Kufstein (stadt) - Nach nur fünfzehnmonatiger Bauzeit konnte das Kufsteiner Biomasse- Heizkraftwerk
am Freitag (12. 12.) planmäßig seinen Betrieb aufnehmen. Damit setzt die
Stadt Kufstein einen weiteren Meilenstein in die ökologisch und auch ökonomisch richtige Richtung. In
seiner Ansprache bezeichnete TIWAG-Vorstandsvorsitzender DI Herbert Hönlinger das Werk als "energiepolitisch
herausragende Leistung".
Die beiden Bioenergie-Geschäftsführer Ing. Markus Atzl (li.) und Ing. Hermann
Unsinn (mi.) mit Bgm. Dr. Herbert Marschitz, TIWAG-Vorstandsvorsitzender DI Herbert Hönlinger und Stadtwerke-Direktor
Franz Mayer vor der Heizanlage. Foto: Giacchino |
Nicht weniger als 23 Mio. Euro investierte die Bioenergie Kufstein GmbH - ein Unternehmen der Stadtwerke Kufstein
sowie der Tiroler Wasserkraft AG - in die Errichtung des Ökostrom- und Wärme-Lieferanten. Auf dem rund
15.000 Quadratmeter großen Areal östlich des bestehenden Fernheizwerkes wurde heute erstmalig die Dampfturbine
aktiviert, das größte und zugleich leistungsstärkste Biomasse-Heizkraftwerk Österreichs nahm
damit erstmals seinen Vollbetrieb auf. "Geht alles auch weiterhin nach Plan, so geht das Kraftwerk Ende des
Jahres mit Strom und Wärme ans Netz", erklärten heute die beiden Bioenergie-Geschäftsführer
Ing. Markus Atzl und Ing. Hermann Unsinn.
Die Vorteile für Mensch und Natur sind beachtlich: Die CO2-neutrale Biomasse steht nämlich nicht nur
für die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas, neben der Erzeugung von Ökostrom
sichert sie den Haushalten der Festungsstadt erfreulicherweise einen beachtlich günstigeren Fernwärmepreis
bei gleichzeitig höherem Umweltschutz.
Jährlich werden im neuen Heizkraftwerk 60 Mio. Kilowattstunden Wärme ausgekoppelt, etwas mehr als die
Hälfte des derzeitigen Wärmebedarfes der Festungsstadt sind damit abgedeckt. Aber auch als Stromlieferant
wird das Kufsteiner Biomasse-Kraftwerk zum Einsatz kommen. Das für die Kühlung der Kessel benötigte
Wasser erreicht eine Temperatur von 450 ° Celsius. Der dabei entstehende Dampf wird auf die heute erstmalig
aktivierte Turbine geleitet, wo schließlich über den gekoppelten Generator pro Jahr 45 Mio. Kilowattstunden
Strom erzeugt werden. 35 Prozent vom Strombedarf des Versorgungsgebietes (Kufstein und Thiersee) sind damit abgedeckt.
Durch die CO2-Einsparung von 48.000 Tonnen pro Jahr kann ein wesentlicher Beitrag zur Verminderung des Treibhauseffektes
geleistet werden. Es wird ausschließlich unbehandelte Biomasse wie Hackschnitzel, Sägespäne und
Rinde als Brennstoff verwendet. Die Wertschöpfung für das benötigte Heizgut mit einem Beschaffungspreis
von ca. 2 Millionen Euro pro Jahr verbleibt in der Region. |