Neue Herausforderung für Tourismuswirtschaft  

erstellt am
09. 12. 03

Enquete zu veränderten Rahmenbedingungen in einem neuen Europa
Eisenstadt (blms) - Mit der Erweiterung der Europäischen Union um zehn neue Länder per 1. Mai 2004, aber auch dem Auslaufen des Status eines Ziel 1-Fördergebietes für unser Bundesland (2006) sieht sich die Tourismuswirtschaft des Burgenlandes künftig grundlegend veränderten Rahmenbedingungen ausgesetzt. Geänderte Gästeschichten werden entsprechend angepasste und flexiblere Angebotsstrukturen erfordern. Die Qualität der zu ergreifenden Strategien wird darüber entscheiden, ob das Burgenland auch im Wettbewerb auf einem dramatisch vergrößerten Markt sich nicht nur behaupten, sondern dessen Chancen zu seinen Gunsten auch nutzen wird können. Im Rahmen einer Enquete wurden in Eisenstadt sich daraus ergebende Erfordernisse thematisiert und auf Basis eines „Strategiekonzeptes 2010“, das von der Agentur „Invent“ in Kooperation mit den Regionen und Spezialisten aus den Bereichen Sport, Kultur, Natur, Gesundheit und Weinkulinarik entwickelt wurde, mögliche Antworten präsentiert.

„Der Tourismus im Burgenland hat sich durch nachhaltige Investitionen in den letzten Jahren äußerst positiv entwickelt. Mit dieser Qualitätsoffensive konnten massive Zuwachsraten bei den Ankünften, aber auch bei den Nächtigungen verzeichnet werden. Wir brauchen weitere Maßnahmen, damit die Saison verlängert und ein ganzjähriges touristisches Angebot geschaffen wird. Es muss uns verstärkt gelingen, den Neusiedler See als Naturjuwel, aber auch als Sportsee zu positionieren und die Weinregion Burgenland, noch mehr als bisher, mit den touristischen Angebotsschienen zu verknüpfen. Denn wir können die größtmögliche Auslastung der Hotels und Thermen nur dann garantieren, wenn sich die Betriebe am Trend der Zeit und den gesteigerten Bedürfnissen des Gastes orientieren“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl.

Im vergangenen Jahr wurden landesweit knapp 2,5 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Von 1991 – 2002 hat es im gesamten Burgenland bei den Nächtigungen ein Plus von 10,6 Prozent gegeben. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Ankünfte um rund 42 Prozent gestiegen. „An Hand dieser Ziffern ist der Trend zum Kurzurlaub deutlich abzulesen. Dieser Schlussfolgerung wurde und wird nunmehr Rechnung getragen. Aktuelles Beispiel für Veränderungen in diese Richtung ist der Ausbau des Thermenstandortes Stegersbach, der bis August 2004 zu einem modernen Gesundheitsressort ausgebaut und damit am neusten Stand der Entwicklung sein wird, aber auch der Zubau zur Therme in Lutzmannsburg, der im Mai dieses Jahres bereits seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Es führt daher kein Weg daran vorbei, sich der Konkurrenz zu stellen und weiter an attraktiven Angeboten zu feilen“, sagte dazu der Tourismusreferent der Burgenländischen Landesregierung, Landesrat Karl Kaplan.

Weiters hat man sich auch zum Ziel gesetzt, das Burgenland in den nächsten zwei Jahren zum Radfahrland Nummer 1 in Österreich zu machen, durch das Summer Opening bzw. die Segel WM 2006 den Neusiedler See, national und international, als Sportsee zu positionieren und - in Kooperation mit den Nachbarländern - das so genannte „European Wellness Project“ verstärkt zu betreiben. Unter dem Motto „gemeinsam sind wir stärker“ wird das Burgenland im Rahmen dieses Projekts als „Wohlfühldestination mit Gesundheitskompetenz“ beworben. Landeshauptmann Niessl: „Die Ausgangspositionen für die bevorstehenden Veränderungen sind gut. Durch gezielte Marketingmaßnahmen des Burgenland Tourismus wurde bereits viel erreicht und unsere Destination auf der Erfolgsspur gehalten. Um aber auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben wird es notwendig sein, den neuen Herausforderungen offensiv zu begegnen und neue Gästeschichten aus den Zukunftsmärkten Ungarn, Slowenien und Slowakei über Medien, Werbung und Reiseveranstalter vermehrt anzusprechen“.

Zum Abschluss wurde die neue Burgenland-Hymne „Im Burgenland“ von Jürgen Solis & Friends präsentiert.
 
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