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Wiener Festwochen 2004: Vielfalt und Fülle |
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Wien (rk) - Vielfalt und Fülle zeichnen das Programm
der Wiener Festwochen, 7. Mai bis 20. Juni 2004 aus, das Luc Bondy mit dem Team der Festwochen am Donnerstag (11. 12.) gemeinsam mit Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny vorstellte. Die thematische
Bandbreite, die hochkarätigen Künstler, die Erschließung neuer Spielorte machen die Festwochen
einmal mehr zu einer Bereicherung für die Stadt und zu einem geistigen und geografischen Fenster in die Welt,
stellte Mailath-Pokorny fest. Mit einem Musikprogramm, das von den Anfängen des 20. Jahrhunderts, von Debussys
"Pelléas et Mélisande" bis in die Gegenwart, zur Oper "Berenice " des jungen
Komponisten Johannes Maria Staud, reicht, mit dem Schauspielprogramm, das unter anderem im Ibsen-Schwerpunkt die
"Nestroy"-gekrönte "Nora" aus Berlin nach Wien bringt, mit den Sonderprojekten wie "zeit_zone"
und "forumfestwochen" wartet das Festival mit insgesamt 53 Produktion auf, für die, inklusive Musikfest,
160.000 Karten aufgelegt werden. Ein "Feldforschungsprogramm" unter dem Titel "Das Wörterbuch
des Schweigens" widmet sich dem Bürgerkriegsmonat Februar 1934. Im Ausstellungsprogramm der Festwochen
zeigen das Jüdische Museum "Wien, Stadt der Juden" und das Arnold Schönberg-Center "Arnold
Schönbergs Schachzüge". Das Budget beträgt 13,5 Millionen Euro bei Subventionen von 9,8 Millionen
Euro, als neuer Hauptsponsor zusätzlich zu A1 und Casinos Austria konnte die Raiffeisenbank Wien-NÖ gewonnen
werden. Pierre Boulez zu Gast bei den Festwochen Pierre Boulez ist mit zwei Produktionen bei den Wiener Festwochen zu Gast: im Theater an der Wien vom 13. bis 15. Mai mit einem Gastspiel aus Aix-en-Provence, zur Aufführung kommen in einem musiktheatralischen "Tryptichon" "El Retablo de Maese Pedro" von Manuel de Falla, "Renard" von Igor Strawinsky und "Pierrot lunaire" von Arnold Schönberg. Sein eigenes Werk "Répons" dirigiert Boulez am 8. und 9. Mai in der Halle E im Museumsquartier. Debussy's "Pelléas et Mélisande" (Regie Jossi Wieler), ein Gastspiel der Staatsoper Hannover, zeigen die Festwochen im Theater an der Wien (27., 29., 31. Mai). Gemeinsam mit der Münchener Biennale produzieren die Festwochen "Berenice", eine Oper von Johannes Maria Staud nach Edgar Allan Poe. Stefan Asbury leitete das Klangforum Wien, Aufführungen am 22. und 23. Mai im Ronacher. Ein weiterer Schwerpunkt des Musikprogramms ist, zum 150. Geburtstag, Leos Janacek mit dem "Klavieristischen Tagebuch" im Konzerthaus (2. Juni) und einem Schubert-Janacek- Programm am 4. Juni gewidmet. Am 5. und 6. Juni findet im Konzerthaus ein "Anton von Webern-Fest" mit dem Gesamtwerk des Komponisten statt. In der Halle E im Museumsquartier ist das Staatstheater Darmstadt mit der Oper "Der Rattenfänger" von Friedrich Cerha zu Gast. "Molière stirbt", "Eine Komödie / Ein Ballett" von Robert Quitta mit der wiederaufgefundenen Musik von Marc-Antoine Charpentier ist in einer Aufführungsreihe vom 8. bis 15. Juni im Jugendstiltheater zu sehen. Das bereits vorgestellte Musikfest der Wiener Festwochen im Musikverein legt einen Schwerpunkt auf die Kompositionen von Antonin Dvorák und präsentiert dabei Dirigenten, Orchester und Solisten von Weltrang. Schauspiel-Auftakt mit Heiner Müller Mit Heiner Müllers "Der Auftrag", einer Koproduktion mit Berlin in der Regie von Ulrich Mühe, starten die Festwochen bereits am 30. April und 1. Mai in der Halle E im Museumsquartier das Schauspielprogramm. In Zusammenarbeit mit dem Rabenhoftheater ist Franz Molnar's "Familienidyll mit Chorgesang" "Harmonie", Regie Georg Staudacher, zu sehen (5. bis 15. Mai). Aus Warschau kommt die "Intellektuelle Gesellschaftskomödie" "Klaras Verhältnisse" (polnisch mit deutschen Übertiteln, 8. bis 11. Mai, Halle