Ausgabe Nr. 747 vom 2. Juli 2012                        Hier klicken für Abonnement




ACHTUNG, Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher:

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Weiter Informationen finden Sie hier: http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2011/0811/W5/20209aoewb1.htm


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Arbeitsmarkt

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sagte am 02.07. zu den Juni-Daten, "Österreich kann sich der europäischen Wirtschaftskrise nicht entziehen, auch in Österreich steigt die Arbeitslosigkeit." Die Zahl der Arbeitslosen wächst zwar schwächer als im Februar und im April, aber mit 220.070 Arbeitslosen und 63.567 SchulungsteilnehmerInnen steigt die Zahl der Arbeitslosen um 12.126 oder 5,8 Prozent, jene der SchulungsteilnehmerInnen um 2.645 oder 4,3 Prozent. "Jetzt geht es darum, die Menschen noch zielgerichteter zu unterstützen."
"Österreich hat weiterhin - und das seit 15 Monaten in Folge - die geringste Arbeitslosenquote in Europa. Mit einer Quote von 4,1 Prozent liegt Österreich klar vor den Niederlanden und Luxemburg.", unterstrich Hundstorfer. Die Beschäftigung steigt in Österreich weiterhin stark an: die Zahl der aktiv Beschäftigen steigt um 51.000, während die meisten europäischen Staaten mit schrumpfender Beschäftigung kämpfen müssen. Die Menschen bleiben länger am Arbeitsmarkt, dadurch steigt die Beschäftigung von Älteren (50+) mit +42.000 überdurchschnittlich stark, parallel aber auch die Arbeitslosigkeit mit +5.075 oder 10,9 Prozent.
"Damit Österreich bei den Arbeitsmarktchancen auch für Ältere weiterhin vorne bleibt, wird die Unterstützung des demografischen Wandels und der längere Verbleib in Beschäftigung zu einem politischen Schwerpunkt der nächsten Jahre", so der Sozialminister, der darauf verwies, dass für die Beschäftigungschancen von älteren und gesundheitlich eingeschränkten Menschen bis 2016 zusätzlich 750 Mio. Euro investiert werden.
Der Nachwuchs ist derzeit weniger stark von der Krise betroffen: die Jugendarbeitslosigkeit steigt mit +4,4 Prozent unterdurchschnittlich, bei den 15-19 Jährigen sinkt die Arbeitslosigkeit um 1,7 Prozent. Am Lehrstellenmarkt wächst die Zahl der offenen Lehrstellen (+4,0 Prozent) noch immer etwas stärker als die der Lehrstellensuchenden (+2,7 Prozent). "Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit bleibt ein zentraler Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik", sagte Hundstorfer. Die wesentlichen Maßnahmen sind die Ausbildungsgarantie, die Garantie für alle arbeitslosen Jugendlichen innerhalb von 6 Monaten einen Job oder eine Weiterbildung zu erhalten, die Produktionswerkstätten, das Jugendcoaching und ab Herbst das Lehrlingscoaching...

Wirtschafts- und Jugendminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) präsentierte am 02.07. gemeinsam mit dem Politik- und Kommunikationswissenschaftler Peter Filzmaier den neuen BMWFJ-Jugendmonitor. "Österreichs Jugendliche lassen sich von der Finanz- und Staatsschuldenkrise im Euro-Raum nicht anstecken und schauen ausgesprochen positiv in die Zukunft. 79 Prozent sind sehr oder eher zuversichtlich", sagte Mitterlehner zum zentralen Ergebnis der repräsentativen Umfrage unter den 14- bis 24-Jährigen. Dazu erwartet eine Mehrheit der Jugendlichen, dass die Jobsuche sehr leicht oder eher leicht zu bewältigen sei. Zugleich sind fast drei Viertel der Meinung, in ihrer Ausbildung gut auf das Berufsleben vorbereitet zu sein. Zwei Drittel der Arbeitenden in der befragten Altersgruppe können sich vorstellen, längerfristig im momentanen Job zu bleiben.
Hoch angesehen bei den Jugendlichen ist laut Jugendmonitor vor allem die Lehre. "Die Lehre hat einen guten Stellenwert und wird als sicherer Anker in der Krise betrachtet", so Mitterlehner. Insgesamt sind rund zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass man mit einem Lehrabschluss gleiche oder bessere Jobchancen wie mit anderen Ausbildungen habe. Davon glauben sogar 19 Prozent, dass die Chancen besser sind. Zudem stimmt eine Mehrheit von 56 Prozent der Aussage zu, dass eine Lehre zumindest gleich gute Berufschancen wie eine Matura bedeute. "Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Lehre ein Erfolgsmodell und alles andere als eine Sackgasse ist", so Mitterlehner. Die gute Positionierung werde auch an der im internationalen Vergleich hohen Jugendbeschäftigung deutlich. "Länder mit einem funktionierenden dualen Ausbildungssystem schneiden im Europa-Vergleich besser ab", so Mitterlehner. Laut den heute veröffentlichten Eurostat-Daten liegt Österreich derzeit mit einer Jugendarbeitslosenquote von 8,3 Prozent nur knapp hinter Deutschland und noch vor den Niederlanden auf Platz zwei. Der EU-27-Schnitt liegt aktuell bei 22,4 Prozent...

FPÖ-Sozialsprecher NAbg. Herbert Kickl erklärte, die österreichische Arbeitslosen-Statistik für Juni widerlege erneut die laufenden diesbezüglichen Jubelmeldungen der Bundesregierung. Die Zahl der Arbeitslosen sei mit der aktuellen Quote von 5,9 Prozent im steten Anstieg begriffen - und dies trotz der derzeitigen Hochsaison am Arbeitsmarkt. Das wiederholte Erwähnen, dass Österreich Spitzenreiter bei der Beschäftigung sei, ändere nichts daran, dass ein Kurswechsel in der Arbeitsmarktpolitik dringend anstehe und konkrete Initiativen nicht mehr länger ignoriert oder hinausgezögert werden dürfen.
Die fehlende Offensive im Pflegebereich, aber auch die fehlenden konkreten Lösungen im Lehrlingsbereich seien über kurz oder lang eine tickende Zeitbombe, die als solche das Potenzial in sich berge, dem Produktionsstandort Österreich nachhaltig zu schaden. Es bedürfe einer konkreten Zielrichtung - hin zu Initiativen, um Lehrlinge und Facharbeiter in Österreich solide auszubilden und somit nicht auf den "Import" aus dem Ausland angewiesen zu sein. Der Umstand, dass die Gruppe der Älteren am massivsten von Arbeitslosigkeit betroffen sei und diese Quote auch stark zunehme, erfordere ganz spezielle Überlegungen und Schritte der Bundesregierung, die Unternehmer zu motivieren, ältere Beschäftigte länger im Erwerbsleben zu belassen und dem Umstand gegenzusteuern, dass immer mehr Menschen direkt aus der Arbeitslosigkeit in die Pension hinüberwechseln würden. Diese fehlenden Offensiven würden jedoch von der rot-schwarzen Regierung beschämenderweise vernachlässigt, was sich nicht zuletzt in der gegenwärtigen Statistik niederschlägt, so Kickl, der mit einer weiteren Negativ-Entwicklung am Arbeitsmarkt rechnet, wenn das Sozialministerium nicht endlich die nötigen Schritte setzt und hinkünftig auf bloße Schönfärberei und Eigenlob verzichte...

