Ein funkelndes Märchen   

erstellt am
15. 02. 08

Mit den Kristallwelten kreierte André Heller im Auftrag von Swarovski einen lebendigen Ort des Staunens – rund 10 Mio. Euro wurden nunmehr investiert, um die Wunderkammern im Bauch des »Riesen« noch attraktiver zu gestalten.
     
Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1995 faszinierten die Swarovski Kristallwelten in Wattens/Tirol mehr als sieben Millionen Besucher unterschiedlicher Nationen. Damit zählt das einzigartige Labyrinth aus glitzernden Wunderkammern zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs.

Acht neue Wunder
Seit Ende 2007 offenbart die Entdek-kungsreise durch das funkelnde Märchenreich acht neue, sehenswerte Wunder – ergänzt durch den außergewöhnlichen und weltweit größten Swarovski Shop „crystal stage“, der von dem bekannten Architektur- und Designbüro Conran & Partners kreiert wurde. Der fantastische Ort des Staunens, der unter der Ägide des Multimediakünstlers André Heller entstand und weiterentwickelt wurde, bezaubert sowohl durch kristallene Werke namhafter Künstler wie Jim Whiting, Brian Eno und checkpointmedia als auch durch ein lebendiges Kulturprogramm, das Musik, Kunst, Tanz und kreative Kinderspiele vereint.


Der wasserspeiende Riese bewacht die winterlichen Swarovski Kristallwelten im Tiroler Wattens Foto: Lammerhuber
 

Entdeckungsreise zu den neuen Wunderwelten
Mit der Erweiterung bietet das unterirdische Labyrinth der Kristallwelten noch mehr Grund zum Staunen. Zu den neuen Erlebnisorten, die fernab des Alltags zum Träumen bringen, gehören ein Maschinentheater, eine interaktive Eisgasse, ein neuer Raum für temporäre Ausstellungen, ein eigenes Reich für Jessye Norman, Poseidons Puzzle, 55 Million Crystals by Brian Eno, die Installation „Augentrost“ von Hans Magnus Enzensberger, die Kristallinszenierung „Reflexionen“ und Timeless Swarovski, ein faszinierender Auftakt zur „crystal stage“, einer Bühne des Kaufens und Staunens.

Bewegung wie von Geisterhand
Die Lust zur Verwandlung, Leidenschaft und erotische Fantasien bewegen den Menschen – und die maschinengesteuerte Welt Jim Whitings. Das menschliche Verlangen und dessen Erfüllung, repräsentiert von Adonis und Whitings graziler Walking Woman, sind ein zentrales Motiv der stampfenden, hüpfenden Installation des britischen Künstlers, die auch als surreale Modenschau fremder Wesen begriffen werden kann. Starre Gegenstände zeigen plötzlich ein Eigenleben. Mehr als nur textile Hülle entfaltet Kleidung ihren Geist und verursacht als tanzendes und fliegendes Objekt beim Besucher einen kleinen Schauer. Die Installation repräsentiert beispielhaft die technologische Universalität von Swarovski: Jede einzelne Figur wurde in der Feinmechanikabteilung des Unternehmens mit höchster Präzision gefertigt.

Freies Spiel der Fantasie
Mongolfieren, Blumenengel, kristallfressende Pflanzen und tanzende Sonnen: Mit jeder Figur im Kristalltheater schuf die österreichische Bühnen- und Kostümbildnerin Susanne Schmögner einen Pförtner zum Reich der Fantasie. Das von Kristallen reflektierte, vielfarbige Licht verleiht der unterirdischen Szenerie, die sich in einer Wasserfläche spiegelt, eine besondere Dramatik. Kristallglanz wird wie Stoff, Stein und Metall zum Gestaltungselement der geheimnisvollen Bühnenlandschaft. So wie die schillernden Kristalle die Schaffenskraft der Künstlerin anregten, löst nun die glitzernde Welt, die durch neue Fantasiegestalten ergänzt wurde, beim Besucher eine Flut von Assoziationen aus. Beim Betrachten der fremdartigen Wesen gehen seine Gedanken auf Reisen – untermalt von den Duftkreationen Jane Haidachers. Für kurze Zeit öffnet Susanne Schmögner dem Betrachter ihrer Fabelwesen die Tür zu einem kristallenen Wunderland, in dem Alice und die märchenhaften Gestalten des Dramatikers Ferdinand Raimund den Besucher in eine Zauberwelt entführen.

