Neues EU-Projekt an der Universität Salzburg
Salzburg (uni) - Ein schnellerer Internetzugriff auch in ländlichen Regionen mittels neuartiger
Funktechniken ist das Ziel eines auf fünf Jahre angelegten EU-Projektes. An der Universität Salzburg
startet deshalb ab Dezember 03 am Institut für Computerwissenschaften ein Forschungsprojekt. Univ.-Prof. Dr.
Horst Clausen und sein Team wollen Technologien zur kabellosen Breitband-Versorgung erforschen. Beteiligt an dem
EU-Projekt sind insgesamt 25 Industrieunternehmen, Netzwerkbetreiber und Forschungspartner, die sich unter dem
Namen „Broadwan“ (Broadband services for everyone over fixed wireless accessnetworks) zusammengeschlossen haben.
Das Salzburger Forscherteam am Ort seines Einsatzes mit
Projektleiter Dr. Hilmar Linder (2. v. r.)
Der Einsatz und die Entwicklung von Breitband-Netzwerken ist ein erklärtes Ziel der EU-Kommission. Sie fördert
dieses Projekt mit insgesamt 40 Millionen Euro. Denn laut einer aktuellen Studie werden allein in den fünf
größten europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien)
sieben Millionen Haushalte nie in den Genuss eines terrestrischen Breitband-Anschlusses kommen. Hinzu kommen die
neuen EU-Mitgliedstaaten, die in vielen Fällen eine wesentlich schlechtere terrestrische Infrastruktur aufweisen
und bei denen die Breitband-Versorgung über Funk die einzig mögliche Alternative für die nächsten
Jahre darstellt.
Deshalb sollen jetzt neue Niedrigpreis-Produkte für Breitband-Internet in den Frequenzbereichen um 5 GHz und
über 40 GHz bis zur Marktreife entwickelt werden. Das Ziel sind Übertragungsgeschwindigkeiten jenseits
von ADSL. „Die Aufgabe unseres Forscherteams an der Uni Salzburg ist dabei die Integration verschiedenster Funknetze
wie Satellit, Wireless LAN, und Broadband fixed wireless access auf der Basis des neuen Internetprotokolls (IPv6)“,
erläutert Projektleiter Dr. Hilmar Linder. „Dies wird in Zukunft sowohl die Übertragung von Multimediadaten
durch Qualitätszusicherungen verbessern als auch den mobilen Zugang zum Hochgeschindigkeitsinternet innerhalb
von ganz Europa deutlich vereinfachen.“ Eine weitere Forschungsaufgabe für die international anerkannten Salzburger
Netzwerkspezialisten ist die Entwicklung von neuen Multimedia-Applikationen, die eine effizientere Nutzung dieser
neuen Netze ermöglichen sollen.
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