G im Museumsquartier). Thomas Ostermeier's preisgekrönte "Nora" von der Schaubühne am Lehniner Platz ist vom 13. bis 15. Mai in der Halle E im Museumsquartier zu sehen. Weitere Aufführungen im Rahmen des Ibsen-Schwerpunktes sind "Peer Gynt" in der Regie von Peter Zadek aus Berlin (Theater an der Wien, 5. bis 8. Juni) und "Baumeister Solness" in einer Neuinszenierung von Thomas Ostermeier am Akademietheater (Start am 10. Juni). Peter Sellars inszeniert "The Children of Herakles" nach Euripides in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Das Gastspiel der RuhrTriennale wird vom 19. bis 22. Mai im Historischen Sitzungssaal des Parlaments gezeigt. Als Auftragswerk der Wiener Festwochen hat Martin Crimp "Cruel and Tender" nach "Die Frauen von Trachis" von Sophokles geschrieben. Luc Bondy inszeniert selbst, die Aufführungsserie in der Halle E im Museumsquartier reicht vom 23. Mai bis 4. Juni. Das Rotterdamer "ro theater" ist mit einer dreiteiligen Produktion von Proust's "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" vom 15. bis 20. Juni in der Halle E im Museumsquartier zu Gast. Im Schauspielhaus ist vom 13. Juni bis 4. Juli die Uraufführung von Gesine Danckwart's "Heißes Wasser für alle" zu sehen. Weiters gibt es Gastspiele aus Australien, Ungarn und Großbritannien bei den Festwochen, als besondere Empfehlung von Luc Bondy ist im Ronacher vom 26. bis 31. Mai "La Veillée des Abysses" von James Thiérée, einem Enkel von Charlie Chaplin, zu sehen, eine surrealistisch-poetische Zirkusinszenierung, die Jung und Alt verzaubert. Februar 1934 - Das Wörterbuch des Schweigens Mit dem Bürgerkriegsmonat Februar 1934 setzen sich die Festwochen im Rahmen von "theatralischen Skizzen" auseinander. Beiträge zum "Wörterbuch des Schweigens" leistet das Grazer Theater im Bahnhof im Rabenhof mit "Wallisch Wandern", einem Stück über den Arbeiterführer Koloman Wallisch, weiters gibt es ein Projekt "Von Wien nach Moskau" rund um die Kinder von 1934 getöteten und verhafteten Schutzbundkämpfern, die nach Russland geschleust wurden, sowie ein Theaterprojekt von zwei Wiener Gymnasien aus unterschiedlichen sozialen Milieus und "Ein Fundstück" von Jewgenij Grischkowez "Onkel Otto ist krank" mit Bezug zu Otto Bauer. Ungewöhnliche Theaterentwürfe und ästhetische Experimente stehen im Zentrum von "forumfestwochenff" mit Arbeiten aus Deutschland, den Niederlanden, Russland, der Schweiz, Serbien/Montenegro und der Ukraine. "zeit_zone" in der Programmkonzeption von Markus Hinterhäuser entwickelt "Eine Zone wundersamer musikalischer Verwandlungen und Wiedergeburten jenseits tradierter Genregrenzen": So transformiert DJ Spooky D.W. Griffith's monumentalen Spielfilm "Birth of a Nation" aus dem Jahr 1915 zu einem großen Hip-Hop-Kino, Rupert Huber kreiert eine Partitur aus Hausmusik-Konzerten in den 23 Wiener Bezirken, die übers Internet zu einem kompositorischen Kaleidoskop zusammenwachsen. "Die Welt der Tante Jolesch" "Die Welt der Tante Jolesch" beschwört die Ausstellung "Wien, Stadt der Juden", die das Jüdische Museum Wien vom 19. Mai bis 31. Oktober 2004 in Zusammenarbeit mit den Wiener Festwochen zeigt. Die Ausstellung "Arnold Schönberg's Schachzüge. Dodekaphonie und Spielekonstruktionen" ist vom 7. Mai bis 13. September im Arnold Schönberg Center Wien zu sehen. Das Österreichische Filmmuseum zeigt gemeinsam mit den Festwochen die Retrospektive "Infame Bilder", die sich mit dem "Kino der Kontrollgesellschaft", der zusehends in den privaten Raum übergehenden Überwachung des Menschen auseinandersetzt sowie eine Peter Lorre-Retrospektive. Schriftliche Kartenbestellung ab sofort: per Fax ++43 / (0)1 / 589 22 49, per e-mail: kartenbuoro@festwochen.at . Information und Online-Verkauf ab 21. Januar 2004: http://www.festwochen.at/ , Festwochen-Service-Telefon: ++43 / (0)1 / 589 22 22. |
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