Gehrer: Neue Medien in der Lehre gewinnen an Universitäten und Fachhochschulen an Bedeutung
Bildungsministerium fördert 25 österreichische Projekte im Jahr 2003
Wien (bm:bwk) - 25 ausgewählte Projekte aus dem Bereich der neuen Medien werden im Jahr 2003 vom Bildungsministerium gefördert. "Der Einsatz von neuen Medien und Online-Studienangeboten ermöglicht es, unabhängig von Ort und Zeit ein Studium zu betreiben", erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Dies bedeutet vor allem für berufstätige Studierende eine wesentliche Verbesserung. "Durch die Initiative ‚Neue Medien in der Lehre an Universitäten und Fachhochschulen‘ haben wir Anreize geschaffen, mit Hilfe der neuen Medien die Qualität der Wissensvermittlung und die organisatorischen Abläufe im Lehr- und Forschungsbetrieb zu verbessern". Ziel der Initiative ist, vorhandene Innovationsbestrebungen in der Lehre zusammenzuführen, die Möglichkeiten der neuen Medien wie Multimedialität und Interaktivität in der Lehre zu nützen, und den Zugang zur Bildung zu erleichtern.

Gemeinsam mit den Universitäten und Fachhochschulen erarbeitete das Bildungsministerium ein Rahmenkonzept für die Verwendung neuer Medien in der Lehre für die Jahre 2000 bis 2003. Die geförderten Projekte wurden in einem zweistufigen Auswahlverfahren mit internationaler Begutachtung ermittelt. Mit insgesamt 8 Millionen Euro werden Projekte unterstützt, die Software-Applikationen für den Einsatz in der Lehre an Universitäten und Fachhochschulen entwickeln.

Ein Beispiel für den Einsatz der neuen Medien in der Lehre ist das Multimedia-Diplomstudium der Rechtswissenschaften in Linz, das heuer begonnen wurde. Im Wintersemester haben rund 500 Studierende an der Präsenzphase in Bregenz, Linz und Stadt Schlaining teilgenommen, für den ersten Zwischenstart im März 2003 haben sich bereits 70 Interessenten angemeldet. Bei dieser Art des Studiums bekommen die Studierenden einen "Studienkoffer", der die Vorlesungen sowohl in elektronischer Form auf DVDs aufbereitet als auch in Form von Skripten und Büchern enthält. Interaktive "Arbeitsgemeinschaften", an denen via Internet teilgenommen wird, ergänzen diese Inhalte. Kleinere schriftliche Prüfungen können unter Aufsicht beispielsweise eines Notars oder eines Uni-Lehrers dort abgehalten werden wo es für die Studierenden am angenehmsten ist. Lediglich für kurze Präsenzphasen und für die größeren Diplomprüfungen ist eine Anwesenheit an bestimmten Orten notwendig.

Weitere Beispiele für geförderte Entwicklungen sind das Projekt "Neue Medien in der Mathematik-Ausbildung" der Universität Wien, das "Virtual Electronic Laboratory (VELO) der FH Hagenberg, Universität Klagenfurt, FH Technikum Wien und der TU Wien und die "Lateinamerka-Studien Online". Alle Projekte werden einer Zwischen- und einer Abschlussevaluierung unterzogen. Nach Abschluss werden die Projekte drei Jahre lang gewartet und in den Studienablauf integriert. Insgesamt werden durch die Initiative Online-Angebote für 44.000 Studierende, 4.500 Lehrende an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen zum Einsatz kommen.
 
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