Forscherdrang hinterläßt seine Spuren
Die geheimnisvolle Eisgasse entwickelt nach dem Umbau durch den Designer Oliver Irschitz eine neue Anziehungskraft. Die intuitive Navigation der Besucher durch einen dunklen Raum wird dabei zum wesentlichen Gestaltungsmittel. Erst wenn sich der Besucher entschließt, das unbekannte Terrain zu betreten, verändert die eisig glitzernde Welt ihr Gesicht und gibt ihre Geheimnisse preis. Der Weg durch die Eisgasse entwickelt sich zu einer interaktiven Schatzsuche, der Besucher wird zum Forscher und Entdecker. Bei jedem Schritt entstehen unter seinen Füßen kristalline, tragende Strukturen, die ihn sicher auf die andere Seite bringen. Ein Licht folgt jeder seiner Bewegungen und gewährt punktuelle Einblicke in eine glitzernde Welt.

La Primadonna Assoluta – zwei Solitäre in Harmonie
Im Kristalldom feierte die weltbekannte Sopranistin Jessye Norman einst einen glanzvollen Auftritt, den André Heller filmisch festhielt, um ihn nun im minimalistischen Rahmen auf das Publikum wirken zu lassen. In einem eigens für die Diva geschaffenen Raum lenkt nichts von deren Stimme und ihrem glamourösen Erscheinungsbild ab. Die Verewigung des Menschen in der Kunst findet ihre natürliche Entsprechung in einem Bergkristall aus Madagaskar, der zu Füßen der Diva seine Kraft entfaltet.

Das expressive Farbenspiel der Tiefsee
Aus der Opernwelt aufgetaucht, begibt sich der Besucher über einen schmalen Gang in das Reich des Meeresgottes Poseidon. Ein expressives Farbfeuerwerk erwartet hier den Besucher und läßt das Werk von Erich Heckel, August Macke und Lyonel Feininger lebendig werden, die sich vom irisierenden Licht und den Gesetzmäßigkeiten des Kristalls inspirieren ließen. Mit jedem Schritt verändern sich die Ausblicke und das Hörerlebnis. Raumhohe Lamellen gewähren mal die Sicht auf schillernde Meereskiesel, mit der nächsten Bewegung ziehen kristalline Meeresfiguren in allen Regenbogenfarben am Besucher vorüber. Wie im Expressionismus vereint sich auch hier der Farbenrausch der Tiefsee mit den verschlüsselten Geometrien von Kristall. Pulsierende Lichteffekte und Klänge der Unterwasserfauna perfektionieren die Illusion von geheimnisvollen Strömungen, die den Besucher in eine unbekannte Welt entführen.
     
 Das Flüchtige der Kunst
„Ich möchte Orte schaffen, die sich wie Musik anfühlen“, so Brian Eno über „55 Million Crystals“. Im Zeitalter hochauflösender Monitore und leistungsstarker Computer ist für Brian Eno das künstlerische Original nicht länger an ein starres, physisches Objekt gebunden. Vielmehr sieht er in jedem verstreichenden Moment ein einzigartiges Kunstwerk. Seine Installation „55 Million Crystals by Brian Eno“ zeigt die Vielzahl der Möglichkeiten, die entstehen, wenn sich ehemals handgemalte Bilder zeitweise durch den Einsatz von Computertechnik überlagern. Dazu Eno: „55 Million Crystals ordne ich zwischen einem Gemälde, das niemals seinen Platz verändert und Musik ein, deren Charakteristikum die stete Veränderung ist. Ich möchte meine Arbeit als Musik für die Augen bezeichnen, als Gemälde auf Zeit, als ein Erlebnis der vierten Dimension.“ Vor dem Hintergrund eines altenglischen Salons erfahren Bildschirm und Computer eine künstlerische Neuinterpretation und werden zur Triebfeder eines kreativen Prozesses.