BZÖ-Sozialsprecher Abg. Sigisbert Dolinschek kritisierte die dramatische Entwicklung am österreichischen Arbeitsmarkt. "Die Arbeitslosigkeit in Österreich stagniert seit Monaten auf einem traurigen hohen Niveau und trotzdem verharmlost Sozialminister Hundstorfer beharrlich diesen Umstand. "Die Arbeitsmarktpolitik von SPÖ und ÖVP und im Speziellen von Sozialminister Hundstorfer ist schlicht und einfach völlig gescheitert", so Dolinschek weiter. "Bei 10,9 Prozent Zunahme bei den Über-50-Jährigen - spätestens jetzt müssten bei Hundstorfer die Alarmglocken läuten", so Dolinschek.
"Bei den älteren Menschen gibt es seit Monaten eine stark steigende Arbeitslosigkeit, aber der Sozialminister hat keine effizienten Maßnahmen, wie man diese Menschen länger in Beschäftigung halten kann, um damit das Pensionsantrittsalter anheben zu können", sagte Dolinschek.
Hundstorfer verniedliche seit Monaten diese andauernde und bedenkliche Entwicklung am Arbeitsmarkt. "Wenn der Sozialminister Österreich immer mit anderen EU-Ländern vergleicht, dann darf er sich nicht an den schlechteren, sondern nur an den besseren Ländern orientieren. Durch diese Orientierungslosigkeit des Sozialministers geht aber wertvolle Zeit im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit verloren. Man darf einen solchen Prozess nicht bagatellisieren, sondern wir brauchen in Österreich ein Sofortprogramm zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit. Hier muss Hundstorfer endlich tätig werden", forderte Dolinschek.
"In Österreich werden noch immer zu wenig Facharbeiter ausgebildet und unsere Jugendlichen werden anscheinend auch nur für die Verwaltung herangebildet. Ebenso fehlen richtungsweisende Lenkungseffekte bei der Berufsberatung und das AMS verwaltet nur und erarbeitet keine Zukunftsstrategie, wie man dieser steigenden Arbeitslosigkeit Herr werden könnte", stellte Dolinschek fest...

Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, sagte: "Die LeiharbeiterInnen schauen wieder einmal durch die Finger. Sie sind am stärksten vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. Die hire&fire-Praxis der Unternehmen würde in keiner anderen Branche so hingenommen werden", kritisiert Schatz die Untätigkeit der Regierung. "Es braucht rasch eine Gesetzesvorlage zum Schutz der LeiharbeiterInnen. Die Wirtschaftskammer blockiert in den Sozialpartner-Verhandlungen und lässt die Menschen im Stich. Nun muss die Politik endlich Verantwortung übernehmen", fordert Schatz.
Zum aufgezeigten Beschäftigungswachstum sagt Schatz: "Es gibt keine neuen Jobs, sondern bloß alte, die in zwei Teile zerteilt worden sind. Der Anstieg der Beschäftigtenzahlen entspricht eins zu eins der Ausweitung der Teilzeit. Teilzeit sichert aber wegen der oftmals niedrigen Löhne keine Existenz. Die Menschen werden als "Working Poor" in die Armut getrieben", meint Schatz.
"Wir brauchen Strukturreformen für einen faireren Arbeitsmarkt. Wir brauchen beispielsweise existenzsichernde Mindestlöhne, eine sinnvollere Verteilung von Arbeitszeit und Investitionen, um neue Jobs zu schaffen. Schulungen und Fortbildungen für arbeitslose Menschen sind sicher wichtig, aber sie helfen nicht, wenn die Jobs fehlen oder keine Einkommen ergeben, von denen man leben kann", sagt Schatz.

Lesen Sie hier weitere Stellungnahmen der Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, ÖGB und Industriellenvereinigung:
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/10207Parbeit.htm


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Bures: Westbahnausbau macht Bahn leistungsfähiger und schneller
Wenn die Umfahrung von St. Pölten 2017 fertiggestellt ist, haben die Bewohner der Stadt weniger unter Bahnlärm zu leiden und der viergleisige Ausbau der Westbahn ist damit weitestgehend abgeschlossen. Die Bahn zwischen Wien und Linz wird dadurch noch leistungsfähiger und schneller. Eine klimafreundliche, sichere und schnelle Alternative zu Lastkraftwagen (Lkw) und Auto", erklärte Infrastrukturministerin Doris Bures am 29.06. bei der Anschlagfeier für den Pummersdorfer Tunnel in St. Pölten.
"Diese Umfahrung ist Teil des Konjunkturpakets der Bundesregierung", betonte die Verkehrsministerin in ihrer Ansprache. Anders als andere Länder Europas habe Österreich schon früher erkannt, dass Sparen allein der falsche Weg sei. "Wir brauchen ein konsolidiertes Budget, aber wir brauchen auch Wachstum und Arbeitsplätze für die Menschen. Mit Investitionen in die Schieneninfrastruktur machen wir nicht nur unseren Wirtschaftsstandort fit, wir geben den Menschen damit Beschäftigung." Das Motto "klug investieren, verantwortungsvoll sparen" habe sich bewährt. "Deshalb geht es uns heute besser als anderen Ländern. Deshalb haben wir die niedrigsten Arbeitslosenzahlen und die höchsten Beschäftigungszuwächse in Europa."
Der Pummersdorfer Tunnel ist der letzte bergmännische Tunnel im Zuge des 4-gleisigen Ausbaus der Westbahn zwischen Wien und Linz. Er wird 2014 fertiggestellt.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906bmvit.htm

Fekter: Mehr Finanz-Spielraum für exportierende KMU
Das Bundesministerium für Finanzen (BMF) will österreichischen Klein- und Mittelunternehmen (KMU), die Waren und Dienstleistungen exportieren, den Zugang zu Liquidität noch leichter machen. Daher wurde mit 28. Juni 2012 die Rahmenwechselbürgschaft des Bundes für den Österreichischen Exportfonds um 200 Mio. Euro auf 1,2 Mrd. Euro erhöht. Diese Erhöhung unterstreicht die Richtigkeit der vor kurzem erfolgten Positionierung des Exportfonds als zentrale Serviceorganisation für KMU-Exporteure, wodurch ein deutlich vereinfachter Zugang zu kurzfristigen Exportfinanzierungen geschaffen wurde.
"Gerade KMU brauchen Spielraum in Sachen Liquidität und die Exportfondskredite haben sich dabei gerade in schwierigen Zeiten bewährt", bekräftigte Finanzministerin Dr. Maria Fekter die Wichtigkeit des Beschlusses. "Wir müssen KMU vor allem in herausfordernden Zeiten unterstützen, denn sie sind das Rückgrat der Wirtschaft", so Fekter weiter. Bereits die Erhöhung des Rahmens im März 2012 um 100 Mio. Euro habe vielen Firmen geholfen, im Geschäft zu bleiben oder ihre internationalen Aktivitäten erfolgreich auszubauen.
Der Exportfonds stellt exportierenden KMU Rahmenkredite zur Verfügung um deren Exportforderungen und Exportaufträge zu finanzieren. So können die Produktionsphasen und das Zahlungsziel leichter überbrückt werden.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906bmf.htm

Abschied von Präsident Hammerl
Der Steirer Gregor Hammerl zog am 28.05. am Beginn der Bundesratssitzung Bilanz über die sechs Monate seiner Präsidentschaft. "Der Anfang meiner Amtsperiode stand im Zeichen der Frage, ob die Zahl der Mandate im Bundesrat nicht verringert oder der Bundesrat nicht gar ersatzlos abgeschafft werden sollte.
"Mir ist es gelungen, die Diskussion von der Einsparung, so wichtig sie ist, auf den inhaltlichen Aspekt der Reform zu lenken", betonte Hammerl. In seiner Zeit sei einiges an Reformen gelungen und es sei ihm wichtig gewesen, auch in der Öffentlichkeit den Bundesrat, seine Aufgaben und seine Bedeutung im parlamentarischen und föderalistischen Gefüge positiv darzustellen. Hier werde auch weiterhin viel Überzeugungsarbeit notwendig sein. Er sei heute mehr denn je der Meinung, "dass der Bundesrat unersetzlich ist, aber der Reform bedarf, um in den neuen Umständen den Herausforderungen besser gerecht werden zu können."
Im Anschluss an die Landtagspräsidentenkonferenz hätten sich vier Eckpunkte der Reform herauskristallisiert, so der scheidende Bundesratspräsident weiter: Erstens ein verstärktes Mitwirkungsrecht des Bundesrates bei Bundesgesetzen, die die Interessen der Länder, insbesondere auch in finanzieller Hinsicht, berühren. Zweitens ein allgemeines Zustimmungsrecht des Bundesrates bei Verfassungsänderungen. Drittens die Einrichtung eines funktionsfähigen Vermittlungsverfahrens zwischen Nationalrat und Bundesrat, das eine Kompromissfindung erleichtert, und viertens eine frühzeitige Befassung des Bundesrates mit Gesetzesvorschlägen samt Recht zur Stellungnahme.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/32806pkBr.htm

