Inflation im November 1,3%: niedrig, aber höher als zuletzt  

erstellt am
17. 12. 03

Preise für Nahrungsmittel als Inflationstreiber; höhere Preise vor allem bei Gemüse, Obst und Getreideprodukten
Wien (statistik austria)- Die Inflationsrate für November 2003 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,3% (Oktober 1,0%, September 1,4%, August 1,2%).

Die Preise von Nahrungsmitteln haben sich gegenüber dem Vormonat um 1,0% und gegenüber dem Vorjahr um 3,3% erhöht und liegen damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate von 1,3%. Besonders auffällig war im November die Teuerung bei Brot- und Getreideprodukten, Gemüse inkl. Kartoffeln und Obst.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat November 2003 beträgt 106,3 (2000 = 100) und ist damit gleich hoch wie im September 2003. Gegenüber dem Vormonat (Oktober 2003) ist das allgemeine Preisniveau um 0,2% gestiegen.

Kurzfristige Veränderungen im Detail: Vergleich zu Oktober 2003
Im Vergleich zum Vormonat waren die deutlichsten Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Alkoholfreien Getränken (+1,0%) zu beobachten. Gemüse inkl. Kartoffeln wurde um 4% (Häuptelsalat +31%, Gurken +28%, Fisolen +27%, Karfiol +12%) und Obst um 3% teurer (Tafeläpfel +8%, Tafelbirnen +10%, Tafeltrauben +12%). Auch Kaffee (+4%) ist etwas teurer geworden, allerdings immer noch billiger (-4%) als vor einem Jahr. In der Hauptgruppe Verkehr (+0,8%) gab es deutliche Preissteigerungen bei Motorrädern (+9%) und Flugtickets (+12%). Obwohl in der Gruppe Freizeit und Kultur (-1,3%) generell ein Rückgang der Preise zu beobachten war, befinden sich hier vor allem unter den Spiel- und Hobbywaren (+10%) einige Preistreiber (PC-CD-Rom-Spiel +37%), die einen engen Zusammenhang mit dem Weihnachtsgeschäft vermuten lassen. Pauschalreisen (-8,1%; Flugpauschalreisen -11%) verzeichneten im November hingegen einen saisonalen Preisrückgang. Ebenso, wenn auch in geringem Ausmaß, wurden Beherbergungsdienstleistungen (-1,4%) billiger.

Inflationsanalyse: Vergleich zu November 2002
Die Jahresinflationsrate von 1,3% wurde zu einem Drittel von der Gruppe Nahrungsmittel und Alkoholfreie Getränke (+3,1%) verursacht, zu einem Fünftel von Verschiedenen Waren und Dienstleistungen (+2,5%).

Die Gruppe Verkehr wirkte mit ihrer unterdurchschnittlichen Teuerung (nur +0,7%) stabilisierend auf die Jahresteuerung.

Im Jahresabstand – dabei wird der oft erhebliche Einfluss von saisonal beeinflussten Preisschwankungen ausgeglichen – zeigte sich die Teuerung bei Gemüse inkl. Kartoffeln (+8%) und Obst (+7%) besonders deutlich. Diese beiden Gruppen erklären jeweils für sich genommen fast einen Zehntelprozentpunkt der ansonsten relativ niedrigen Inflationsrate. Im Jahresabstand war dabei die Teuerung von Tafeläpfeln (+15%), Orangen (+13%), Tafelbirnen (+12%), Karfiol (+34%), Zucchini (+26%), Kartoffeln (+18%) und Paprika (+16%) am auffälligsten. Aufgrund ihrer hohen Bedeutung haben auch Brot- und Getreideprodukte (+4%) insgesamt einen etwa gleich hohen Einfluss auf die Inflationsrate, obwohl hier die Teuerung etwas geringer ausgefallen ist (Salzstäbchen +9%, Mischbrotwecken +8%, Gebäck +7%). Alkoholische Getränke wiesen eine Teuerung von 3,0% auf (Dosenbier +8%), Tabakwaren hingegen nur von 2,0% (Tabak +6%).

Überdurchschnittlich teurer wurden Getränke (+4%) und Essen (+2%) im Gasthaus oder Restaurant und die KFZ-Haftpflichtversicherung (+5%).

Die Teuerung bei Ausgaben für Eigentumswohnungen (-7,3%) ist wohl aufgrund des niedrigen Zinsniveaus für Kredite und Rückzahlungen im Sinken begriffen, während Preise für Mieten und für Betriebskosten (+1,4%) im selben Ausmaß wie der VPI-Durchschnitt ansteigen.

HVPI
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für November 2003 lag mit 1,3% (Oktober 1,1% revidiert, September 1,4% und August 1,0%) weitgehend parallel zum VPI. Gegenüber Oktober 2003 ist das allgemeine Preisniveau um 0,2% gestiegen. (Oktober 2003 zu September 2003 0,0% revidiert)

Der Indexstand des für die Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) betrug für November 2003 110,6 (1996 = 100; revidierter Wert Oktober: 110,4).
 
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