Ein Kaleidoskop aus Bild und Klang
38 spiralig angeordnete Polygone leiten den Besucher durch die zwölfte Wunderkammer. Auf den einzelnen Facetten der bizarren Elemente
 

Ein expressives Farbfeuerwerk erwartet hier den Besucher und lässt das Werk von Erich Heckel, August Macke und Lyonel Feininger lebendig werden, die sich vom irisierenden Licht und den Gesetzmäßigkeiten des Kristalls inspirieren ließen.

Foto: Alexander Proefrock
wird in Bildern, Grafiken, Illustrationen und Animationen die ganze Welt des Kristalls dokumentiert: seine Entstehung, Faszination und seine Bedeutung für die Wissenschaft. Klangbilder unterstreichen die visuellen Eindrücke. Höhepunkt ist ein spiritueller Ort intensiven Erlebens in der Mitte der Spirale, an dem die mystischen Seiten des schillernden Materials zum Vorschein kommen. Ansichten der Welt in ihrer Gesamtheit bilden den Ausklang.

Tradition hat viele Gesichter
Die Erfolgsgeschichte von Swarovski ist vor allem eine Geschichte über Menschen, die genügend Mut und Kreativität bewiesen, ihre visionären Ideen in die Tat umzusetzen. Der letzte Ausstellungsraum, der gleichzeitig den Auftakt zur „crystal stage“ bildet, widmet sich deshalb den Mitgliedern der Familie Swarovski und berühmten Persönlichkeiten, die eng mit dem Unternehmen verbunden sind. Zwölf Filmsequenzen und Exponate wie Schmuckstücke, Kunstobjekte und Alltagsgegenstände fügen sich zu einem umfassenden, faszinierenden Bild der Marke Swarovski, das im nächsten Raum vollendet wird.

Krönender Abschluß einer Fantasiereise
Der Gegensatz von Nacht und Tag, der Lebenszyklus von Kristall und die Schönheit der Bergwelt inspirierten das renommierte britische Architektur- und Designbüro Conran & Partners zu einem Raumkonzept, das der Natur Einlass in die schillernde Welt des Riesen gewährt. Eine Komposition aus zwei miteinander verbundenen Rotunden, die den Übergang von der Nacht in den Tag symbolisiert, bildet den Ausstellungsbereich des Shops. Mit der neu gestalteten Kauflandschaft der Kristallwelten schafft das bekannte Architektur- und Designbüro Conran & Partners einen sanften Übergang vom Dunkel der Wunderkammern hinein in eine lichte Welt, in der Kristall für jedermann zum Greifen nah ist. Ungewöhnlich inszeniert, offenbart die „crystal stage“ vor den Augen des Besuchers die vielfältige Produktpalette von Swarovski. Darüber hinaus feiert in diesem Rahmen ein völlig neues Flagship-Store-Konzept Premiere: In den Kristallwelten eröffnet der weltweit erste Swarovski CRYSTALLIZED™ Cosmos, wo Besucher vor einer inspirierenden Kulisse CRYSTALLIZED™ – Swarovski Elements erleben können. Die zarten, warmen Farben im Shopbereich erinnern an die österreichische Landschaft – ein Motiv, das auch das Design des angrenzenden Café-terra prägt. Natürliche Materialien aus der Region wie Holz und Granit dominieren hier die Einrichtung und schaffen eine zurückhaltende Kulisse für kristallene Objekte, deren Opulenz durch die Schlichtheit der Umgebung hervorgehoben wird.
     
http://www.swarovski.com/kristallwelten    
     
Diesen Artikel finden Sie auch im "Österreich Journal" pdf-Magazin, Ausgabe 057
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