Gelebte Autonomie in Verfassung gegossen
Am 12. Juli 1962 wurde mit Beschluss der sogenannten "Gemeindeverfassungsnovelle" die kommunale Selbstverwaltung in der Bundesverfassung verankert. In einer Feierstunde im Nationalratssitzungssaal im Parlament wurde am 26.06. auf Einladung von Parlament, Österreichischem Städte und Gemeindebund die Geburtsstunde der Gemeindeautonomie gewürdigt.
Städtebund-Präsident Häupl verwies in seiner Rede auf die Bedeutung des Gesetzes, das auch erstmals die "Einheitsgemeinde" innerhalb dem Staatsganzen festschreibt: "Seit 1962 stehen wir nun in Verhandlungen Bundesregierung und Bundesländern als gleichberechtigte Partner gegenüber. Auch wenn wir öfters darauf aufmerksam machen müssen - etwa durch Ausrufung des Konsultationsmechanismus oder etwa bei Finanzausgleich, wenn wir zu Kompromissen gezwungen werden", so Häupl.
Er merkte jedoch auch kritisch an, dass die "Realverfassung" anders aussehe: "In den letzten Jahren sind die Städte und Gemeinden verstärkt in die Abhängigkeit der Bundesländer geraten", so Häupl. "Durch die rasant steigenden Kosten im Bereich Gesundheit und Soziales, bei denen die Städte und Gemeinden anteilsmäßig mit zahlen müssen, sind einige Städte an den Rand der Finanzierbarkeit gekommen, sodass sie ihren eigentlichen Aufgaben nicht mehr nachkommen können", kritisierte Häupl und forderte einen aufgabenorientierten Finanzausgleich. Häupl: "Wenn vor 50 Jahren der Druck groß genug war, gelebte Autonomie in ein Verfassungsgesetz zu gießen, so geht es heute darum, die Rahmenbedingungen wieder an die Lebensrealität anzupassen. Wir stehen dafür bereit", schloss er.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706rkStaedtebund.htm

Mödlhammer: Stellung der Gemeinden in Verfassung ausbauen
Die Gemeinden feierten am 26.06. das 50jährige Bestehen der Gemeindeverfassung mit einem Festakt im Parlament. Dabei äußerte Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer einen Wunsch: "Es wäre richtig, die Gemeinden und ihre Interessensvertretungen noch stärker in der Verfassung zu verankern", so Mödlhammer. "Damit könnten wir eine verfassungsmäßige Bestandsgarantie der kommunalen Spitzenverbände erreichen, die uns auf Augenhöhe mit Bund und Ländern verhandeln lässt", sagte Mödlhammer beim Festakt im Parlament.
"Wir wollen auch das Recht bekommen, mit Bund und Ländern Verträge und Vereinbarungen zu schließen", forderte Mödlhammer. "Das würde die Abwicklung vieler Vorhaben deutlich vereinfachen, und teure Umwege ersparen."
In seiner Rede erinnerte Mödlhammer daran, dass jene Verfassungsnovelle, die man heute feiere, vor 50 Jahren sehr hart erkämpft worden war. "Es hat ja damals nicht an Versuchen gefehlt, einen Keil zwischen kleine und große Gemeinden zu treiben. Das ist ein Verhalten, das ich auch heute noch immer wieder bemerke."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706gemeinebund.htm


ÖSTERREICH, EUROPA UND DIE WELT

Europaregion Donau-Moldau gegründet
Die Vertreter aller sieben Partnerregionen der Europaregion Donau-Moldau (EDM) haben am 30.06. die Statuten der Europaregion unterzeichnet und damit deren Gründung vollzogen. An der Europaregion Donau-Moldau sind folgende sieben Regionen beteiligt: Das Land Oberösterreich, das niederösterreichische Most- und Waldviertel, die tschechischen Kreise Südböhmen, Pilsen und Vysoc(ina, die Oberpfalz und Niederbayern mit Altötting.
Landeshauptmann Josef Pühringer und Europa-Landesrat Viktor Sigl sehen große Chancen in der nun beschlossenen engeren Zusammenarbeit mit den Partnerregionen in Deutschland und Tschechien: "Durch die trilaterale Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Innovation, Infrastruktur, Bildung und Tourismus können wir uns den Herausforderungen der Zukunft wie dem demografischen Wandel, der Veränderung des Arbeitsmarktes und dem wachsenden Energiehunger gut vorbereitet stellen. Mit der Europaregion kann sich Oberösterreich außerdem als starker Partner der europäischen Politik positionieren und noch stärker von der EU profitieren."
Die politischen Vertreter der Partnerregionen freuen sich ebenfalls über die jetzt besiegelte Zusammenarbeit in der EDM.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/10207ooeDonauMoldau.htm

Berlakovich: AKW-Stresstests müssen nachgeschärft werden
Vom EU-Rat der Staats- und Regierungschefs erwartet Umweltminister Nikolaus Berlakovich in Sachen AKW-Stresstests einen klaren Folgeauftrag an EU-Energiekommissar Öttinger. "Der bisher vorliegende Bericht ist ein wichtiger Schritt, aber keineswegs der Abschluss der Stresstests. Ich erwarte die Inspektion aller Atomkraftwerke, eine klare und konkrete Bewertung der einzelnen Anlagen sowie einen Maßnahmenplan, um Unsicherheiten und Risken zu beseitigen. Diese Forderungen sind mit Bundeskanzler Faymann abgestimmt, der Österreich morgen beim Rat vertritt", erklärt Berlakovich.
Österreich hat dem vorgelegten Stresstest-Bericht als einziges Land nicht zugestimmt. "Wir haben vor allem bemängelt, dass der Zeitplan viel zu kurz war, dass nicht jeder Reaktor besichtigt und dass nicht jeder Anlagentyp überprüft wurde. Das muss nachgeholt werden", fordert Berlakovich.
Dazu hat Minister Berlakovich das European Nuclear Risk Cluster (ENRIC), ein Netzwerk unabhängiger Nuklearexperten, eingeladen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706bmlfuw.htm

Waldner: Traditionell sehr gute Zusammenarbeit mit Kanada weiterentwickeln
Staatssekretär Dr. Wolfgang Waldner wird am 29.06. die kanadische Staatssekretärin Diane Ablonczy zu einem Arbeitsgespräch treffen. Die Hauptthemen sind die Pflege der traditionell sehr guten Beziehungen mit Kanada und die Zusammenarbeit in den Bereichen Menschenrechte und Abrüstung im Rahmen der Vereinten Nationen.
Österreich und Kanada verbindet ein traditionell tiefes und vertrauensvolles Verhältnis. Die beiden Staaten arbeiten insbesondere im Rahmen der Vereinten Nationen eng im Kampf für die weltweite Einhaltung von Menschenrechten und im Einsatz für Abrüstung zusammen. "Wir wollen aber auch die bilaterale Zusammenarbeit und freundschaftliche Beziehung neu beleben und gemeinsam anhand von aktuellen Herausforderungen neue Schwerpunkte entwickeln", informierte der Staatssekretär. "Kanada ist bekannt für seine erfolgreiche Immigrations- und Integrationspolitik, hier können wir durchaus vom kanadischen Know-how profitieren", so Waldner weiter. Für 2012 seien auch Besuche von Staatssekretär Kurz und Bundespräsident Fischer in Kanada geplant.
Es gebe auch immer stärkeres Interesse von jungen Österreichern/innen in ihren Ferien im Ausland und besonders in Kanada zu arbeiten. "Das wachsende Interesse, im Ausland Erfahrung zu sammeln, zeigt für mich, wie offen, tatkräftig und fleißig die jungen Österreicherinnen und Österreicher sind. Wir möchten diese jungen Menschen fördern und unterstützen und werden so rasch wie möglich die notwendigen rechtlichen Bedingungen schaffen. Es soll bald eine neue Vereinbarung für Saison- und Ferialarbeitskräfte ausverhandelt werden", teilte Staatssekretär Waldner abschließend mit.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906bmeia.htm

