Ausgabe Nr. 708 vom 03. Oktober 2011                        Hier klicken für Abonnement



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ACHTUNG, Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher:

Am 1. September startete http://www.austrians.org - die neue Online-Plattform für AuslandsösterreicherInnen, interessierte Bürger im Inland und Freunde Österreichs, entwickelt und in Auftrag gegeben vom Auslandsösterreicher-Weltbund AÖWB. Unter dem Motto "Weltweit Freunde" bietet austrians.org eine gemeinsame Online-Plattform: Die Vernetzung und Kommunikation der BenutzerInnen untereinander stehen dabei im Vordergrund.
Weiter Informationen finden Sie hier: http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0811/W5/20209aoewb1.htm


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Der Finanzsektor wird zur Kasse gebeten

Die EU-Kommission hat am 28.09. ihren Vorschlag für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union vorgestellt. Die Steuer würde auf alle zwischen Finanzinstituten durchgeführten Transaktionen mit Finanzinstrumenten erhoben werden, sofern mindestens eine Transaktionspartei in der Europäischen Union ansässig ist. Der Handel mit Anteilen und Anleihen würde mit einem Steuersatz von 0,1 % und Derivatkontrakte mit einem Steuersatz von 0,01 % besteuert werden. Dadurch wären jährliche Einnahmen von etwa 57 Milliarden EUR möglich. Nach dem Vorschlag der Kommission soll die Steuer am 1. Januar 2014 in Kraft treten.

Die Kommission hat aus zwei Gründen die Einführung einer neuen Steuer auf Finanztransaktionen vorgeschlagen:

  • Erstens soll sichergestellt werden, dass der Finanzsektor in Zeiten der Haushaltskonsolidierung in den Mitgliedstaaten einen angemessenen Beitrag leistet. Der Finanzsektor hatte einen wesentlichen Anteil an der Entstehung der Wirtschaftskrise, während die Regierungen und damit die Bürger Europas die Kosten für die massiven durch Steuergelder finanzierten Rettungspakete für den Finanzsektor getragen haben. Zudem wird der Sektor im Vergleich zu anderen Sektoren gegenwärtig zu gering besteuert. Der Vorschlag würde zu erheblichen zusätzlichen Steuereinnahmen aus dem Finanzsektor führen, die den öffentlichen Kassen zufließen sollen.
  • Zweitens würde ein koordinierter Rahmen auf EU-Ebene zur Stärkung des EU-Binnenmarktes beitragen. Gegenwärtig wenden zehn Mitgliedstaaten eine Art Finanztransaktionssteuer an. Durch den Vorschlag würden neue Mindeststeuersätze eingeführt und die unterschiedlichen in der EU bereits bestehenden Finanztransaktionssteuern harmonisiert. Dies wird zur Verringerung von Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt beitragen, von riskanten Handelsgeschäften abhalten und die regulatorischen Maßnahmen zur Vermeidung künftiger Krisen ergänzen. Die Finanztransaktionssteuer auf EU-Ebene würde die Position der EU in der Debatte über gemeinsame Regeln zur Einführung einer weltweiten Finanztransaktionssteuer, insbesondere im Rahmen der G20, stärken.


Die Einnahmen durch die Steuer würden zwischen der EU und den Mitgliedstaaten aufgeteilt werden. Ein Teil der Steuer würde als EU-Eigenmittelquelle genutzt werden, durch die die nationalen Beiträge teilweise verringert werden könnten. Die Mitgliedstaaten können sich zu einer Erhöhung des Einnahmeteils entscheiden, indem sie Finanztransaktionen mit einem höheren Steuersatz belegen.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) begrüßt den Vorschlag der Europäischen Kommission für eine EU-weite Finanztransaktionssteuer ab 2014. Der Vorschlag entspreche weitestgehend dem, was Österreich seit dem Jahr 2008 fordere. Die Finanzmärkte würden damit endlich mehr für die Stabilität der Staatshaushalte beitragen.
Die Finanztransaktionssteuer setzte laut Kommissionsvorschlag so breit wie möglich an: Besteuert werden sollen alle Käufe und Verkäufe von Wertpapieren aller Art (Aktien, Anleihen, Derivate etc.). Auch das entspreche unserer langjährigen Forderung, betont der Bundeskanzler. Wesentlich sei für ihr auch, dass klargestellt werde, dass die Finanztransaktionssteuer den nationalen Budgets der Länder zugute kommen solle.
Laut Kommissionspräsident José Manuel Barroso werden die EU-Staaten mit dieser Steuer insgesamt 55 Mrd. Euro lukrieren können. In Österreich dürften sich die Erträge bei 500 Millionen bis einer Milliarde Euro pro Jahr für den Staatshaushalt belaufen, so der Bundeskanzler.
Die Transaktionen von Aktien und Anleihen sollen mit 0,1 Prozent besteuert werden, jene der Derivative mit 0,01 Prozent. Wichtig ist aus Sicht des Bundeskanzlers, dass von dieser Steuer lediglich Wertpapiertransaktionen betroffen sind, und nicht etwa private Abhebungen vom Sparbuch, Überweisungen vom Konto oder Internetkäufe. Dieser Vorschlag von Präsident Barroso sei bisher einer der wichtigsten Schritte zu mehr Steuergerechtigkeit in ganz Europa, stellt Bundeskanzler Faymann fest. Jetzt gelte es möglichst rasch an der Umsetzung dieses Vorschlages zu arbeiten.

Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) begrüßt die Ankündigung von EU-Kommissionspräsident Barroso, eine Finanztransaktionssteuer einführen zu wollen. Damit greife die Kommission eine Initiative des österreichischen Finanzministeriums auf. Denn es sei der damalige Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll gewesen, der beim informellen Ecofin in Brüssel Ende September 2010 ein konkretes Konzept für eine Finanztransaktionssteuer eingebracht habe. Die Steuerzahler hätten in ganz Europa einen erheblichen Beitrag geleistet, um den Finanzsektor zu stabilisieren. Es sei daher zur Vermeidung künftiger Krisen volkswirtschaftlich sinnvoll, wenn der Sektor selbst im Rahmen einer Finanztransaktionssteuer nun ebenfalls einen Beitrag leiste, um die Kosten der Krise abzudecken, schließt die Finanzministern.

Der freiheitliche Finanzsprecher Elmar Podgorschek sagte, eine Finanztransaktionssteuer sei grundsätzlich zu befürworten. Es sei allerdings zu bedenken, dass sich die größten Finanzplätze der Welt außerhalb der Eurozone und bis auf London auch außerhalb der Europäischen Union befänden. Nur London als weltweit wichtigster Finanzplatz liege innerhalb der EU, weswegen es nicht verwunderlich sei, wenn sich die Briten gegen derartige Vorschläge wehrten. Wenn eine Finanztransaktionssteuer die Mehrzahl der wichtigen Finanzplätze nicht beträfe, müsse er sich schon nach deren Sinnhaftigkeit fragen, erklärt Podgorschek. Eine Finanztransaktionssteuer, die auf die EU oder gar nur die Eurostaaten beschränkt sei, könne die heimischen Finanzplätze schädigen, ohne die erhoffte regulierende Wirkung zu entfalten. Deswegen wäre es besonders wichtig, einen breiten Konsens, der weit über die EU hinausgehe, zu finden. Eine Finanztransaktionssteuer mache nur bei Miteinbeziehung der wichtigsten Finanzplätze Sinn.

