Bregenz (vlk) - In einer Aussendung kritisiert der WWF vergangene Woche österreichische Flussbauprojekte.
Die "Flussbilanz" zeige insgesamt eine Verschlechterung des ökologischen Zustandes der Gewässer.
Schlägerungen von Ufergehölzen, Kraftwerksprojekte, Schotterentnahmen und Regulierungen sind die wesentlichen
negativen Eingriffe. "In Vorarlberg können wir aber eine positive Bilanz für das Jahr 2003 – das
Jahr des Wassers – ziehen", betont Landesstatthalter Egger und verweist auf zahlreiche Renaturierungsprojekte
und auf laufende Planungen zur Verbesserung des ökologischen Zustandes.
Der WWF dokumentiert über das Riverwatch-Netzwerk alle Eingriffe in Fließgewässer. Nun wurde die
österreichweite Bilanz vorgelegt. Das Fazit: 120 km Verschlechterung stehen lediglich 33,5 km Verbesserungen
entgegen. Der Länderbericht für Vorarlberg enthält aber nur eine Auflistung verschiedener Flussstrecken
mit Restwasserproblemen. "Der Bericht ist insgesamt unvollständig, die Aussagen sind sehr pauschal und
treffen für Vorarlberg generell nicht zu", kommentiert Wasserwirtschaftsreferent, Landesstatthalter Egger,
den letzte Woche präsentierten Bericht. "Wir kennen die Defizite des ökologischen Zustandes unserer
Gewässer und arbeiten laufend an den möglichen Verbesserungen. Die Vorarlberger Bilanz für das Jahr
2003 ist positiv", ergänzt Egger.
Konkrete Projekte zur Verbesserung des ökologischen Zustandes der Gewässer wurden 2003 zB am Klausbach
(Klaus), am Riedbach (Röns), beim Dorfbach (Hard) oder beim Kalkofenbach (Götzis) umgesetzt. Insgesamt
wurden dadurch rund zwei Kilometer Gewässerstrecke wesentlich aufgewertet. Daneben werden für die Gewässer:
Ehbach-Nafla, Bezauerbach und Spiersbach Gesamtkonzepte erarbeitet. Experten des Flussbaus arbeiten mit Ökologen
an gemeinsamen Zielsetzungen. Ein wichtiges Konzept ist auch das Gewässerbetreuungskonzept für die Dornbirner
Ach. "Neben der Zielsetzung des Hochwasserschutzes sollen vor allem auch Verbesserungen des ökologischen
Zustandes angestrebt werden. Das Konzept wird künftig Grundlage für alle Flussbau-Maßnahmen an
der Dornbirner Ach", erläutert Landesstatthalter Egger. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist das LIFE-Natur
Projekt zur Sanierung des Mehrerauer Bodenseeufers. "Es vereinigt die Zielsetzungen des Hochwasserschutzes
mit den Naturschutzzielen und wird zu 33 Prozent vom Land Vorarlberg finanziert", bekräftigt Egger die
positive Bilanz. |