Tirol übernimmt Arge Alp Vorsitz
Mit 29.06. übernimmt Tirol den Vorsitz der Arge Alp-Länder für ein Jahr. "Während dieser Zeit wollen wir die Zusammenarbeit zwischen allen Alpenregionen stärken und eine kraftvolle Stimme in Europa werden", erklärte LH Günther Platter anlässlich der Konferenz der Alpenregionen in Bad Ragaz im Schweizer Kanton St.Gallen. "Es ist uns ein Kernanliegen, eine zukunftsfähige überregionale Alpenstrategie zu entwickeln und umzusetzen." Immerhin sei der Alpenraum insgesamt in der EU ein äußerst wichtiger Wirtschaftsraum mit über 50 Millionen EinwohnerInnen.
LH Günther Platter hat daher für den 12. Oktober zu einer politischen Konferenz der Alpenstaaten und -regionen in Innsbruck eingeladen, an der auch EU-Regionalkommissar Johannes Hahn teilnehmen wird, um das Projekt "Makroregion Alpen" auf staatliche und europäische Ebene heben.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906tirolPlatter.htm

Fünf Jahre UNESCO-Übereinkommen "Kulturelle Vielfalt"
Auf Einladung der Österreichischen UNESCO-Kommission fand am 30.06. das Fest "Kultur zählt!" anlässlich des fünfjährigen Bestehens des "UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen" statt.
Der Festakt in der Roten Bar des Volkstheaters wurde von der Österreichischen UNESCO-Kommission veranstaltet, zu dem zahlreiche Gäste, vorwiegend aus Politik, Kunst und Kultur, erschienen sind. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Cay Stefan Urbanek, kaufmännischer Direktor des Volkstheaters Wien. Weitere begrüßende Festvorträge hielten Botschafterin a.D. Eva Nowotny, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, und Norbert Riedl zuständig für UNESCO-Kulturangelegenheiten im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur.
Künstlerische Beiträge und Statements leisteten im Rahmen des Festes unter anderem: Marlene Streeruwitz/Autorin, Elisabeth von Samsonow/bildende Künstlerin und Philosophin, Agnes Palmisano und Peter Havlicek mit ihrem Wiener Dudler, Harald Huber/Musiker und freischaffender Komponist, das Grazer Theaterkombinat "Die Rabtaldirndln", Ludwig Laher/Autor und Vorsitzender des Fachbeirates Kulturelle Vielfalt der Österreichischen UNESCO-Kommission und Jessica Lopez, die ihr Modelabel "Verhutung" präsentierte.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/10207unesco.htm


-->>> WIRTSCHAFT

Mitterlehner: Entscheidende Monate für Konjunktur bis in den Herbst hinein
Die Risiken für eine positive Konjunkturentwicklung steigen, aber Österreichs Wirtschaft ist trotz der Belastungen durch die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum vergleichsweise gut aufgestellt. Entscheidend für die Wachstumsrate 2012 wird vor allem der weitere Verlauf der Schuldenkrise bis in den Herbst hinein. Je schneller es hier eine Lösung gibt, die in der Wirtschaft Vertrauen für Investitionen schafft, desto besser", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zur am 28.06. präsentierten Konjunkturprognose von Wifo und IHS. Laut Wifo wird Österreichs Wirtschaft heuer um 0,6 Prozent wachsen, laut IHS um 0,8 Prozent. 2013 soll sich das Wachstum sogar auf 1,3 bzw. 1,7 Prozent mehr als verdoppeln.
Unterstützend für die heimische Konjunktur wirkt so wie in Deutschland vor allem der private Konsum, der heuer je nach Institut um 0,8 bzw. 0,9 Prozent steigen soll. "Hier bewährt sich unser ausgewogenes Konsolidierungspaket, das trotz der notwendigen Einsparungen mehrere Offensivmaßnahmen beinhaltet", so Mitterlehner. Positiv fällt auch der internationale Vergleich der Wachstumsraten aus: "Der Österreich-Bonus hält. Wir zählen in einem sehr schwierigen Umfeld zu den Wachstumszentren des Euro-Raums", verweist Mitterlehner auf die Wifo-Prognose für die Eurozone, wonach deren Bruttoinlandsprodukt heuer um 0,2 Prozent schrumpfen und 2013 nur um 1,1 Prozent wachsen soll. "Unser Wachstumsvorsprung unterstreicht die Leistungskraft der Unternehmen und die guten Rahmenbedingungen am Standort Österreich, auch wenn wir laufend an besseren Strukturen arbeiten müssen", so Mitterlehner.
Investitionen forcieren, Kreditklemme verhindern und Export in neue Märkte unterstützen
Aufgrund der gestiegenen Risiken für die Konjunkturentwicklung und der höheren EU-Eigenkapitalvorschriften für Banken gewinnen die Angebote der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) zur Investitionsförderung an Bedeutung. "Wir wollen damit eine Kreditklemme auch in Zukunft verhindern und vor allem die Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen forcieren. Bei der aws sind heuer insgesamt rund eine Milliarde Euro für Darlehen, zinsgünstige erp-Kredite, Haftungen und Zuschüsse abrufbar", so Mitterlehner.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/32806bmwfj1.htm

Getrübte Aussichten für Konjunktur in der Eurozone
"Selbst Spaniens Flüchten unter den Rettungsschirm und der optimalste Wahlausgang in Griechenland bringen keine wesentliche Entspannung im Schuldenkarussell. Nach der Umsetzung von Konsolidierungsmaßnahmen und der Verschlechterung der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren ist eine Rezession in weiten Teilen der Eurozone zu erwarten", berichtet Peter Brezinschek, Chefanalyst der Raiffeisen Bank International AG (RBI) in der quartalsweise erscheinenden Raiffeisen Research-Studie "Strategie Globale Märkte". Brezinschek geht davon aus, dass die Eurozone 2012 mit einem BIP-Rückgang von 0,3 Prozent schrumpfen wird und erst wieder 2013 mit einem Plus von 0,8 Prozent zum Wachstum zurückfinden wird.
Die aktuellen Entwicklungen in der Eurozone haben weiterhin Auswirkungen auf die Renditen bei Staatsanleihen der peripheren Eurozone-Länder aus. "Während deutsche Staatsanleihen noch in der Sicherheitsgunst der Anleger liegen, bleibt der Renditeaufschlag für Spanien weiterhin kritisch", so Brezinschek. Auf der Aktienseite rechnet Helge Rechberger, Leiter der RBI-Aktienmarktanalyse, mit einem Aufatmen über die temporäre Beruhigung in Griechenland und Spanien.
"Wachstum statt Sparen" keine Lösung für Schuldenkrise der Eurozone
Brezinschek ist der Meinung, dass der Ruf einiger Politiker nach "Wachstum statt Sparen" nicht der richtige Weg für die Eurozone ist: "Diese provokante These ist grundfalsch, weil Sparen Investitionen finanziert und damit langfristiges Wachstum erst ermöglicht." Der Raiffeisen-Chefanalyst geht aber davon aus, dass ungeachtet dieser Tatsache die EU mit zum Beispiel Projektbonds für Infrastruktur oder erhöhter Co-Finanzierung von Struktur- und Kohäsionsfondsprojekten in den Euro-Peripheriestaaten einen Kompromiss auf die Beine stellen wird.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906rzbgroup.htm

Hochhauser zieht positive WKÖ-Bilanz für 2011
Bei der Präsentation des Geschäftsberichts der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für das Jahr 2011 vor dem Wirtschaftsparlament am 28.06. in Wien zog WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser eine durchwegs positive Bilanz: "Die österreichische Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr sehr gut entwickelt und die Prognosen zeigen auch für heuer eine positive Performance im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern."
Zugleich gab Hochhauser einen Überblick über die Erfolge, welche die WKÖ im abgelaufenen Jahr zugunsten ihrer Mitglieder erreichen konnte: Die Einführung der Rot-Weiß-Rote-Karte mit vereinfachten Zuwanderungsregeln für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern und die Verhinderung der drohenden AGES-Belastungen für Betrieb findet sich auf dieser Erfolgsliste ebenso wie die Ausweitung der Lohnnebenkostenförderung für den ersten Mitarbeiter. "Bei den Verhandlungen über das Konsolidierungspaket für die Jahre 2012 bis 2016 ist es zudem gelungen, 24 standortschädliche neue Steuern insbesondere für Betriebe, Selbständige und Leistungsträger mit einem Gesamtvolumen von 4,5 Mrd. Euro abzuwehren", so Hochhauser. Zudem konnten bei nachteiligen Regelungen für einzelne Branchen (z.B. Auflösungsabgabe) Abfederungen erreicht werden.
Angesichts der Schwierigkeiten in etlichen EU-Partnerländern müsse zudem die Kommunikation und Information über die Vorteile Europas intensiviert werden. "Die Wirtschaftskammer, die sich hier seit Jahren vorbildlich engagiert, arbeitet hier an einem Maßnahmenbündel, das Europa noch stärker zu den Unternehmerinnen und Unternehmern und den Bürgerinnen und Bürgern bringen soll", so Hochhauser.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/32806pwk.htm

