Kammerschauspielerin Aglaja Schmid ist am Dienstag (16. 12.) in Wien plötzlich gestorben
Wien (burgtheater) - Aglaja Schmid, geboren am 9. August 1926 in Scheibbs, Niederösterreich,
erhielt ihre Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und wurde bereits 1945 an das Theater in der
Josefstadt in Wien engagiert. Nach über zehn Jahren – und vielen wunderbaren Jungmädchen-Rollen – wurde
sie 1956 von Direktor Adolf Rott ans Burgtheater engagiert.
Aglaja Schmid ist unvergessen in vielen großen Rollen der Weltliteratur: Shakespeares Olivia und Beatrice,
Goethes Stella, Leonore von Este, Margarete von Parma, Lessings Emilia Galotti, Schillers Thekla und Maria Stuart,
Kleists Alkmene, Grillparzers Hero und Edrita. Sie war eine hinreißende Helene Altenwyl im "Schwierigen"
und zwanzig Jahre später eine bestechende Gräfin Crescence in demselben Stück. Sie spielte Oscar
Wilde und Hasenclever, Dürrenmatt und Arthur Miller, Franz Werfel und Peter Handke. Agalja Schmid war gefeierter
Gast in den Staatstheatern in Berlin und Hamburg. Sie war – unter anderem – ausgezeichnet mit dem Ehrenkreuz für
Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
In Horváths "Geschichten aus dem Wienerwald" stand sie als Mutter im Juni 1989 zum letzten Mal
auf der Bühne des Burgtheaters.
Auf der Leinwand war sie in zahlreichen internationalen Literaturverfilmungen zu sehen wie in "Das andere
Leben" (R Rudolf Steinboeck 1949)
"Don Carlos" (R Alfred Stöger 1960)
"Franz Schubert - ein Leben in zwei Sätzen" (R Walter Kolm-Veltée 1953)
"Lächeln im Sturm" (R René Chanas 1950)
"Der Prozeß" (R Georg Wilhelm Pabst 1948)
"Regimentstochter" (R Georg C. Klaren 1953)
"Seelenbräu" (R Gustav Ucicky 1949)
"Verträumte Tage" (R Emil E. Reinert, Franz Timmermann 1950)
Aglaja Schmid wird am Friedhof in Neustift am Walde, im Ehrengrab ihres Mannes, des Regisseurs Rudolf Steinboeck,
bestattet werden. |