Bischof Aichern: »Das Positive nicht übersehen!«  

erstellt am
16. 12. 03

Linzer Diözesanbischof betont in seiner Predigt beim Gottesdienst zur Weihe von Manfred Scheuer zum Bischof von Innsbruck soziale und ökologische Verantwortung der Bischöfe
Innsbruck (kath.net/pdi/red) - "Bischöfe sind Diener der Freude", sagte der Linzer Diözesanbischof Maximilian Aichern am Sonntag (14. 12.) in seiner Predigt beim Gottesdienst zur Bischofsweihe von Manfred Scheuer im Innsbrucker Dom. Echte Freude sei eine Begleiterscheinung der Liebe zu Gott und den Menschen. Sie sei besonders wichtig angesichts der "Versuchung unserer Zeit, in Resignation zu verfallen. Wir übersehen dabei all das Positive in der Welt und in der Kirche. Ich denke an die vielen Menschen, die ganz unauffällig ihr Leben nach dem Glauben ausrichten und den Mitmenschen helfen und dienen", so Bischof Aichern.
In seiner Predigt charakterisierte Bischof Aichern den neuen Innsbrucker Diözesanbischof als "offen und zurückhaltend, bescheiden und konsensfähig sowie aufmerksam beim Zuhören". Gute Voraussetzungen für die Ausübung des Bischofsamtes habe er sich auch durch die breite Palette seiner seelsorglichen Erfahrungen erworben. Bischof Aichern nannte als wichtige Stationen die Arbeiterpastoral und die Pfarrseelsorge, die Tätigkeit an der Universität sowie die Beschäftigung mit dem Bekenner der NS-Zeit Franz Jägerstätter. Letztere habe ihm "die Bedeutung des Gewissens und des Martyriums aus der Kraft des Glaubens verdeutlicht".

Als Aufgaben eines Bischofs nannte Aichern auch den Einsatz für die Menschenrechte und die Gerechtigkeit. Dabei erinnerte er an das Beispiel des ersten Innsbrucker Diözesanbischofs Paulus Rusch und dessen Impulse als Verkünder der katholischen Soziallehre, die dem Menschen Vorrang vor allen wirtschaftlichen Überlegungen einräume. Besondere Bedeutung habe auch die ökologische Verantwortung, so Bischof Aichern: "Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen und ganze Bevölkerungsgruppen zu Opfern von Wirtschaftsüberlegungen oder von Verkehr und Globalisierung werden."
 
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