Werner Kogler, stv. Bundessprecher und Finanzsprecher der Grünen, stellte fest, der Vorschlag zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer sei ein sehr wichtiger Schritt für die Europäische Union. Diese Steuer beinhalte erstens einen Lenkungseffekt gegen Spekulationen und schaffe zweitens Einnahmen für den EU-Haushalt. Bei allem Jubel zur Finanztransaktionssteuer, essentiell sei der Einführungszeitraum 2014. Es dürfe nicht wieder weitere Jahre gewartet werden. Die Grünen würden im Zug der Verhandlungen rund um den permanenten Rettungsschirm ESM auf die raschest mögliche Einführung der Finanztransaktionssteuer drängen. Notfalls auch ohne Großbritannien."
Wichtig sei also, dass diese Steuer komme. Ob die Einnahmen direkt ins EU-Budget fließen oder dadurch die nationalen Beiträge an den EU-Haushalt gesenkt würden, sei eine zweite Frage. Es sei aber jedenfalls nicht sinnvoll, die Einnahmen direkt den nationalen Budgets zur Verfügung zu stellen. Diese Faymann'sche Idee zeige wieder einmal die Kleingeistigkeit der österreichischen Regierung und des Bundeskanzlers, kritisiert Kogler.

Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, begrüßte die die Ankündigung von Kommissionspräsident Barroso.Die WKÖ begrüßt vor allem auch den Vorschlag der Kommission, die Finanztransaktionssteuer als eine neue Eigenmittelquelle im EU-Budget vorzusehen: Dies würde die nationalen Haushalte, die konsolidiert werden müssten, entlasten und übermäßige spekulative Aktivitäten eindämmen. Die Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft sollten bei dem von der Kommission angestrebten EU-weiten Steueraufkommen insgesamt vernachlässigbar sein. Die WKÖ werde darauf achten, dass wichtige Finanzmarkttransaktionen, wie Börsengänge und Kurssicherungsgeschäfte, sowie längerfristige Veranlagungen, z.B. im Rahmen der 2. und 3. Säule der Altersvorsorge, durch die Steuer nicht unattraktiver werden.

ÖGB-Präsident Erich Foglar sagte, seit Jahren würden Gewerkschaften und andere Organisationen für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer trommeln, es sei erfreulich, dass der Druck und die Ausdauer nun offenbar Früchte tragen. Die Umsetzung müsse rasch und ohne Lücken erfolgen. Diese Entwicklung sei positiv, auch wenn der vorliegende Entwurf noch genau zu analysieren sei, so Foglar. Dass Barroso nun eingelenkt habe, mache Hoffnung darauf, dass auch andere wichtige Forderungen von Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Regulierung der Finanzmärkte Aussicht auf Erfolg hätten. Man werde den Druck aufrechterhalten, die Finanztransaktionssteuer. Es gehe um Regulierung, Eindämmung von Spekulation und nicht zuletzt darum, die Krisenverursacher an den Folgen ihres unverantwortlichen Handelns finanziell beteiligen, so Foglar.

AK Präsident Herbert Tumpel sagte, jahrelang habe die AK gemeinsam mit den Gewerkschaften in ganz Europa eine Finanztransaktionssteuer gefordert. Der Entwurf der EU Kommission müsse aber mehr sein als nur eine Beruhigungspille. Die Finanztransaktionssteuer müsse die Finanzmärkte spürbar regulieren und darf keine Schlupflöcher für die Spekulanten lassen, die die Krise maßgeblich verursacht hätten, so Tumpel.
Doch nach bisher bekannten Informationen stehe zu befürchten, dass das, was die EU-Kommission vorschlage, entscheidende Lücken aufweise: So seien offenbar Währungsderivate steuerpflichtig, nicht aber der Stock Handel. Damit werde aus der Bemessungsgrundlage ein großer Teil herausgebrochen und Teil der Währungsspekulation nicht besteuert.

Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, erklärte, die Politik ist aufgerufen, alles zu unternehmen, um das Vertrauen in die gemeinsame Währung wiederherzustellen und die Staatsschuldenkrise zu bewältigen. Eine weitere Belastung der Finanzwirtschaft sei aus der Sicht der IV aber nicht der richtige Weg. Banken, Versicherungen und andere Finanzunternehmen seien Teil der Lösung und nicht des Problems. Europa müsse die Krise gemeinsam mit dem Finanzsektor lösen und es müsse gesichert sein, dass dieser weiterhin Wachstum und Investitionen der Realwirtschaft in Europa finanzieren könne. Die Industriellenvereinigung befürworte grundsätzlich die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, allerdings nur, wenn diese gemeinsam von allen G20-Staaten und auch von kleineren Staaten mit internationalen Finanzzentren wie der Schweiz eingeführt werde.

Lesen Sie hier auch Details zum Vorschlag der EU-Kommission sowie Antworten auf die häufigsten Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden:
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/42809Psteuer.htm

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Arbeitsmarktdaten für September 2011

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) erklärte am 01.10., der September beschere leicht steigende Arbeitslosigkeit bei stark steigender Beschäftigung. Die Zahl der arbeitslosen Menschen inklusive SchulungsteilnehmerInnen sinkt um 3.523 - das sind 1,2 Prozent - auf 280.127. Dabei steht eine steigende Zahl an Arbeitslosen (+4.040 oder +1,9 Prozent auf 218.207) einer sinkenden Zahl an SchulungsteilnehmerInnnen (-7.563 oder -10,9 Prozent auf 61.920) gegenüber. Gleichzeitig steigt die Zahl der aktiv Beschäftigten um 68.000. Damit hätten wir die höchste Beschäftigung in der Geschichte Österreichs, auch die Vollzeitbeschäftigung wachse, so Hundstorfer, der daraufhin verwies, dass im Herbst der Arbeitsmarkt traditionell "zähflüssiger" werde. Angesichts der aktuellen Wirtschaftsprognosen hält Hundstorfer fest: Man nehme diese Prognosen sehr ernst. Nach wie vor gelte, dass Qualifikation der Schlüssel sei, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Der Sozialminister kündigte ein Maßnahmenpaket von dem insbesondere Frauen profitieren werden, an.
Im EU-Vergleich ist Österreich wieder das Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote und wie schon im letzten Monat verzeichnet Österreich mit 3,7 Prozent als einziges Land der EU eine Arbeitslosenquote von unter 4 Prozent vor den Niederlanden (4,4 Prozent) und Luxemburg (4,9 Prozent). Die durchschnittliche Arbeitslosenquote der EU 27 beträgt 9,5 Prozent.

Konrad Steindl (ÖVP), Vorsitzender des parlamentarischen Wirtschaftsausschusses, sagte, Österreich bleibe mit der niedrigsten Arbeitslosenquote an der Spitze aller EU-Länder. Das sei ein Erfolg der heimischen Unternehmen und bestätige die sinnvollen Maßnahmen der Bundesregierung. Nun müssten aber auch die richtigen Schritte gesetzt werden, um die konjunkturell schwieriger werdenden Zeiten gut zu überstehen: Es müsse jetzt richtig investiert und klug gespart werden, um Beschäftigung, Wohlstand und Lebensqualität zu erhalten.
Die gestern von Vizekanzler Michael Spindelegger und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner präsentierten Maßnahmen müssen rasch umgesetzt werden. Es müssten die Kostentreiber bei Frühpensionen und ÖBB reduziert, die Verwaltungsreform zügiger angegangen und die Betriebe gestärkt werden. Populistische Rufe nach neuen Steuern würden dem Wirtschaftsstandort schaden - stattdessen brauche es das klare Bekenntnis zu einem konsequenten Schuldenabbau mittels Abbau von Pensionsprivilegien, Umsetzung der Transparenzdatenbank und einer effektiven Verwaltungsreform, so Steindl.

