WWF: Aktiver Moorschutz mit Österreichischen Bundesforsten  

erstellt am
05. 12. 03

Zwischenbilanz bei Modellprojekt für Österreichs Moore
Wien (wwf) - Seit nunmehr drei Jahren engagieren sich der WWF und die Österreichischen Bundesforste gemeinsam für den Moorschutz. 25 bedeutende Moore, die in der Vergangenheit entwässert, beweidet oder durch Torfabbau geschädigt wurden, werden in einem Vorzeigeprojekt renaturiert. Mit der neuen Broschüre "Aktiv für Moore" liegt nun eine beeindruckende Zwischenbilanz vor. "Die Kooperation des WWF und der Bundesforste zum Schutz bedeutender Moore ist ein voller Erfolg und hat hoffentlich Vorbildwirkung," berichtet Mag. Gerhard Egger, WWF Moorexperte. "Durch diese Partnerschaft werden unsere Erfahrungen mit nachhaltiger Naturbetreuung um die hoch entwickelten ökologischen Standards und Methoden des WWF bereichert," so Dr. Georg Erlacher, Vorstand der Österreichischen Bundesforste (ÖBf).

Im Oktober 2003 errichteten MitarbeiterInnen der Bundesforste im Moor am Ödensee 84 Dämme, die den Wasserhaushalt des entwässerten Moores wieder stabilisieren. Damit konnte im Zuge des Renaturierungsprojekts bereits das achte Moor durch den Aufstau von Drainagegräben wieder vernässt werden. In Summe wurden bereits über 500 Staudämme aus Lärchenholz, größtenteils in mühevoller Handarbeit, errichtet. In sieben weiteren Mooren verhindern neue Zäune, dass sensible Moorbereiche durch den Betritt von Weidevieh zerstört werden.

Wertvolle Lebensräume für viele gefährdete Arten wie Sonnentau, Zwergbirke oder Hochmoor-Perlmutterfalter wurden damit gesichert. Die renaturierten Moore können ihre wichtigen Funktionen für den Hochwasserschutz, die Reinhaltung der Gewässer und als Klimaregulatoren wieder erfüllen.

Hinter den erfolgreichen Renaturierungen steckt die Arbeit vieler Beteiligten. MitarbeiterInnen des Instituts für Ökologie und Naturschutz lieferten die wissenschaftlichen Grundlagen. Die Bundesforste und der WWF holten die nötigen Bewilligungen ein und sorgten für Akzeptanz in der Bevölkerung. Nicht zuletzt führten MitarbeiterInnen der Bundesforste die umfangreichen Maßnahmen in den Mooren aus.

Höhepunkt des Projekts im Jahr 2003 ist der Vorschlag der Bundesforste, sechs in seinem Besitz befindliche Moorkomplexe mit einer Gesamtfläche von 1150 ha als Ramsar-Gebiete zu nominieren. Die geplanten internationalen Schutzgebiete werden 66 bedeutende Einzelmoore umfassen und 20% der gesamten Bundesforste-Moorfläche abdecken.

Im kommenden Jahr werden die Moorschutzaktivitäten fortgesetzt und weitere Moore renaturiert. Darunter das Saumoos im Murtal, zwei Moore im Tiroler Karwendel und sieben weitere Moore im Raum Bad Aussee.

Die Broschüre können Sie beim WWF bestellen oder von der WWF Homepage (http://www.wwf.at) herunterladen.
 
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