Ausgabe Nr. 762 vom 15. Oktober 2012                        Hier klicken für Abonnement


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Friedensnobelpreis für die EU

Am 12.10. gab das Norwegische Nobelkomitee bekannt, daß der Friedensnobelpreis 2012 der Europäischen Union für deren Verdienste für ein friedliches Europa und die Versöhnung zwischen West und Ost verliehen werden wird.

Präsident des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy, und der Präsident der Europäischen Kommission, Jose Manuel Barroso, stellten in einer gemeinsamen Erklärung fest: "Die Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis 2012 ist für die Europäische Union eine außergewöhnliche Ehre. Dieser Preis ist die größtmögliche Anerkennung für die politischen Grundgedanken, auf denen unsere Union beruht, und für die beispiellosen Anstrengungen einer stets wachsenden Zahl europäischer Staaten mit dem Ziel, Feindschaft und Spaltung zu überwinden und gemeinsam einen Kontinent des Friedens und Wohlstands zu schaffen. Es ist eine Auszeichnung nicht nur für das Projekt und die Institutionen, die ein gemeinsames Interesse verkörpern, sondern für die 500 Millionen Bürger der Union."
Das norwegische Nobelpreiskomitee betonte den "Beitrag, den die EU über sechs Jahrzehnte zur Förderung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa geleistet hat".
Es würdigte die stabilisierende Rolle der EU, die mitgeholfen habe, "Europa von einem Kontinent des Krieges in einen Kontinent des Friedens umzuwandeln". Die Arbeit der EU, so das Nobelkomitee, stelle eine "Verbrüderung von Nationen" dar und sei eine Form der von Alfred Nobel in seinem Vermächtnis von 1895 als Kriterien für den Friedenspreis genannten "Friedenskongresse".
"Es ist eine große Ehre, dass die Europäische Union den Friedensnobelpreis erhält. Dieser Nobelpreis ist eine Auszeichnung für alle Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union. Wir im Europäischen Parlament sind zutiefst berührt. Die Europäische Union hat unseren Kontinent friedlich vereint und aus ehemaligen Erzfeinden Freunde gemacht. Diese historische Leistung ist zu Recht preiswürdig."

Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, sagte unmittelbar nach Bekanntgabe der Entscheidung des Nobel-Komitees:"Die Werte Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit und der Respekt vor den Menschenrechten sind das Fundament unserer Europäischen Union. Diese Grundwerte sind Maßstab für all unser Handeln, sowohl nach Innen hin als auch nach Außen. Einige Länder verhandeln derzeit ihren Beitritt zur Europäischen Union, was zeigt, dass die Anziehungskraft unserer Gemeinschaft trotz der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen nach wie vor ungebrochen ist."
"Die Prinzipien der Europäischen Union und die Werte der Versöhnung mögen anderen Regionen der Welt als Inspiration dienen. Vom Balkan bis zum Kaukasus ist die Europäische Union ein Leuchtturm für Demokratie und Verständigung."
"Im Namen des Europäischen Parlaments freuen wir uns gemeinsam mit den anderen EU-Institutionen und mit den Bürgerinnen und Bürgern der Europäischen Union auf die Nobelpreis-Verleihung in Oslo."

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) sagte in seiner ersten Stellungnahme: "Die Zuerkennung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union ist mehr als nur die Würdigung der bisherigen Leistungen der EU, die in ihrem Kern als Friedensinstrument gegründet worden ist. Sie ist auch der Auftrag an die EU, verstärkt für den sozialen Ausgleich zu wirken, Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigung zu setzen und die Menschenrechte zu sichern. In der Weiterentwicklung dieser wichtigen Anliegen aller Menschen sehe ich den Auftrag, den wir Europäer, den die europäische Demokratie, mit diesem Preis bekommen haben."

Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) sagte, "mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union würdigt das Nobelkomitee die historische Leistung der Überwindung von Konflikten und Feindschaften und der Integration des Kontinents".
"Gerade in Zeiten, in denen in Verbindung mit der EU immer nur von Krisen geredet wird, ist es wichtig diesen herausragenden Erfolg wieder deutlich in Erinnerung zu rufen. Der Preis ist somit auch eine klare Absage an die Selbstzweifler und Schwarzseher in der EU. Während die Welt unsere Errungenschaften bewundert, ergehen wir uns allzu oft in Selbstzweifel und Zukunftsängsten, statt mit einem gesunden Selbstvertrauen in die Zukunft zu blicken. Es gibt genug, worauf wir in Europa stolz sein können!", betonte der Vizekanzler.
Um dies zu erreichen, wurde in den letzten 60 Jahren Großartiges geleistet: Generationen haben an gemeinsamem und nachhaltigem Frieden, an Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und Solidarität in Europa gearbeitet. Die Mitgliedstaaten der Union haben aus freien Stücken beschlossen, Souveränitätsrechte zu teilen und ihre Interessen und Geschicke miteinander zu verflechten. So wurden die Grenzen abgebaut, die Märkte geöffnet, in vielen Bereichen gemeinsame Normen und Regeln vereinbart, die Union auf bald 28 Mitglieder erweitert, ein gemeinsamer Währungsraum geschaffen und den europäischen Bürgerinnen und Bürgern weltweit einzigartige Freiheiten eröffnet und ein nie dagewesener Wohlstand gesichert. So ist die Union auch zu einer starken internationalen Kraft und zu einem verlässlichen Partner in der Welt geworden.
"Diese Leistungen haben sich auch als starke gemeinsame Basis in Krisenzeiten bewährt und ein solides Fundament für die Zukunft Europas geschaffen. Europa wird diesen Weg entschlossen weitergehen", erklärte Spindelegger abschließend.