"UrlaubsEuro" ist im Sommer 2012 nicht in der Krise
Trotz Eurokrise ist der Wert des UrlaubsEuro für Österreicher heuer genauso viel wert wie vor einem Jahr, lediglich bei Reisen nach Asien spürt der Urlauber den schwächeren Euro. "Der UrlaubsEuro ist nicht in der Krise, lediglich in Asien machen sich die derzeitigen Probleme des Euro für den Touristen bemerkbar", so fasst Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria, die aktuellste Berechnung des UrlaubsEuros zusammen. Der Euro hat zwar im Vergleich zum Vorjahr gegenüber vielen Währungen etwas an Wert verloren, in den meisten wichtigen Urlaubsdestinationen der Österreicher macht sich dies jedoch kaum bemerkbar, vor allem auch, weil der Euro gegenüber zwei wichtigen Urlaubsländern, Türkei und Ungarn, sogar an Wert gewonnen hat.
Nur bei Überseedestinationen in Asien bekommt der Urlauber im Vergleich zum Vorjahr den schwächeren Euro mit. "Im Durchschnitt ist der UrlaubsEuro heuer in Übersee rund 10 Prozent weniger wert als vor einem Jahr, in Asien im Durchschnitt sogar 14 Prozent", meint Bruckbauer und ergänzt: "Im Durchschnitt hat der UrlaubsEuro in Asien 12 Prozent abgewertet, auch eine etwas höhere Inflation in Asien senkt den Wert." Etwas differenzierter ist das Bild in Amerika, hier liegt der Wert des UrlaubsEuro heuer in den USA rund 5 Prozent unter dem Vorjahr, in Süd- und Mittelamerika jedoch ähnlich hoch wie im Vorjahr, allerdings mit großen Länderunterschieden. So verlor er in Mexiko aufgrund der Aufwertung, in Brasilien konnte er jedoch wegen der Abwertung zulegen.
Innerhalb der wichtigsten Urlaubsdestinationen der Österreicher blieb der UrlaubsEuro jedoch gegenüber dem Vorjahr konstant und liegt 21 Prozent über dem Wert zuhause.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706ba.htm

NÖ Tourismuswirtschaft geht optimistisch in Sommersaison
Mit den guten Nächtigungsergebnissen im heurigen Jahr - plus 4,1 Prozent von Jänner bis April - geht die niederösterreichische Tourismuswirtschaft nun optimistisch in die Sommersaison; für die nahenden Sommerferien ist die Buchungslage zufrieden stellend, wie in den Vorjahren sind aber noch in allen Destinationen Zimmer verfügbar.
"Das Ausflugs- und Urlaubsland Niederösterreich bietet seinen Gästen gerade im Sommer ein abwechslungsreiches Programm. Vom Badespass im kühlen Nass über den Besuch eines unserer Top-Ausflugsziele oder Wandererlebnissen in malerischer Kulisse bis hin zum kulinarischen Verwöhnprogramm bei einem Wirten der NÖ Wirtshauskultur - für jeden Geschmack findet sich das passende Angebot", hält dazu Landesrätin Dr. Petra Bohuslav fest.
Generell wird seitens der Niederösterreich-Werbung GmbH festgehalten, dass der Trend zu kurzfristigen Buchungen anhält, ebenso die vorwiegende Nachfrage nach Kurzaufenthalten bzw. nach zwei bis drei Nächtigungen. Beliebt und gut gebucht sind spezielle Angebote wie beispielsweise Packages zum Pilgern im Mostviertel, zum Traisental-Radweg oder Aktiv-Angebote im Waldviertel. Sehr erfreulich entwickelt sich die Nachfrage nach dem "Bergsommer Niederösterreich", einer heuer gestarteten Kampagne, die den Bergtourismus im Mostviertel und in den Wiener Alpen in Niederösterreich ankurbeln soll.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906nlkTourismus.htm

Anschober: Energiewende in OÖ wächst und wächst
Schritt für Schritt wird die Energiewende in Oberösterreich stärker: Bereits 36 % der Gesamtenergieversorgung werden durch erneuerbare Energieträger bestritten, 80 % der Stromerzeugung kommen aus erneuerbarer Energie und 48 % der gesamten Raumwärme sind Ökowärme.
Neben der Energieeinsparung - Oberösterreich ist in den vergangenen Jahren eindrucksvoll die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch gelungen - und der Umstellung auf erneuerbare Energieträger bringt die Energiewende aber auch eine Strukturumstellung weg von einer Einbahnversorgung durch Zentralprojekte hin zu einer Ausgewogenheit zwischen Zentralanlagen und neuen dezentralen erneuerbaren Erzeugungsanlagen.
In einer aktuellen Bestandsaufnahme kommt das Energieressort dabei zu einem eindrucksvollen Ergebnis: Bereits rund 600.000 Menschen erzeugen in Oberösterreich im eigenen Haushalt ganz oder teilweise ihre erneuerbare Energie.
Spitzenreiter sind dabei jene, die ihr Warmwasser und teilweise auch Teile der Heizung mit Solarthermie am eigenen Hausdach erzeugen - dies sind bereits rund 150.000 Haushalte!
Aber auch die Wärmeerzeugung im eigenen Haushalt mit Biomasse wächst hervorragend: Bereits 216.000 Personen leben in Haushalten mit Biomassewärmeerzeugung im eigenen Haus.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/32806ooeEnergie.htm


-->>> CHRONIK

Kindergärten im Sommer durchschnittlich vier bis fünf Wochen geschlossen
Die nahenden Sommerferien bedeuten für berufstätige Eltern wieder eine Herausforderung hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Denn nicht nur die Schulen sperren im Sommer neun Wochen zu, auch die meisten Kindergärten werden in den Ferien geschlossen - im Durchschnitt vier bis fünf Wochen lang (22,2 Betriebstage). Wie aktuelle Zahlen der Kindertagesheimstatistik von Statistik Austria zeigen, hatte vorigen Sommer österreichweit nur jeder fünfte Kindergarten in den Sommerferien durchgehend geöffnet.
In vielen Fällen ermöglichen es gestaffelte Schließzeiten den Eltern, zumindest für einen Teil der Ferien innerhalb der Gemeinde oder in einer benachbarten Gemeinde eine Ersatzeinrichtung für den geschlossenen Stammkindergarten zu finden. In Wien müssen die Kleinen kaum auf die Betreuung in ihrer gewohnten Einrichtung verzichten. Sechs von zehn Kindergärten haben im Sommer durchgehend alle Betriebstage offen, nur vier Prozent sperren länger als zwei Wochen zu. Im Durchschnitt sind Wiener Kindergärten in den Sommerferien nur 1,5 Betriebstage geschlossen.
In der Steiermark hingegen bleiben neun von zehn Einrichtungen während der gesamten Sommerferien zu. Als Alternative zum Stammkindergarten werden allerdings in immer mehr Gemeinden einzelne Standorte von anderen Erhaltern als "Saisonbetriebe" weitergeführt. So wurden im Sommer 2011 in 286 steirischen Saisonkindergärten 5.583 Kinder betreut (außerhalb der Ferien: 705 Kindergärten, ca. 27.500 betreute Kinder).
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706statAustria.htm