FPÖ-Sozialsprecher Herbert Kickl sieht die gestiegene Arbeitslosenquote im September als ersten Vorboten der einbrechenden Konjunktur, die zweifellos auf den von Österreich blindlings unterstützten Euro-Crashkurs der EU zurückzuführen sei. Die Zahlen, die von den Wirtschaftsforschungsinstituten aktuell veröffentlicht wurden, liessen Schlimmstes befürchten für den heimischen Arbeitsmarkt, der seit Mai noch dazu verstärkter Konkurrenz durch die Öffnung für die EU-Oststaaten ausgesetzt sei. Die Arbeitsmarktdaten sprächen für sich, wenn es im Vergleich zum September 2010 zwar 68.000 Beschäftigte mehr, aber nur 3500 Arbeitslosen weniger gebe. Hier sei deutlich erkennbar, dass der Zustrom auf den heimischen Arbeitsmarkt aus dem Ausland weiterhin ungebrochen sei. Auf der anderen Seite beweise der sprunghafte Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Ausländern die verfehlte Einwanderungspolitik Österreichs. Es seien hauptsächlich unqualifizierte Zuwanderer nach Österreich gekommen, und die aktuellen Zahlen würden belegen, dass wir von einer Trendumkehr weit entfernt seien.

BZÖ-Sozialsprecher Sigisbert Dolinschek kritisierte den Sozialminister, der solle wegen der steigenden Arbeitslosigkeit nicht immer nur Maßnahmenpakete ankündigen, sondern endlich zukunftsweisende Reformen starten. Die Frauen seien schon das ganze Jahr über die großen Verlierer am Arbeitsmarkt und bisher sei Hundstorfer nicht willens gewesen, dieses schon lange bekannte Problem anzugehen. Als sofortige Gegenmaßnahmen zur permanent steigenden Arbeitslosigkeit unter den Frauen sieht der Dolinschek die Einführung eines Mindestlohnes von 1.300 Euro brutto - echten 1000 Euro netto - und vor allem mit einer gesetzlichen Aufwertung der Gesundheits- und Sozialberufe. Da auch die Konjunkturprognose schlecht sei, müsse die Bundesregierung nun rasch auf diese negative Entwicklung reagieren. Die Einkommenssituation der Arbeitnehmer, so Dolinschek, dürfe nicht weiter nach unten gehen, denn das schwäche die Kaufkraft.

Die Grüne ArbeitnehmerInnen-Sprecherin Birgit Schatz meinte, es sei schon länger absehbar gewesen, dass sich die Zahl der Arbeitslosen wieder erhöhen werde. Sie kritisiert, dass Sozialminister Hundstorfer erst jetzt Gegenmaßnahmen ankündige. Der Sozialminister habe offensichtlich die Entwicklung verschlafen. In Zeiten der noch anhaltenden Krise habe die Bundesregierung Budgetkürzungen vorgenommen und aktive Arbeitsmarktpolitik und die so wichtigen Konjunkturprogramme reduziert. Das sei ein Fehler gewesen. Wenn der Sozialminister nun davon spreche, Maßnahmen fürs nächste Jahr ergreifen zu wollen, frage sie sich, warum er noch im Frühjahr dieses Jahres den Kürzungen zugestimmt habe.

AK Präsident Herbert Tumpel sagte, im September sei die Zahl der Arbeitsuchenden gegenüber dem Vorjahr noch zurückgegangen (minus 1,2 Prozent auf rund 280.000). Das hänge damit zusammen, dass rund 7.500 Menschen weniger in Schulungen des AMS seien als noch vor einem Jahr. Wie in den Vormonaten zeige sich jedoch, dass ältere ArbeitnehmerInnen und Frauen mit deutlich steigender Arbeitslosigkeit konfrontiert seien: So sei die Zahl der älteren Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um fast 7 Prozent gestiegen (auf rund 47.000), jene der Frauen um 2,7 Prozent (auf über 104.000). Angesichts der sich abflachenden Konjunktur sei zu befürchten, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern könnte. Der AK Präsident fordert dringend ein Maßnahmenpaket, um ein neuerliches Ansteigen der Arbeitslosigkeit zu verhindern.

ÖGB-Arbeitsmarktsprecher und vida-Vorsitzender Rudolf Kaske sagte, die Zahl der Arbeit Suchenden ist im September um 1,9 Prozent gestiegen. Zum Teil sei dies auf den Rückgang der Schulungen zurückzuführen. Gleichzeitig würden die Daten aber zeigen, dass es für einzelne Gruppen immer schwieriger werde, auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen. Die Details - etwa die starke Zunahme der Arbeitslosigkeit unter Leiharbeitskräften - deuteten darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum einbreche und in den kommenden Monaten ein Anstieg der Arbeitslosigkeit drohe. Hier gelte es mutig und intelligent gegenzusteuern, sagt Kaske. Um den drohenden Anstieg der Arbeitslosigkeit abzufangen, fordert Kaske eine Ausweitung der Qualifizierungsmaßnahmen. Man wolle keine Alibikurse, sondern qualitativ hochwertige Schulungsmaßnahmen, damit danach die Rückkehr in die Arbeitswelt dauerhaft gelinge.

http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310Parbeitsmarkt.htm

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Das Budget im August 2011: Einnahmen steigen, Ausgaben sinken
Die positive Entwicklung im Bundeshaushalt setzte sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte fort. Von Jänner bis Ende August 2011 nahmen die Einnahmen im allgemeinen Haushalt des Bundes gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 6,9 % zu, die Ausgabensumme stieg hingegen nur um 1,7 %. Dies lässt der Monatserfolgsbericht von Finanzministerin Maria Fekter über Einnahmen und Ausgaben des Bundes im August 2011 (74 BA) an den Budgetausschuss erkennen. In absoluten Zahlen stiegen die Einnahmen von Jänner bis Ende August 2011 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,7448 Mrd. € auf 40,0481 Mrd. €. Die Ausgaben nahmen um 806,5 Mio. € auf 45,4243 Mrd. € zu. Somit sank das Defizit gegenüber dem Wert von Ende August 2010 um 1,9383 Mrd. € auf 5,3762 Mrd. €. Wegen steigender Zinssätze stieg im Jahresabstand der Aufwand für die Verzinsung der Staatsschuld um 711,3 Mio. € auf 5,0102 Mrd. €.
Für das Einnahmenplus von 2,7448 Mrd. € im allgemeinen Haushalt sorgte in den ersten sieben Monaten des laufenden Budgetjahres in erster Linie die "Kassenverwaltung", die auch für die Rücklagengebarung zuständig ist, sie verbuchte Mehreinnahmen von 1,2598 Mrd. € gegenüber 01-08/2010. Die öffentlichen Abgaben brachten dem Bund mit 25,638 Mrd. € um 990,2 Mio. € mehr ein. Mit 547,5 Mio. € flossen dem Bund bei der Umsetzung des Bankenpakets von Jänner bis August 2011 um 63,4 Mio. € mehr an Dividenden und Haftungsentgelten zu als von 01/2010 bis 08/2010. In der Untergliederung (UG) "Arbeit" stiegen die Einnahmen um 180,1 Mio. € auf 3,2185 Mrd. € und in der UG "Familie und Jugend" um 186,3 Mio. € auf 3,8902 Mrd. €.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W3/12609budgetPk.htm