Andreas Mölzer, freiheitlicher Delegationsleiter im Europäischen Parlament, zeigte sich verwundert: "Die Begründung, bei der Europäischen Union handle es sich um ein erfolgreiches Friedensprojekt, ist nur eine Seite der Medaille. Die unzähligen Irrwege, die die EU in den letzten Jahren und Jahrzehnten genommen hat, werden dabei ausgeblendet", hielt Mölzer fest.
Wenn das Nobelpreis-Komitee die EU in der derzeitigen Eurokrise allen Ernstes als "Faktor der Stabilität" betrachte, dann unterlägen die honorigen Damen und Herren einem Trugschluss, so der freiheitliche Europaabgeordnete. "Die EU legt mit ihrem Vereinheitlichungs- und Zentralisierungswahl den Keim für kommende Konflikte, was die Eurokrise eindrucksvoll bestätigt. Denn die Währungsunion hat nicht zu einem Zusammenwachsen der europäischen Völker geführt, sondern zu neuem Hass und zu Spaltungstendenzen", betonte Mölzer.
Zudem wies der freiheitliche EU-Mandatar darauf hin, dass die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union noch aus weiteren Gründen bedenklich sei: "Vom europäischen Friedensprojekt hat sich die real existierende Europäische Union unserer Tage meilenweit entfernt. Anstatt die Bürgerbeteiligung auszubauen, wird, wie der ESM zeigt, die Demokratie eingeschränkt, wichtige Entscheidungen werden hinter verschlossenen Türken getroffen, und in Zukunftsfragen wie der Bekämpfung der illegalen Zuwanderung hat die EU vollkommen versagt", schloss Mölzer.

BZÖ-Chef Klubobmann Josef Bucher sagte, "den Friedensnobelpreis an die EU zu vergeben, stellt eine unglaubliche Herabwürdigung dieser Auszeichnung dar. Wenn man bedenkt, dass die EU-Bürokraten fernab der wahren Probleme der Bürgerinnen und Bürger agieren, wird diese Auszeichnung ad absurdum geführt. Mit dieser Vergabe ist das Komitee nicht mehr ernst zu nehmen. Wenn man schon keine würdigen Personen oder Institutionen findet, die dieser Auszeichnung wirklich gerecht werden, dann hätte man diesen Preis lieber ein Jahr entfallen lassen sollen, wie dies auch vorgesehen ist."

Ulrike Lunacek, Europasprecherin der Grünen und außenpolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europaparlament erklärte, "die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union ist neben der Würdigung für das erfolgreichste Friedensprojekt, das dieser Kontinent und die Welt je gesehen haben, vor allem auch ein Auftrag an die gegenwärtige und zukünftige Ausrichtung der EU-Politik - nach innen und nach außen. Es genügt nicht, sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen. Noch dazu wo dieses Friedensprojekt zuletzt an Überzeugungskraft für die EU-Bürgerinnen und -Bürger, vor allem in der jüngeren Generation, eingebüßt hat. Nun muss die EU diesen Friedensauftrag sehr ernst nehmen und dafür eintreten, dass sie als Friedensmacht im UN-Sicherheitsrat mit einem Sitz präsent ist und dass sie Menschenrechten in der Außenpolitik den Vorrang vor einseitigen Wirtschaftsinteressen gibt. Der Nobelpreis ist außerdem ein Auftrag, dass die EU sich für den sozialen Frieden in den Krisenländern der Gemeinschaft verantwortlich fühlen muss."
Lunacek: "Erfreulich ist, dass dieser Preis gerade aus einem Nicht-EU- und teilweise sehr EU-kritischen Land kommt. Das zeigt, dass die Strahlkraft des europäischen Einigungs- und Friedensprozesses auch außerhalb der Unionsgrenzen geschätzt wird."

http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/21210Peu.htm

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Durchbruch bei Obsorge

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) sagte in einer ersten Stellungnahme nach der Präsentation des Familienrechtspakets am 10.10., "wir haben seit langem mit Hochdruck gemeinsam daran gearbeitet, Regelungen zu treffen, die das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellen. Und die Eltern dabei unterstützen, Streit und gegenseitige Verletzungen zurückzustellen. Das ist uns jetzt gelungen. Der Gesetzesentwurf ist ein großer Schritt vorwärts, wir katapultieren das Familienrecht damit in das 21. Jahrhundert."
"Mir war von Anfang an wichtig, dass wir für diese besonders sensiblen Fälle der strittigen Scheidungen und Trennungen besondere Vorkehrungen treffen. Denn es hier es um Fälle, in denen sich Eltern oft spinnefeind sind und nicht mehr miteinander reden können. Der Staat darf sich in diesen Rosenkriegen nicht aus seiner Verantwortung nehmen und die Kinder im Stich lassen. Auch das machen wir mit diesem Begutachtungsentwurf sehr deutlich", so die Ministerin.
Die Richterin, der Richter muss jeden einzelnen Fall sehr genau prüfen, denn es wird nicht sofort über einen Antrag auf gemeinsame Obsorge entschieden. In einer sechsmonatigen "Phase der vorläufigen elterlichen Verantwortung" soll sich herauskristallisieren: Ist die gemeinsame Obsorge beider Eltern oder die alleinige Obsorge eines Elternteils besser für das Kind? "Das Gericht kann nach dieser Phase eine qualifizierte Entscheidung treffen, weil es sieht: Funktioniert's zwischen den Eltern, oder funktioniert's nicht?", so die Frauenministerin.

Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) zeigte sich anlässlich der Präsentation des neuen Familienrechtspakets erfreut, dass nun ein Durchbruch gelungen ist und ein umfassendes Familienrechtspaket auf dem Tisch liegt. "Als ich vor eineinhalb Jahren Justizministerin geworden bin, war mir klar, dass das eines der Projekte sein wird, die ganz oben auf der Agenda stehen. Endlich für ein gutes und modernes Familienrecht zu sorgen, das sind wir den Familien in Österreich und insbesondere den Kindern schuldig."
Das Familienrecht solle ja für die Familien da sein und insbesondere für die schwächsten Familienmitglieder, die Kinder. "Beim Familienrechtspaket stehen für mich ganz klar die Kinder im Mittelpunkt. Letztlich sind ja immer die Kinder die Leidtragenden, wenn sich Eltern nicht mehr einig werden. Sie leiden am meisten darunter, wenn die Beziehung der Eltern auseinandergeht und stehen oft zwischen den Stühlen. Und darum geht es: das Familienrecht muss Lösungen anbieten, wenn Familien selbst keine gemeinsame Lösung mehr finden. Und es muss vor allem rasche Lösungen anbieten", stellte Karl klar.
"Ich habe immer drei Hauptziele betont, die das Paket erfüllen muss:
Schnellere Verfahren und wenn nötig auch vorläufige Lösungen, um
* Entfremdung zu vermeiden
* Mehr Kontinuität für Kinder, d.h. die gemeinsame Obsorge sollte der Regelfall sein, das Besuchsrecht muss besser funktionieren.
* Eine Menschenrechtskonforme Lösung, d.h. ein uneingeschränktes Antragsrecht auf die Obsorge auch für ledige Väter - wie vom Menschenrechtsgerichtshof und VfGH gefordert

Alle drei Punkte können wir mit dem Paket erfüllen", so Karl abschließend.


Die Verbesserungen des neuen Familienrechtspakets im Überblick:
* Gesetzliche Verankerung des Kindeswohls im Familienrecht
* Schnellere Verfahren, begleitende Maßnahmen - Familiengerichtshilfe und Besuchsmittler begleiten das Verfahren - Die Phase der elterlichen Verantwortung führt zu einer schnellen vorläufigen Entscheidung und vermeidet Entfremdung durch klare Kontaktregeln
* Mehr Kontinuität für Kinder - eine deutliche Stärkung der gemeinsamen Obsorge, sie wird zum Regelfall - aus dem Besuchsrecht wird das Kontaktrecht, es wird besser durchsetzbar (Maßnahmenkatalog) - die gemeinsame Obsorge kann künftig am Standesamt vereinbart werden
* Uneingeschränktes Antragsrecht auf die Obsorge auch für ledige Väter
* Neues Namensrecht: stärkt die Familienidentität, schafft Flexibilität

Die freiheitliche Familiensprecherin NAbg. Anneliese Kitzmüller und der freiheitliche Justizsprecher NAbg. Dr. Peter Fichtenbauer äußerten sich vorsichtig zustimmend zum vorgestellten Familienrechtspaket. "Im Bereich der gemeinsamen Obsorge ist die Bundesregierung hoffentlich nicht auf halbem Wege stehen geblieben", so die beiden Mandatare.
Die FPÖ werde das bisher nur durch nicht deckungsgleiche Aussagen der Minister vorgestellte Familienrechtspaket mit kritischer Erwartungshaltung überprüfen. Es werde vor allem darauf ankommen, dass die klare Tendenz von Heinisch-Hosek, die bisher die politische Haltung geprägt hat, das Kind als Waffe im juristischen Streit - meist der Mutter gegen den Vater - zu missbrauchen beendet werden könne, so Fichtenbauer. "Die schon längst europarechtlich vollzogene Erkenntnis des Rechtes des Kindes auf beide Elternteile muss der Primat des Zuganges zum Obsorgerecht sein", betonte Fichtenbauer.
"Nur dann wenn dem Kindeswohl nicht gerecht getan würde, ist im Einzelfall vom vorgenannten Grundsatz Abstand zu nehmen", betonte auch Kitzmüller, die auf das überaus erfolgreiche Modell aus Deutschland verwies, dass die FPÖ deutlich bevorzuge. Der Entwurf wird noch lange nicht das Ende der Diskussion bedeuten", kündigte Kitzmüller weitere diesbezügliche Aktivitäten der FPÖ an. "Für uns steht nicht das Wohl von Emanzen im Vordergrund, sondern das des Kindes", betonte Kitzmüller.