-->>> RELIGION UND KIRCHE

Salzburg: Abschied von Superintendentin Luise Müller
Mit einem Fest haben sich die evangelischen Pfarrgemeinden Salzburgs und die Diakonie von Superintendentin Luise Müller verabschiedet, die nach 17 Jahren an der Spitze der Diözese Salzburg-Tirol mit 1. September in den Ruhestand tritt. Gekommen waren zur der Feier in der "TriBühne Lehen" am Abend des 26.06. rund 200 Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus Kirche, Diakonie, Ökumene und dem politischen Leben, darunter Erzbischof Alois Kothgasser, Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Bürgermeister Heinz Schaden.
Als Superintendentin habe Luise Müller ein "Vorreiterrinnenrolle" eingenommen, sagte die Rektorin des Diakoniewerkes Gallneukirchen, Christa Schrauf. Müller, die seit vielen Jahren dem Aufsichtsrat des Diakoniewerkes angehört, sei "für viele das Gesicht und die Stimme einer Kirche, in der Frauen und Männer in gleicher Weise auf allen Ebenen mitgestalten und mitbestimmen", so die Rektorin. In dieser bischöflichen Funktion sei Müller für viele Frauen "Wegweiserin" gewesen und habe sie ermutigt. Darüber hinaus habe Müller soziale Kompetenz vorgelebt und für entsprechende Strukturen gesorgt, etwa beim Aufbau der inzwischen zahlreichen Einrichtungen des Diakonievereins Salzburgs und des Diakoniewerks.
Von einer "inneren Herzensverbundenheit" sprach der römisch-katholische Erzbischof Alois Kothgasser. Die gute ökumenische Zusammenarbeit sei "Gott sei Dank zur Selbstverständlichkeit" geworden. Fragen, wie etwa jene nach der eucharistischen Gastfreundschaft oder des Amtes seien "nicht vor Ort" zu lösen, dennoch "dürfen wir uns dem Ringen in Brennpunkten unseres Glaubens nicht entziehen". Er sei froh, dass dies im gegenseitigen Vertrauen passiere. Kothgasser dankte Müller für neue Versuche, Gemeinsames zu finden und "für die Menschenfreundlichkeit, mit der Sie zusammen mit Ihrem Gatten diesen Weg Jesu gegangen sind".
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706epdOe.htm


-->>> PERSONALIA

Töchterle gratuliert Birgit Minichmayr und Klaus Maria Brandauer
Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle nahm am 27.06. am Festakt der Freunde der Filmakademie Wien teil und gratulierte dort Birgit Minichmayr und Klaus Maria Brandauer, die mit dem - bewusst namenlos gehaltenen - Preis der Freunde der Filmakademie Wien ausgezeichnet wurden. "Beide - sowohl Birgit Minichmayr als auch Klaus Maria Brandauer - sind herausragende Vertreter der österreichischen Schauspielkunst auf Bühne und im Film mit internationaler Wirkung", so Töchterle. Ebenso der Gala beigewohnt haben u.a. Michael Haneke, Stefan Ruzowitzky, István Szabó, Peter Patzak, Antonin Svoboda, Julian Pölsler, Nicole Beutler, Erni Mangold und Reinhold Bilgeri.
Der Verein der Freunde der Filmakademie Wien unterstützt und fördert junge Filmschaffende an der Filmakademie Wien. "Der Verein leistet einen wertvollen Beitrag für den österreichischen Film und die Nachwuchsförderung", dankte Töchterle Dr. Elisabeth Freismuth, Sektionschefin im Wissenschaftsministerium, für deren Engagement als Präsidentin des Vereins der Freunde der Filmakademie Wien.
Birgit Minichmayr ist neben diversen Filmengagements derzeit Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters sowie des Münchner Residenztheaters. Sie wurde am Max-Reinhardt-Seminar in Wien ausgebildet, unter anderem von Klaus Maria Brandauer. Der gestern ebenso ausgezeichnete Schauspieler und Regisseur lehrt bis heute am Max Reinhardt Seminar. Brandauer hat sich weltweit einen Namen gemacht, für die Rolle des Baron Bror Blixen-Finecke in "Jenseits von Afrika" erhielt er eine Oscar-Nominierung.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/32806bmwf.htm

Ehrenring für Frank Stronach
Am Abend des 26.06 verliehen Landeshauptmann Franz Voves und LH-Vize Hermann Schützenhöfer im Weißen Saal der Grazer Burg die höchste Auszeichnung, die das Land Steiermark zu vergeben hat, nämlich den Ehrenring des Landes an den Magna-International-Gründer Frank Stronach. Seit 1945 wurden nur knapp 100 Menschen, die Besonderes für die Steiermark geleistet haben, mit diesem Ring ausgezeichnet. "Die heimische Wirtschaft kann stolz sein auf ihren ,großen Sohn', der durch große Investitionen und die Schaffung tausender Arbeitsplätze viel für den Wirtschaftsstandort Steiermark getan hat. Als Landeshauptmann bedanke ich mich für diese Leistungen und die tiefe Verbundenheit zur steirischen Heimat", so Voves in seiner Laudatio. Stronach bedankte sich für die "große Ehre" mit einem Scherz ("Dieser Ring ist so schwer, hoffentlich brauch ich keinen Waffenschein") und mit einer Lebensphilosophie: "Wenn mich meine Enkerln fragen, was ich getan habe, um die Welt ein bisschen besser zu machen, dann kann ich ihnen sagen, ich hab' alles versucht. Ich hoffe, ich kann auch weiterhin meiner Heimat Steiermark dienen."
Stronach, der in Kleinsemmering bei Weiz geboren wurde, legte den Grundstein für sein heutiges Imperium mit der Auswanderung nach Kanada im Jahr 1954.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706stmkStronach.htm


-->>> WISSENSCHAFT, TECHNIK UND BILDUNG

Prostatakrebs: Der Männerkrankheit Nummer 1 auf der Spur
Sie haben Prostatakrebs" - diese Diagnose stellen Österreichs Ärzte im Jahr rund 5.000 Patienten. Mit weltweit über einer halben Million Neuerkrankungen jährlich ist das Prostatakarzinom der häufigste, bösartige Tumor beim Mann. "Mehr Wissen darüber, wie diese Männerkrankheit Nummer 1 genau entsteht, ist das lebensrettende Gebot der Stunde." Das sagte der Innsbrucker Molekularpathologe Prof. Zoran Culig am Abend des 26.06. in seinem eingeladenen Vortrag bei der Jahrestagung der "Endocrine Society (ENDO)", dem weltweit größten Kongress der Endokrinologie, in Houston (Texas/USA).
Der Krebs der Vorsteherdrüse (Prostata) ist bisher nur im Frühstadium gut behandelbar. Seine Ursachen sind bisher nicht vollständig geklärt. Auch jene komplexen Signalwege, die bei der Entwicklung und dem Voranschreiten dieses Karzinoms fehlgesteuert ablaufen, werden angesichts der großen Zahl der betroffenen Krebskranken weltweit intensiv erforscht. In diesem Feld gilt die mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren junge Gruppe Culigs als eine der international renommiertesten. Das sechsköpfige Team wird vom österreichischen Forschungsfonds FWF gefördert. Die Gruppe liefert seit 15 Jahren vielbeachtete Forschungsimpulse. Aus diesem Grund wurde der Innsbrucker Molekularpathologe nach Angaben der ENDO bei der Jahrestagung der Gesellschaft als einziger Österreicher zu einem Vortrag eingeladen. Der Nachwuchsforscher Frédéric R. Santer (34) vom Team Culigs wurde beim Kongress für seinen "Outstanding Abstract" ausgezeichnet.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706scinews.htm

Zell-Stress erhöht die Produktivität
Ein bisschen Stress kann die Produktivität erhöhen - das ist keine Erkenntnis aus der modernen Arbeitswelt, sondern aus dem Labor des Instituts für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der TU Wien. Wenn man Mikroorganismen (etwa Hefepilze) einsetzen will, um gezielt Biomoleküle herzustellen, muss man zunächst in langwierigen Versuchen die optimale chemische und physiologische Umgebung dafür finden. Im Gegensatz zur konventionellen Tests setzt man an der TU Wien die Mikroorganismen gezielt zeitlich veränderlichen, dynamischen Bedingungen aus, um in kürzerer Zeit mehr über ihren Stoffwechsel zu erfahren. Erstaunlicherweise wird genau durch den dadurch erzeugten Stress die Effizienz der Mikroorganismen deutlich gesteigert.
Pilze oder Bakterien zur Herstellung von bestimmten wertvollen Stoffen einzusetzen ist heute ganz alltäglich. In der pharmazeutischen Industrie werden häufig genmanipulierte Organismen verwendet, etwa um Proteine und Enzyme zu erzeugen. Einen solchen Prozess aufzusetzen und zu optimieren ist jedoch recht aufwendig: Welchen Pilz- oder Bakterienstamm soll man verwenden? Wie müssen die Umgebungsbedingungen sowie die Kontrollstrategien ausgelegt sein, damit die Mikroorganismen möglichst effizient arbeiten? "Bisher musste man all das in vielen einzelnen Versuchen ausprobieren, von denen jeder einzelne viele Tage oder Wochen dauern kann", sagt Oliver Spadiut (TU Wien).
Daher machte man sich in an der TU Wien auf die Suche nach besseren Alternativen. Anstatt eine Kultur in einem konstanten Gleichgewichtszustand zu beobachten, führt man ihr immer wieder in kurzen Pulsen unterschiedliche Mengen bestimmter Stoffe zu. "Wir beobachten dann die zeitabhängige Reaktion der Kultur auf diese gepulsten Veränderungen", erklärt Christian Dietzsch, der im Rahmen dieses Projektes seine Dissertation verfasste.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/10207tuWien.htm

