AK: Breitband-Internetangebote meist intransparent  

erstellt am
29. 12. 03

Über Pauschalpreis hinausgehender Mehrverbrauch kommt empfindlich teuer - Konsumenten können bei ihrem Anbieter oft Verbrauch nicht abfragen
Wien (ak) - Rund 13 Prozent der Österreicher nutzen den schnellen Zugang ins Internet mittels Breitbandtechnologie. Ein AK-Test bei 20 Breitbandanbietern zeigt: Die Breitband-Internet- angebote sind für Konsumenten meist intransparent. Wer mehr surft, als im Pauschalangebot vereinbart, zahlt drauf. Dabei gibt es bei jedem dritten Anbieter keine Onlineabfrage des Verbrauchs. Die AK warnt daher vor Ko-stenfallen, wenn für Konsumenten eine Verbrauchskontrolle nicht leicht möglich ist.

Die AK-Konsumentenschützer haben im November und Dezember die Angebote bei 20 Breitbandanbietern (17 ADSL/xDSL-Anbieter und 3 Kabelnetzanbieter) geprüft. Unter-sucht wurden alle Kosten, Mindestvertragsdauer, Kündigungsfristen, und welche Kon-trollmöglichkeiten Konsumenten für ihren laufenden Verbrauch von Datenvolumen haben.

Der AK-Test zeigt: Ein über dem monatlichen Pauschalpreis hinausgehender Mehrver-brauch kommt sehr teuer. Je nach Anbieter fallen entweder Zusatzkosten (Kosten pro MB Mehrverbrauch) an, es erfolgt eine Drosselung der Bandbreite (Geschwindigkeitsverlust) oder die Sperre des Anschlusses wird angedroht (meist bei Fair-Use-Produkten). So kommen Mehrkosten von rund 14 Euro bis zu rund 78 Euro hinzu, wenn zB um 800 MB mehr gesurft wird als vereinbart. Jedoch: Ein Drittel der Provider bietet für die Konsu-menten keine Onlineabfrage für ihren Verbrauch an. Sie müssen regelmäßig telefonisch nachfragen oder sich ein Gratisprogramm zur Verbrauchsabfragung aus dem Internet besorgen. Manche Anbieter empfehlen auf Nachfrage die Installation solcher Programme - ohne Zusicherung, dass im Streitfall diese Verbrauchsmessungen anerkannt werden. Zwei Drittel bieten passwortgeschützte Onlineabfragen zum Verbrauchstand an. Eine verpflichtende Onlineverbrauchsabfrage sollten alle Anbieter haben, fordert die AK.

Nur 4 von 20 Anbietern verständigen ihre Kunden immer automatisch bei Überschreiten des vereinbarten Angebots. Da erhebliche Kosten anfallen können, sollten die Konsu-menten automatisch per e-mail von der drohenden Überschreitung der Datenpauschalen informiert werden, verlangt die AK.

Von den 17 getesteten ADSL-Breitbandanbietern sind nur bei 10 alle anfallenden Ko-sten im angebotenen Preis enthalten. Bei 7 fallen noch Zusatzkosten für die ADSL Zu-gangsleitung an. Sie werden separat von der Telekom Austria verrechnet und können auch unterschiedlich hoch sein. Für die Konsumenten ist es sehr verwirrend, wenn in Angebote die Netzzugangskosten einmal eingerechnet sind ein anderes Mal nicht. Die AK rät auch auf andere Vertragsinhalte zu achten, wie zB Mindestvertragsdauer, die zwi-schen einem und 12 Monate sein kann.

Den Test sowie eine Übersichtstabelle über die Anbieter finden Sie unter http://www.konsumentenschutz.at
 
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