Bronzener Phallus-Anhänger aus römischer Zeit gefunden
Linz (stadt) - Erfolgreich verliefen auch heuer wieder die archäologischen Grabungen auf der
Keplerwiese im Sommer. Unter der Leitung von Stadtarchäologe Univ.-Prof. Dr. Erwin M. Ruprechtsberger konnte
jede Menge Fundmaterial aus der römischen Kaiserzeit und der Spätantike frei gelegt werden. Auch zahlreiche
Funde aus der Neuzeit ab dem 15./16.Jahrhundert kamen zum Vorschein.
Der bedeutendste Fund der letzten Grabungen auf der Keplerwiese - ein bronzener Riemenanhänger
in Form eines gekrümmten Phallus, dessen Ende als Palmetten- oder Handmotiv gestaltet ist.
(Foto: API)
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Aus römischer Zeit stammt der bedeutendste Fund - ein bronzener Riemenanhänger in Form eines gekrümmten
Phallus, dessen Ende als Palmetten- oder Handmotiv gestaltet ist. Derartige Anhänger gehörten zum Riemenzeug
eines Pferdegeschirrs. Ihre Datierung erstreckt sich vom ersten bis dritten Jahrhundert nach Christi.
Die Spätantike verkörpern unter anderem eine eherne Gürtelschnalle - ein vergleichbares Exemplar
kam im Vorjahr zum Vorschein -, eine Bronzenadel mit Polyederkopf, ein Schminkreiber und eine Nadel mit doppelkonischem
Kopf. Aus der Neuzeit stammen zwei Metallfunde: eine äußerst dünne, hakenförmig gebogene Haftnadel
und eine feine Ziernadel. Weiters wurde ein verzierter Messergriff aus Messing gefunden, in dem das eherne Heft
der ansatzweise vorhandenen Klinge steckt. Keramikfunde aus der Zeit von der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts
bis zur Spätantike sowie Münzen aus der Zeit der Franzosenkriege zählen ebenfalls zum Fundmaterial.
Ausgewählte Fundstücke aus den Grabungen der vergangenen Jahre werden in der nächsten Ausstellung
im Nordico ab März zu sehen sein. |