BZÖ-Familiensprecherin Abg. Ursula Haubner kritisierte, die zwischen SPÖ und ÖVP ausgehandelten Obsorge-Regelungen brächten leider nur wenige Verbesserungen für die Kinder. "Die große Chance, dass die gemeinsame Obsorge zum Regelfall wird, wurde leider verpasst. Anscheinend sind die ideologischen Scheuklappen bei den Regierungsparteien nach wie vor zu groß. Es ist traurig, dass nach dem jahrelangen rot-schwarzen Streit ein löchriges Flickwerk herauskommt", kritisiert . Positiv an der Vorlage seien die beschleunigten Verfahren und die Verankerung des Kindeswohls im Gesetz.
Haubner betont, dass das BZÖ weiter dafür kämpfen werde, dass die gemeinsame Obsorge Standard und die alleinige Obsorge Ausnahmefall wird. "Die Kinder haben ein Recht auf einen guten Kontakt zu beiden Elternteilen. Dies gilt besonders im Falle der Trennung, Scheidung, aber auch im Falle bei unehelich geborenen Kindern. Die Verantwortung für die Kinder hat man nämlich ein ganzes Leben lang", so die BZÖ-Familiensprecherin in einer ersten Reaktion.

Daniela Musiol, Familiensprecherin der Grünen, sagte, "zu denken, dass eine gesetzlich verordnete gemeinsame Obsorge, auch wenn die Eltern sich streiten, dem Kindeswohl dient, ist absurd und realitätsfremd."
"Die Grünen befürworten eine gemeinsame Obsorge nur dann, wenn sich beide Eltern darauf einigen können. In Konfliktfällen muss diese jedoch erst zwischen den Eltern mithilfe einer Schlichtungsstelle erarbeitet werden. Das Gemeinsame kann nicht per Gesetz verordnet werden", ergänzt Albert Steinhauer, Justizsprecher der Grünen.
Das Grüne Modell sieht vor, dass beide Elterneile Verantwortung für ein Kind nach einer Trennung tragen sollen. Beziehungsstreitigkeiten dürfen jedoch nicht über Obsorge- und Besuchsrecht am Rücken der Kinder ausgetragen werden. Deshalb sind Gerichte für die Grünen der falsche Ort, um Beziehungskonflikte aufzuarbeiten. Die von den Grünen vorgeschlagene Schlichtungsstelle findet sich als Mini-Variante im neunen Familienrechtspaket wieder.
Erfreut zeigen sich die Grünen dagegen über die endlich erfolgte Liberalisierung des Namensrechts. "Damit wurden langjährige Vorschläge der Grünen aufgegriffen und viele unserer Forderungen erfüllt", stellt Steinhauser zufrieden fest. So wird es künftig möglich sein, dass Eltern und Kinder einen gemeinsamen Doppelnamen tragen können. "Ein Grüner Erfolg", sagt Steinhauser, der schon vor fünf Jahren einen Gesetzesvorschlag dazu vorgestellt hat.

http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/41010Pobsorge.htm

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SPÖ-Bundesparteitag / Faymann wiedergewählt
Der SPÖ-Bundesparteivorstand wurde am 13.10. beim 42. Bundesparteitag der SPÖ in St. Pölten gewählt. Wahlberechtigt waren 638 Delegierte. Es wurden 591 Stimmen abgegeben, alle davon gültig. Bundeskanzler Werner Faymann erhielt 87,5 Prozent Zustimmung für den Parteivorstand.
Bundeskanzler Werner Faymann wurde als Parteivorsitzender wiedergewählt, als Stellvertreterinnen und Stellvertreter wurden gewählt: Josef Ackerl, Gabriele Binder-Maier, Renate Brauner, Verena Dunst, Michael Häupl, Gabriele Heinisch-Hosek, Peter Kaiser, Katharina Kucharowits, Josef Leitner, Hans Niessl, Barbara Prammer, Gerhard Reheis, Michael Ritsch, Franz Voves.
Unter den Anwesenden, die dem SPÖ-Parteitag beiwohnten, befanden sich unter anderen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz, der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament Hannes Swoboda, die Regierungsmitglieder Infrastrukturministerin Doris Bures, Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Bildungsministerin Claudia Schmied, Verteidigungsminister Norbert Darabos, Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Gesundheitsminister Alois Stöger, die Staatssekretäre Josef Ostermayer und Andreas Schieder, ÖGB-Präsident Erich Foglar, AK-Präsident Herbert Tumpel, der Vorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), Wolfgang Katzian, vida-Vorsitzender Rudolf Kaske, die Landeshauptleute Gabi Burgstaller, Michael Häupl, Hans Niessl und Franz Voves, die Landesparteivorsitzenden Josef Ackerl, Peter Kaiser, Gerhard Reheis und Michael Ritsch, EX-Parteivorsitzender und Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Ex-Vizekanzler und Vorsitzender des Personenkomitees "Unser Heer", Hannes Androsch und PVÖ-Präsident Karl Blecha.
Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Reden von Martin Schulz und Werner Faymann sowie die Reaktionen aus den anderen Parteien:
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510Psp.htm


