Ausgabe Nr. 760 vom 1. Oktober 2012                        Hier klicken für Abonnement


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WIFO und IHS: Prognosen für 2012 und 2013

Die Aussichten für die österreichische Wirtschaft haben sich gegenüber der Juni-Prognose zwar verschlechtert, doch ist das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert: Außenwirtschaftliche Abwärtsrisiken überwiegen leicht gegenüber inländischen Aufwärtsrisiken. Die heimische Wirtschaft sollte unter diesen Rahmenbedingungen 2012 um 0,6% und 2013 um 1,0% wachsen, wobei die Unsicherheit für 2013 besonders hoch ist.

Das Wachstum der Weltwirtschaft schwächte sich nach einer Belebung zum Jahresbeginn im Frühjahr wieder spürbar ab. Davon war im II. Quartal die Mehrzahl der großen Industrie- und Schwellenländer betroffen. Die Vertrauens- und Schuldenkrise im Euro-Raum ist für diese Entwicklung nur teilweise maßgebend. Auch viele Industrieländer außerhalb des Euro-Raumes sind von einem hohen Maß an makroökonomischen Ungleichgewichten geprägt und haben in ähnlicher Form wie die südeuropäischen Länder gesamtwirtschaftliche Fehlentwicklungen zu bewältigen. Zudem sind in einigen Schwellenländern zuletzt interne Probleme deutlicher in den Vordergrund getreten.

Der Abschwung der Weltkonjunktur und eine erneute Zuspitzung der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum prägten seit dem Frühjahr das Geschehen auf den internationalen Finanzmärkten. Im Mittelpunkt standen für Europa die Besorgnis über Spaniens Bankensystem und die öffentlichen Haushalte in einigen Euro-Ländern. Während sich die Finanzierungsbedingungen für Banken und Staaten auf den südeuropäischen Kapitalmärkten zunächst weiter verschlechterten, drückten "Safe-Haven"-Kapitalflüsse die Renditen vor allem in Deutschland, Finnland, den Niederlanden und Österreich. Diese Entwicklung zeigte sich in Form von außergewöhnlich hohen Risikoprämien auf dem Sekundärmarkt für Staatsanleihen. Als Reaktion darauf beschloss die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang September die Möglichkeit zu unbeschränkten Staatsanleihekäufen im Rahmen von Outright Monetary Transactions (OMT). Unmittelbar nach der Ankündigung dieser Maßnahme verringerten sich die Zinssätze auf dem Sekundärmarkt für Staatsanleihen südeuropäischer Länder deutlich. Die unbeschränkten OMT der EZB werden wohl das Vertrauen in den Euro als stabile Währung zumindest vorübergehend stärken und das Ausmaß der Kapitalflucht aus Südeuropa dämpfen. Unter diesen Rahmenbedingungen könnte sich das wirtschaftliche Umfeld so verändern, dass auch in Europa im Jahr 2013 leicht aufwärtsgerichtete Kräfte zunehmen. 2012 erwartet das WIFO im Euro-Raum insgesamt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. 2013 sollte sich ein verhaltener Anstieg ergeben.

Österreichs Wirtschaft kann sich von der internationalen Dynamik nicht ganz entkoppeln, wie die Stagnation der Exporte seit Mitte 2011 zeigt. Im Gegensatz zum Krisenjahr 2009 blieb jedoch die Inlandsnachfrage verhältnismäßig stabil. Das WIFO geht in der vorliegenden Prognose von einem Wachstum der österreichischen Wirtschaft im Jahr 2012 von 0,6% aus. Auch 2013 wird Österreich mit einer Rate von +1,0% zu den Wachstumsmotoren im Euro-Raum zählen. Gegenüber der Prognose vom Juni 2012 revidiert das WIFO seine Einschätzung für das Jahr 2013 aufgrund der Verschlechterung des internationalen Umfeldes leicht nach unten.

Die Aussichten für die österreichische Wirtschaft haben sich gegenüber der Juni-Prognose zwar verschlechtert, doch ist das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert. Vor allem aktuelle internationale Entwicklungen bedeuten ein hohes Risiko sowohl für den heimischen Finanzsektor als auch für die Realwirtschaft. Verhältnismäßig gut entwickelt sich die Arbeitskräftenachfrage in Österreich. Aufgrund des Verlaufes seit Jahresbeginn ist 2012 insgesamt mit einer Ausweitung der Beschäftigung um 1,5% zu rechnen. 2013 dürfte sich die Dynamik auf +0,5% verlangsamen. Die Arbeitslosenquote wird im Jahr 2012 nach nationaler Berechnungsmethode auf 7,0% steigen und sich 2013 weiter erhöhen.

Die Analyse des Instituts für höhere Studen IHS kommt im großen und ganzen zu einem vergleichbaren Ergebnis - das Sie über untenstehenden Link finden.


Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sagte angesichts der Konjunkturprognosen von Wifo und IHS, "wir wachsen heuer und 2013 deutlich stärker als die Eurozone. Allerdings schlägt das durch die Schuldenkrise ungünstige Konjunkturklima zunehmend auf die Realwirtschaft durch. Daher werden die nächsten Monate für die Unternehmen nicht einfach werden." Trotzdem bestehe weiter Grund für Optimismus, "weil wir aus der Krise der Jahre 2008 und 2009 die richtigen Schlüsse gezogen haben. Unsere Wirtschaft ist heute insgesamt stärker, innovativer und breiter aufgestellt", so Mitterlehner.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen hat Mitterlehner für Donnerstag, den 4. Oktober, zu einem Konjunkturgespräch ins Wirtschaftsministerium eingeladen. Mit dabei sind Vertreter der Leitbetriebe und von Klein- und Mittelbetrieben aus zahlreichen Branchen - von der Metall- und Fahrzeugindustrie über Handel, Dienstleistungen und Energie bis hin zum Tourismus. Dazu kommen führende Ökonomen wie IHS-Chef Christian Keuschnigg. "Uns geht es vor allem um eine Einschätzung zur derzeitigen Auftrags-, Investitions- und Arbeitsmarktlage sowie um die Aussichten für das vierte Quartal 2012 und das Jahr 2013", so Mitterlehner.

Finanzstaatssekretär Andreas Schieder (SPÖ) sagte, die aktuelle Konjunkturprognose des Wifo zeige einmal mehr, "wie groß unser volkswirtschaftliches Interesse an einer stabilen Entwicklung der Eurozone ist. Die Einrichtung des ESM und der zunehmende Fokus auf Wachstumsinitiativen der europäischen Politik sind dringend notwendig."
Für das Gesamtjahr 2012 prognostiziert das WIFO eine europaweite Wachstumsrate von -0,4 Prozent. "Die Entwicklung unserer Exportmärkte schlägt sich selbstverständlich unmittelbar in der Entwicklung der österreichischen Konjunktur nieder. Schon allein deshalb haben wir ein zentrales Interesse daran, dass die europäische Wirtschaft wieder anspringt. Mit einem einseitigen Spardiktat wird das kaum gelingen. Was wir jetzt brauchen, sind europäische Wachstumsimpulse und Programme zur Erhöhung der Jugendbeschäftigung", so Schieder.
Die im internationalen Vergleich positive Entwicklung am österreichischen Arbeitsmarkt führt Finanzstaatssekretär Schieder darauf zurück, dass man in Österreich seit Krisenausbruch eben nicht auf einseitige Sparprogramme gesetzt habe, sondern mit richtigen Konjunktur- und Beschäftigungsprogrammen reagiert habe. "Diesen Geist des Investierens gegen die Krise und für Arbeitsplatzsicherung gilt es auch in Europa durchzusetzen", so Schieder.

Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, erklärte, vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Stagnation der heimischen Wirtschaft und den aktuellen Wachstumszahlen gelte es nun, "rasch und überlegt Wachstumsimpulse" zu setzen. "Wir müssen nun alle Hebel in Bewegung setzen, damit die nun immer stärker spürbare Krise im Euroraum keine nachhaltig negativen Folgen für den heimischen Wirtschaftsstandort hat. Sollte Österreich tatsächlich in eine Rezession abgleiten, gefährdet dies nicht nur Arbeitsplätze sondern auch die nötige Budgetkonsolidierung", so der WKÖ-Präsident. 2012 rechnet das WIFO mit einem realen BIP-Wachstum von 0,6 Prozent, das IHS mit 0,8 Prozent. 2013 gehen die beiden Institute von 1,0 (WIFO) und 1,3 Prozent (IHS) Wachstum aus.
Man müsse sich nun "gemeinsam an einen Tisch setzen", Regierung wie Sozialpartner, und gezielt Prioritäten setzen, um Arbeitsplätze und den Standort Österreich in dieser schwierigen Situation abzusichern. Aus Sicht der Wirtschaft zählt hierzu die rasche Einführung einer Investitionszuwachsprämie. Eine zehnprozentige Prämie bei einer Prämienhöchstgrenze von 100.000 Euro würde bei Kosten von ca. 80 Millionen Euro rund 7000 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten. Weiters soll die thermische Sanierung ausgebaut werden, was etwa durch eine neuerliche Zweckbindung der Wohnbauförderung realisiert werden könnte. Um vor allem KMU den Zugang zu günstigen Finanzierungen zu erleichtern, sollte es eine zwischen der EU und der nationalen Ebene akkordierte Garantieaktion geben.

Herbert Tumpel, Präsident der Arbeiterkammer Wien (AK), erklärte, die WIFO-Zahlen würden zeigen, "dass wir sofort mehr Maßnahmen brauchen, um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen und bestehende Jobs zu sichern". Zuletzt ist die Konjunktur in Österreich zwar besser gelaufen als in anderen EU-Ländern, das Wachstum ist jedoch merklich geringer als vor Beginn der Finanzkrise und reicht nicht aus, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Und noch immer ist das Risiko durch die unsicheren Finanzmärkte hoch. Durch die hohen Kosten der Bankenrettung ist der Spielraum für Investitionen relativ gering. Jeder von der Regierung ausgegebene Euro muss deshalb besonders gut genützt werden, um den Arbeitsmarkt zu stützen. Folgende von der AK geforderten Maßnahmen können dazu beitragen:
Offensivprogramm für den sozialen Wohnbau,
Ausweitung sozialer Dienstleistungen, Investitionen in Bildung,
Ausweitung der Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik,
Sicherstellung des Vertrauens in den Sozialstaat und
Kurswechsel in der europäischen Budgetpolitik

Konsolidierungspolitik braucht einen langen Atem und muss die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen und auf eine stabile Entwicklung von Konjunktur und Arbeitsmarkt setzen. Deshalb sind zusätzliche aggressive Sparprogramme in den Krisenländern falsch. Stattdessen müssen Spielräume zur steuerlichen Beteiligung von Vermögenden und Finanzsystem ausgeschöpft werden, um damit offensive Ausbildungs- und Beschäftigungsprogramme finanzieren zu können, die von der EU koordiniert und mitfinanziert werden sollen.

http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/22809Pwifo.htm

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Neues vom Arbeitsmarkt

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) erklärte am 01.10., Österreich verzeichne im September 50.000 aktiv Beschäftigte mehr als noch vor einem Jahr - aber auch die Arbeitslosigkeit steige. Ende September waren 229.025 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind um 10.818 (+5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Außerdem wurden 65.897 SchulungsteilnehmerInnen (+3.977 oder +6,4 Prozent) gezählt. Dies sei zwar der geringste Anstieg der Arbeitslosigkeit seit vier Monaten, eine Trendwende sei jedoch noch nicht zu erwarten, sagte der Arbeitsminister. "Erst wenn die europäische Wirtschaft zu merklichem Wachstum zurückfindet, wird sich der österreichische Arbeitsmarkt erholen". Auf nationaler Ebene werde man die Anstrengungen im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit weiter verstärken. Bis Ende 2012 wird das AMS zusätzlich knapp 20 Millionen Euro zur Reintegration von Langzeitarbeitslosen und gesundheitlich eingeschränkten Menschen investieren, kündigte Hundstorfer an.
Österreich bewältigt die Krise besser als andere Länder in Europa. Die Arbeitslosenquote ist mit 4,5 Prozent neuerlich mit Abstand die geringste in der EU. Die Wirtschaftsleistung liegt real um fast 4 Prozent höher als vor der Krise 2007, in der EU liegt sie noch immer um ein Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Österreich verzeichnet Rekordbeschäftigung. Seit dem Höhepunkt der Krise vor drei Jahren wurden 160.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, in der EU gibt es weniger Arbeitsplätze als vor der Krise.
Der wirtschaftliche Einbruch in Südeuropa, insbesondere bei Österreichs wichtigem Handelspartner Italien, die schwächere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und den anderen wichtigen Handelspartnern wirken sich in der Arbeitsmarktentwicklung aus...

Der freiheitliche Sozialsprecher Herbert Kickl kritisierte, "die hohe Arbeitslosigkeit zu verwalten und in regelmäßigen Abständen die immer gleichen Kommentare dazu abzugeben ist zu wenig". "Es ist nicht mehr zu leugnen, dass die Ostöffnung des Arbeitsmarktes die Situation verschärft hat", erinnerte Kickl an diesbezügliche Warnungen der Freiheitlichen.
Angesichts dieser alarmierenden Zahlen, die Hundstorfer heute präsentiert habe, dürfe man nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern müsse aktiv für eine Aussetzung der bevorstehenden weiteren Ostöffnung des Arbeitsmarktes für Rumänien und Bulgarien eintreten, forderte Kickl. "Der österreichische Arbeitsmarkt verträgt keinen weiteren Arbeitstourismus und Zuzug", so Kickl.
Auch wenn die Wirtschaft gerne Billig-Arbeiter aus dem Osten und die SPÖ Dankbarkeitswähler aus aller Herren Länder importieren möchte, so müsse doch unser Hauptaugenmerk auf den Österreichern liegen, betonte Kickl, der von Sozial- und Wirtschaftsexperimenten a la SPÖ/ÖVP nichts hält. "Zuerst müssen die Österreicher Jobs haben von denen sie auch leben können, dann können wir uns um den Rest der Welt kümmern", so Kickl.
Auffällig bei der heute vorgelegten Statistik sei der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Ausländern und bei über 50-Jährigen, warnte Kickl vor dieser tickenden Zeitbombe. Denn dies bedeute nichts anderes, als dass die Politik von Sozialminister Hundstorfer auf allen Ebenen versagt habe. "Der Zuzug von Wirtschaftsflüchtlingen muss sofort gestoppt werden, denn es gibt für diese Leute keine Arbeit in Österreich", so Kickl. "Weiters müssen die Arbeitsbedingungen für über 50-Jährige der demographischen Realität angepasst werden", forderte Kickl, der hier keinerlei Aktivitäten des Sozialministers wahr nehmen kann.

BZÖ-Sozialsprecher Sigisbert Dolinschek sagte, "seit Monaten gibt es bei den älteren Menschen eine stark steigende Arbeitslosigkeit, aber der Sozialminister setzt noch immer keine effizienten Maßnahmen, wie man diese Menschen länger in Beschäftigung halten kann." Trotz einer Zunahme von 9,4 Prozent bei den Über-50-Jährigen ignoriere Hundstorfer weiterhin beharrlich diese negative Entwicklung und bejuble lieber die mit 4,5 Prozent geringste Arbeitslosigkeit in der EU.
"Österreich braucht aber auch rasch Initiativen, um ältere Arbeitnehmer länger im Beruf zu halten oder ihnen eine entsprechende Arbeitsstelle vermitteln zu können. Denn bei dieser derzeitigen Entwicklung gehen der Wirtschaft viel Praxiserfahrung und Know-How verloren", warnte Dolinschek.
"Eine umfassende Steuersenkung ist die einzige wirksame Maßnahme, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Arbeitslosigkeit rasch zu senken. Damit verbunden wird auch die Massenkaufkraft massiv angekurbelt. Österreich braucht eine echte Steuersenkung, mit Einsparungen und Reformen am System und auch der Faktor Arbeit muss entsteuert werden", sagte Dolinschek.

Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, erklärte, im wesentlichen werde Bundesminister Hundstorfer wieder auf die Kurzarbeit setzen. Aber das sei zu wenig. Es brauche ein Dreier-Paket:
Die Existenz der Arbeitslosen und ihrer Familien muss gesichert werden. Dazu brauchen wir eine Anhebung des Arbeitslosengeldes. Sonst schlittern immer mehr Familien in Anbetracht von Niedrigstlöhnen und niedriger Nettoersatzrate in die Armut. Sie dort wieder heraus zu holen ist viel teurer, als in ein höheres Arbeitslosengeld zu investieren.
Wir brauchen Strukturreformen, allen voran im Bereich der Arbeitszeit. Seit Jahren werden uns Maßnahmen gegen Überstunden versprochen, aber passiert ist nichts. Die bezahlte Arbeitszeit gehört endlich gerechter verteilt. Auch der Faktor Arbeit muss kostenmäßig entlastet werden. Bei den niedrigen Löhnen ist steuerlich kaum mehr was drinnen, also muss man bei der Sozialversicherung ansetzen. Unten weniger, oben mehr Beiträge - und alle Einkommensarten sollen als Berechnungsgrundlage dienen. Das wäre ein guter Schritt.
Schließlich braucht es eine Arbeitsmarktpolitik, der es nicht um die schnellst mögliche Vermittlung, sondern um eine nachhaltige Integration am Arbeitsmarkt geht. Dieses "AMS-Grundgesetz" muss dringend geändert werden", fordert Schatz.
Schon in Kürze habe die Regierung ihre nächste arbeitsmarktpolitische Nagelprobe. Dazu meint Schatz: "Es liegt eine Novelle des Leiharbeitergesetzes vor. Diese ist weitgehend zahnlos und wird die schwierige Situation der LeiharbeiterInnen kaum verbessern...

AK Präsident Herbert Tumpel sagte, die bereits monatelange Steigerung der Arbeitslosigkeit müsse die Politik aufrütteln, "auch wenn unser Arbeitsmarkt im EU-Vergleich noch sehr gut dasteht, denn diese Entwicklung wird sich nach der jüngsten Wirtschaftsprognose nicht von selbst umkehren." Es gibt daher für die AK ein wichtiges Thema für das nächste Budget: Beschäftigung schaffen und Beschäftigung sichern. Tumpel: "Das muss im Budget 2013 der Schwerpunkt sein, weil wir sonst eine weitere und deutliche Erhöhung der Arbeitslosigkeit erleben werden." Für Tumpel ist auch klar, dass eine Beschäftigungsorientierung im heimischen Budget ohne einen Kurswechsel in der europäischen Budgetpolitik nur beschränkt wirken kann. "Wir brauchen auch eine Umorientierung auf EU-Ebene. Eine zu harte Konsolidierungspolitik bremst die Wirtschaft, erhöht die Arbeitslosigkeit und bringt nicht die erwarteten Konsolidierungserfolge. Der Kampf für Beschäftigung und gegen Arbeitslosigkeit muss auch auf EU-Ebene endlich wieder aufgenommen werden."

http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/10110Parbeit.htm


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Wehrpflicht-Volksbefragung am 20. Jänner 2013
Der Hauptausschuss des Nationalrats stellte am 01.10. die Weichen für die Abhaltung der Volksbefragung über die Zukunft der allgemeinen Wehrpflicht. Als Datum beschlossen die Abgeordneten mit den Stimmen der Regierungsparteien, der FPÖ und des BZÖ den 20. Jänner 2013 und folgten damit einem Vorschlag der Bundesregierung. Festgelegt wurde auch die Textierung. Konkret lautet die Frage nun: "Sind Sie für die Einführung eines Berufsheeres und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres oder sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und des Zivildienstes?" Anträge von Grünen und FPÖ auf Änderung des Fragetextes und Ausweitung der Volksbefragung auf Themen wie Minderheitenrecht bei U-Ausschüssen oder ESM wurden abgelehnt.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/10110pkWehrpflicht.htm

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ÖSTERREICH, EUROPA UND DIE WELT

Spindelegger vor der UN-Vollversammlung: "Nuklearwaffenfreier Naher Osten wichtiger denn je"
"Vorbeugen ist besser und billiger als Heilen." - Unter dieses Motto stellte Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger seine Rede zur Brisanz der derzeitigen internationalen politischen Krisen bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Selbst wenn ein Konflikt ausgebrochen sei, müsse alles unternommen werden, die Konfliktparteien zurück auf den Verhandlungstisch zu bringen, so der Vizekanzler. Dabei unterstrich er insbesondere die Bedeutung der UNO als globales Dialogforum zur friedlichen Lösung von Auseinandersetzungen. Syrien sei dabei eine besondere Nagelprobe für das UN-System.
Friedliche politische Transitionen unterstützte der Vizekanzler auch in den anderen Staaten der Region, die vom Arabischen Frühling erfasst wurden. Deutlich Worte fand der Vizekanzler zur Frage eines nuklearwaffenfreien Nahen Ostens: "Die Einrichtung einer Zone, die frei von Kernwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen ist, ist dort dringender denn je." Insbesondere der Iran solle den friedlichen Charakter seines Atomprogramms glaubhaft beweisen.
Der Vizekanzler nützte die Rede vor der Generalversammlung auch um die Dialog-Bemühungen Österreichs hervorzuheben. "Friedliche Beilegung von Streitigkeiten kann nur durch einen offenen Dialog, der auf gegenseitigem Respekt beruht, erreicht werden. Gerade Österreich kann hier auf eine lange Tradition bei der Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs verweisen. Eine Tradition, die wir auch heute mit Engagement fortsetzen", erklärte Spindelegger, der in diesem Zusammenhang auf das fünfte Globale Forum der UN-Allianz der Zivilisationen verwies, welches im Februar 2013 in Wien stattfinden wird. Themenschwerpunkte sind kultureller Pluralismus und Meinungsfreiheit. Die international anerkannte Kompetenz Österreichs in Menschen- und Bürgerrechtsfragen mache aber nicht zuletzt auch die Wahl unseres Landes in den UN-Menschenrechtsrat 2011 deutlich, so der Vizekanzler. Hier setze sich Österreich vor allem für den Schutz von Presse- und Religionsfreiheit sowie für die Wahrung der Kinderrechte ein. Mit der Annahme einer Resolution zum Schutz von Journalisten sei dabei erst vor wenigen Tagen ein schöner Erfolg gelungen.
Abschließend unterstrich Spindelegger Österreichs Bekenntnis und Engagement im Feld der nachhaltigen globalen Energieversorgung: "Der universelle Zugang zu Energie, die Verbesserung der Energieeffizienz und ein höherer Anteil an erneuerbaren Energien im globalen Energiemix sind Ziele, die dazu beitragen, den Zugang von eineinhalb Milliarden Menschen weltweit, die derzeit keinen Stromzugang haben, zu ermöglichen." Dazu zähle auch die Eindämmung von Treibhausgasen und der globalen Erwärmung, die die Existenz vieler UN-Mitgliedsstaaten bedrohe, so der Vizekanzler. In diesem Zusammenhang begrüßte er die Entscheidung des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon, in Wien ein Büro zur Implementierung von dessen "Erneuerbare Energie für alle"-Initiative, einzurichten, so der Vizekanzler. Denn nicht zuletzt in der Frage eines nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen unseres Planeten gelte ganz besonders das Motto: "Vorbeugen ist besser und billiger als Heilen."
(gelürzte Fassung)
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/10110bmeiaSpindelegger2.htm

