Produktionserwartung steigt jedoch – Auslandsaufträge dynamischer
Wien (ba-ca) - Der BA-CA Einkaufsmanagerindex weist für den November einen Wert von 54,2 aus.
Damit liegt er gegenüber dem September und dem Oktober nahezu unverändert hoch. "Auch im November
blieb Österreichs Industrie im zweiten Gang", interpretiert Stefan Bruckbauer von der Bank Austria Creditanstalt
Konzernvolkswirtschaft (BA-CA) die aktuellen Zahlen. "Die Industrie fährt schneller als im ersten Halbjahr
- aber noch immer nicht wirklich schnell." Den verhalten optimistischen Zahlen des ersten Halbjahres zufolge
startete die Industrie vom Stillstand des Jahres 2002 aus, was auch durch die nun veröffentlichten Zahlen
zur Industrieproduktion bestätigt wird. Sie konnte ab dem Sommer 2003 an Geschwindigkeit zulegen. Den dritten
Gang einzulegen, gelingt der Industrie derzeit aber noch nicht.
Zwar haben sich im November die Produktionserwartungen erneut verbessert, der Teilindex stieg von 57,3 auf
57,7. Auch die Auftragslage wird optimistischer gesehen, dieser Teilindex stieg von 55,4 auf 55,5. Beide Werte
lagen aber wieder leicht niedriger als im September. "Da die Industrie im Sommer 2002 zu optimistisch war
und enttäuscht wurde, ist sie nun etwas vorsichtiger geworden" meint Marianne Kager, Chefvolkswirt der
BA-CA. Dies zeigt sich auch daran, dass trotz gestiegener Produktionserwartung die Vormateriallager weiter abgebaut
werden: Kostenreduktionen sind derzeit noch wichtiger als die Angst vor einem Engpass bei den Lagervorräten.
Auch bei der Beschäftigung ist derzeit keine Zunahme der Dynamik zu erwarten. Laut Einkaufsmanager steigt
zwar die Beschäftigung im Vergleich zum Vormonat an, das Ausmaß ist aber im Vergleich zu den letzten
Monaten wieder zurückgegangen.
Obwohl der BA-CA EMI nun seit drei Monaten auf dem selben Niveau verharrt, sind die Ökonomen der BA-CA optimistisch,
dass sich die Konjunkturerholung weiter an Dynamik gewinnen wird. Der BA-CA Einkaufsmanagerindex hat seit August
ein Niveau wie zuletzt Ende 2002 erreicht. Damals betrug das Produktionswachstum 12 Prozent. "Der Einkaufsmanagerindex
liegt nun bereits auf hohem Niveau, dies sollte die weitere Dynamik garantieren", so Kager. "Die Auftragseingänge
aus dem Ausland werden wieder optimistischer beurteilt." Die BA-CA geht daher davon aus, dass sich die Dynamik
im ersten Halbjahr 2004 fortsetzen wird.
Anmerkung: Werte des EMI über 50,0 weisen auf ein Wachstum gegenüber dem Vormonat hin, Notierungen
unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Je weiter die Werte von 50,0 entfernt sind, desto größer
sind die Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen. Diese Aussendung enthält die Originaldaten aus der Monatsumfrage
unter Einkaufsleitern der Industrie Österreichs, die von der Bank Austria Creditanstalt gesponsert und unter
der Schirmherrschaft des ÖPWZ seit Oktober 1998 von NTC Research durchgeführt wird.
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