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Kärnten: ÖVP-Landesparteitag / Obernosterer zum Obmann gewählt
ÖVP-Bundesparteiobmann Michael Spindelegger gratuliert dem neuen Obmann der Kärntner ÖVP, Gabriel Obernosterer. "Nachdem Gabriel Obernosterer schon als geschäftsführender Parteiobmann bewiesen hat, dass er die Zügel in die Hand nimmt, hat heute die ÖVP Kärnten ein deutliches Zeichen gesetzt. Mit überwältigender Mehrheit wurde Gabriel Obernosterer das Vertrauen ausgesprochen - damit ist der Neustart für Kärnten gesichert", so Spindelegger, und weiter: "In schwierigen Zeiten hat Gabriel Obernosterer Führungsstärke bewiesen, indem er eingerostete Mechanismen auf neue Beine gestellt hat und eine ehrliche Alternative zum 'System FPK' anbietet. Mit Gabriel Obernosterer und seinem neuen Team steht eine neue Art der Politik in Kärnten im Vordergrund - ehrlich, anständig und sauber."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510Pvp.htm

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Nationalfeiertag - Staatsspitze gedenkt der im Einsatz verstorbenen Bundesheer-Soldaten
Der Nationalfeiertag 2012 markiert eine Zäsur in der Gedächtniskultur der 2. Republik. Auf Initiative von Verteidigungsminister Norbert Darabos wird die Staatspitze am 26.10. erstmals der im Einsatz verunglückten, verstorbenen und gefallenen Soldaten des 1955 gegründeten Österreichischen Bundesheeres gedenken. Bundespräsident und Verteidigungsminister sowie Bundesregierung werden die Kränze nicht wie bisher am Fuße des Frass-Denkmals niederlegen sondern bei der in der Krypta angebrachten Gedenktafel für die im Einsatz verstorbenen Bundesheer-Soldaten. "Die Kränze werden bewusst nicht mehr bei der Skulptur des Nazi-Sympathisanten Frass niedergelegt. Der Nationalfeiertag wird mit den Leistungen aber auch mit dem Andenken an die im Dienst verstorbenen Soldaten unseres Bundesheeres verknüpft und damit ein zeitgemäßes Gedenken initiiert", erklärt Darabos. Im Weiheraum werden Bundespräsident und Bundesregierung den Opfern des Nationalsozialismus gedenken. Der Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges gedenkt das Österreichische Bundesheer zu Allerseelen.
"Das Verteidigungsministerium hat in den vergangenen Monaten bereits wichtige Schritte zur Überarbeitung der formalen und inhaltlichen Gestaltung von Krypta und Weiheraum am Heldenplatz veranlasst und somit die Voraussetzungen für die weitere Gestaltung des Denkmals geschaffen," so Generalleutnant Christian Segur-Cabanac. Die bisher in der Krypta aufgelegenen Totenbücher wurden an das Schwarze Kreuz zur Übermittlung an das Staatsarchiv übergeben. Kränze und Kranzschleifen wurden entfernt. Und in Zusammenarbeit mit der Burghauptmannschaft wurde das Frass-Denkmal "Gefallener Krieger" untersucht, gehoben und eine Kapsel mit Botschaften der Bildhauer Frass und Riedel entdeckt, geborgen und Wissenschaftern zur Prüfung übergeben.
Für die Neugestaltung der Krypta hat das Projektteam unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Binder (Universität Graz) und Univ. Doz. Dr. Heidemarie Uhl (Akademie der Wissenschaften) nun einen konkreten Fahrplan vorgelegt.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/21210bmlvs.htm
Siehe auch hier:
"Deserteursdenkmal: Umsetzung durch KÖR am Ballhausplatz"
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510rkMailath.htm

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ÖSTERREICH, EUROPA UND DIE WELT