Link und Lopatka: EU Kommission soll effizienter mit EU Geldern umgehen
Bei einem Treffen zwischen dem deutschen Staatsminister Michael Link und dem österreichischen Staatssekretär Reinhold Lopatka stand der Mehrjährige Finanzrahmen 2014-2020 der EU im Fokus der Diskussionen. "Seit Beginn der Verhandlungen treten Deutschland und Österreich gemeinsam mit anderen Nettozahlern für eine deutliche Reduktion des Kommissionsvorschlags ein. In Zeiten harter Spar- und Konsolidierungsmaßnahmen in Europa kann das EU Budget von solchen Anstrengungen nicht ausgenommen sein", betonten Link und Lopatka.
"Des Weiteren ist die Qualität der Ausgaben entscheidend. Wir müssen das Budget zur Steigerung von Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit einsetzen. Das Motto ‚besser statt mehr ausgeben' (oder engl. ‚better spending' statt ‚more spending') ist ein wesentlicher Grundsatz bei den Sparvorschlägen Deutschlands und Österreichs", so Link und Lopatka einstimmig und weiter: "Wir müssen den EU Haushalt in Zukunft wesentlich effizienter und effektiver gestalten. So kann es nicht sein, dass veranschlagte Fördergelder jahrelang nicht abgerufen werden. Dafür muss dringend eine Lösung gefunden werden." Staatsminister Link fügt hinzu: "Wenn die vorhandenen Mittel zielgerichtet eingesetzt werden, ist der nächste Mehrjährige Finanzrahmen das beste Wachstumspaket, das Europa zur Verfügung steht."
Auch im Bereich der Verwaltung sehen Deutschland und Österreich Einsparungspotential und forderten die Kommission auf, Kürzungsvorschläge für diesen Bereich vorzulegen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/22809bmeiaLopatka.htm

Österreich vor dem UNO-Kinderrechtsausschuss in Genf
Österreich präsentierte am 24.09. seinen jüngsten Bericht an den Ausschuss für Kinderrechte in Genf. Der österreichische Staatenbericht wurde von einer interministeriellen Delegation unter der Leitung des Chefs des Völkerrechtsbüros des Außenministeriums, Botschafter Helmut Tichy, vorgestellt. In der Diskussion mit den Mitgliedern des Expertengremiums wurde von diesen u.a. die Herabsetzung des Wahlalters, die Qualität der Gesundheitseinrichtungen und die Vorreiterrolle im Bereich der Diversion straffälliger Jugendlicher hervorgehoben. Die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich weiters interessiert an den jüngsten Regelungen zur Bestrafung von Cybermobbing und "Grooming" und informierten sich über Strategien zur Bekämpfung von Gewalt in der Familie...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/32709bmeiaGenf.htm

Schieder unterzeichnet Doppelbesteuerungsabkommen mit Rumänien
Finanzstaatssekretär Andreas Schieder unterzeichnete am 01.10. gemeinsam mit der rumänischen Botschafterin Silvia Davidoiu das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und Rumänien. "Damit setzen wir den neuen OECD Standard und sorgen für mehr Transparenz und Sicherheit in Steuerfragen" so Schieder. Österreichs Wirtschaftstreibende investieren bereits seit einigen Jahren sehr stark in der Region. Österreich ist der zweitgrößte Auslandsinvestor in Rumänien, bis 2009 lagen Österreichs Wirtschaftsreibende sogar auf Platz eins der Auslandsinvestoren. Insgesamt erreichte der Stand der Auslandsinvestitionen in Rumänien Ende 2010 über 51 Mrd. Euro. Davon entfielen gemäß offiziellen Statistiken Rumäniens 9,4 Mrd. Euro (18%) auf Investitionen aus Österreich. Österreichische Firmen sind unter anderem marktführend bei Treibstoffen, Banken und Versicherungen, Immobilien, Baumaterialien, Holzverarbeitung, Verpackungen. Insgesamt entwickelt sich die rumänische Wirtschaft sehr dynamisch. Nach einigen schwierigen Krisenjahren wird für das Jahr 2012 wieder ein moderates Wirtschaftswachstum von ein bis zwei Prozent, ab 2013 ein Wachstum von über drei Prozent erwartet.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/10110bmf.htm

Zusammentreffen von LH Pröll und LH Durnwalder in St. Pölten
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll konnte am 28.09. den Südtiroler Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder in St. Pölten begrüßen. Im Zuge eines Arbeitsgespräches wurden vor allem Fragen der Europa-, der Arbeitsmarkt- und der Energiepolitik erläutert.
Landeshauptmann Pröll erinnerte an die niederösterreichische Initiative im Zusammenhang mit der neuen EU-Förderkulisse ab dem Jahr 2014. Südtirol sei eine der ersten Regionen gewesen, die sich dieser Initiative angeschlossen habe. 208 Regionen und 114 Städte aus ganz Europa haben die "St. Pöltner Erklärung" unterzeichnet, so Pröll: "Diese ist nun Grundlage für die Verhandlungen in Brüssel. Wir hoffen, dass ein Ergebnis zu Stande kommt, das die Entwicklungsperspektiven der europäischen Regionen auch in Zukunft sichert. Denn wenn sich die einzelnen Regionen entwickeln können, ist das auch für das gesamte Europa positiv."
Ein weiteres Thema des Arbeitsgespräches war der Arbeitsmarkt. Pröll wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Niederösterreich mit rund 600.000 Beschäftigten den höchsten Beschäftigtenstand in der zweiten Republik verzeichne.
Der Gedanken- und Erfahrungsaustausch sei "heute notwendiger denn je", sagte Landeshauptmann Durnwalder in seiner Stellungnahme. Niederösterreich habe bewiesen, wie "mit Geld aus Brüssel sehr viel für die regionale Entwicklung im eigenen Land getan" werden könne, so Durnwalder. Das Bundesland Niederösterreich gehöre zu den "blühenden Regionen Europas" und sei "ein Land, das für viele als Beispiel dienen kann". Durnwalder bedankte sich auch für die langjährige Zusammenarbeit im Zusammenhang mit alternativen Energien, Dorferneuerung und in der Weinwirtschaft.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/10110nlkDurnwalder.htm


-->>> WIRTSCHAFT

Erfreuliches aus dem Tourismus
Nach vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria wurden für die Periode Mai bis August 2012 48,70 Mio. Nächtigungen gemeldet. Gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres entspricht dies einer Zunahme von 2,3%. Sowohl die inländischen (+0,2% auf 14,88 Mio.) als auch die ausländischen (+3,2% auf 33,81 Mio.) Gästenächtigungen entwickelten sich positiv. Somit konnte das beste Nächtigungsergebnis für die ersten vier Monate der Sommersaison seit dem Jahr 1996 (34,53 Mio.) erzielt werden. Die Zahl der Gäste (Ankünfte) erhöhte sich im aktuellen Zeitraum Mai bis August um 3,4% auf 13,87 Mio., womit das beste jemals erhobene Ergebnis erreicht wurde. Die Zahl der inländischen Gäste erhöhte sich dabei um 1,7% auf 4,79 Mio., jene der ausländischen Gäste um 4,3% auf 9,08 Mio.
Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner die kommentiert veröffentlichten Zahlen so: "Vor allem die Österreicher selbst und die Gäste aus Deutschland sind begeisterte Österreich-Urlauber. Da sie für etwa 90 Prozent der Ankünfte und Nächtigungen sorgen, sind Zuwächse aus diesen beiden Ländern besonders wichtig", so Mitterlehner zu den Zuwächsen bei den Ankünften und Nächtigungen. "Das zeigt, dass das Angebot der heimischen Betriebe stimmt und dass die Kampagne "Sommerglücksmomente" der Österreich Werbung funktioniert."
Von den Zuwächsen in den ersten vier Monaten der Sommersaison haben vor allem die 4- und 5-Stern-Hotellerie und die Vermieter von Ferienwohnungen und -häusern profitiert. "Das ist eine gute Nachricht und zeigt, dass höhere Qualität nachgefragt ist und dass wir mit der Förderung von Innovationen auf dem richtigen Weg sind", sagt Mitterlehner. "Österreich steht vor allem für sanften und nachhaltigen Tourismus, der auch im Mittelpunkt des morgen stattfindenden internationalen Tourismustages steht", so Mitterlehner abschließend.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/42609tourismus.htm

