Erfolgreiche Grabungen auf der Keplerwiese  

erstellt am
16. 12. 03

Bronzener Phallus-Anhänger aus römischer Zeit gefunden
Linz (stadt) - Erfolgreich verliefen auch heuer wieder die archäologischen Grabungen auf der Keplerwiese im Sommer. Unter der Leitung von Stadtarchäologe Univ.-Prof. Dr. Erwin M. Ruprechtsberger konnte jede Menge Fundmaterial aus der römischen Kaiserzeit und der Spätantike frei gelegt werden. Auch zahlreiche Funde aus der Neuzeit ab dem 15./16.Jahrhundert kamen zum Vorschein.



Der bedeutendste Fund der letzten Grabungen auf der Keplerwiese - ein bronzener Riemenanhänger in Form eines gekrümmten Phallus, dessen Ende als Palmetten- oder Handmotiv gestaltet ist.

(Foto: API)

Aus römischer Zeit stammt der bedeutendste Fund - ein bronzener Riemenanhänger in Form eines gekrümmten Phallus, dessen Ende als Palmetten- oder Handmotiv gestaltet ist. Derartige Anhänger gehörten zum Riemenzeug eines Pferdegeschirrs. Ihre Datierung erstreckt sich vom ersten bis dritten Jahrhundert nach Christi.

Die Spätantike verkörpern unter anderem eine eherne Gürtelschnalle - ein vergleichbares Exemplar kam im Vorjahr zum Vorschein -, eine Bronzenadel mit Polyederkopf, ein Schminkreiber und eine Nadel mit doppelkonischem Kopf. Aus der Neuzeit stammen zwei Metallfunde: eine äußerst dünne, hakenförmig gebogene Haftnadel und eine feine Ziernadel. Weiters wurde ein verzierter Messergriff aus Messing gefunden, in dem das eherne Heft der ansatzweise vorhandenen Klinge steckt. Keramikfunde aus der Zeit von der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts bis zur Spätantike sowie Münzen aus der Zeit der Franzosenkriege zählen ebenfalls zum Fundmaterial.

Ausgewählte Fundstücke aus den Grabungen der vergangenen Jahre werden in der nächsten Ausstellung im Nordico ab März zu sehen sein.
 
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