Enquete zu veränderten Rahmenbedingungen in einem neuen Europa
Eisenstadt (blms) - Mit der Erweiterung der Europäischen Union um zehn neue Länder per
1. Mai 2004, aber auch dem Auslaufen des Status eines Ziel 1-Fördergebietes für unser Bundesland
(2006) sieht sich die Tourismuswirtschaft des Burgenlandes künftig grundlegend veränderten Rahmenbedingungen
ausgesetzt. Geänderte Gästeschichten werden entsprechend angepasste und flexiblere Angebotsstrukturen
erfordern. Die Qualität der zu ergreifenden Strategien wird darüber entscheiden, ob das Burgenland auch
im Wettbewerb auf einem dramatisch vergrößerten Markt sich nicht nur behaupten, sondern dessen Chancen
zu seinen Gunsten auch nutzen wird können. Im Rahmen einer Enquete wurden in Eisenstadt sich daraus ergebende
Erfordernisse thematisiert und auf Basis eines „Strategiekonzeptes 2010“, das von der Agentur „Invent“ in Kooperation
mit den Regionen und Spezialisten aus den Bereichen Sport, Kultur, Natur, Gesundheit und Weinkulinarik entwickelt
wurde, mögliche Antworten präsentiert.
„Der Tourismus im Burgenland hat sich durch nachhaltige Investitionen in den letzten Jahren äußerst
positiv entwickelt. Mit dieser Qualitätsoffensive konnten massive Zuwachsraten bei den Ankünften, aber
auch bei den Nächtigungen verzeichnet werden. Wir brauchen weitere Maßnahmen, damit die Saison verlängert
und ein ganzjähriges touristisches Angebot geschaffen wird. Es muss uns verstärkt gelingen, den Neusiedler
See als Naturjuwel, aber auch als Sportsee zu positionieren und die Weinregion Burgenland, noch mehr als bisher,
mit den touristischen Angebotsschienen zu verknüpfen. Denn wir können die größtmögliche
Auslastung der Hotels und Thermen nur dann garantieren, wenn sich die Betriebe am Trend der Zeit und den gesteigerten
Bedürfnissen des Gastes orientieren“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl.
Im vergangenen Jahr wurden landesweit knapp 2,5 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Von 1991 – 2002 hat es
im gesamten Burgenland bei den Nächtigungen ein Plus von 10,6 Prozent gegeben. Im gleichen Zeitraum ist die
Zahl der Ankünfte um rund 42 Prozent gestiegen. „An Hand dieser Ziffern ist der Trend zum Kurzurlaub deutlich
abzulesen. Dieser Schlussfolgerung wurde und wird nunmehr Rechnung getragen. Aktuelles Beispiel für Veränderungen
in diese Richtung ist der Ausbau des Thermenstandortes Stegersbach, der bis August 2004 zu einem modernen Gesundheitsressort
ausgebaut und damit am neusten Stand der Entwicklung sein wird, aber auch der Zubau zur Therme in Lutzmannsburg,
der im Mai dieses Jahres bereits seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Es führt daher kein Weg daran
vorbei, sich der Konkurrenz zu stellen und weiter an attraktiven Angeboten zu feilen“, sagte dazu der Tourismusreferent
der Burgenländischen Landesregierung, Landesrat Karl Kaplan.
Weiters hat man sich auch zum Ziel gesetzt, das Burgenland in den nächsten zwei Jahren zum Radfahrland Nummer
1 in Österreich zu machen, durch das Summer Opening bzw. die Segel WM 2006 den Neusiedler See, national und
international, als Sportsee zu positionieren und - in Kooperation mit den Nachbarländern - das so genannte
„European Wellness Project“ verstärkt zu betreiben. Unter dem Motto „gemeinsam sind wir stärker“ wird
das Burgenland im Rahmen dieses Projekts als „Wohlfühldestination mit Gesundheitskompetenz“ beworben. Landeshauptmann
Niessl: „Die Ausgangspositionen für die bevorstehenden Veränderungen sind gut. Durch gezielte Marketingmaßnahmen
des Burgenland Tourismus wurde bereits viel erreicht und unsere Destination auf der Erfolgsspur gehalten. Um aber
auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben wird es notwendig sein, den neuen Herausforderungen offensiv zu
begegnen und neue Gästeschichten aus den Zukunftsmärkten Ungarn, Slowenien und Slowakei über Medien,
Werbung und Reiseveranstalter vermehrt anzusprechen“.
Zum Abschluss wurde die neue Burgenland-Hymne „Im Burgenland“ von Jürgen Solis & Friends präsentiert.
|