ÖSTERREICH, EUROPA UND DIE WELT

ARGE Donauländer im Zeichen der Donauraumstrategie
Anlässlich der 21. Regierungskonferenz der ARGE Donauländer im Wappensaal des Wiener Rathauses begrüßte Landeshauptmann Bürgermeister Michael Häupl am 03.10. die Teilnehmer. Dabei nahm er vor allem Bezug auf die Donauraumstrategie.
Man sei im Jahr 1 der Umsetzung der EU-Strategie für den Donauraum, so Häupl. Die bisherigen Arbeiten an dieser Strategie hätten neue und innovative Formen der Zusammenarbeit zwischen Regionen, Institutionen und der Zivilgesellschaft entstehen lassen. Sinn und Zweck dieser Zusammenarbeit sei es, für die Bevölkerung des Donauraumes einen Mehrwert zu schaffen. Und zwar sowohl für die Bewohner der reicheren als auch für die der ärmeren Regionen. Die EU-Strategie ist inhaltlich breit aufgesetzt und umfasst mit den vier Säulen - Anbindung des Donauraums, Umweltschutz, Aufbau von Wohlstand und Stärkung des Donauraums ein breites Spektrum an wichtigen Themen.
Das wichtigste Thema derzeit sei jedoch für alle Donauraumländer die Bewältigung der größten Wirtschafts- und Finanzkrise seit Ende des Zweiten Weltkrieges. In den letzten Monaten hätten viele Regionen zum Teil empfindliche Rückgänge ihrer Wirtschaftsleistung verkraften müssen. Auch die soziale Balance in Europa könnte wanken. Europa an sich stehe derzeit auf dem Prüfstand. Notwendige strukturelle Reformschritte müssten daher gesetzt werden sagte der Bürgermeister.
Die EU-Strategie für den Donauraum zeige die Richtung, die solche Reformschritte nehmen müssen. Ihre sogenannte dritte Säule verfolgt das Ziel, im Bereich der sozio-ökonomischen Entwicklung neue Anstöße zu geben und die Verbindung von Menschen, Institutionen und Unternehmen zu stärken. Und Häupl hob den Schwerpunktbereich 10 - die Verbesserung der institutionellen Kapazität und der Kooperation - als das zentrale Thema in der vierten Säule "Stärkung des Donauraums" hervor. Dieser Schwerpunktbereich, der das Thema "Governance" anspreche und auf Initiative Österreichs auf Basis der gemeinsamen Bundesländer-Position in den Aktionsplan aufgenommen wurde, sei aus seiner Sicht ein Schlüsselbereich für die erfolgreiche Umsetzung der Donauraumstrategie und für die Rolle der Städte, Gemeinden und Regionen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310donaulaenderRk.htm

NÖ übernimmt Vorsitz der "ARGE Donauländer"
Das Bundesland Niederösterreich übernimmt mit 1. Jänner 2012 den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft der Donauländer. Am 03.10. fand im Zuge der 21. Konferenz der Regierungschefs der ARGE Donauländer im Wiener Rathaus die offizielle Vorsitzübergabe statt. Derzeit führt noch die Bundeshauptstadt Wien den Vorsitz, ab 1. Jänner 2012 geht der Vorsitz bis Ende 2013 an das Bundesland Niederösterreich über.
Die Regionen hätten große Bedeutung für das gemeinsame Europa am Weg nach vorne, betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll anlässlich der Übergabe des Vorsitzes. Für das große Europa würden die Regionen die Chance bieten, die wirtschaftliche Prosperität absichern zu können, bezog sich Pröll etwa auf das für Niederösterreich prognostizierte Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent im Jahr 2011 und den derzeitigen Rekord-Stand von 590.000 unselbstständig Beschäftigten.
Der Landeshauptmann informierte weiters über die Initiative Niederösterreichs zur Fortführung der EU-Regionalförderung ab 2014. 143 von 172 europäischen Regionen haben sich der niederösterreichischen Initiative angeschlossen. Darüber hinaus spiele auch die Umsetzung der Donauraumstrategie eine wichtige Rolle, weil diese die Chance biete, Regionen mit äußerst unterschiedlichen Entwicklungsstrukturen zusammenzuführen, so Pröll.
Im Zuge der 21. Konferenz der Regierungschefs der ARGE Donauländer wurde u. a. über die Tätigkeit der Arbeitskreise zu den Bereichen "Kultur und Wissenschaft", "Verkehr und Schifffahrt", "Wirtschaft und Tourismus", "Jugend und Sport" sowie "Raumordnung und Umweltschutz" berichtet.
Arbeitskreisübergreifend wird das "Projekt DonauHanse" entwickelt. Thematisiert wurde auch das Literaturprojekt "Via Donau. Literatur im Fluss".
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310donaulaenderNlk.htm

Waldner: Österreich hofft auf EU-Kandidatenstatus für Serbien
Wenige Tage vor dem mit Spannung erwarteten "Avis"- also der Empfehlung der Europäischen Kommission, ob Beitrittsverhandlungen mit der Republik Serbien starten können oder nicht - stattet Staatssekretär Dr. Wolfgang Waldner Belgrad einen offiziellen Besuch ab. Im Zentrum stehen politische Gespräche mit Vize-Premierminister Bozida Djelic, dem Minister für Kosovo, Goran Bogdanovic, dem Staatssekretär im serbischen Außenministerium, Ivan Mrkic, der Leiterin des "Serbian European Integration Office", Milica Delevic, dem serbischen Chefverhandler für den Kosovo-Dialog, Borko Stefanovic sowie Parlamentsabgeordneten.
Österreich sei der Meinung, dass Serbien den Kandidatenstatus verdiene. Es gelte aber weiterhin große Herausforderungen zu bewältigen - etwa die Beziehungen zur Republik Kosovo zu normalisieren oder im Bereich der Rechtssicherheit europäische Standards zu erreichen, zeigt sich Waldner optimistisch. Hinsichtlich der Entscheidung der EU-Kommission betont er aber: Der Kandidatenstatus solle Ansporn sein um weitere Reformen anzugehen und die Empfehlungen der europäischen Partner ernst zu nehmen, damit in absehbarer Zeit Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden könnten.
So zeige etwa das Beispiel Kroatien, dass eine realistische EU-Perspektive die Reformbemühungen in einem Land massiv beschleunigen kann. Diesem Vorbild müsse auch die serbische Republik folgen und den derzeitigen Reformkurs eingeschlagen halten.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310bmeiaWaldner.htm

Bürgermeister Häupl und Huldai eröffneten Chat-Projekt zwischen Wien und Israel
"Coffee Chat" heißt die Initiative, die am 27.09. vom Wiener Bürgermeister Michael Häupl und seinem Amtskollegen Ron Huldai (Tel Aviv) eröffnet wurde. Häupl und Huldai begannen die Serie per Videoübertragung zwischen dem Cafe Prückel in Wien und dem "Tola'at Sfarim" in Tel Aviv. Die gemeinsame Initiative der Botschaft des Staates Israel in Wien und dem Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer - unterstützt durch die Wirtschaftskammer Wien und die Österreichische Botschaft in Tel Aviv - will eine Verbindung zwischen Kaffeehausbesuchern in Israel und Wien schaffen. Spezielle Internetterminals in verschiedenen Kaffeehäusern laden Besucher zur Kontaktaufnahme ein. Konzipiert ist der Coffee-Chat als Jahres-Projekt, der Chat-Terminal gastiert jeweils für einen Monat in einem Wiener Kaffeehaus. Der Chat ist während der Öffnungszeiten der jeweiligen Kaffeehäuser frei benützbar.
Sowohl Bürgermeister Häupl als auch der israelische Botschafter in Österreich, Aviv Shir-On, unterstrichen den Nutzen des Projekts. Gerade jene Menschen, die in den 20er und 30er Jahren das Wiener Kaffeehaus besuchten hätten, wären maßgeblich am Wiederaufbau Wiens und am Aufbau Israels beteiligt gewesen, betonte Aviv Shir-On. Eine Verbindung zwischen dem traditionellen Kaffeehaus und moderner Kommunikation - und damit ein weiterer Punkt des Dialogs zwischen unseren Ländern, freute sich Bürgermeister Häupl, der anschließend die Gelegenheit nützte und zum bevorstehenden jüdischen Neujahr (findet 2011 am 29. September statt, Anm.) gratulierte. Dieses Chat-Projekt dauert bis 31.7.2012
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/52709chatRk.htm

