LH Haider/LR Dörfler: Kärnten geht eigenständigen Weg und setzt Widerstandssignal
gegen Brüssel – Kooperation mit Salzburg und Steiermark
Klagenfurt (lpd) - In Kärnten hat sich eine Kontrollplattform mit Land, Polizei, Gendarmerie,
Zollwache und Asfinag gebildet, um die Konsequenzen aus dem Scheitern der Transitverhandlungen durch ein flächendeckendes
dichtes Kontrollnetz bestmöglich bewältigen zu können. Landeshauptmann Jörg Haider und Verkehrslandesrat
Gerhard Dörfler haben am Donnerstag (04. 12.) bei einer Pressekonferenz unter
dem Motto „Kärntner Transitmasterplan zum Schutz der Bürger“ bekräftigt, dass Kärnten einen
eigenständigen und wirksamen Weg in der Transitfrage gehe und damit ein Zeichen des Widerstandes gegenüber
Brüssel setzen wolle.
Vorgesehen ist, ab Beginn 2004 an den Kontrollstellen von wichtigen Routen wie in Arnoldstein, Haimburg, Friesach,
an der Karawankenautobahn und Drautalbundesstraße die LKW-Kontrollen zu intensivieren. Auch die Kooperation
mit den Bundesländern Steiermark und Salzburg werde forciert. Wie Haider betonte, werden an den Kontrollstellen
auch die Strafreferenten der Bezirkshauptmannschaften direkt vor Ort amtshandeln, um die Abwicklung und die Einhebung
von Strafgeldern zu beschleunigen.
Auch die Zollwache, die noch bis April dem Finanzministerium unterstellt bleibt, werde zur Verfügung stehen.
Der Landesprüfzug werde ebenfalls eingesetzt und personell aufgestockt, so Haider. Der Landeshauptmann sagte
weiters, dass er im Gespräch mit Innenminister Ernst Strasser die notwendig werdenden flexiblen Überstundenregelungen
im Bereich der Exekutive thematisiert habe. Der Innenminister finde die konzertierte Anti-Transit-Aktion sehr positiv
und erwäge, das Kärntner Konzept auch in anderen Bundesländern umzusetzen.
Im Eventualfall könnte man auch auf Kräfte des Bundesheeres zurückgreifen, für eine solche
Sicherheitsassistenzleistung würde es allerdings – ab 100 Mann – einen Regierungsbeschluss in Wien brauchen.
Kärntens Militärkommandant Gerd Ebner habe bereits seine Bereitschaft zur Mitwirkung zugesichert. Die
Mehrkosten des Kontrollnetzwerkes würden durch die Strafeinnahmen großteils kompensiert werden, sagte
Haider.
Landesrat Dörfler belegte, dass der Transit heuer auf der A 10 um 7,4 und auf der A 2 um 5,8 Prozent weiter
zugenommen habe. Allein der neue Kontrollplatz in Haimburg/Völkermarkt bringe sehr viel Strafgeld ein, welches
wiederum sozialen Zwecken zugute komme. Seit Juni d. J. seien dort 11.000 LKW überprüft worden. 100.000
Euro an Strafgeldern seien schon eingenommen worden.
Das Schlimmste für Kärnten wäre ein mautkostenfreier Transit am Tauernübergang, kritisierte
Dörfler die Wirtschaftskammer wegen ihrer Haltung zur Mautfrage. Die Kärntner Frächter und Lenker,
die sich an die Gesetze halten würden, seien durch die Kontrolltätigkeit in Hinsicht auf einen faireren
Wettbewerb und bessere Arbeitsbedingungen geschützt, so Dörfler.
Landesgendarmeriekommandant Willibald Liberda, der Leiter der Verkehrsabteilung der Gendamerie, Adolf Winkler,
und die Villacher Polizeichefin Esther Krug strichen bei der Pressekonferenz hervor, dass es um die Sicherheit
im Straßenverkehr gehe. Neben technischen Mängeln werde auch in sozial- und arbeitsrechtlicher Hinsicht
kontrolliert. Sie betonten, dass die Bündelung aller Kräfte im Kampf gegen den Transit notwendig sei.
Kärnten sei Vorreiter und es gelte, österreichweit an einem Strang zu ziehen, so Liberda. „Brüssel
soll merken, dass wir in Kärnten Gesetze sehr ernstnehmen“, unterstrich der Landeshauptmann. |