Gorbach: Verständnis für Transit-Blockade der Kärntner Bauern  

erstellt am
12. 12. 03

Stetig wachsender LKW-Verkehr braucht stetig wachsende Kontrolle
Wien (nvm) - "Der Transit durch Österreich stellt ein Problem dar, das von der Bevölkerung mit äußerster Sensibilität wahrgenommen wird. Jeder Einzelne von uns ist in unterschiedlich intensiver Form von den Verkehrsbelastungen betroffen. Die Berufsgruppe der Bauern gleich in doppelter Hinsicht", erklärte VK Verkehrsminister Hubert Gorbach anlässlich der Protestaktion der Kärntner Bauern am Donnerstag (11. 12.) auf der A10, Tauernautobahn, zwischen Rennweg und Gmünd.

Durch die EU-Ostererweiterung und den damit steigenden Transit seien die Tore für zum Teil niedrigpreisige Waren aus den künftigen EU-Mitgliedsländern geöffnet, die quer durch Österreich transportiert würden zu Märkten, die auch heimische Bauern bedienen, so Gorbach. Allerdings seien die Preise der Ostländer aufgrund unterschiedlicher Produktionsbedingungen wesentlich niedriger als jene unserer Bauern. Das Zunehmen des Transits werde somit, so Gorbach, nicht nur Negativeinflüsse auf unsere Umwelt und Lebensqualität nehmen, sondern unsere heimischen Landwirte einem enormen preislichen Wettbewerbsdruck aussetzen, dem sie unter Beibehaltung der hohen Qualität kaum gewachsen seien. "Ich kann daher gut verstehen, dass unsere Bauern auf die Strasse gehen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen", so der Vizekanzler.

Sein Platz, so Gorbach, sei allerdings nicht auf der Strasse, sondern am Beratungstisch der Entscheidungsträger. "Jetzt geht es darum, die von der EU aufgebürdete Transitlast so gut wie möglich einzudämmen und verstärkt wirksame, gefahrenvermeidende Kontrollen durchzuführen", verwies Gorbach abschließend auf die geplante Errichtung von multifunktionalen LKW-Kontrollplätzen.
 
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