Österreichs Industrie fehlen die Aufträge
Die Abkühlung der heimischen Industriekonjunktur hat sich mit Herbstbeginn weiter beschleunigt. "Der Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist im September auf 45,1 Punkte gesunken, den niedrigsten Wert seit Mitte 2009. Ausschlaggebend war vor allem die spürbare Verschlechterung der Auftragslage, die zu einer Verringerung der Produktionsleistung und dem Abbau von Beschäftigung führte", so Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria. Der Indikator liegt seit Juli dieses Jahres deutlich in jenem Wertebereich, der ein Schrumpfen der Industrieproduktion anzeigt. "Die Industrieproduktion ist von Juli bis September 2012 basierend auf den Umfragedaten des Bank Austria EinkaufsManagerIndex gesunken. Aufgrund des starken Einflusses des Produktionssektors, könnte das BIP im dritten Quartal sogar leicht zurückgegangen sein", so Bruckbauer. Nach den sehr zurückhaltenden Wachstumszahlen im Sommer musste Österreich zum Herbstbeginn der Rezession in einigen Ländern der Eurozone doch noch stärker Tribut zollen.
Die zuletzt schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen für die heimische Industrie zeigen sich in der spürbaren weiteren Verschlechterung der Auftragslage im September. "Die Nachfrage nach ‚Made in Austria' ist so stark zurückgegangen wie zuletzt im Frühjahr 2009. Insbesondere aus dem Ausland sind die Bestellungen stark gesunken, sodass die heimischen Industriebe­triebe die Produktionsleistung verringert haben", so Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Der Produktionsindex ist auf 46,2 Punkte gesunken und hat damit den tiefsten Wert seit über zwei Jahren erreicht.
Die österreichische Industrie hat mit einer weiteren Anpassung des Personalbedarfs an die veränderten Produktionserfordernisse reagiert. "Im September gingen den vierten Monat in Folge in der Industrie Jobs verloren. Zudem hat sich das Tempo des Beschäftigungsabbaus sogar noch erhöht", meint Pudschedl. Angesichts weiter sinkender Auftragspolster und sich weiter verkürzender Lieferzeiten ist vorerst keine Umkehr des Beschäftigungstrends im Sektor in Sicht...
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/32709ba.htm

Mittelfristige Beschäftigungsprognose für Österreich
Geprägt vom Wandel der Wirtschaftsstruktur und der Anforderungsprofile an Arbeitskräfte ist der österreichische Arbeitsmarkt einer stetigen Veränderung der Nachfrage nach beruflichen Qualifikationen unterworfen. In seiner mittelfristigen Beschäftigungsprognose bis zum Jahr 2016 schätzt das WIFO diese Veränderungen gegliedert nach 38 Branchen und 57 Berufsgruppen. Dabei zeigt sich ein Trend zu höheren Anforderungen an die Qualifikation sowie zunehmender Dienstleistungs- und Kundenorientierung der Tätigkeiten. Während einfache Tätigkeiten im produzierenden Bereich an Bedeutung verlieren, wird die Beschäftigung von Dienstleistungshilfskräften leicht zunehmen.
Die österreichische Berufslandschaft ist einem ständigen Wandel unterworfen, der durch Veränderungen der Branchenstruktur (zunehmende Dienstleistungsorientierung), aber auch der Tätigkeitsprofile innerhalb einzelner Branchen (Trend zu höherqualifizierten Tätigkeiten) geprägt wird. Gleichzeitig ist eine kurzfristige Änderung der Ausbildungsstruktur der erwerbsfähigen Bevölkerung aber nur in äußerst geringem Ausmaß möglich, da Aus- und Weiterbildung nicht nur zeitaufwendig und kostenintensiv sind, sondern ihre Inanspruchnahme auch wesentlich von der Vorbildung abhängt.
Gerade dieser lange Reaktionszeitraum der Anpassung an neue Qualifikationsanforderungen stellt die Institutionen aus den Bereichen Bildung, Innovation, Struktur- und Arbeitsmarktpolitik vor hohe Anforderungen. Für eine vorausschauende Ausrichtung der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik ebenso wie für die praktische Arbeit in der Bildungsberatung und der Planung und Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen ist es daher von großer Bedeutung, künftige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt abschätzen zu können. Dadurch kann frühzeitig Einfluss auf das Angebot an Aus- und Weiterbildung, auf weitere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sowie auf die Ausrichtung der Bildungsberatung, der betrieblichen Förderungsstrategien und sozialpolitischen Begleitmaßnahmen genommen werden.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/52509wifo.htm

Wiener Börse und Börse Istanbul kooperieren im Indexbereich
Die Börsen Istanbul und Wien haben sich zu einer einzigartigen Zusammenarbeit im Indexbereich zusammengeschlossen und berechnen ab heute den IBTX (Istanbul Traded Index) und den IBTX Banking. Der IBTX errechnet sich aus den Preisen der zwanzig meist gehandelten Aktien der Börse Istanbul, der IBTX Banking setzt sich aus den liquidesten türkischen Banktitel zusammen. Beide Indizes eignen sich als Benchmark und Basis für standardisierte Derivate (wie Futures und Optionen) oder als Basis für strukturierte Produkte (wie Optionsscheine, Indexzertifikate und ETFs). Das Interesse, vor allem am IBTX, ist sehr groß, zwei österreichische Emittenten werden ab sofort IBTX Zertifikate begeben.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/22809boerse.htm

Teenager entdecken die Tracht als Trendmode
m Mostviertler Trachtenhaus Preßl bemerkt man in letzter Zeit, dass immer mehr junge Leute zur Tracht greifen. Wie Firmenchefin Christine Preßl dem NÖ Wirtschaftspressedienst berichtet, "ist das ein Trend, den ich sehr begrüße, denn so wird Tracht auch in Zukunft ihren Stellenwert bewahren." Neben den Modellen für die ganz Kleinen und die Generation 20plus boomt vor allem die Tracht für die Teenager-Generation. "Im heurigen Jahr haben wir überdurchschnittlich viele sogenannte kurze Teenie-Dirndl verkauft."
Den allgemeinen Trachtenboom erklärt die Expertin vor allem mit der enormen Farbenvielfalt: "Wenn man die Mode im Allgemeinen betrachtet, dann haben in den letzten Saisonen vor allem dunkle, gedeckte Farben überwogen, bei der Tracht waren es hingegen immer fröhliche und frische Farben. Dies strahlt Lebensfreude und Fröhlichkeit aus. Und bitte, wer sehnt sich in der heutigen Zeit nicht danach?"
Vor allem zu Modellen der Häuser Wenger, Lodenfrey und Spieth & Wensky greifen die Kunden im Mostviertler Trachtenhaus gern. Aber auch die vom Preßl-Team kreierte Mostviertler Tracht oder die Eisenstraßen-Tracht und das klassische Blaudruckdirndl finden reissenden Absatz. "Wir haben heute eine Vielfalt in der Tracht, wie es sie nie zuvor gegeben hat", sagt Christine Preßl. "Neben der traditionellen Tracht gibt es auch für absolute Trendsetter immer Neues. So findet heute jede Altersgruppe das für sie geeignete Modell."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/10110noewpd.htm


