Meinungsführer prägen Filmauswahl im Kino  

erstellt am
19. 12. 03

Horror-Genre als Gesellschaftsereignis für junges Publikum
Berlin (pte) - Die Auswahl des Films beim Kinobesuch ist bei Teenagern vor allem durch Meinungsführer bestimmt. Mit zunehmenden Alter sinkt zwar der Einfluss dieser Opinion Leader, aber auch die Häufigkeit des Kinobesuchs. Das geht aus der empirischen Studie "Entscheidungsparameter bei der Filmauswahl von Kinogängern in Deutschland" unter der Leitung von Helmar Baum an der Freien Universität Berlin hervor. Baum ist auch Geschäftsführer und Mitbegründer der Filmproduktionsfirma Valerian Film http://www.valerianfilm.de . Schwerpunkt der Studie war der Einfluss von Meinungsführern auf die Filmauswahl. Dabei bestätigt die Studie einige Klischees.

Teenager, die Gruppe der häufigsten Kinogänger, werden oft von Meinungsführern bei der Filmauswahl beeinflusst. Meinungsführer sind dabei meist ältere Teenager und Jugendliche, die über ein "hohes filmspezifisches Wissen" verfügen. Sie kennen die Schauspieler, wissen mehr über den jeweiligen Film und sind besser über Trends informiert. Ihre persönlichen Präferenzen entwickeln die Meinungsführer weniger in Diskussionen über Filme im Freundeskreis. Filmkritiken in Tageszeitungen und Kinomagazinen sind bei ihnen ausschlaggebender. Mit zunehmendem Alter nimmt der Einfluss der Meinungsführer jedoch ab.

Action-Filme kommen vor allem bei jungen Männern an. Keine Neuigkeit für die leidgeplagten Freundinnen von Fans von Schaupielern wie Arnold Schwarzenegger, Jean-Claude Van Damme oder Chackie Chan. Besseres Verständnis für diese Auswahl liefert die Studie jedoch allemal: Das Action-Genre dient vor allem dem "Mood-Management", so Studienautor Baum. Ziel sei das Abschalten und die Alltagsflucht in eine andere Welt. Auch dass Frauen gefühlsbetonte Genres wie das Drama bevorzugen, belegt die Studie empirisch. Der in den vergangenen Jahren wieder erfolgreiche Horrorfilm dient einem jüngerem Publikum vor allem als gesellschaftliches Ereignis. "Freddy vs. Jason" besucht der jugendliche Kinogänger also nicht wegen dem Nervenkitzel, schon gar nicht alleine und auch eher nicht zu zweit mit der Freundin. Hauptmotivation sei der Wunsch nach Geselligkeit.
 
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