»Sag mir, wo die Kinder sind … mehr Chancen für das ungeborene Leben!«  

erstellt am
17. 12. 03

Jahreshauptversammlung des Katholischen Familienverbandes Steiermark thematisierte Thema »Abtreibung«
Graz (seckau) - Das brisante Thema „Abtreibung“ rückte der Katholische Familienverband Steiermark bei seiner 31. Jahreshauptversammlung in ein neues Licht. Nach dem aufrüttelnden Impulsreferat von Bundesrat Dr. Vincenz Liechtenstein und hochkarätigen Diskussionsbeiträgen stand fest: Es ist höchste Zeit, die seit Einführung der Fristenregelung versprochenen, aber noch immer nicht umgesetzten Begleitmaßnahmen einzufordern und umzusetzen! Niemand denkt dabei an Strafe – es geht um effiziente Beratung und tatkräftige Hilfe. Vincenz Liechtenstein definierte die Abtreibung sehr klar als Vernichtung bereits entstandenen Lebens und präzisierte neben bereits Erreichtem – Kinderbetreuungsgeld, Anonyme Geburt, Babyklappe, Beratung und Wohngemeinschaften für Mütter in Not … ein Maßnahmenbündel zur Erhöhung der Lebenschancen ungeborener Kinder:

  1. Massiver Ausbau und Bewerbung von Beratungs- und Hilfsangeboten
  2. Verpflichtende Beratung der Schwangeren – nach Möglichkeit Einbeziehung des werdenden Vaters
  3. Trennung von Beratung und Durchführung – der beratende Arzt darf den Abbruch nicht durchführen
  4. Mindestens 3 Tage Nachdenkpause nach der Beratung

Diese Forderungen hat die Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes Steiermark, Sissi Potzinger, auch im Sozialministerium als Leiterin des Arbeitskreises „Familie und Recht“ des Nationalkomitees zum Internationalen Jahr der Familie 2004 eingebracht, wo sie von allen Teilnehmern einstimmig befürwortet wurden.

„Sag mir, wo die Kinder sind, wo sind sie geblieben?“
Der Leiter der Landesstatistik Steiermark, Hofrat Dr. Ernst Burger nahm zur alarmierenden demographischen Entwicklung auf regionaler und europäischer Ebene Stellung: In der Steiermark erleben wir besonders massiv den europäischen Trend zu steigender Lebenserwartung und sinkenden Geburtenraten. Lagen wir in unserem Bundesland bis 1980 über der durchschnittlichen Fertilität, so verzeichnen wir jetzt (nach dem Burgenland) österreichweit die zweitniedrigste Geburtenrate und die zweithöchste Seniorenquote. Vor diesem dramatischen Hintergrund hat die Steiermärkische Landesregierung auf Initiative von Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic- entgegen der häufig apostrophierten „Beratungsresistenz der Politik“ (Zitat Prof. Max Wingen in „Bevölkerungsbewusste Familienpolitik“) die Aktion „KIND(ER)LEBEN STEIERMARK“ gestartet, um mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen und Förderprogrammen die stärkere Realisierung des Kinderwunsches zu forcieren. Laut aktuellen Studien wünschen sich die jungen Steirerinnen und Steirer mindestens 2 Kinder, bekommen aber durchschnittlich nur 1,3 Kinder!

Ernst Burger nannte als Zielvorgabe die Steigerung der Gesamtfruchtbarkeitsrate von 1,3 auf 1,75 Kinder pro Familie bis 2020.

Es gibt in Österreich zwar keine offizielle Abtreibungsstatistik, realistische Schätzungen von Gynäkologen sprechen von 1,8 bis 2 Millionen Schwangerschaftsabbrüchen seit Einführung der Fristenlösung – an einer uns bekannten Klinik gab es vor dieser Regelung pro Monat so viele Abbrüche wie jetzt pro Tag sag´ mir, wo die Kinder sind......auch dort sind sie geblieben!

Abtreibung nicht verharmlosen, Frauen Mut machen, Leben zu schenken!
Falsch verstandener Liberalismus hat die Abtreibung verharmlost und häufige psychische und mögliche physische Spätfolgen dieser irreversiblen Eingriffe totgeschwiegen. Ärzte, Psychologen und Seelsorger schlagen Alarm: Erwiesenermaßen leiden viele Frauen und Männer jahrelang – manchmal bis zum Sterbebett. Ernst Burger berichtete von Untersuchungsergebnissen, die besagen, dass 80% der Beziehungen, die Frauen mit einer Abtreibung „retten“ wollten, in die Brüche gingen. 80% der Männer erfahren erst nach dem Eingriff, dass sie Vater hätten werden können – sie wollen und sollen stärker eingebunden werden!

Vielen Schwierigkeiten bei der Sicherung des Pensionssystems und der Erfüllung des Generationenvertrages kann durch eine lebensfreundliche Grundposition entgegengewirkt werden. Wir müssen Ängste mindern, Zuversicht und die Freude an Kindern stärken. Der Schutz der Würde des Lebens vom Entstehen bis zum Vergehen ist die Visitenkarte einer menschenfreundlichen Gesellschaft. Eindringliche Appelle unseres Diözesanbischofs Dr. Egon Kapellari zum umfassenden Schutz des Lebens und die Mahnung von Familienbischof DDr. Klaus Küng „Die Abtreibung ist die Schwester der Euthanasie – Anfang und Ende des Lebens sollen in Gottes Hand bleiben!“ müssen die Öffentlichkeit wachrütteln: Wir brauchen dringend Rahmenbedingungen, die jungen Eltern das „Ja zu Kindern“ erleichtern.

Der Katholische Familienverband Steiermark wir daher im kommenden „Internationalen Jahr der Familie“ gemeinsam mit dem DKO (Diözesankomitee der Katholischen Organisationen) und seinem Vorsitzenden DI Andreas Kirchmair mehr Chancen für das ungeborene Leben vehement einfordern – Kinderlachen ist Zukunftsmusik!

 
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