EU-Informationen bereiten heimischen Betrieben noch immer Schwierigkeiten
WKÖ-Mandl: Euro Info Centre unterstützt Unternehmen bei der Beschaffung von verbindlichen Rechtstexten bis hin zur Klärung möglicher EU-Förderprogramme
Wien (pwk) - Das Euro Info Centre (EIC) in der Wirtschaftskammer Österreich, Mitglied eines von der EU-Kommission unterstützen Informationsnetzwerkes für Unternehmen, hat an einem EU-Pilotprojekt zur Erhebung der praktischen Schwierigkeiten der Unternehmen im Binnenmarkt teilgenommen. "Unser EIC berichtete über insgesamt 2.000 Anfragen österreichischer Unternehmen an Brüssel. Es zeigte sich, dass die Unternehmen die meisten Schwierigkeiten bei der Suche nach spezialisierten EU-Informationen haben. Schwer zu finden sind in der Praxis insbesondere die für die einzelnen Betriebe verbindlichen Rechtstexte sowie für sie in Frage kommende EU-Förderprogramme", fasst der Leiter der Stabsabteilung EU-Koordination in der WKÖ, Christian Mandl, den Bericht des Info-Zentrums zusammen.

Auch im Verständnis der Vorschriften gebe es zahlreiche Unklarheiten, sodass häufig eine fachliche Beratung notwendig sei. Viele Fragen beziehen sich auf die Umsetzung von EU-Recht, wie beispielsweise während der Euro-Umstellung oder bei der Umsetzung unternehmensrelevanter EU-Richtlinien. "Bei der Geschäftsabwicklung mit Partnern aus anderen Mitgliedstaaten wurden vor allem technische Normen und Vorschriften nachgefragt", berichtet Mandl. "Die komplizierten Mehrwertsteuerregelungen führen immer noch zu zahlreichen Unklarheiten." Weiters fragen die Unternehmen auch oftmals nach ihren Rechten gegenüber Lieferanten und Mitbewerbern, sofern sie unfaire Praktiken vermuten.

"Das EIC stellt nach wie vor eine der wichtigsten Informationsstellen für EU-Anfragen dar", weiß Mandl. Neben Detailauskünften zur Geschäftsabwicklung innerhalb der EU bietet das EIC auch konkrete Unterstützung bei der Durchsetzung der Rechte österreichischer Firmen an, wenn diese auf EU-widrige Handelshemmnisse in anderen Mitgliedstaaten stoßen. Hierbei analysiert das Euro Info Centre den Fall mit Hilfe der betreffenden Außenhandelsstelle und leitet gegebenenfalls ein Beschwerdeverfahren bei der EU-Kommission ein.

Das Pilotprojekt der EU-Kommission "Feedback aus der Wirtschaft", an dem das EIC mitwirkt, soll bewirken, dass bei der künftigen EU-Politikgestaltung konkrete Erfahrungen europäischer Unternehmen im Binnenmarkt stärker berücksichtigt werden, erklärt Mandl. Anfragen von Unternehmen aus allen Mitgliedstaaten werden analysiert, um herauszufinden, in welchen Bereichen die Wirtschaft auf die größten Probleme stößt. Diese Analyse soll in die künftige Politik der Kommission einfließen. Mandl: "Die umfassenden Daten sollen dazu führen, dass unnötiger bürokratischer Aufwand beseitigt und die EU-Gesetzgebung unternehmensfreundlicher wird."
 
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