Breitband-Internetanschlüsse in ländlichen Regionen ausbauen und fördern - Gleiche
Förderungen für alle, auch für einkommensschwache Konsumenten
Wien (ak) - Während in Schweden, Belgien oder den Niederlanden bereits 20 oder mehr Prozent
der Internetuser einen schnellen Breitbandanschluss haben, sind es in Österreich etwa 13 Prozent, weiß
AK-Experte Mathias Grandosek. Vor allem in den ländlichen Regionen sind Konsumenten, aber auch Unternehmen
damit spärlich versorgt. Die AK fordert daher: Förderung von Breitbandanschlüssen durch einkommensunabhängige
Entlastung bei den Anschluss- und laufenden Kosten. Vorstellbar wären Prämien für alle Konsumenten
und nicht wie derzeit Steuerabsetzbeträge, von denen vorwiegend Besserverdiener profitieren. Mehr Fördergelder
von der Regierung für Breitbandanschlüsse im ländlichen Raum - was Jobs schafft und den Standort
Österreich sichert.
Die finanzielle Förderung für Breitband-Internetanschlüsse, wie zB ADSL, sollte einkommensunabhängig
erfolgen, um die digitale Kluft nicht zu vergrößern, meint Grandosek. Vorstellbar wären Prämien
wie beim Bausparen. Die Förderung würde dann auch einkommensschwachen Haushalten zu Gute kommen. Bisher
haben nur Besserverdiener profitiert - sie können einen Breitbandanschluss steuerlich absetzen.
Außerdem muss mehr unternommen werden, um den Aufbau dieser Infrastruktur zu fördern: Obwohl schnelle
Internetanschlüsse boomen, und Österreich im internationalen Vergleich sehr früh mit der Einführung
dieser Technologien begonnen hat, droht man nun auf Grund der zu geringen Bemühungen der Regierung ins Hintertreffen
zu geraten. Weder Private noch kleine Betriebe können auf einen schnellen Anschluss zum Internet zurückgreifen
- und sind dadurch als Konsumenten schlechter gestellt oder können als Unternehmen Wachstumschancen nicht
wahrnehmen, sagt Grandosek.
Demgegenüber haben viele andere Länder die zentrale Bedeutung von Kommunikationstechnologien für
zukünftige Wachstumschancen und Entwicklungspotentiale offenbar viel besser erkannt und bemühen sich
weit stärker, diese Technologien und Infrastrukturen auszubauen. Deshalb müssen in Österreich Breitbandanschlüsse
auch in ländlichen Regionen und abgelegenen Gemeinden durch gezielte Programme gefördert werden. Die
kürzlich beschlossenen Fördergelder in der Höhe von 10 Mio Euro für ländliche Gebiete
sind vollkommen unzulänglich und müssen durch weitere Gelder des Bundes und der Länder aufgestockt
werden. Darüber hinaus verlangt Grandosek, dass der im Telekomgesetz seit Jahren vorgesehene Telekommunikationsbeirat
endlich einberufen wird. Er könnte eine sozial- und wirtschaftspolitisch sinnvolle Förderstrategie von
Breitbanddiensten erarbeiten. |