Gemeinsam für einen starken Lebensraum Alpen
Auf Einladung von Tirols Landeshauptmann Günther Platter trafen sich am 12.10. hochrangige VertreterInnen der Alpenstaaten und Alpenregionen sowie der Europäischen Kommission in Innsbruck. Bei der Konferenz wurde die Umsetzung der gemeinsamen Strategie "Makroregion Alpenraum" besprochen. Dessen Ziel ist es, die Interessen der Alpenregionen auf nationaler und auf EU-Ebene verstärkt zu vertreten und die Vernetzung der verschiedenen Länder und Regionen voranzutreiben.
"Der Makroregion werden insgesamt 40 Alpenregionen aus sieben Staaten mit rund 50 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern angehören - das ist eine starke Stimme in Europa" ist LH Günther Platter überzeugt. "Aufgrund unserer besonderen geografischen Lage verbinden uns zahlreiche Anliegen und diese wollen wir auch gemeinsam angehen."
Lob für die Initiative gab es von EU-Kommissar Johannes Hahn. "Neben dem Ostseeraum und der Donauregion ist der Alpenraum die dritte Makroregion Europas. Die Alpenländer sind hier absolut auf dem richtigen Weg." Auch seien künftig mehr Gelder für die Regionalpolitik vorgesehen.
Zu den Regionen gehören: Provence-Alpes-Côte d'Azur, Rhône-Alpes und Franche-Comté, die Länder Bayern und Baden Württemberg, die Regionen Lombardei, Valle D'Aosta, Piemont, Veneto sowie Friuli/Venezia, die Autonomen Provinzen Bozen Südtirol sowie Trentino, die Länder Tirol, Salzburg und Vorarlberg, die Kantone Graubünden, St.Gallen, Tessin, Uri, Schwyz und Wallis sowie Vertreter Sloweniens.
"Über die Zukunft des Alpenraums muss Klarheit und Einverständnis in Europa herrschen", erklärte Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger aus Anlass der Konferenz der Alpenstaaten und Alpenregionen in Innsbruck zum 40-Jahr Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer.
Die Alpenregionen kooperieren beispielhaft in Europa seit 40 Jahren. Der Alpenraum stehe heute aber - so Spindelegger - vor neuen Herausforderungen. In einem wirtschaftlich angespannten Umfeld, durch eine Finanz- und Staatschuldenkrise die ganz Europa erfasst hat, bedürfe es gezielter Wachstumsmaßnahmen, um Arbeitsplätze zu sichern und kleine und mittlere Unternehmen zu fördern.
"Ich bin davon überzeugt", so der Vizekanzler, "dass hier nur gemeinsam gestaltete Konzepte wirken können. Ich unterstütze daher die heute vorgestellte Initiative zur Entwicklung einer makroregionalen Strategie für den Alpenraum voll und ganz. Wirtschaft, Klimawandel, Landschaftsschutz, Verkehr und Energie sind Fragen, die im Alpenraum koordiniert angegangen werden sollten. Diese Ziele müssen auf europäischer Ebene mit einer gemeinsamen Strategie für den Alpenraum verfolgt werden."
Spindelegger betonte, dass dabei die Rolle der Alpenländer auch in einem weiteren Kontext zu sehen sei. Sie helfen durch ihre Zusammenarbeit die potentielle Nord-Süd-Trennung Europas zu überwinden und setzen dabei einen neuen Maßstab für ein gemeinsames europäisches Denken.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510tirolAlpenraum.htm

Lopatka: Mosambik will auf österreichisches Tourismus-Know how zurückgreifen
"In 20 Jahren Entwicklungszusammenarbeit in unserem Schwerpunktland Mosambik konnte sich Österreich ein starkes Profil als Partner insbesondere bei der Dezentralisierung und der ländlichen Entwicklung erarbeiten". Das brachte der mosambikanische Vizeaußenminister Henrique Banze im Gespräch mit Staatssekretär Reinhold Lopatka deutlich zum Ausdruck. "Diese erfolgreiche Partnerschaft werden wir durch neue Initiativen wie Soft Loan-Projekte und Zusammenarbeit im Tourismus verstärken", hielt Lopatka nach dem Treffen fest.
Der geographische Schwerpunkt der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit in Mosambik liegt auf der Provinz Sofala. Inhaltlich konzentrierten sich die Aktivitäten bisher auf die Dezentralisierung der öffentlichen Verwaltung in den Sektoren Wasserversorgung sowie Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. "Allein in den letzten 10 Jahren hat Österreich im Wege seiner Entwicklungszusammenarbeit mit rund 69 Millionen Euro zur Armutsminderung in Mosambik beigetragen. Soft Loans eröffnen nun auch österreichischen Unternehmen die Möglichkeit für eine Engagement in dieser schnell wachsenden Volkswirtschaft", betonte der Staatssekretär. So wird die Firma Waagner-Biro fünf Brücken im Wert von 5 Millionen Euro in die mosambikanischen Provinzen Sofala und Manica liefern. Zudem findet im Dezember ein Mosambik-Tag in der Wirtschaftskammer statt, um das Interesse österreichischer Firmen für Investitionen zu wecken.
Neben der weiteren Nutzung natürlicher Ressourcen biete vor allem der Tourismus ein enormes Potential für den weiteren wirtschaftlichen Aufschwung.
Auch Menschenrechte waren ein Thema des Gesprächs mit Vizeaußenminister Banze. Staatssekretär Lopatka unterstrich, dass Mosambik mit der Schaffung einer Nationalen Menschenrechtskommission und der Einrichtung einer Ombudsperson wichtige Schritte zur Stärkung des Menschenrechtsschutzes gesetzt habe.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/21210bmeiaLopatka.htm

