goldene Verdienstzeichen der
Republik Österreich" erhalten.
Der Brigittenauer Bezirksvorsteher hat sich mit Nachdruck für die Benennung des "Maria-Restituta-Platzes"
(6. Oktober 2000) eingesetzt. Maria Restituta (Helene Kafka) wurde 1894 geboren und lebte längere Zeit im
20. Bezirk. Die Ordensfrau gilt als Märtyrerin des christlichen Widerstandes. Ob ihrer aufrechten Haltung
wurde Schwester Restituta während der Herrschaft des NS- Regimes verfolgt und letztlich vom "Volksgerichtshof"
zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Dieser grausige Spruch wurde schließlich im Jahre 1943 vollstreckt.
Papst Johannes Paul II. nahm im Jahre 1998 die Seligsprechung der "Hartmannschwester" (Orden der Franziskanerinnen
von der christlichen Liebe) vor. |