Beagle 2 erfolgreich ausgeklinkt  

erstellt am
22. 12. 03

Paris (esa) - Am Freitag (19. 12.) morgen hat sich die ESA-Sonde Mars Express in einem einwandfreien Manöver vom Landegerät Beagle 2 gelöst, mit dem sie seit dem Start am 2.Juni verbunden war.

Beagle 2 ist nun auf dem Weg zur Marsoberfläche, auf der es frühmorgens am 25. Dezember aufsetzen soll. Damit hat Mars Express, Europas erste Mission zum Roten Planeten, einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu ihrem Ziel hinter sich.
Um 09.31 Uhr MEZ wurde der entscheidende Befehl zur Abtrennung des Landegeräts von der Muttersonde gegeben. Wie die von Mars Express empfangenen Daten zeigen, wurde die Sprengvorrichtung zur Aktivierung einer gespannten Feder, um Beagle 2 sanft von der Muttersonde wegzuschieben, erfolgreich gezündet. Im Laufe des Tages wird ein Bild von der Bordüberwachungskamera (VMC) erwartet, auf dem zu sehen ist, wie sich das Landegerät langsam entfernt.

Da Beagle 2 über kein eigenes Antriebssystem verfügt, mußte es vor dem Ausklinken genau auf die richtige Abstiegsbahn gebracht werden. Aus diesem Grund mußte am 16. Dezember die Flugbahn der gesamten Sonde geändert werden, um sicherzustellen, daß Beagle 2 auf dem richtigen Kurs ist, um in die Marsatmosphäre einzutreten. Dieses Manöver, die „Neuausrichtung“, war kritisch: Bei einem zu steilen Eintrittswinkel könnte das Landegerät in der Atmosphäre verglühen, bei einem zu flachen Winkel von der Atmosphäre abprallen.

Die präzise Ausrichtung und das heutige Ausklinken waren entscheidende Manöver, auf die sich das Bodenkontrollteam der ESA im ESOC (Europäisches Raumflugkontrollzentrum) seit Monaten intensiv vorbereitet hat. Die nächste wichtige Etappe ist die Einbringung des Orbiters in seine Marsumlaufbahn. Dieses Manöver ist für den 1. Weihnachtstag um 02.52 Uhr MEZ geplant, d.h. zeitgleich mit der Landung von Beagle 2 auf der Marsoberfläche.

„Tolle Teamarbeit von allen - ESA, Industrie und Beagle-2-Team - hat uns einen kritischen Schritt weitergebracht. Mars, hier kommt Europa!“, freute sich der Wissenschaftsdirektor der ESA, David Southwood.
 
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