-->>> RELIGION UND KIRCHE

Bischof Bünker als Generalsekretär der Evangelischen Kirchen in Europa bestätigt
Der Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich, Michael Bünker, ist in seinem Amt als Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) bestätigt worden. Bünker hat diese Funktion seit 2007 inne, Sitz des europäischen protestantischen Kirchenverbandes ist Wien.
In das Präsidium wählte der neue Rat der GEKE in seiner konstituierenden Sitzung am 25.09. in Florenz den Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig Friedrich Weber als geschäftsführenden Präsidenten sowie Klára Tarr Cselovszky von der Evangelisch-lutherischen Kirche in Ungarn und den Präsidenten des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Gottfried Locher. Weber folgt als GEKE-Präsident auf den Schweizer reformierten Theologen Thomas Wipf. Der ehemalige Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes stand seit 2006 an der Spitze der GEKE.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/42609epdOe.htm


-->>> WISSENSCHAFT, TECHNIK UND BILDUNG

Universität Wien: Forschungsergebnisse im internationalen Spitzenfeld
Die Universität Wien, größte Forschungs- und Bildungseinrichtung Österreichs, präsentierte die Leistungen ihrer 15 Fakultäten und drei Zentren. Auf Basis eines Gesamtbudgets von knapp 510 Mio. Euro im Jahr 2011 erzielte die Universität Wien ein exzellentes Forschungsergebnis. Das European Research Council (ERC) der EU sowie die nationale Forschungsförderung honorierten diese Leistung im vergangenen Jahr mit 71 Mio. Euro. Die Universität Wien wird ihren strategischen Fokus auch in Zukunft auf die weitere Internationalisierung ihrer "forschungsgeleiteten Lehre" richten. Darüber hinaus werden interdisziplinäre Forschungs- und Studienprogramme forciert.
"Bei exakt 509,7 Mio. Euro lag das Gesamtbudget der Universität Wien im vergangenen Jahr, vom Bund kamen 366 Mio. Euro. Wir haben dafür - wie ich meine - ein exzellentes Forschungsergebnis geliefert. Deshalb sind auch 71,3 Mio. Euro des Gesamtbudgets durch den European Research Council sowie durch die nationale Forschungsförderung ('Drittmittel') honoriert und gefördert worden", so Rektor Heinz W. Engl. "Die Universität ist wirtschaftlich gesund, wenn auch eine zu geringe Budgetierung im Verhältnis zu den Studierendenzahlen vorliegt." Bei sinkendem Anteil der Bundesfinanzierung konnten die Summe an Drittmitteln im Vergleich zu 2010 um acht Prozent gesteigert werden. Trotz der angespannten Budgetsituation investierte die Universität Wien weiterhin in Personal und Infrastruktur.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/42609uniWien.htm

Zwei neue Christian-Doppler-Labors an der TU Wien
Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft fördert Grundlagenforschung, die konkrete Fragestellungen von Unternehmenspartnern zum Inhalt hat. An der TU Wien starten nun am 1. Oktober gleich zwei neue CD-Labors: Erforscht wird der Einsatz neuartiger 3D-Fertigungstechnologien für die Zahnmedizin und die Nutzbarkeit von bereits benutzen Konsumgütern oder Infrastrukturobjekten als Rohstoffressource.
Wer einen Zahnersatz benötigt, wünscht sich Implantate oder Restaurationen, die perfekt passen. Mit der hochpräzisen Herstellung dreidimensionaler Objekte beschäftigt sich Prof. Jürgen Stampfl schon seit Jahren. Nun wird er gemeinsam mit dem Industriepartner Ivoclar Vivadent AG im neuen CD-Labor für Photopolymere in der digitalen und restaurativen Zahnheilkunde untersuchen, welche Materialien und Technologien man speziell in der Zahnmedizin einsetzen kann.
Dentale Füllungsmaterialien können mit Licht ausgehärtet werden: Eine formbaren Substanz wird durch Bestrahlung mit einer bestimmten Lichtwellenlänge in Polymere umgewandelt - doch dabei muss man eine Reihe von technischen Schwierigkeiten meistern. Das Licht muss tief genug in das Material eindringen, um es vollständig auszuhärten. Die Effizienz der Prozesses hängt dabei vom Material und von der Lichtwellenlänge ab. An innovativen Konzepten zur Synthese solcher Materialien wird in der Gruppe von Prof. Robert Liska gearbeitet.
Wenn sich die Moleküle des Materials zu Polymeren verbinden, kann das Material zusammenschrumpfen, wodurch dann Spalten zwischen Zahn und Restauration entstehen. Im neuen CD-Labor soll dieses Problem gelöst werden. Außerdem sollen neue Wege für das Verkleben von Zahn und Zahnimplantaten gefunden werden. Heute werden in der Zahnmedizin unterschiedlichste Stoffe als Klebstoffe eingesetzt. Wenn es nötig wird, die Restauration wieder zu entfernen, ist das Lösen der Klebereste oft nur schwer möglich.
Letztlich soll eine Technologie entwickelt werden, die das schichtweise Fertigen von Zahnimplantaten erlaubt. Ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker Material auf ein Papier aufträgt, soll das gewünschte Material mit höchster Präzision automatisch aufgetragen werden. Schicht für Schicht entsteht so ein dreidimensionales Objekt, das in Form und Farbe perfekt auf den Patienten abgestimmt ist.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/10110tuWien.htm

Neue Erkenntnisse zu Diabetes Typ 2
Der Jubiläumsfonds der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universität Innsbruck fördert wissenschaftliche Kooperationsprojekte. Im Rahmen eines Festaktes wurden zwei Teams ausgezeichnet: In einem der Siegerprojekte gehen Wissenschafter der beiden Universtäten der fatalen Wechselwirkung zwischen Drogen und Angst auf den Grund. Im zweiten ausgezeichneten Kooperationsprojekt wird Grundlagenforschung zu den Ursachen von Diabetes betrieben, um vorbeugende und bessere Behandlungsmöglichkeiten zu finden
Die VizerektorInnen für Forschung der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck haben 2011 aus dem Jubiläumsfonds Forschungsmittel für wissenschaftliche Kooperationsprojekte ausgeschrieben. "Gefördert werden interdisziplinäre Forschungsprojekte, die in enger Zusammenarbeit zwischen Instituten oder auch Personen beider Universitäten durchgeführt werden", erklärt Vizerektorin Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Schindler (Universität Innsbruck). "Es wurden sehr viele ausgezeichnete Projekte eingereicht. Da die beiden höchstgereihten von den GutachterInnen als gleichwertig hervorragend beurteilt wurden, haben wir uns entschieden, diesmal zwei Teams auszuzeichnen", erläutert Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Günther Sperk (MUI).
Drogen und Angst: Welche Nervenzellgruppen sind verantwortlich?
Ausgezeichnet wurde ein Projekt von ao.Univ.-Prof. Dr. Nicolas Singewald vom Institut für Pharmazie (Abteilung Pharmakologie) der Universität Innsbruck und ao.Univ.-Prof. Dr. Gerald Zernig von der Abteilung für Experimentelle Psychiatrie der Medizinischen Universität Innsbruck. Ziel des Projekts ist, die Wechselwirkung von Drogen und Angst näher zu beleuchten. Viele Menschen greifen zu Drogen, um ihre Angst zu bekämpfen. Am nächsten Tag, also im Entzug, erleben sie aber, dass der Drogenkonsum ihre Angst noch verstärkt hat. Durch die Erforschung der neurobiologischen Ursachen von Angst und des Einflusses von Drogen darauf sollen neue Möglichkeiten gefunden werden, den Betroffenen zu helfen. In der Forschungskooperation wird die Expertise der Suchtforschungsgruppe von Prof. Zernig und Prof. Alois Saria mit der des international beachteten Angstforschers der Universität Innsbruck, Prof. Singewald, synergetisch genutzt. "Wir möchten herausfinden, welche Nervenzellgruppen im Gehirn sowohl durch Angst als auch durch Kokain beeinträchtigt werden, um Hinweise für arzneitherapeutische Ansätze zu erhalten. Auch sollen Nervenzellgruppen identifiziert werden, deren gezielte medikamentöse Beeinflussung die entzugsbedingte Angst bei Drogenabhängigen lindert, um ihnen den Weg aus der Sucht zu erleichtern", sagen die Innsbrucker Forscher.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/32709i-med.htm

