Bartenstein: »Aufschwung 2004« auch für Österreichs Exportwirtschaft  

erstellt am
17. 12. 03

Wien (bmwa) - Vom prognostizierten weltweiten "Aufschwung 2004" nach drei schwachen Jahren wird auch die Exportwirtschaft deutlich profitieren. Durch eine deutlich erhöhte Investitionsbereitschaft und eine zunehmenden Nachfrage nach elektronischen Produkten bringt das neue Jahr eindeutig gute Aussichten für die österreichischen Exporteure", erklärte Wirtschaftsminister Dr. Martin Bartenstein am Dienstag (16. 12.) zu der im Auftrag des Ministeriums vom Institut für Höhere Studien (IHS), erstellten Außenhandelsprognose für 2004, nach der mit einem Wachstum der Exporte um 5,1% (2003:1,0%) zu rechnen sei. Besonders erfreulich sei dabei eine prognostizierte Steigerung der Exporte in die MOEL-Länder um 10,5%.

Wie es in dieser Untersuchung heißt, wuchsen 2003 die globalen Handelsströme (nominell und in US-Dollar gemessen) um 10 %. Im kommenden Jahr wird der weltweite Handel voraussichtlich um 7 % zulegen. Die größten Wachstumsimpulse kämen von den USA und aus Asien, während in Europa der Aufschwung verzögert sei und nur in einem gedämpften Ausmaß greifen könne. Erst am Jahresende 2003 habe es in Deutschland und Frankreich Anzeichen für eine Nachfragebelebung gegeben.

Eine zentrale Rolle in der derzeitigen Entwicklung des Welthandels spiele der Euro/Dollar-Wechselkurs, heißt es in der Prognose weiter. Der US-Dollar, der im abgelaufenen Jahr gegenüber den wichtigsten Handelswährungen stark an Wert verloren hat, bewirke eine Verschiebung in den Wettbewerbsbedingungen der Wirtschaftsräume. Im Schlussquartal habe der Euro im Vergleich zum Vorjahr um 15 % gegenüber dem US-Dollar gewonnen, der Yen sei um 10 % gestiegen. Das IHS geht davon aus, dass der Euro-Wechselkurs im kommenden Jahr gegenüber dem Dollar nicht weiter zulegen werde. Eine Stabilisierung wird auch in der Rohölpreisentwicklung erwartet. Das Fass Rohöl, das im abgelaufenen Jahr um durchschnittlich 29 US-Dollar gehandelt wurde, wird weiterhin knapp unter 30 US-Dollar liegen.

Die Entwicklung des österreichischen Außenhandels wurde 2003 vor allem vom Wechselkurs und von der schwachen Konjunktur in den Nachbarländern nachteilig beeinflusst. Die wichtigsten österreichischen Exportmärkte wuchsen 2003 real um nur 1,4 %. Durch die Konjunkturaufhellung in der Weltwirtschaft kann jedoch mit einer Ausweitung der Marktanteile der österreichischen Außenwirtschaft gerechnet werden. Im kommenden Jahr werden die Exportmärkte um 3,5 % zulegen.

Im Jahr 2003 dürfte ein Zuwachs bei den Exporten um 1,0% erreicht werden, auf 78,2 Milliarden Euro. Das steigende Vertrauen der Industrie in den Nachbarländern sollte zu einer deutlichen Belebung der Exportdynamik der österreichischen Wirtschaft bereits im Schlussquartal führen. Mit der steigenden Nachfrage im Ausland könnten die österreichische Exporte 2004 nominell um 5,1% wachsen und einen Wert von 82,2 Milliarden Euro erreichen.

Die Exportquote, der Anteil der Exporte am BIP, sank 2003 aufgrund der konjunkturellen Abschwächung um einen halben Prozentpunkt auf 35,2 %. Im kommenden Jahr wird die Quote voraussichtlich wieder auf 35,6 % ansteigen.

Importseitig prognostiziert das IHS für 2003 ein Wachstum von 1,8 %. Nach einem starken Einbruch zur Jahresmitte legte die Importtätigkeit bis zum Jahresende deutlich zu und wird sich - wie die Exportentwicklung - im nächsten Jahr verstärken. Die nominellen Warenimporte werden demnach im nächsten Jahr um 4,3% wachsen und voraussichtlich einen Wert von 81,9 Milliarden Euro erreichen - nach 78,5 Milliarden Euro im Jahr 2003.

Aufgrund der schwachen Exportentwicklung dürfte die Handelsbilanz im abgelaufenen Jahr ein Defizit von 269 Millionen Euro aufweisen. Im nächsten Jahr dürfte es wieder einen Überschuss geben, der auf 348 Millionen. Euro geschätzt wird.
 
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