"Ick bin ein Steirer"
Die Special Olympics Winterspiele werden von 14. bis 25. März 2017 in Graz, Schladming, Ramsau und Rohrmoos stattfinden. Das hat Landeshauptmann Franz Voves am 12.10. in einer Pressekonferenz gemeinsam mit 2. Landtagspräsidenten Franz Majcen, den Bürgermeistern Siegfried Nagl (Graz) und Jürgen Winter (Schladming), dem Präsidenten der Special Olympics Austria Hermann Kröll sowie dem "Chairman of Special Olympics International" Timothy Shriver im Weißen Saal der Grazer Burg verkündet.
Mehr als 3.000 Athletinnen und Athleten aus 100 Nationen werden sich in den olympischen Disziplinen Ski Alpin, Langlauf, Schneeschuhlauf, Snowboard, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, "Floor Hockey", "Floorball" und Stockschießen messen. Die Spiele stehen unter dem Motto "Herzschlag für die Welt". Die Special Olympics Weltwinterspiele kehren nach 24 Jahren wieder nach Österreich und Europa zurück, nachdem sie zuletzt 1993 in Schladming mit Ramsau/Rohrmoos und Salzburg stattgefunden hatten. Im Rahmen der Special Olympics Weltwinterspiele 2017 werden mehr als 10.000 Menschen in Graz und in der Region Schladming erwartet.
LH Franz Voves würdigte das Engagement von Shriver, dessen Mutter Eunice Kennedy-Shriver die Special-Olympics-Bewegung 1968 in Chicago gegründet hatte: "Kaum eine Bewegung hat so viel an Bewusstsein in die Köpfe und Herzen der Menschen getragen wie die Special Olympics. Wir freuen uns, dass die Steiermark ein Zeichen der sozialen Kompetenz in die Welt hinaustragen kann." Bürgermeister Nagl bedankte sich beim Land Steiermark für die raschen Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass sich Graz und Schladming nun vier Jahre auf die Spiele vorbereiten können: "Die Schneebewerbe werden in Schladming ausgetragen, die Eisbewerbe in Graz: Das wird die Trägerrakete für eine neue Eishalle in Graz. Als Menschenrechtsstadt sind wir natürlich stolz darauf, dass uns die Spiele die Gelegenheit geben, ein deutliches Signal in die Welt zu schicken."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510stmkShriver.htm

Brauner: Kommunen müssen als Konjunkturmotor gestärkt werden
Während eines zweitägigen Arbeitsbesuchs anlässlich der Open Days von Regionen und Kommunen in Brüssel führte VÖWG -Präsidentin Vizebürgermeisterin Renate Brauner zahlreiche Gespräche zur Intensivierung der Zusammenarbeit von Städten und Kommunen während der andauernden globalen Wirtschaftskrise.
"Mehr als 70 Prozent der europäischen Bürgerinnen und Bürger leben in den Städten, daher kommt diesen bei allen Plänen zur Krisenbewältigung eine zentrale Aufgabe zu", so Brauner. Dabei hätten sich insbesondere die kommunalen Unternehmen als Schlüsselinvestoren in der Krise bewährt: Brauner weiter: "Bei den Unternehmen der Daseinsvorsorge stehen die Menschen im Mittelpunkt, sie sichern in Schlüsselbereichen wichtige Arbeitsplätze und geben notwendige Impulse für die Wirtschaft."
Brauner betonte während eines Treffens mit EU-Regionalkommissar Johannes Hahn zudem die wichtige Rolle Wiens als Konjunkturmotor. Die hohe Lebensqualität Wiens, so Brauner, sei das ein Ergebnis aus guter Verwaltung und der Forcierung intelligenter Stadttechnologien. "Unsere Stadttechnologien sind mittlerweile ein Exportschlager.", ergänzt Brauner. Brauner und Hahn betonten zudem die wichtige Rolle Wiens bei möglichen Kooperationen mit den EU-Erweiterungskandidaten. "Die Städte sind entscheidend für das Wachstum Europas. Das muss auch in der künftigen Strukturperiode der EU-Regionalförderung berücksichtigt werden", so Brauner.
In weiteren Gesprächen mit dem Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Sozialdemokraten Hannes Swoboda und der Vorsitzenden der SPE-Frauen Zita Gurmay stand insbesondere der europaweite Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit im Vordergrund.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/31110rkBrauner.htm

Österreichischer Parlamentarismus ist Teil der Geschichte Europas
Die Eröffnung der Ausstellung 'Viribus Unitis. Polnische Parlamentarier in der Habsburgermonarchie 1848-1918' im polnischen Sejm, die sich der polnischen Parlamentarier im Wiener Reichsrat widmet, sowie europapolitische Aussprachen mit polnischen Abgeordneten sind Anlass für den Besuch des Zweiten Nationalratspräsidenten Fritz Neugebauer am 10.10. in Warschau. Die Ausstellung und der gemeinsame Eröffnungsakt mit dem Vize-Marschall des Sejm, Jerzy Wenderlich, seien "Ausdruck der engen Verbundenheit zwischen unseren beiden Ländern", betonte Neugebauer in seiner Rede, zudem ermögliche sie eine "hochinteressante Aufarbeitung eines Ausschnitts der polnisch-österreichischen Beziehungen sowie die Entwicklung demokratiepolitischer Auseinandersetzungen und des europäischen Parlamentarismus insgesamt".
Neben dem historischen Aspekt "enthält der Titel dieser Ausstellung 'Viribus Unitis' noch einen ganz anderen, gesamteuropäischen Sinn", meinte Neugebauer: Polen habe mit seinen Initiativen im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2011 wesentliche Impulse zur Überwindung der aktuellen Krisenstimmung gegeben. "'Mit vereinten Kräften' werden wir es schaffen, die Krise in eine ideale Chance für unser Europa umzuwandeln. Die österreichischen Parlamentarier und Parlamentarierinnen stehen hierzu für ihre polnischen Kollegen und Kolleginnen bereit", so der Zweite Nationalratspräsident, der "sehr gerne" an die große Gastfreundschaft Polens anlässlich der erfolgreichen Präsidentschaft zurückdenkt. Schließlich sei insbesondere die enge internationale und bilaterale Zusammenarbeit zwischen den beiden Parlamenten ein "Gebot der Stunde".
Die zahlreichen Parlamentstreffen auf europäischer Ebene, die in Warschau während des polnischen EU-Vorsitzes abgehalten wurden, finden ihre Fortsetzung in vielen anderen Formaten, berichtete der Zweite Nationalratspräsident, der auch den heutigen Besuch in Warschau für Aussprachen zu aktuellen europäischen Fragen wie den Umgang mit dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) in den Parlamenten oder die Einführung einer Finanztransaktionssteuer nützte. So stehen Treffen mit Vertretern des außenpolitischen Ausschusses unter der Führung des Vorsitzenden Grzegorz Schetyna sowie des Ausschusses für Europafragen, angeführt von der Vorsitzenden Agnieszka Pomaska und ihrem Stellvertreter Andrzej Galazewski, auf dem Programm.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/41010pkWarschau.htm