Südafrikanisches "Grüss Gott" und "Rugby Nationaldress" für Landeshauptmann Pühringer
Mit einem herzlichen "Gruss Gott" begrüßte Helen Zille, die Premierministerin der südafrikanischen Provinz Westkap, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 30.09. bei einem freundschaftlichen Wiedersehen nach fast genau einem Jahr im Linzer Landhaus. Erst im Oktober 2010 war Zille Gastgeberin der 5. Konferenz der Regierungschefs von Bayern, Georgia, Oberösterreich, Québec, São Paulo, Shandong und Westkap in ihrer Heimatstadt Kapstadt. Die Premierministerin, die auch Oppositionsführerin im Nationalparlament und Vorsitzende der 'Democratic Alliance' ist, nahm die Einladung von Landeshauptmann Pühringer wahr und befindet sich zur Zeit auf einem offiziellen Besuch in Oberösterreich.
Seit 16 Jahren besteht bereits die enge Partnschaft zwischen OÖ und dem Westkap.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310zilleOOe.htm


-->>> WIRTSCHAFT

Mitterlehner: Internationalisierung der Herkunftsmärkte verstärken, Kulturtourismus unterstützen
Der steigende internationale touristische Austausch führe nicht nur zu mehr Toleranz und Respekt zwischen den verschiedenen Kulturen, sondern schaffe gerade für eine Tourismusnation wie Österreich Wertschöpfung und Wettbewerbsvorteile, betonte Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner anlässlich des Welttourismustages, der heuer unter dem Motto "Tourismus verbindet Kulturen" stand. Allein im Jahr 2010 haben laut Welttourismusorganisation 940 Millionen Touristen eine internationale Grenze überschritten. Das entspricht rund 2,5 Millionen Personen am Tag, die in ein anderes Land gereist sind.
Auch im österreichischen Tourismus nimmt die Internationalisierung zu: Von Jänner bis August 2011 sind die Ankünfte ausländischer Gäste gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent auf fast 16,9 Millionen gestiegen. Insgesamt gab es im Zeitraum von 2000 bis 2010 einen Anstieg um knapp 27 Prozent auf 33,4 Millionen Gäste. Die stärkere Erschließung neuer Herkunftsmärkte in Osteuropa und von Ländern wie Brasilien, Russland, Indien oder China bringe uns zusätzliches Wachstum und mache uns unabhängiger von Krisen in einzelnen Regionen. Diese Chancen wollen wir noch besser nützen, sagt Mitterlehner unter Verweis auf die laufende Internationalisierungs-Offensive der Österreich Werbung.
Stetig an Bedeutung gewinnt auch das kulturorientierte Reisen, wie Mitterlehner betont.
Initiativen wie das Netzwerk "Imperial Austria" verstärken die internationale Positionierung des historischen Erbes Österreichs. Damit einhergehend wurde das Informationsportal "Welt der Habsburger" geschaffen. Österreich könne stolz auf sein international renommiertes Kulturerbe sein - seien es die historischen Bauten, die Vielfalt an Bräuchen oder die Qualität der Kulinarik, bekräftigt Mitterlehner.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W3/12609bmwfj.htm

Kongressland Österreich weiterhin ganz vorne
Dank der Vielzahl an attraktiven Ausstellern, hochkarätigen Fachbesuchern und dem exklusiven Ambiente der Hofburg Vienna präsentiert sich die access 2011 einmal mehr als DIE Business-, Networking- und Wissensplattform der österreichischen Kongressbranche. Das Generalthema heißt dabei heuer "Veränderung". Denn der Kongresssektor ist, wie die gesamte Wirtschaft, aber auch die Gesellschaft, ständigen Veränderungen unterworfen. Um im internationalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich bestehen zu können, müssen wir auf diese neuen Anforderungen und Bedürfnisse eingehen und der Konkurrenz einen Schritt voraus sein. Die access academy unter dem Motto "Veränderung managen und kommunizieren" bietet dazu spannende Vorträge und Impulse, erklärt Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung bei der Eröffnung der access, die heuer am 3. und 4. Oktober stattfindet.
Über 1.800 nationale und internationale Top-Entscheider aus 15 Nationen werden bei der 8. access auf mehr als 200 österreichische Aussteller aus allen Bereichen der heimischen Tagungswirtschaft treffen, die ihr Produkt- und Leistungsportfolio präsentieren. Dem nationalen und internationalen Publikum präsentiert sich dabei eine umfassende österreichische Angebotsschau von modern ausgestatteten Kongress- und Veranstaltungszentren über Tagungshotels bis hin zu trendigen Event-Locations. Agenturen, Convention Bureaus und Tourismusorganisationen sind ebenso vertreten wie Marketing- und Verkaufsallianzen, Veranstaltungs-, Service- und Verkehrsanbieter Österreichs.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310oew.htm

Österreichs Industrie auf Talfahrt
Die Industriekonjunktur in Österreich habe sich in den vergangenen Wochen stark abgekühlt, sagte Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Erstmals seit zwei Jahren sei der Bank Austria EinkaufsManagerIndex mit 48,7 Punkten im September unter die neutrale Wachstumsgrenze von 50 Punkten gefallen. Der Abwärtstrend im Produktionssektor vollzieht sich mittlerweile auf einer breiten Front. "Die heimischen Industriebetriebe sind mit sinkenden Neuaufträgen, einem Rückgang der Auftragsbestände und der Produktionsleistung sowie erstmals einer Verringerung der Beschäftigung konfrontiert. Der Aufwärtstrend der Preise hat sich deutlich eingebremst, die Lager werden wieder verkleinert, fasst Bruckbauer die Detailergebnisse der monatlichen Umfrage unter den Einkaufsmanagern österreichischer Industriebetriebe zusammen.
Die steigenden Konjunktursorgen haben sich spürbar negativ auf die Nachfrage nach österreichischen Industrieerzeugnissen ausgewirkt. Der seit vier Monaten andauernde Rückgang der Auftragseingänge hat sich im September sogar noch beschleunigt. Insbesondere die Aufträge aus dem Ausland sinken deutlich. In einem zunehmend verunsicherten Wirtschaftsumfeld hätten die Betriebe ihre Produktionsleistung infolge der immer stärker ausbleibenden Neu- und Folgeaufträge bereits den dritten Monat in Folge eingeschränkt, so Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Der Rückgang im September sei sogar so stark gewesen wie seit Juni 2009 nicht mehr.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/32909ba.htm

