Schnelleres Internet für alle  

erstellt am
16. 12. 03

Neues EU-Projekt an der Universität Salzburg
Salzburg (uni) - Ein schnellerer Internetzugriff auch in ländlichen Regionen mittels neuartiger Funktechniken ist das Ziel eines auf fünf Jahre angelegten EU-Projektes. An der Universität Salzburg startet deshalb ab Dezember 03 am Institut für Computerwissenschaften ein Forschungsprojekt. Univ.-Prof. Dr. Horst Clausen und sein Team wollen Technologien zur kabellosen Breitband-Versorgung erforschen. Beteiligt an dem EU-Projekt sind insgesamt 25 Industrieunternehmen, Netzwerkbetreiber und Forschungspartner, die sich unter dem Namen „Broadwan“ (Broadband services for everyone over fixed wireless accessnetworks) zusammengeschlossen haben.

Das Salzburger Forscherteam am Ort seines Einsatzes mit
Projektleiter Dr. Hilmar Linder (2. v. r.)


Der Einsatz und die Entwicklung von Breitband-Netzwerken ist ein erklärtes Ziel der EU-Kommission. Sie fördert dieses Projekt mit insgesamt 40 Millionen Euro. Denn laut einer aktuellen Studie werden allein in den fünf größten europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien) sieben Millionen Haushalte nie in den Genuss eines terrestrischen Breitband-Anschlusses kommen. Hinzu kommen die neuen EU-Mitgliedstaaten, die in vielen Fällen eine wesentlich schlechtere terrestrische Infrastruktur aufweisen und bei denen die Breitband-Versorgung über Funk die einzig mögliche Alternative für die nächsten Jahre darstellt.

Deshalb sollen jetzt neue Niedrigpreis-Produkte für Breitband-Internet in den Frequenzbereichen um 5 GHz und über 40 GHz bis zur Marktreife entwickelt werden. Das Ziel sind Übertragungsgeschwindigkeiten jenseits von ADSL. „Die Aufgabe unseres Forscherteams an der Uni Salzburg ist dabei die Integration verschiedenster Funknetze wie Satellit, Wireless LAN, und Broadband fixed wireless access auf der Basis des neuen Internetprotokolls (IPv6)“, erläutert Projektleiter Dr. Hilmar Linder. „Dies wird in Zukunft sowohl die Übertragung von Multimediadaten durch Qualitätszusicherungen verbessern als auch den mobilen Zugang zum Hochgeschindigkeitsinternet innerhalb von ganz Europa deutlich vereinfachen.“ Eine weitere Forschungsaufgabe für die international anerkannten Salzburger Netzwerkspezialisten ist die Entwicklung von neuen Multimedia-Applikationen, die eine effizientere Nutzung dieser neuen Netze ermöglichen sollen.

 
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