Fachhochschul-Ausbau geht in die zweite Runde
Der Ausbau der Studienplätze an den Fachhochschulen im Rahmen der Hochschulmilliarde geht in die zweite Runde: Nachdem die rund 520 zusätzlichen Plätze für das beginnende Wintersemester 2012/13 seit Mai feststehen, wurden nun nach einer entsprechenden Ausschreibung die Ausbaupläne für den Herbst 2013 fixiert. In einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierten Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle und Geschäftsführer Dr. Helmut Holzinger, Präsident der Fachhochschul-Konferenz, am 28.09. die konkrete Verteilung der österreichweit zur Verfügung stehenden 505 Plätze im Rahmen der zweiten Ausbaustufe. Insgesamt werden in den kommenden drei Jahren im Vollausbau rund 4.000 Studienplätze geschaffen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/22809bmwf.htm

Hitec-Fertigung bringt Gewichtsersparnis im Flugzeugbau
Mehr als 50 Prozent - das ermöglicht jetzt ein hypermodernes Produktionsverfahren. Das sogenannte 3D-Lasersintern metallischer Ausgangsstoffe erlaubt eine völlig neue Art der Konstruktion. So lassen sich die Anzahl und das Design von Flugzeugbauteilen auf ein neues Minimum reduzieren - und damit massiv Gewicht und Volumen einsparen. Das österreichweit einzige - und weltweit zweite - Gerät für dieses Verfahren steht derzeit bei der FOTEC in Wiener Neustadt. Das Forschungsunternehmen der dortigen Fachhochschule optimiert aktuell die Kontrolle und Qualitätssicherung des Produktionsprozesses - und stellt "nebenbei" einen Treibstoffsammler für einen Flugzeugmotor her, der sogar um 75 Prozent leichter als bisher ist.
Im Flugzeugbau zählt jedes Gramm. Gewicht reduzieren spart Kerosin und macht den Betreiber wettbewerbsfähiger. Doch Anforderungen an die Sicherheit und konstruktionsbedingte Einschränkungen setzen dem Willen zum Abspecken Grenzen. Diese werden nun durch einen völlig neuartigen 3D-Fertigungsprozess verschoben: das Metall-Lasersintern.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/32709prd2.htm


-->>> KULTUR

"The Ancients Stole All Our Great Ideas"
Am Abend des 24.09. wurde die vom amerikanischen Künstler Ed Ruscha kuratierte Ausstellung "The Ancients Stole All Our Great Ideas" im Kunsthistorischen Museum von Kulturminsterin Claudia Schmied und KHM-Generaldirektorin Sabine Haag feierlich eröffnet.
Kulturministerin Schmied bedankte sich in ihrer Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung bei Generaldirektorin Sabine Haag und Kurator Jasper Sharp für die Förderung des differenzierten Blicks auf Kunst und betonte: "Die Ausstellung 'Ed Ruscha - The Ancients Stole All Our Great Ideas' ermöglicht neue Perspektiven auf die Sammlungen und Schätze unserer Museen und stellt die Kunstwerke und Ausstellungsobjekte in ein völlig neues Licht. Durch den Blick Ed Ruschas erschließen sich neue Bezüge und Assoziationen. Es ist unsere Aufgabe, neben der Pflege der Schätze der Vergangenheit die zeitgenössische Kunst zu fördern und Künstlerinnen und Künstler, die in unserer Zeit leben, zu unterstützen und wertzuschätzen. Geben wir den neuen, kreativen Ideen den Raum in unserer Gesellschaft, und geben wir Künstlerinnen und Künstlern die besten Chancen und Rahmenbedingungen für Ihre Arbeit."
Zur feierlichen Eröffnung waren zahlreiche prominente Ehrengäste aus der nationalen und internationalen Kunst- und Kulturszene anwesend, darunter der Generaldirektor des Naturhistorischen Museums und Leihgeber Christian Köberl, Chris Dercon, Direktor der Tate Modern in London, die Sammler Udo Brandhorst und Karlheinz Essl, sowie die Künstler Markus Schinwald, Hans Schabus und Eva Schlegel und viele andere.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/52509khm.htm

Meisterwerke im Fokus
Mit der Ausstellung Emil Jakob Schindler. Poetischer Realismus in der Reihe Meisterwerke im Fokus präsentiert das Belvedere einen der bedeutendsten Vertreter der österreichischen Landschaftsmalerei, dessen Geburtstag sich 2012 zum 170. Mal und dessen Todestag sich heuer zum 120. Mal jährt. Mit seinem Werk, das im Spannungsfeld der französischen Schule von Barbizon und der Kunst Ferdinand Georg Waldmüllers steht, und seiner neuen Sicht auf die Natur schuf Emil Jakob Schindler eine Alternative zur opulenten Kunst der Ringstraßenzeit. Er entwickelte eine eigene Stimmungsmalerei, die sich den gängigen Etikettierungen wie Impressionismus, Realismus oder Romantik entzieht. Den Terminus poetischer Realismus hat Schindler für seine Kunst selbst gewählt.
Emil Jakob Schindler. Poetischer Realismus eröffnet dem Ausstellungsbesucher die Möglichkeit, mit den Augen eines Künstlers des 19. Jahrhunderts auf Entdeckungsreise zu gehen und dessen Naturerlebnissen nachzuspüren. "Schindler markiert mit seiner sensiblen Malerei den Umbruch von der opulenten Kunst der Ringstraßenzeit eines Hans Makart hin zu einer neuen Sicht auf die Natur. Anlässlich des Jubiläumsjahres und der engen historischen Verbindung zwischen Künstler und Museum freuen wir uns - 70 Jahre nach der letzten musealen Einzelpräsentation 1942 unter der Leitung des späteren Promotors und Nachlassverwalters Carl Moll - Emil Jakob Schindler heuer in der Reihe Meisterwerke im Fokus erneut im Belvedere zu präsentieren", sagt Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere. "Es war Schindlers Bestreben, die Versöhnung der Natur mit dem vom Menschen Geschaffenen, den Einklang mit der Natur und ihrem Rhythmus in seiner Arbeit zu erfassen. Seine Malerei gibt sich nicht spektakulär. Vielmehr präzisiert Schindler in seinen Bildern Beobachtungen der Natur, die unser Verhältnis zu ihr und unser Empfinden in ihr prägen." Gezeigt werden insgesamt rund 30 Werke des Künstlers, darunter Hauptwerke wie Pax, Mondaufgang in der Praterau oder Die Dampfschiffstation an der Donau gegenüber Kaisermühlen aus dem Sammlungsbestand des Belvedere sowie nationale und internationale Leihgaben.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/42609belvedere.htm

Mitterlehner: Erfolgreiche Generalsanierung der Klimt-Villa
Anlässlich des "Tags des Denkmals" wurde die generalsanierte Klimt-Villa in Wien-Hietzing am 30.09. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Wirtschaftsministerium investierte insgesamt rund zwei Millionen Euro in die umfangreiche Revitalisierung. "Als einer der bedeutendsten Maler und Vertreter des Wiener Jugendstils ist Gustav Klimt ein wichtiger Botschafter österreichischer Kunst und Kultur und damit identitätsstiftend für unser Land. Deshalb war es uns wichtig, das einzig erhaltene Atelier des Künstlers anhand historischer Planunterlagen und Fotografien zu sanieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen", betont Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner. "Unser historisches und kulturelles Erbe hat auch für den Tourismus enorme Bedeutung, weil Kultur ein zentrales Kriterium für die Urlaubsentscheidung ist. Schon rund 15 Prozent aller Österreichurlauber sind Kulturtouristen", verweist Mitterlehner auf den Mehrwert für die Tourismus-Destination Österreich.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/10110bmwfjKlimt.htm