Rot-weiß-rote Lebensmittelwochen in Australien
Die makroökonomischen Eckdaten Australiens präsentieren sich im Vergleich zu den meisten entwickelten Ländern weiterhin in beneidenswerter Form, berichtet Guido Stock, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Sydney. Die Verschuldung des australischen Staates beträgt nur rund 7% des BIP und bereits im Finanzjahr 2012/2013 soll wieder ein Budget-Überschuss erzielt werden. Stock: Der starke australische Dollar ist vor allem ein Resultat des Booms der Ausfuhren australischer Bergbau- und Landwirtschaftsprodukte nach Asien und begünstigt zugleich Importe etwa aus dem Euroraum, somit auch aus Österreich. Besonderes Potenzial sieht er etwa für österreichische Lebensmittel, die mit überdurchschnittlich hoher Qualität sowie Lebensmittelsicherheit assoziiert werden, was dem ausgeprägten Gesundheitsbewusstsein vieler Australier entgegenkommt.
Genau in diese Kerbe schlägt jetzt das AußenwirtschaftsCenter Sydney und startete gemeinsam mit der Feinkostkette "Leo's Fine Food and Wine" in deren Geschäften eine Werbekampagne für österreichische Lebensmittel. Über einen Zeitraum von vier Wochen werden ausgewählte Produkte der teilnehmenden österreichischen Hersteller durch verschiedenste Aktionen (Werbeeinschaltungen, Verkostungen, Preisnachlässe etc.) beworben. Unterstützt werden die Lebensmittelwochen in bedeutendem Umfang durch die Internationalisierungsoffensive "go international".
Unter den österreichischen Teilnehmer der Lebensmittelwochen in Australien sind Almdudler, Berglandmilch, Hauswirth, Zipfer Bier, Instantina, Josef Manner & Comp. AG, Maresi, Mirabell, Pelzmann, Pfanner, Weinkellerei Lenz Moser und Zotter.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/52709pwk1.htm

Tschechische Staatsbahn ordert 16 Railjets aus ÖBB-Rahmenvertrag mit Siemens
Siemens hat von der tschechischen Staatsbahn Ceske Drahy (CD) einen Auftrag über die Lieferung von 16 siebenteiligen Railjet-Zügen erhalten. Es handelt sich um die Übernahme einer Vertrags-Option, die ursprünglich für die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) bestimmt war. Mit diesen Intercityzügen von Siemens modernisiert die tschechische Staatsbahn ihren Fahrzeugpark. Die Railjets werden künftig auf der nationalen Hauptstrecke zwischen Prag und Brünn sowie im grenzüberschreitenden Fernverkehr nach Österreich, Deutschland, Ungarn und in die Slowakei verkehren. Die Auslieferung der Züge beginnt ab 2013. Der Railjet sei, so Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun, eine großen Innovationen von Siemens. Die Railjet-Züge würden alle Anforderungen des internationalen Hochgeschwindigkeitsverkehrs erfüllen und Bahnfahrern und -innen höchsten Komfort bieten.
Die Railjet-Züge von Siemens fahren in der Spitze 230 km/h und erfüllen alle Anforderungen des internationalen Hochgeschwindigkeitsverkehrs. Die technische Basis bilden die bewährten Intercityfahrzeuge vom Typ Viaggio Comfort. Die Standardkonfiguration besteht aus einem Steuerwagen und sechs Mittelwagen, die mit einer Lokomotive im "Push-pull"-Betrieb zum Einsatz kommen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310siemens.htm

125 Jahre Raiffeisen in Österreich
Mit einem Fest in Mühldorf bei Spitz an der Donau/Niederösterreich feierte die Raiffeisenbank Krems und mit ihr die Spitze von Raiffeisen am Vormittag des 02.10. die Gründung der ersten Raiffeisenbank in Österreich vor 125 Jahren: Im Jahr 1886 wurde in Mühldorf der erste "Spar- und Darlehenskassenverein" eröffnet und damit der Grundstein einer sozial verantwortlich, sicheren und stabilen Genossenschaftsbank gelegt.
An der Spitze der Ehrengäste gratulierte der niederösterreichische Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, gefolgt von hohen Repräsentanten aus Kirche, Politik und Wirtschaft.
Generalanwalt Dr. Christian Konrad ging gemeinsam mit Generaldirektor Mag. Erwin Hameseder, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, sowie Raiffeisenbank Krems-Obmann DI Anton Bodenstein und Raiffeisenbank Krems-Geschäftsleiter Dr. Herbert Buchinger auf eine "Zeitreise" durch die vergangenen 125 Jahre.
Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien - also die Niederösterreichischen Raiffeisenbanken und die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien - betreut mehr als 1,2 Mio. Kunden vorwiegend in der Ostregion Österreichs. Sie gibt rund 5.000 Personen einen sicheren Arbeitsplatz. In Niederösterreich sind die 74 selbstständigen Niederösterreichischen Raiffeisenbanken mit einem Marktanteil von 42 Prozent Marktführer. In Wien betreuen rund 600 Kundenberater Kunden an insgesamt 67 Wiener Standorten.
Raiffeisen sei ein verlässlicher Partner für die Entwicklung des Landes, sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll. Die Idee des Friedrich Wilhelm Raiffeisen setze auf Solidarität und sei damit heute wichtiger denn je. Raiffeisen sei das beste Beispiel dafür, was es heiße, für andere da zu sein. Zudem gebe es in dieser Organisation eine Verankerung und Geborgenheit und auch in kultureller sowie in wirtschaftlicher Hinsicht ist Raiffeisen ein starker Partner Niederösterreichs.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310raiffeisen.htm


--->>> PERSONALIA

Sissy Löwinger ist gestorben
Kulturministerin Dr. Claudia Schmied zeigte sich tief betroffen vom Ableben der Schauspielerin Sissy Löwinger: Sie sei eine Vollblut-Schauspielerin gewesen und habe über Jahrzehnte hindurch nicht nur das österreichische Publikum begeistert. Sie habe das besondere Talent gehabt, sich mit viel Charme und Humor in die Herzen ihrer Zuschauer zu spielen.
Die Kulturministerin erklärte weiter: Unterhaltung sei für Sissy Löwinger eine Lebensaufgabe gewesen, die nun leider viel zu früh beendet worden sei.
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll sagte, mit Sissy Löwinger sei eine große Theaterpersönlichkeit Österreichs und Niederösterreichs von uns gegangen. Sie habe mit ihrer Schauspielkunst vielen Menschen Freude gebracht. Mit ihrer Persönlichkeit sei sie auch eine wertvolle Bereicherung für die kulturelle Szenerie in Niederösterreich gewesen, so Pröll über die in Graz geborene Schauspielerin und Leiterin der legendären "Löwinger-Bühne", die zusammen mit ihrem Ehemann in einem Haus in Altlengbach gewohnt hat.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/52709loewinger.htm

Ring des Landes Tirol für Helmut Kutin
Vor einem Jahr ist das mit kräftiger Tiroler Unterstützung errichtete SOS-Kinderdorf im nepalesischen Lumbini von LH Günther Platter, Staatspräsident Ram B. Yadav sowie SOS-Kinderdorf Präsident Helmut Kutin seiner offiziellen Bestimmung übergeben worden. Von der einstigen Baustelle ist nichts mehr zu sehen. Das neue Dorf am Fuße des Himalaya blühte in den letzten zwölf Monaten förmlich auf. Alle 15 Häuser sind bezogen. 129 Kinder haben dort nicht nur eine neue Familie, sondern ein neues Zuhause gefunden, freut sich LH Günther Platter.
Das Land Tirol hat zum 60-Jahr-Jubiläum von SOS-Kinderdorf den Bau von acht Familienhäusern im SOS-Kinderdorf Lumbini unterstützt LH Platter: Nepal zählt bis heute zu den ärmsten Ländern der Erde. Mit unserem "Tiroler" Kinderdorf geben wir den Kindern von Lumbini eine Perspektive.
Stellvertretend für die Organisation wird Helmut Kutin, Präsident von SOS-Kinderdorf Österreich und International, anlässlich seines 70. Geburtstages am 4. Oktober 2011 der Ring des Landes Tirol verliehen. Das SOS-Kinderdorf zählt heute zu den größten privaten Sozialprojekten der Welt. Mit dieser Auszeichnung wollen wir den täglichen Einsatz von Helmut Kutin und seinem Team für eine kinderfreundlichere Welt würdigen, erklärt LH Günther Platter.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/23009kinderdorfTirol.htm


