Österr. Zahlungsbilanz Jänner bis Oktober 2003 *)  

erstellt am
17. 12. 03

Leistungsbilanzdefizit mit rund 1 Mrd. Euro etwas geringer als 2002 Import- und Exportzahlungen zeigen leichte Zuwachsraten Nachfrage nach inländischen Wertpapieren deutlich angestiegen
Wien (oenb) - Das österreichische Leistungsbilanzdefizit auf Basis von Zahlungsströmen verringerte sich im Zeitraum Jänner bis Oktober 2003 gegenüber dem Vergleichszeitraum um 0,2 Mrd. auf 1,05 Mrd. Euro.

Der leicht rückläufige Überschuss der Teilbilanz Waren- und Dienstleistungszahlungen um 0,16 Mrd. Euro ist auf einen geringfügigen Importzuwachs zurückzuführen, der etwas über dem Anstieg der Exporte lag.

Etwas geringer als im Vergleichszeitraum zeigte sich das Defizit der Einkommensbilanz in Höhe von 1 Mrd. Euro. Die defizitären Bereiche Einkommen aus Direktinvestitionen und Einkommen aus Portfolioinvestitionen ergaben im Vorjahresvergleich Verbesserungen (um +0,69 bzw. +0,32 Mrd. Euro); dagegen verringerte sich der Überschuss im Bereich Einkommen aus Sonstigem - insbesondere aus Krediten und Einlagen - um 0,88 Mrd. Euro. Keine Veränderung wiesen die Nettoerwerbseinkommen in Höhe von rund 0,5 Mrd. Euro auf.

Der Saldo der Laufenden Transfers betrug in der Berichtsperiode -1,46 Mrd. Euro. Mit einem geringen Defizit schloss die Bilanz der Vermögensübertragungen (-0,19 Mrd. Euro).

Die Kapitalbilanz wies im Berichtszeitraum Nettokapitalzuflüsse im Bereich Portfolioinvestitionen und Nettokapitalabflüsse in den Teilbilanzen Direktinvestitionen, Sonstige Investitionen und Finanzderivate auf.

Inländische Direktinvestitionen im Ausland lagen mit 3,17 Mrd. Euro weiterhin unter dem Vergleichswert 2002 (4,17 Mrd. Euro), während ausländische Direktinvestoren, die in den ersten zehn Monaten 2002 noch netto Kapital in Höhe von 0,17 Mrd. Euro abgezogen hatten, im Berichtszeitraum per Saldo in Österreich veranlagten (2,84 Mrd. Euro).

Unter dem Vorjahresvergleichswert zeigten sich weiterhin die Portfolioinvestitionen im Ausland, die im Zeitraum Jänner bis Oktober 2003 ein Volumen von 16,31 Mrd. Euro verzeichneten (gegenüber 23,32 Mrd. Euro). Die Wertpapierkäufe des Auslands in Höhe von 20,5 Mrd. Euro lagen - ausgelöst durch die Entwicklung im Oktober - erstmals seit längerem über dem Vorjahresvergleichswert. Absatzsteigerungen waren insbesondere bei Rentenwerten festzustellen.

Mit einem Kapitalexport von 3,85 Mrd. Euro wies die Teilbilanz der Sonstigen Investitionen gegenüber der Vergleichsperiode (Kapitalimport von 4,95 Mrd. Euro) eine Saldendrehung auf.

Die offiziellen Währungsreserven verzeichneten eine transaktionsbedingte Abnahme in Höhe von 1,28 Mrd. Euro.

*) auf Basis von Zahlungsströmen; "Cash-Basis"
 
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