Burgenländisches Frauenhaus als neue Zufluchtsstätte für Betroffene
Eisenstadt (blms) - Angesichts der weit reichenden physischen und psychischen Auswirkungen ist Gewalt
gegen Frauen und Kinder als ein ernstes, gesamtgesellschaftliches und gesundheitspolitisches Problem anzusehen.
Mit der Eröffnung des ersten burgenländischen Frauenhauses in Eisenstadt gibt es nun, speziell für
Frauen in Not, die Möglichkeit, Hilfe, Beratung und Unterkunft zu finden. Im Frauenhaus Burgenland, das aus
10 Wohneinheiten besteht, kann eine Aufnahme rund um die Uhr erfolgen. Insgesamt stehen ab 1. Jänner des kommenden
Jahres 4 Betreuerinnen und eine Mitarbeiterin für die Administration zur Verfügung.
Dazu Landesrätin Verna Dunst: „Frauen finden in dieser Einrichtung Schutz und Geborgenheit. Sie können
hier angstfrei bzw. selbst bestimmend in einem sicheren Umfeld leben und sollen durch professionelle Unterstützung
Wege aus der Gewalt- und Missbrauchsbeziehung finden und realisieren können.“
Geleitet wird das Frauenhaus Burgenland vom Verein „Die Treppe“, der von den Abgeordneten zum Burgenländischen
Landtag, Gabriele Arenberger und Andrea Gottweis, überparteilich geführt und vom Land Burgenland finanziell
unterstützt wird. Der Verein hat auch die Sozialhäuser in Oberwart bzw. Eisenstadt aufgebaut und deren
Leitung inne. Sozialhäuser stehen im Unterschied zu Frauenhäusern grundsätzlich in Not geratenen
Personen beiderlei Geschlechts offen.
„Ziel des Frauenhauses ist es auch, der sozialen Isolation der von Gewalt betroffenen Frauen im Burgenland entgegenzuwirken
und diese in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Frauen und Kinder finden - im Unterschied zu den bereits
bestehenden Sozialhäusern – nicht nur einen verstärkten Schutz, sondern werden auch nach dem Grundsatz
‚Hilfe zu Selbsthilfe’ sozialpädagogisch und therapeutisch betreut“, betonte Landesrat Dr. Peter Rezar.
Die Baukosten für das Frauenhaus betrugen knapp 350.000 Euro. Bauträger war die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft
(OSG). Die Architektinnen Kremsner & Kremsner waren mit der Erstellung des Planes beauftragt. Finanziert wurde
der Bau über ein Wohnbauförderungs- und ein Hypothekardarlehen. Die monatliche Darlehensrückzahlung
wird als Annuität aus dem Budget von Landesrätin Dunst getätigt. Die Finanzierung des Frauenhauses
ist somit gesichert und wird durch einen jährlich fix vorgesehenen Budgetbetrag von Seiten des Landes Burgenland
abgedeckt. |