--->>> WISSENSCHAFT, TECHNIK UND BILDUNG

Exotische Quantenzustände: Neuer Forschungsansatz
in neues Konzept zur Erzeugung exotischer, sogenannter topologischer Quantenzustände in Vielteilchensystemen schlagen Theoretiker der Universität Innsbruck in der Fachzeitschrift Nature Physics vor. Sie verbinden Ideen aus der Quantenoptik mit Konzepten der Festkörperphysik und liefern damit einen neuen Ansatz für den Bau eines störungsunempfindlichen Quantencomputers.
START-Preisträger Sebastian Diehl und sein Team verbinden in diesem Konzept das Wissen der Festkörperphysik mit jenem der Quantentheorie. "Wir arbeiten hier an der Schnittstelle zwischen diesen beiden Disziplinen, was aufregende neue Möglichkeiten schafft", sagt Diehl. Dazu war es notwendig, zweifelsfrei nachzuweisen, dass sich das Konzept der topologische Ordnung überhaupt auf den dissipativen Kontext übertragen lässt. "Wir haben die vollständige topologische Checkliste abgearbeitet und gezeigt, dass deren Voraussetzungen auch in einem System mit dissipativer Dynamik gelten." Den mathematischen Nachweis haben die Physiker nun in der Fachzeitschrift Nature Physics veröffentlicht.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310uniIbk.htm

Graz: Neue Therapieansätze zur Verminderung eines Lipoproteins
im Blut auf, welches Atherosklerose hervorruft
Einer der größten Risikofaktoren für Koronare Herzerkrankung und Schlaganfall sind erhöhte Werte von Lipoprotein(a) im Blut. Das Problem dabei ist, dass Lp(a) durch Diäten und die derzeit zur Verfügung stehenden Medikamente kaum beeinflusst werden kann. Die Entwicklung neuer Arzneien scheiterte bisher vor allem daran, dass sehr wenig über den Lp(a)-Stoffwechsel bekannt war. Wissenschaftler der Med Uni Graz haben nun entdeckt, dass der Gallensäurerezeptor FXR eine zentrale Rolle in der Regulation des Lp(a)- Spiegels spielt. Damit eröffnet sich möglicherweise ein ganz neuer Therapieansatz zur Behandlung von Patienten mit erhöhten Lp(a)-Werten.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/32909meduniGraz.htm

Internet-Technologie soll ganze Städte Energie-effizienter machen
Warum soll man nicht als Privatunternehmen die Welt retten, vor allem wenn sich damit Geld verdienen lässt? Dilip Rahulan, Vorsitzender von Pacific Controls, hat große Pläne: Gemeinsam mit Professor Schahram Dustdar und seinem Team von der TU Wien will er unsere Technologie vernetzen. Zwischen technischen Geräten, Computern und ganzen Elektrizitätsnetzen soll in Zukunft ständig Information ausgetauscht werden. Durch übergreifende intelligente Steuerungssoftware werden ungeheure Energieeinsparungen und eine drastische Verringerung des CO2-Ausstoßes möglich. Im März 2010 wurde an der TU Wien das Pacific Controls "Cloud Computing Research Lab" eingerichtet. Aufgrund des großen Erfolges fördert Pacific Controls die Forschungskooperation nun mit einer weiteren Million Euro.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310tuWien.htm

Neuer Teil des Campus Tulln Technopol feierlich eröffnet
Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle betonte am 29.09. im Rahmen der Eröffnung des neuen Universitäts- und Forschungszentrums UFT der BOKU in Zusammenarbeit mit dem AIT Austrian Institute of Technology in Tulln die enorme Bedeutung wissenschaftlicher Kooperation und Ressourcenbündelung. Das UFT Tulln sei das jüngste Beispiel für einen wachsenden Kooperationstrend, der in Österreich deutlich erkennbar sei und langfristig positive Spuren in der heimischen Forschungslandschaft hinterlassen werde, so Töchterle.
Vor allem das zugrundeliegende Campus-Konzept sorge für einen noch engeren Austausch und ein stärkeres Ineinandergreifen wissenschaftlicher Arbeit. Am UFT Tulln werden sich auf insgesamt ca. 15.000 m2 Forschungsfläche forschende Arbeitsgruppen der BOKU Wien und des AIT (Austrian Institute of Technology) künftig mit den Bereichen Bioressourcen, nachwachsende Rohstoffe und biobasierte Technologien befassen. Die Errichtung und der Betrieb des UFT werden vom Land Niederösterreich und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gefördert.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/32909bmwf.htm


--->>> KULTUR

Jüdisches Museum Wien: Feierliche Wiedereröffnung am 18. Oktober
Nur noch wenige Wochen, dann kann das neue Jüdische Museum Wien besucht werden: Nicht nur die technische Infrastruktur und die Besuchereinrichtungen wurden erneuert, das Jüdische Museum Wien gewährt nun auch überraschende Einblicke in seine Sammlungen, die jüdische Geschichte und Gegenwart sowie in das neue Kinderatelier.
Ende Jänner 2011 wurde mit der Funktionssanierung des Jüdischen Museums Wien am Standort Dorotheergasse im Palais Eskeles begonnen. Die bauliche und technische Sanierung ist nun weitgehend abgeschlossen. Derzeit arbeitet das Museumsteam intensiv an der Ausgestaltung der neuen ständigen Ausstellungen sowie an den Vorbereitungen für die erste große Wechselausstellung nach der Renovierung. Mit der Schau "Bigger than life. 100 Jahre Hollywood. Eine jüdische Erfahrung" wird das Jüdische Museum im Palais Eskeles am 18. Oktober feierlich wiedereröffnet.
Am 18. Oktober wird ein in jeder Hinsicht neu gestaltetes Haus präsentiert werden, sagt Museumsdirektorin Dr. Danielle Spera bei der Erstpräsentation des Hauses und der Ausstellungsplanungen für 2012. Man habe im Schaudepot des Museums eine Neuinterpretation unserer Sammlungen vorgenommen und die Schätze des Jüdischen Museums kontextualisiert, das heißt, man stellte sie in einen Zusammenhang - mit den Orten, aus denen die Objekte stammen, den Synagogen oder den Sammlern. Erstmals stellen werden auch jene Persönlichkeiten vorgestellt, denen man die Sammlungen verdanke, etwa Max Berger oder Martin Schlaff. Das Kinderatelier des Jüdischen Museums wird in Zukunft nicht nur eine Werkstatt sein, sondern wurde auch zum Ausstellungsraum. Die Rituale in einem jüdischen Leben werden hier anhand von Museums-, aber auch Alltagsobjekten dargestellt. Im Audioguide führen zwei Jugendliche dazu einen Dialog und bringen jungen und erwachsenen BesucherInnen den jüdischen Alltag näher.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/52709jmwRk.htm

