Eisenstadt: Soforthilfe in Gewaltsituationen  

erstellt am
03. 12. 03

Burgenländisches Frauenhaus als neue Zufluchtsstätte für Betroffene
Eisenstadt (blms) - Angesichts der weit reichenden physischen und psychischen Auswirkungen ist Gewalt gegen Frauen und Kinder als ein ernstes, gesamtgesellschaftliches und gesundheitspolitisches Problem anzusehen. Mit der Eröffnung des ersten burgenländischen Frauenhauses in Eisenstadt gibt es nun, speziell für Frauen in Not, die Möglichkeit, Hilfe, Beratung und Unterkunft zu finden. Im Frauenhaus Burgenland, das aus 10 Wohneinheiten besteht, kann eine Aufnahme rund um die Uhr erfolgen. Insgesamt stehen ab 1. Jänner des kommenden Jahres 4 Betreuerinnen und eine Mitarbeiterin für die Administration zur Verfügung.

Dazu Landesrätin Verna Dunst: „Frauen finden in dieser Einrichtung Schutz und Geborgenheit. Sie können hier angstfrei bzw. selbst bestimmend in einem sicheren Umfeld leben und sollen durch professionelle Unterstützung Wege aus der Gewalt- und Missbrauchsbeziehung finden und realisieren können.“

Geleitet wird das Frauenhaus Burgenland vom Verein „Die Treppe“, der von den Abgeordneten zum Burgenländischen Landtag, Gabriele Arenberger und Andrea Gottweis, überparteilich geführt und vom Land Burgenland finanziell unterstützt wird. Der Verein hat auch die Sozialhäuser in Oberwart bzw. Eisenstadt aufgebaut und deren Leitung inne. Sozialhäuser stehen im Unterschied zu Frauenhäusern grundsätzlich in Not geratenen Personen beiderlei Geschlechts offen.

„Ziel des Frauenhauses ist es auch, der sozialen Isolation der von Gewalt betroffenen Frauen im Burgenland entgegenzuwirken und diese in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Frauen und Kinder finden - im Unterschied zu den bereits bestehenden Sozialhäusern – nicht nur einen verstärkten Schutz, sondern werden auch nach dem Grundsatz ‚Hilfe zu Selbsthilfe’ sozialpädagogisch und therapeutisch betreut“, betonte Landesrat Dr. Peter Rezar.

Die Baukosten für das Frauenhaus betrugen knapp 350.000 Euro. Bauträger war die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG). Die Architektinnen Kremsner & Kremsner waren mit der Erstellung des Planes beauftragt. Finanziert wurde der Bau über ein Wohnbauförderungs- und ein Hypothekardarlehen. Die monatliche Darlehensrückzahlung wird als Annuität aus dem Budget von Landesrätin Dunst getätigt. Die Finanzierung des Frauenhauses ist somit gesichert und wird durch einen jährlich fix vorgesehenen Budgetbetrag von Seiten des Landes Burgenland abgedeckt.
 
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