Österreichs »neue« Nachbarn


Ungarn

Zum Vergrößern anklicken

Staatsform: Republik
Gegliedert in 7 Regionen, 19 Komitate und 23 Städte mit Komitatsrecht

Städte
Budapest (1,8 Mio. EW; Hauptstadt)
Debrecen (205.032 EW)
Miskolc (173.629 EW)
Szeged (159.133 EW)
Pécs (158.607 EW)



Fläche: 93.030 km²

Einwohnerzahl: 10,197.119 (davon 97,8% Magyaren)

Klima:
Gemäßigtes Kontinentalklima; Jahrestemperaturmittel bei 14o (Max. 37o C, Min. -13o C); relativ trocken.

Historischer Überblick
  896 Landnahme
1000 Gründung des Königreichs Ungarn
1241-1242 Einfall der Tatarenstämme
1440-1526 Kämpfe gegen Eroberungsfeldzüge der Türken nach 1526 150 Jahre türkische Besatzung
1703-1711 Freiheitskämpfe gegen Habsburger (unter Rákóczi)
1848-1849 Freiheitskämpfe gegen Habsburger (unter Kossuth)
1867 Österreich-Ungarischer Ausgleich
1918 Zerfall der Monarchie, Ungarn wird Republik
1920 Friedensvertrag von Trianon: Ungarn verliert 2/3 des Staatsgebietes und mehr als 60% der Bevölkerung
1941-1945 Teilnahme am 2. Weltkrieg
1948 Kommunistische Machtübernahme - Ungarn wird Volksrepublik
1956 Volksaufstand gegen sowjetische Herrschaft
1956-1989 Ära Kádár
23. Okt. 1989 Ausrufung der Republik Ungarn
1989-1990 Übergang zu politischem Pluralismus und Unabhängigkeit Mai 1990 1. demokratische Wahl
1991 Abzug der sowjetischen Besatzungskräfte
1999 Beitritt Ungarns zur NATO
1. Mai 2004 Beitritt Ungarns zur Europäischen Union

Der Staat - politische Situation


Das Budapester Parlament
Foto: wko

Ungarn war nach der Verfassung vom 18. August 1949 eine sozialistische Volksrepublik. Am 23. Oktober 1989 wurde die Republik Ungarn ausgerufen. Gleichzeitig trat die modifizierte Verfassung in Kraft, die das Land nunmehr als einen unabhängigen, demokratischen Rechtsstaat definiert. Höchstes Staatsorgan ist das - "Landesversammlung" genannte - Parlament. Die Legislaturperiode beträgt vier Jahre. Die Funktion des Staatsoberhauptes übt der Präsident der Republik aus.
Oberstes Verwaltungsorgan ist die Regierung unter Leitung des Ministerpräsidenten, der vom Parlament gewählt wird. Die Regierungsmitglieder fungieren als Fachminister. Aus den ersten freien Parlamentswahlen der Nachkriegszeit im Mai 1990 ging die bis zu diesem Zeitpunkt größte politische Oppositionsgruppe, die bürgerliche Zentrumspartei "Ungarisches Demokratisches Forum" als Sieger hervor. Sie bildete zusammen mit den beiden Koalitionspartnern "Christliche Demokraten" und "Unabhängige Kleinlandwirte" die Regierung. Die darauffolgenden Neuwahlen fanden am 8. Mai 1994 statt und führten zur Bildung einer
Regierungskoalition, bestehend aus den früheren Oppositionsparteien MSZP (Ung. Sozialistische Partei; entstand aus dem Reformflügel der ehemaligen Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei) und der SzDSz (Allianz der freien Demokraten; liberale Partei). Parlamentswahlen wurden abermals im Mai 1998 abgehalten, wobei deutliche Änderungen der Wählergunst in der Bildung einer Koalitionsregierung durch FIDESz-MPP (Bund Junger Demokraten-Ungarische Bürgerliche Partei) mit der FKgP (Partei der Unabhängigen Kleinlandwirte) resultierten. Bei den Wahlen im April 2002 erzielte die MSZP eine knappe Mehrheit und bildete eine Koalition mit dem Bund der Freien Demokraten (SZDSZ) unter Ministerpräsident Medgyessy (MSZP).

In der Außen- und Handelspolitik erfolgte eine Neuorientierung. So hatte die Republik Ungarn als erstes Land Osteuropas die Mitgliedschaft beim Europarat beantragt. Mit der Europäischen Union wurde ein Assoziationsabkommen; mit den EFTA-Staaten sowie mit Polen, Tschechien, der Slowakei und Slowenien (CEFTA) ein Freihandelsabkommen geschlossen. 1997 erging die Einladung seitens der NATO bzw. EU an Ungarn, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen, wobei die NATO-Mitgliedschaft bereits im Jahr 1999 erlangt wurde. Konkrete Verhandlungen mit der EU wurden zur Zeit der österreichischen EU-Präsidentschaft aufgenommen. Im Dezember 2002 hat der Europäische Rat in Kopenhagen die Erweiterung der Union um 10 Länder, darunter Ungarn, per 1. Mai 2004 beschlossen.

Mitgliedschaft in internationalen Organisationen
UNO und Unterorganisationen, WTO, IWF, Weltbank, Europarat, OECD, NATO

Wichtigste Abkommen mit Österreich
Zwischen Ungarn und Österreich bestehen eine Reihe von zwischenstaatlichen Abkommen von denen aus wirtschaftlicher und praktischer Sicht das

  • - Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Nachlass- und Erbschaftssteuern, sowie von Einkommen, Ertrag und Vermögen, BGBL. Nr. 51 und 52/1976,
  • - Investitionsschutzabkommen, BGBL. Nr. 339/1989 und
  • - Sozialversicherungsabkommen betreffend gegenseitige Anerkennung von Beitragsleistungen für Kranken-, Unfall-, Arbeitslosen- sowie Pensionsversicherung, in Kraft seit 1.1.2001

zu erwähnen sind.

Link-Tipps
Tourismus-Informationen
Budapester Tageszeitung (deutschsprachig)
Budapester Tourismusamt
Ungarisches Tourismusamt


Quelle: WIrtschaftskammer Österreich


    zurück