Gustav Klimt / Josef Hoffmann - Pioniere der Moderne
Das Belvedere besitzt die weltweit größte Sammlung von Gemälden Gustav Klimts (1862-1918) und präsentiert den berühmten Künstler im Herbst 2011 gemeinsam mit dem kongenialen Architekten und Gestalter Josef Hoffmann (1870- 1956). Die Ausstellung widmet sich der Zusammenarbeit dieser beiden Künstler, die mit der Gründung der Wiener Secession 1897 begann und mit Klimts Tod 1918 endete.
Die ersten gemeinsamen Projekte verweisen auf eine Phase des Übergangs vom dekorativen, floralen Jugendstil hin zu einem nüchternen, sich vorwiegend an orthogonalen Strukturen orientierenden Gestaltungsprinzip. So entwarf Hoffmann die ihm überantworteten Räume der Weltausstellung in Paris 1900 noch ähnlich dem sich vom Historismus befreienden kurvilinearen Stil der Wiener Secession. Während man bei dieser Ausstellungskonzeption noch schlicht von "Arrangements" sprach, war bei der ersten an Hoffmann übertragenen Secessions- Ausstellungsgestaltung bereits von "moderner Raumkunst" die Rede. Die Radikalität des in weniger als einem Jahr vollzogenen Stilwechsels wird in der Belvedere-Schau durch die Gegenüberstellung beider Raumprinzipien bildhaft gemacht. Die Wandabwicklung der Pariser Weltausstellung begegnet dabei der von Hoffmann geplanten und realisierten Beethoven-Ausstellung in der Secession 1902. Eine detailgetreue Rekonstruktion des Klimt-Raums, der Klimts Beethovenfries beherbergte, und ein maßstabsgetreues Modell der gesamten Ausstellungsfläche veranschaulichen das erste Gesamtkunstwerk Wiens.
Kompositionsskizzen zum Fries von Klimt und Studien anderer an der Ausstattung beteiligter Künstler beleuchten die Genese dieser Schau.
Eine Ausstellung des Belvedere von 25. Oktober 2011 bis 4. März 2012 in Kooperation mit den Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique in Brüssel, wo sie im nächsten Jahr in adaptierter Form gezeigt wird..
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/23009belvedere.htm

Karikaturmuseum in Krems feierte seinen 10. Geburtstag
Das Karikaturmuseum in Krems, Österreichs einziges Museum für Karikatur und Bildsatire, feierte am 29.09. mit einem großen "Geburtstagsfest" sein zehnjähriges Jubiläum. An der Spitze der großen Gratulantenschar befanden sich Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll sowie die Star-Karikaturisten Gerhard Haderer und Gustav Peichl. Landeshauptmann Pröll eröffnete aus diesem Anlass auch zwei Jubiläumsausstellungen: "Auf ins Museum" mit Arbeiten von 67 Künstlern bietet einen Überblick über die aktuelle Zeichnerszene und einen Einblick in die Sammlung des Hauses, "MOFF. Haderers feines Schundheftl" präsentiert erstmals das Kult-Comic von Gerhard Haderer im musealen Kontext.
In den vergangenen zehn Jahren haben rund 800.000 Besucherinnen und Besucher insgesamt 46 Ausstellungen im Karikaturmuseum Krems gesehen. Dabei sind 3.900 Werke von 280 Künstlerinnen und Künstlern präsentiert worden.
Die Ausstellung "Auf ins Museum!" läuft bis zum 4. März 2012, die Ausstellung "MOFF. Haderers feines Schundheflt" ist bis 6. März 2012 zu sehen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/23009karikaturenmuseumNlk.htm

Neue Fassung der "Symphonie der Hoffnung"
Die "Symphonie der Hoffnung", die 2005 das letzte Mal aufgeführt wurde, wird dieses Jahr von Initiator Hans Mayr, dem Komponisten Thomas Doss und dem Symphonischen Blasorchester Pongau wiederbelebt. Uraufgeführt wird die neue Fassung am Freitag, 14. Oktober, um 19.00 Uhr, open air, beim St. Vinzenz Heim in Schwarzach. Während die Aufführungen im Jahr 2005 den Jubiläen "60 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs" und "50 Jahre Staatsvertrag" gewidmet waren, gedenkt man in der Fassung von 2011 der tragischen Ereignisse, die sich vor 70 Jahren zugetragen haben. Thematisiert werden mit den Sätzen Krisis, Thyrannis und Katharsis beispielsweise der Kampf gegen die Euthanasie in der Versorgungsanstalt Schernberg und die Deportation der Roma und Sinti in Vernichtungslager.
Das Land Salzburg unterstützt aus den Ressorts Tourismus, Volkskultur und kulturelle Sonderprojekte diese Veranstaltung. Die Erlöse aus den Eintrittsgeldern kommen dem Lions Club St. Johann für Notfälle aus dem Pongau zugute. Weitere Aufführungen sind am Mittwoch, 26. Oktober, um 19.00 Uhr, in der Amari-Industriehalle in St. Johann sowie am Mittwoch, 14. März, um 20.00 Uhr, beim Musikverein in Wien geplant.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310symphonieSbg.htm

Kärntner HeimatHerbst durchbrach Schallmauer
Am 02.10. durchbrach der Kärntner HeimatHerbst eine magische Schallmauer: Seit Beginn der Veranstaltungsreihe im Jahr 2003 wurden über eine Million Besucher gezählt. Das gibt Volkskulturreferent LR Harald Dobernig bekannt. Symbolisch gefeiert wurde der Besucherrekord beim Gitschtaler Krautfest in Weißbriach.
Man könne eine positive Zwischenbilanz ziehen, der HeimatHerbst erweise sich auch heuer wieder als Besuchermagnet. Auch für die Saisonverlängerung, den Tourismus und die Wirtschaft sei der HeimatHerbst sehr wichtig geworden, so Dobernig. Er bin stolz darauf, dass seit Beginn der Veranstaltungsreihe bereits über eine Million Menschen die HeimatHerbst-Feste besucht habe.
Der HeimatHerbst 2011 dauert noch zwei Wochen. Zum Abschluss gibt es am 16. Oktober ein "Kärnten Fest" in der Messehalle 4 in Klagenfurt.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/10310heimatherbstLpd.htm

Kunstsammlung Hans Jäger findet neue Herberge
Am 28.09. übergab die "Neue Heimat Tirol" dem Land Tirol und dem Turmmuseumsverein Oetz das eigens für die Kunstsammlung Hans Jäger errichtete Depot im "Haus am Turm". Mit dem neuen Depot zolle man dem Lebenswerk des Sammlers, Volkskundlers, Kunsthistorikers und Museumsmanns Hans Jäger unseren größten Respekt, betonte Kulturlandesrätin Beate Palfrader bei der Schlüsselübergabe. Er habe im Lauf von über fünf Jahrzehnten eine kunstgeschichtliche und volkskundliche Sammlung geschaffen, die international Ihresgleichen suche.
Das denkmalgeschützte, ehemalige Coelli-Haus gegenüber dem Turmmuseum in Oetz beherbergt, neben zwei Mietwohnungen, nunmehr das Kunstarchiv samt Bibliothek und Büro. Knapp ein Jahr dauerte die Sanierung und Erweiterung das Altbaus nach Plänen der Architekten des teamk2. Vorerst für 25 Jahre finden die Kunstschätze im "Haus am Turm" eine neue Heimstätte. Zuvor lagerte der Großteil der wertvollen Kunstgegenstände im privaten Bauernhaus Jägers. Seit 2004 können Teile der Sammlung im Turmmuseum besichtigt werden.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0911/W4/42809oetzTirol.htm

--->>> SPORT

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