Talenteschmiede Quantenphysik
Die Innsbrucker Quantenphysik ist bereits seit Jahren eine sehr erfolgreiche Brutstätte für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das bestätigt einmal mehr die Verleihung eines ERC Starting Grants an den Theoretiker Guido Pupillo. Der ehemalige Mitarbeiter von Peter Zoller ist seit kurzem Professor an der Universität Straßburg.
Der Quantentheoretiker Guido Pupillo erhielt vor kurzem die Zusage für einen ERC Starting Grant mit einem Fördervolumen von bis zu 1,5 Millionen Euro für seine Forschungen zur Physik kalter Gase von Atomen und Molekülen mit starken elektrischen Dipolmomenten. Der gebürtige Italiener studierte in Bologna Physik, erwarb an der Universität Maryland in den USA ein Doktorat und kam 2005 an das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck. Hier forschte er in der Arbeitsgruppe von Prof. Peter Zoller zu Quantenphänomenen in Vielteilchensystemen und wirkte an zahlreichen Arbeiten mit, die in renommierten Fachzeitschriften wie Science und Nature veröffentlicht wurden. In dieser Zeit habilitierte sich Pupillo an der Universität Innsbruck. Ende des Vorjahres wurde er Professor an der Universität Straßburg und Leiter eines eigenen Forschungslabor am Institut de Science et d'Ingénierie Supramoléculaires, einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der Universität Straßburg und des Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS). "Während andere Forschungseinrichtungen ERC Preisträger aus dem Ausland einkaufen müssen, produzieren wir diese am laufenden Band", zeigt sich Peter Zoller stolz. "Die Einwerbung dieser hochkarätigen Forschungspreise ist eine klare Bestätigung für die hohe Qualität und das internationale Ansehen unser Forscherinnen und Forscher."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/10207uniIbk.htm

Vertuschter Massenmord
Jahrzehntelang kursierte in Graz das Gerücht, dass auf dem Gelände der Belgierkaserne Massengräber aus der NS-Zeit liegen. Aus diesem Grund beauftragte das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport eine Grazer HistorikerInnengruppe unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dieter Binder mit der Klärung der möglichen Kriegsverbrechen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen brachten erschütternde Details eines systematisch geplanten und durchgeführten Massenmords zutage.
...
Nach intensiven Recherchen in amerikanischen, englischen und österreichischen Archiven fanden die ForscherInnen sogar die Identität eines Teils der Opfer, deren Verbleib sowie die Namen bisher unbekannter Tatverdächtiger heraus. "Die größte Gruppe bestand aus jüdischen Ungarn und Ungarinnen auf ihrem Todesmarsch nach Mauthausen", so Nicole-Melanie Goll. Die restlichen Opfer standen auf den "Todeslisten" der Gauleitung und der Gestapo: sowjetische, französische, britische und amerikanische Kriegsgefangene, jugoslawische, rumänische, ungarische und sowjetische ZwangsarbeiterInnen, österreichische und deutsche WiderstandskämpferInnen sowie niederländische Waffen-SS-Männer.
An der Stelle der noch vorhandenen Massengräber auf dem heutigen Kasernengelände wurde letztes Jahr ein Gedenkhain errichtet.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/10207uniGraz.htm


-->>> KULTUR

"Orient und Okzident"
Das Untere Belvedere widmet sich ab 29. Juni österreichischen Malern in "Orient und Okzident". Mit 116 Werken von 37 Künstlern aus dem 19. Jahrhundert führt die Schau von der Ungarischen Tiefebene bis in die Tiefen des Indischen Ozeans.
Auf der Suche nach neuen künstlerischen Herausforderungen und originellen Motiven brachen zahlreiche österreichische Künstler des 19. Jahrhunderts in ferne Länder auf, um Landschaften in der glühenden Sonne oder in vielfältigen Zwischenstimmungen der Witterung, sowie farbenprächtige Märkte festzuhalten. "Von besonderem Reiz für die Künstler, die sich in die Ferne wagten, waren die exotischen Sujets, die sie auf ihre Leinwände bannten - stand doch die so entstandene Kunst in starkem Kontrast zu den Werken, die in den heimischen Ateliers geschaffen wurden", erklärt Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere. Die Ausstellung Orient & Okzident im Unteren Belvedere folgt den Spuren dieser künstlerischen Entdecker: Ausgehend von Ungarn wird der Besucher auf eine visuelle Reise über den Balkan, die dalmatinische Küste, Griechenland, Konstantinopel, das Heilige Land und Ägypten bis nach Indien und Sri Lanka geleitet, "wobei besonders viele Werke aus dem eigenen Sammlungsbestand des Belvedere stammen", so Husslein-Arco.
37 Künstler werden im Rahmen der Ausstellung präsentiert. Eine der zentralen Figuren unter den österreichischen Malern im Orient war Leopold Carl Müller: Neun Winter verbrachte der Wiener in Ägypten, in dieser Zeit entstanden zahlreiche Marktansichten, Landschaftsstudien und Figurendarstellungen. Auch Alois Schönn, Alfons Mielich, Karl Ludwig Libay, Bernhard Fiedler und einige weitere österreichische Künstler reisten in orientalische Länder. Andere Maler, wie Hermann von Königsbrun oder Julius von Blaas d. Ä., gelangten sogar bis ins heutige Sri Lanka und nach Indien. Während Eugen Jettel, Rudolf von Alt oder Emil Jakob Schindler Studienreisen an die dalmatinische Küste unternahmen, suchten August von Pettenkofen, Otto von Thoren und Johann Gualbert Raffalt neue Impulse im benachbarten Ungarn. Die dortige Landschaft mit dem tief liegenden Horizont und der reichen Palette an atmosphärischen Naturstimmungen zog später viele weitere Künstler, unter ihnen Tina Blau, an.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906belvedere.htm

Erstmals fünf junge deutschsprachige Mozart-Tenöre beim Young Singers Project der Salzburger Festspiele
Diesen Sommer beschreitet das Young Singers Project neue Wege. Mehr als 160 junge Künstler aus zwölf Ländern hörte Toni Gradsack, Leiter Casting Office und YSP, in zahlreichen Vorsingen und wählte die sechzehn Besten aus. Conditio sine qua non war, dem Werk Wolfgang Amadeus Mozarts gerecht zu werden: Das Pflichtprogramm der Auditions beinhaltete in erster Linie Mozartarien, weiters Werke italienischer und deutscher Komponisten sowie Meister des Barock.
Zum ersten Mal erhalten die jungen Sänger und Sängerinnen des YSP die Möglichkeit, bei großen Festspielproduktionen unter Dirigenten wie Ivor Bolton, Daniele Gatti, Ingo Metzmacher und Regisseuren wie Alexandra Liedtke, Alvis Hermanis, Damiano Michieletto solistisch aufzutreten. Darüber hinaus wird das YSP rund 30 Vorstellungen von Festspiel-Produktionen für Kinder wie Opera viva und Die Zauberflöte für Kinder bestreiten. "Das Allerwichtigste für angehende Sänger ist der Auftritt vor großem Publikum", weiß Toni Gradsack. Für Einstudierung und musikalische Perfektionierung ist Prof. Jane Thorner Mengedoht, eine der gesuchtesten Vocal Coaches weltweit, engagiert. Die beliebten öffentlichen Meisterklassen, dieses Jahr geführt von Christa Ludwig, Thomas Hampson, Helmut Deutsch und Michael Schade, begleiten das Programm.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/32806sbgFestspiele.htm

