Hufnagl ist ein scharfäugiger Samtpfötler, ein oft unauffällig hochhirniger, schmeichelnder Verführer
zum Einsehen; heimlich pirscht er, der Jäger des verlorenen Schwatzes, sich an die Herzkammern der gängigen
Hülsen der Gesellschaft an; ob Post hin oder Bundesheer – nach seiner Erwähnung bleibt kein Amt trocken.
Reinhard Tramontana
Normalerweise muß man gute Texte davor schützen, daß sie von ihren Autoren vorgelesen werden.
Bei Herbert Hufnagl bereitet das Zuhören größtes Vergnügen.
Michael Heltau
Wie jeder echte Feuilletonist interessiert sich Hufnagl nicht in erster Linie für Themen, sondern für
die Form, die Sprache. Das vermeintlich Weltbewegende überläßt er den Wichtigtuern der Zunft. Sein
Stil wirkt erfrischend, nie gespreizt. Mit Sinn und Hintersinn der Worte treibt er ein vergnügliches Spiel.
Ob er sich nun amtlicher Verlautbarungen annimmt, ob er Jagd in Österreichs Blätterwald macht oder als
skeptischer Beobachter aus der Ferne die sogenannte Prominenz beäugt – stets bilden Dummheit und Gedankenlosigkeit
das Ziel seiner sanften Bosheit. Sie ist nichts anderes als der Geist der Kritik. Witz haben viele Schreibende,
Humor nur wenige. Herbert Hufnagl gehört zur verschwindenden Minderheit jener, die über beides verfügen.
Ulrich Weinzierl
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