Erste Ausstellung der Landesgalerie für zeitgenössische Kunst St. Pölten
Ab 29.09. präsentiert "Zeit Kunst Niederösterreich" an ihrem zweiten Standort, in der Landesgalerie für zeitgenössische Kunst St. Pölten im Landesmuseum Niederösterreich, die Einzelschau "Hans Kupelwieser. Reflections".
Die große Kupelwieser-Personale zeigt eigens für die Ausstellung konzipierte neue Werkgruppen und stellt diese in eine retrospektive Zusammenschau mit einer Auswahl von Frühwerken. Die präsentierten Arbeiten sollen so einen Überblick zu Hans Kupelwiesers reflexivem Umgang in und mit seinem Schaffen geben und damit aufzeigen, wie der Künstler mit dem Zwei- und Dreidimensionalen, der Fläche, dem Plastischen, dem Kinetischen und dem Virtuellen bis hin zur hybriden Architektur jongliert. Im Zentrum von skulpturalen Werken vermittelt die Werkschau, zu der auch ein Katalog erscheint, authentisch ein wegweisendes Schaffenswerk.
"Das Auswählen, Zusammenstellen und Produzieren für diese Ausstellung ist für mich durchaus mit der künstlerischen Tätigkeit vergleichbar. Die Retrospektive komprimiert räumlich und zeitlich, bringt meine Kunst für die Wahrnehmung auf den Punkt. Das Nebeneinander der Kunstwerke in der Ausstellungshalle bzw. im Katalog ergibt einen neuen Dialog der Arbeiten und Objekte untereinander. Was retrospektiv mehrere Jahrzehnte waren, sind zeitliche Gedankenblitze. Es sind unterschiedliche Erscheinungsformen, und alle Interpretationen sind Reflexionen", meint Hans Kupelwieser zu seiner Herangehensweise an die Ausstellung.
Der in Wien und Lunz am See lebende und arbeitende Künstler besuchte nach der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien die Wiener Universität für angewandte Kunst bei Herbert Tasquil, Bazon Brock und Peter Weibel. Seit 1995 ist Hans Kupelwieser Universitätsprofessor und Vorstand am Institut für zeitgenössische Kunst an der TU Graz/Fakultät für Architektur..
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/32709nlkLandesgalerie.htm

"175 Jahre Eisenbahn für Österreich"
Die Grazer Herbstmesse eröffnet in diesem Jahr mit einem fulminanten Eröffnungsabend am Mittwoch, 26. September ab 17 Uhr. Anschließend geht sie bis Montag, den 1. Oktober täglich ab 10 Uhr über die Bühne. Mit an Bord: 500 Aussteller aus 11 Nationen und die Sonderausstellung "175 Jahre Eisenbahn für Österreich".
Vor 175 Jahren, genauer gesagt seit am 23. November 1837, begann das Eisenbahnzeitalter in Österreich. Und dieses Jubiläum wird gebührend gefeiert: Die Sonderausstellung auf der Grazer Herbstmesse wartet mit einem Programm auf, das nicht nur eingefleischte Eisenbahn-Fans in Fahrt bringen wird. PS-Starke Exponate, historische Schmankerl, aktuelle Hintergrund-Infos sowie Trend und Technologien der kommenden Jahrzehnte werden gezeigt. So wird eine 86 Tonnen schwere TAURUS-Lokomotive der ÖBB am Ostbahnhof "ausgegleist" und mit einem Schwertransporter in die Messehalle B überstellt. Daneben finden die Besucher die dienst-älteste Dampflok der Welt, die während der Messe als zeitgeschichtlicher Kontrast zur TAURUS zu bestaunen ist. In einer Zeitreise von den Anfängen der Bahn bis zur Schwelle in die Zukunft werden folgende Themenschwerpunkte auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 2.000 m2 in den Foyers der Stadthalle und auf rund 3.000 m2 im überdachten Freibereich der Halle B präsentiert: Die Anfänge der Bahn, Schienenfahrzeugtechnologie, Infrastruktur und Bahnbau, Bahnbetrieb, Bahn und Wirtschaft sowie Bahn in der Steiermark.
Mehr als 40 Aussteller und Partner präsentieren bei dieser Sonderausstellung modernste Technologien zum System Bahn.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/52509grazerherbstmesse.htm

Erfolgreiche Weltpremiere im Haus der Musik
Das Haus der Musik, ein Unternehmen der Wien Holding, steht für neue und innovative Zugänge zum Thema Musik. Mit "zeitperlen virto|stage" wurde am Mittwochabend eine neue - weltweit einzigartige - Installation präsentiert, im Beisein vieler prominenter Gäste von Nathalia Ushakova, Karina Sarkissova und Lidia Baich bis zu Uwe Kröger, Harald Serafin und Clemens Hellsberg.
Für die neue Attraktion im Haus der Musik wurde eine gesamte Etage in die sogenannte "virto|stage" verwandelt. Dabei handelt es sich um ein virtuelles, interaktives und multimediales Musiktheater, in dem die Oper "zeitperlen" aufgeführt wird. Die BesucherInnen tauchen in eine faszinierende Klangwelt ein, die ihnen die Möglichkeit eröffnet, gestaltend einzugreifen. Oper zum Selbermachen ist das Motto: Was und vor allem wie etwas auf der Bühne passiert, das bestimmen die BesucherInnen selbst durch ihre Bewegungen mit den Händen, den Beinen oder mit dem gesamten Körper. Menschliche Gesten werden zu dramaturgischen Instrumenten, die über die Intensität des Handlungsablaufes oder den Grad an audiovisueller Komplexität entscheiden.
"Im Haus der Musik machen wir Kunst und Kultur auf eine Art und Weise erlebbar, die das Entdecken, das Hören, das Sehen oder das Spüren in den Mittelpunkt rückt. Dabei haben wir immer schon höchste Standards gesetzt und vorgegeben. Mit der neuen virto|stage als virtuelle Opernwelt starten wir in dieser Hinsicht in eine ganz neue Dimension. Oper zum Selbermachen ist das Motto. Insgesamt investiert die Wien Holding gemeinsam mit SponsorInnen rund 500.000 Euro in das Projekt. Wir haben damit - nach der kompletten Renovierung des Jüdischen Museums Wien im Vorjahr - nun im Jahr 2012 den nächsten großen Schritt gesetzt, um unsere Museen konsequent weiterzuentwickeln", so Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/32709rkHdm.htm

"Wildganspreis" an Arno Geiger
Der Wildganspreis ist Ausdruck der Kontinuität", erklärte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Georg Kapsch, am Abend des 26.09. anlässlich der Verleihung des "Literaturpreises der Österreichischen Industrie - Anton Wildgans" an Arno Geiger im Wiener Haus der Industrie. Der Namensgeber für den Preis sei 1962 von der Industrie bewusst gewählt worden, "unter anderem weil sich Anton Wildgans für die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit Österreichs eingesetzt hat. Der Preis zeigt die gelebte Verantwortung der IV und der Unternehmen im Bereich Kunst und Kultur und dass die Organisation eben weit mehr ist als eine reine Interessenvertretung."
"Wenn einem die Wörter ausweichen und die Dinge sprachlich nicht mehr fassbar sind, wird einem die Welt fremd, dann ist es schwierig, den Lebensraum bewohnbar zu halten. In einer plötzlichen Welt ohne Wörter wäre es immer Viertel nach drei in der Nacht. Der letzte Faden Licht erloschen, Stummheit und Finsternis, die Dinge eingehüllt wie in ein Leichentuch. Ad finem laborat. Er müht sich dem Ende entgegen. Das ist der Tod. - Am Anfang war das Wort", umriss Preisträger Arno Geiger in seiner Dankesrede die verzweifelte Lage der Familie Wildgans nach dem Schlaganfall des Vaters, des großen Literaten, und zieht Parallelen zur Situation seiner eigenen Familie - Geigers Vater leidet an Alzheimer, dessen Geschichte erzählt er in "Der alte König in seinem Exil".
Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird bereits seit 1962 von einer unabhängigen Jury vergeben.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/0912/W4/32709pdi.htm


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