30 Jahre "Licht ins Dunkel": Jubiläumssendung bringt neues Rekordergebnis
5,8 Millionen Euro Spenden zum 30. Jahrestag einer einzigartigen Hilfskampagne
Wien (orf) - Zum 30. Mal jährte es sich heuer, dass der ORF am 24. Dezember in einer seiner Sendungen zu Spenden für notleidende und behinderte Menschen, insbesondere Kinder in Österreich aufrief. Doch was als einstündige Radiosendung im Landesstudio Niederösterreich begann, ist inzwischen trimediale - Radio, Fernsehen und Online-Medien des ORF unterstützen die Aktion - Unternehmenssache geworden und die größte, humanitäre Hilfskampagne in Europa. 2.500 Euro war das Ergebnis der ersten Sendung 1973 - 5.819.442,-- Euro (80.077.267,-- Schilling), so lautete das Ergebnis der 30. Sendung am Heiligen Abend 2002, das "Licht ins Dunkel"-Geschäftsführerin Christine Tschürtz und "Licht ins Dunkel"-Leiter und Erfinder Kurt Bergmann nach Ende des fast 15stündigen Sendungsmarathons verkünden konnten. Damit wurde das Vorjahresergebnis um rund 500.000 Euro übertroffen. Gespendet von 39.794 Anrufern aus ganz Österreich - das waren etwa 800 weniger als im Vorjahr -, die während der Sendung ihre Zusagen über kleine, mittlere und große Summen deponierten und den zahlreichen Großspendern, die auch heuer wieder ihre Schecks im Studio übergaben.

Telekom Austria hatte in bewährter Tradition modernstes Telefonmanagement zur Verfügung gestellt: 208 Spendenannahmeplätze im Wiener ORF-Zentrum, 61 in den Landesstudios und weitere 10 im Call Center Graz. Die Spendentelefonnummer 0800 24 12 02 - unter der noch bis zum Abschluss der Aktion mit der "Promi-Millionenshow" am 8. Februar 2003 rund um die Uhr angerufen werden kann - ist kostenfrei aus ganz Österreich. Jeder Anrufer, der seine Spende bekannt gibt, erhält nach den Feiertagen einen Erlagschein (PSK 237 600) zugeschickt. Gespendet werden kann aber auch auf der Homepage von "Licht ins Dunkel", entweder mit Kreditkarte oder man lässt sich einen Erlagschein zuschicken. Die Internetspenden konnten heuer einen gewaltigen Zuwachs verzeichnen und mit bisher rund 136.000 Euro ihr Vorjahresergebnis fast verdoppeln. Auch an der Möglichkeit via SMS zu spenden (? an die Nummer 0800 24 12 02), die von allen vier Netzbetreibern heuer bereits zum zweiten Mal angeboten wurde, fanden rund 45.000 Österreicher Gefallen.

Kurt Bergmann, der die Aktion vor 30 Jahre ins Leben rief, saß bereits zu Beginn der Sendung am Spendentelefon - neben ihm lehnte ein überdimensionaler Klingelbeutel, den er von der Event-Marketinglady Birgit Griessel und dem Grazer Filmproduzenten Walter Schwaighofer geschenkt bekommen hatte, als Symbol dafür, "dass ich gerne als der größte lebende Klingelbeutel auf zwei Beinen benannt werde", wie er Moderator Peter Rapp erklärte. Der symbolische Klingelbeutel, der auch immer wieder bei den Studiogästen zum Einsatz kam, wurde seiner Aufgabe auf jeden Fall gerecht - und die Fernsehzuschauer machten vom "elektronischen Klingelbeutel ORF" Gebrauch, indem sie ihre Spendenzusagen deponierten. Kurt Bergmann: "Es ist großartig. Immer, wenn die Zeiten schlechter werden, rücken die Österreicher zusammen, um jenen zu helfen, die dringend Hilfe brauchen." Auch ORF-Generaldirektorin Monika Lindner, die ebenso wie Kardinal Christoph Schönborn oder Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer bei dem von Elmar Oberhauser moderierten Mittagsblock zu Gast war, lobte das große Herz der Österreicher trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten.

Die Spendentelefone wurden wieder von vielen prominenten Gästen aus Kultur, Wirtschaft, Politik - darunter auch der frischgekürte Erste Nationalratspräsident Andreas Khol - und Medien sowie Vertretern des österreichischen Bundesheeres betreut, die heuer im 21. Jahr freiwillig und unentgeltlich bei "Licht ins Dunkel" dabei sind. Organisator Vizeleutnant Charles Eismayer, der für sein Engagement eine Anerkennungsurkunde erhielt: "Hier lernen die Soldaten, einen wichtigen sozialen Beitrag im Rahmen ihres Grundwehrdienstes zu leisten. Außerdem steht ,Licht ins Dunkel' für notleidende und behinderte Kinder und die bedürfen unseres besonderen Schutzes."

Alfons Haider, der die Sendung ab 22.00 Uhr moderierte, konnte auf jeden Fall am Ende der 30. "Licht ins Dunkel"-Sendung um 23.30 Uhr sagen: "Das Kind hat laufen gelernt, es ist erwachsen geworden." Haider betonte dabei auch, dass es ",Licht ins Dunkel' gelungen ist, zu zeigen, dass Behinderte Menschen wie Du und ich sind, die langsam auch beginnen, die Bezeichnung ,behindert' zu verlieren."

Zum Abschluss der Sendung beriefen sich "Licht ins Dunkel"-Geschäftsführerin Christine Tschürtz und Kurt Bergmann noch einmal auf den großen Klingelbeutel und bedankten sich bei den Österreicherinnen und Österreichern für die überwältigende Hilfsbereitschaft. Bergmann: "Wir sind der elektronische Klingelbeutel, der den Menschen auch die Möglichkeit gibt, ihr ohnehin vorhandenes Mitgefühl auszuleben. Die Österreicher sind im positiven Sinne unberechenbar - und sie sind viel besser als sie glauben."

In drei Jahrzehnten "Licht ins Dunkel" haben sie insgesamt - mit der heutigen Sendung - rund 115 Millionen Euro gespendet.
 
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