Wenn die Saiten jubilieren
Das internationale Gitarrenfestival "La Guitarra esencial … the art of guitar", das Anfang August im Kärntner Millstatt über die Bühne geht, feiert sein fünfjähriges Jubiläum. Als Gratulanten haben sich internationale Stars angesagt, die die großen Konzerthäuser dieser Erde füllen.
Der Millstätter See stellt die inspirierende Kulisse für den Auftritt von Virtuosen der Weltklasse, die vom 1. bis 5. August beim internationalen Gitarrenfestival "La Guitarra esencial … the art of guitar", die Saiten anschlagen. Zur Eröffnung der Gitarrenfestspiele (1. 8.) löst die Brasilianerin Badi Assad temperamentvoll die Grenzen zwischen Latin, Klassik, Jazz, World und Popmusik auf. In ihrer One-Woman-Show kombiniert das Multitalent gekonnt Gitarre, Gesang und Percussion.
Frauenpower auch beim traditionellen Doppelkonzert am 2. 8., dessen ersten Teil die Schauspielerin Heilwig Pfanzelter, die Percussionistin Ingrid Oberkanins sowie Julia Malischnig, Gitarristin und Art Director von "La Guitarra esencial", bestreiten. Unter dem Motto "Andalucía!" entführen die drei Frauen musikalisch und literarisch in eine Welt voller Sinnlichkeit, Leidenschaft und Poesie. Im Anschluss daran heißt es: Bühne frei für die heißen Rhythmen des Gipsy Swing, den das Diknu Schneeberger Trio rasant interpretiert.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906gassnerHluma.htm

"Summa Cum Laude"-Festival erobert Österreich
Über 100 Konzerte von rund 1.500 jungen MusikerInnen aus allen Kontinenten der Welt in den schönsten Veranstaltungslocations Österreichs! Von 7. bis 11. Juli stehen Wien und die umliegenden Regionen wieder im Zeichen eines der größten Jugendmusikfestival in Europa: Summa Cum Laude (SCL), das erneut unter der Schirmherrschaft von Nikolaus Harnoncourt und zum ersten Mal unter der Patronage der österreichischen UNESCO-Kommission steht.
Das SCL-Musikfestival hat sich in den letzten Jahren zum größten seiner Art in Österreich entwickelt und zu einem der bedeutendsten in ganz Europa. Von 7. bis 11. Juli treten 35 Ensembles, Orchester, Chöre und Symphonic Bands aus 18 Ländern aller Kontinente in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, im Burgenland und in unseren Nachbarländern Ungarn, Tschechien und der Slowakei auf. Mehr als 100 Konzerte, davon rund 40 Konzerte alleine in Wien, stehen dabei auf dem Programm, der Großteil davon bei freiem Eintritt.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/22906roseneder.htm

"Gustav Klimt - das Musical"
Ein Pflichttermin im Klimtjahr 2012! Über 9000 Besucher bejubelten "Gustav Klimt - das Musical" im Rahmen der Uraufführung bei den Festspielen Gutenstein 2009 und honorierten die spektakuläre und bewegende Show mit regelmäßigen Standing Ovations. Pünktlich zu Klimts Jubiläumsjahr kommt das Musical nun endlich nach Wien. Premiere ist am 1. September 2012, gespielt wird bis 7. Oktober 2012, täglich außer Dienstag. Mittwoch in englischer Sprache.
Eine österreichische Musicalproduktion auf den Spuren des Genius Klimt. Leidenschaftlich, geheimnisvoll, bewegend, widersprüchlich: So faszinieren nicht nur die Werke Gustav Klimts, sondern auch das Leben des berühmtesten österreichischen Malers. In einfachsten Verhältnissen geboren, in ein Wien voller Gegensätze von bitterer Armut und überbordendem Reichtum, verkörpert Klimt das vibrierende Lebensgefühl einer ganzen Epoche. Er prägte den Wiener Jugendstil, war Wegbereiter der Moderne und lebte die Extreme: Von Schicksalsschlägen und tiefster Verzweiflung bis zu höchstem Triumph.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706skyunlimited.htm

Dialekt ist Ausdruck der lokalen und regionalen Identität
"'Den Menschen lernen wir erst richtig kennen, wenn uns auch seine Herkunft bekannt ist' - gemäß dieser alten Weisheit bemühen wir uns in Salzburg intensiv darum, dem Brauchtum, den Traditionen und den Kulturgütern den gebührenden Stellenwert einzuräumen. Ein besonderes Kulturgut ist die Sprache. Dass die Sprache immer auch eine besondere Verbindung zu Herkunft und Heimat ist, wird am besten durch die Mundart zum Ausdruck gebracht. Die Mundart spiegelt die Menschen einer Region, ihre Werthaltung und ihre Tradition wider." Das betonte Volkskulturreferentin Landesrätin Dr. Tina Widmann am 30.06. bei der Jahrestagung des Arbeitskreises "Regionale Sprache und Literatur" in St. Johann im Pongau. Der Arbeitskreis "Regionale Sprache und Literatur" feiert heuer sein 40-Jahr- Bestandsjubiläum.
Dialekt und Mundart seien mehr als nur Sprache, unterstrich Widmann. "Sie sind gelebtes Zeugnis der Eigenständigkeit und Einzigartigkeit. Dialekt ist der Ausdruck der lokalen und regionalen Identität", so Widmann, die ihren Dank an den bisherigen Arbeitskreisleiter Max Faistauer und an seinen Nachfolger Dr. Jelle Kahlhammer richtete. Der Arbeitskreis "Regionale Sprache und Literatur" wurde 1972 gegründet.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/10207sbgWidmann.htm

Macbeth
von William Shakespeare ab 4 Juli Sommerspiele Perchtoldsdorf
Heiligt der Zweck die Mittel? Macht/ Macht/ Macht? Macbeth ist ein märchenhaftes Drama, in dem Überirdisches und Menschliches aufeinander stoßen, menschliche Schwächen, wie Sehnsüchte oder Profitgier auf sagenhafte Prophezeiungen treffen. Shakespeare´s faszinierende Geschichte über den Aufstieg und Fall des Than von Glamis und Cawdor ist ein Meilenstein moderner Dramaturgie und von erschreckender Aktualität.
Mit Dietmar König, Alexandra Henkel, Eduard Wildner Max Mayer, Stefano Bernardin, Sven Sorring, Sven Kaschte, Daniel Keberle, Florian Carove, Melchior König und Aurel König
Regie/Fassung Hakon Hirzenberger, Bühne/Licht Erich Uiberlacker, Kostüme Andrea Bernd, Musik Wolfgang Peidlestein, Dramaturgie Eva-Maria Schachenhofer, Puppenbau Nikolaus Habjan, Kampfszenen Michael Moritz, Produktionsleitung Renate Vavera, Intendanz Barbara Barbara Bissmeier
4-28. Juli 2012// 20:30 Burg Perchtoldsdorf
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/42706perchtoldsdorf.htm

Musiktalent mit Strahlkraft
Mit ihrem Song "Fortune Teller" schaffte es die gebürtige Leobenerin Eva K. Anderson an die Spitze der österreichischen Charts. Der von ihr geschriebene Song "Gone digging", der später von Christina Stürmer als "Ich lebe" interpretiert wurde, begeisterte die Menschen. Für ihr musikalisches Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Die Entscheidung, der sympathischen Sängerin und Songwriterin den mit 3.600 Euro dotierten Kultpurpreis der Stadt Leoben, der diesmal auf dem Gebiet der Musik vergeben wurde, zu verleihen, fiel der Jury, bestehend aus Bürgermeister Dr. Matthias Konrad, Kulturstadtrat Franz Valland, Jugendmanagerin Mag. Maria Sebanz, Leiterin des Referats Jugend und Sport, Mag. Claudia Leeb, sowie Kleine-Zeitung-Redakteur Andreas Schöberl, nicht schwer.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0612/W4/10207leoben.htm


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"An der Steirischen Weinstrasse"
Auf unserer Seite "Österreich Fotos" finden Sie 38 Aufnahmen, die für einen Beitrag in der "Österreich Journal" pdf-Magazin Ausgabe 64 vom 30. September 2008 entstanden sind:
http://www.oesterreichfotos.at


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