Jahreshauptversammlung des Katholischen Familienverbandes Steiermark
thematisierte Thema »Abtreibung«
Graz (seckau) - Das brisante Thema „Abtreibung“ rückte der Katholische Familienverband Steiermark
bei seiner 31. Jahreshauptversammlung in ein neues Licht. Nach dem aufrüttelnden Impulsreferat von Bundesrat
Dr. Vincenz Liechtenstein und hochkarätigen Diskussionsbeiträgen stand fest: Es ist höchste Zeit,
die seit Einführung der Fristenregelung versprochenen, aber noch immer nicht umgesetzten Begleitmaßnahmen
einzufordern und umzusetzen! Niemand denkt dabei an Strafe – es geht um effiziente Beratung und tatkräftige
Hilfe. Vincenz Liechtenstein definierte die Abtreibung sehr klar als Vernichtung bereits entstandenen Lebens und
präzisierte neben bereits Erreichtem – Kinderbetreuungsgeld, Anonyme Geburt, Babyklappe, Beratung und Wohngemeinschaften
für Mütter in Not … ein Maßnahmenbündel zur Erhöhung der Lebenschancen ungeborener
Kinder:
- Massiver Ausbau und Bewerbung von Beratungs- und Hilfsangeboten
- Verpflichtende Beratung der Schwangeren – nach Möglichkeit Einbeziehung des werdenden Vaters
- Trennung von Beratung und Durchführung – der beratende Arzt darf den Abbruch nicht durchführen
- Mindestens 3 Tage Nachdenkpause nach der Beratung
Diese Forderungen hat die Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes Steiermark, Sissi Potzinger, auch im
Sozialministerium als Leiterin des Arbeitskreises „Familie und Recht“ des Nationalkomitees zum Internationalen
Jahr der Familie 2004 eingebracht, wo sie von allen Teilnehmern einstimmig befürwortet wurden.
„Sag mir, wo die Kinder sind, wo sind sie geblieben?“
Der Leiter der Landesstatistik Steiermark, Hofrat Dr. Ernst Burger nahm zur alarmierenden demographischen
Entwicklung auf regionaler und europäischer Ebene Stellung: In der Steiermark erleben wir besonders massiv
den europäischen Trend zu steigender Lebenserwartung und sinkenden Geburtenraten. Lagen wir in unserem Bundesland
bis 1980 über der durchschnittlichen Fertilität, so verzeichnen wir jetzt (nach dem Burgenland) österreichweit
die zweitniedrigste Geburtenrate und die zweithöchste Seniorenquote. Vor diesem dramatischen Hintergrund hat
die Steiermärkische Landesregierung auf Initiative von Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic- entgegen der
häufig apostrophierten „Beratungsresistenz der Politik“ (Zitat Prof. Max Wingen in „Bevölkerungsbewusste
Familienpolitik“) die Aktion „KIND(ER)LEBEN STEIERMARK“ gestartet, um mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen
und Förderprogrammen die stärkere Realisierung des Kinderwunsches zu forcieren. Laut aktuellen Studien
wünschen sich die jungen Steirerinnen und Steirer mindestens 2 Kinder, bekommen aber durchschnittlich nur
1,3 Kinder!
Ernst Burger nannte als Zielvorgabe die Steigerung der Gesamtfruchtbarkeitsrate von 1,3 auf 1,75 Kinder pro
Familie bis 2020.
Es gibt in Österreich zwar keine offizielle Abtreibungsstatistik, realistische Schätzungen von Gynäkologen
sprechen von 1,8 bis 2 Millionen Schwangerschaftsabbrüchen seit Einführung der Fristenlösung – an
einer uns bekannten Klinik gab es vor dieser Regelung pro Monat so viele Abbrüche wie jetzt pro Tag sag´
mir, wo die Kinder sind......auch dort sind sie geblieben!
Abtreibung nicht verharmlosen, Frauen Mut machen, Leben zu schenken!
Falsch verstandener Liberalismus hat die Abtreibung verharmlost und häufige psychische und mögliche
physische Spätfolgen dieser irreversiblen Eingriffe totgeschwiegen. Ärzte, Psychologen und Seelsorger
schlagen Alarm: Erwiesenermaßen leiden viele Frauen und Männer jahrelang – manchmal bis zum Sterbebett.
Ernst Burger berichtete von Untersuchungsergebnissen, die besagen, dass 80% der Beziehungen, die Frauen mit einer
Abtreibung „retten“ wollten, in die Brüche gingen. 80% der Männer erfahren erst nach dem Eingriff, dass
sie Vater hätten werden können – sie wollen und sollen stärker eingebunden werden!
Vielen Schwierigkeiten bei der Sicherung des Pensionssystems und der Erfüllung des Generationenvertrages
kann durch eine lebensfreundliche Grundposition entgegengewirkt werden. Wir müssen Ängste mindern, Zuversicht
und die Freude an Kindern stärken. Der Schutz der Würde des Lebens vom Entstehen bis zum Vergehen ist
die Visitenkarte einer menschenfreundlichen Gesellschaft. Eindringliche Appelle unseres Diözesanbischofs Dr.
Egon Kapellari zum umfassenden Schutz des Lebens und die Mahnung von Familienbischof DDr. Klaus Küng „Die
Abtreibung ist die Schwester der Euthanasie – Anfang und Ende des Lebens sollen in Gottes Hand bleiben!“ müssen
die Öffentlichkeit wachrütteln: Wir brauchen dringend Rahmenbedingungen, die jungen Eltern das „Ja zu
Kindern“ erleichtern.
Der Katholische Familienverband Steiermark wir daher im kommenden „Internationalen Jahr der Familie“ gemeinsam
mit dem DKO (Diözesankomitee der Katholischen Organisationen) und seinem Vorsitzenden DI Andreas Kirchmair
mehr Chancen für das ungeborene Leben vehement einfordern – Kinderlachen ist Zukunftsmusik!
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