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Konjunktur im Stimmungstief - Aufhellung erst im nächsten Jahr
Nach der spürbaren Verlangsamung der Wachstumsdynamik im bisherigen Jahresverlauf schaltet die österreichische Wirtschaft im beginnenden Herbst noch einen Gang zurück. "Der aktuelle Bank Austria Konjunkturindikator ist im September abermals gesunken. Das Tempo des Rückgangs blieb gegenüber dem Vormonat zwar stabil, mit minus 1,2 Punkten ergibt sich nunmehr jedoch der niedrigste Indikatorwert seit mehr als drei Jahren", so der Chefvolkswirt der Bank Austria, Stefan Bruckbauer. Der Konjunkturmotor gerät angesichts der schwachen Nachfrage aus vielen europäischen Ländern nun auch in Österreich spürbar ins Stottern. Dennoch ist die Lage in Österreich weiterhin deutlich günstiger als in den meisten anderen Ländern der Eurozone. "Der Bank Austria Konjunkturindikator liegt nun bereits den vierten Monat in Folge im negativen Bereich. Das lässt für die zweite Jahreshälfte 2012 eine Stagnation erwarten und signalisiert auch eine schwache wirtschaftliche Entwicklung über den Jahreswechsel hinaus", analysiert Bruckbauer.
Der Bank Austria Konjunkturindikator ist im September vor allem aufgrund der sich auf breiter Basis verschlechternden Vertrauensindikatoren weiter gesunken. Die rasante Eintrübung der Stimmung unter den österreichischen Verbrauchern hat sich im Gleichschritt mit ungünstigeren Arbeitsmarktdaten fortgesetzt. Aufgrund negativer Vorgaben aus den Handelspartnerländern hat auch die Geschäftseinschätzung der heimischen Industrie abgenommen. "Sowohl bei den österreichischen Verbrauchern als auch den heimischen Produzenten erfolgte bislang keine Trendwende der Stimmungstalfahrt, die im Mai dieses Jahres eingesetzt hat. Die Weichenstellungen zur Lösung der Eurokrise haben zwar auf den Kapital- und Devisenmärkten zu einer ersten Beruhigung geführt, in der realen Wirtschaft blieb die Stimmung davon bislang noch unberührt", sagt Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl.
In den vergangenen Monaten hat sich nicht nur in Österreich eine zunehmende Abweichung zwischen schwachen Umfragewerten und zumindest günstigeren realen Wirtschaftsdaten gezeigt. Obwohl sich die Verbraucherstimmung stark eingetrübt hat, weist der Einzelhandel bisher weiterhin eine leichte Wachstumstendenz auf. Auch die vorliegenden harten Daten zur Industrieproduktion bzw. dem Außenhandel zeigen trotz der markanten Verschlechterung des Industrievertrauens eine relativ stabile Entwicklung. Aufgrund des hohen Anteils von Stimmungsindikatoren dürfte der Rückgang des Bank Austria Konjunkturindikators in den vergangenen Monaten die tatsächliche Konjunkturabkühlung überschätzen. Dazu Pudschedl: "Trotzdem die österreichische Wirtschaft zwar bereits den Wachstumspfad verlassen hat und sich das Stimmungsumfeld weiter verschlechtert hat, gehen wir nicht davon aus, dass eine Rezession eintreten wird. Wir erwarten weiterhin einen Anstieg des BIP im Gesamtjahr 2012 von maximal 1 Prozent."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510ba.htm

Österreichs Wirtschaft stagniert im zweiten Halbjahr 2012
Nach einem guten Start in das Jahr 2012 ist Österreichs Wirtschaft wieder verstärkt in den Sog der mit der europäischen Finanz- und Schuldenkrise verbundenen internationalen Konjunktur­abschwächung geraten. Ab Jahresmitte hat das Wirtschaftswachstum deutlich an Dynamik verloren. Für das zweite Halbjahr erwartet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) aufgrund fehlender Impulse aus der Industrie und dem Export eine Stagnation der österreichischen Wirtschaft. Gemäß den Ergebnissen des OeNB-Konjunkturindikators wird das reale BIP im dritten Quartal geringfügig sinken (um 0,1% gegenüber dem Vorquartal) und im vierten Quartal stagnieren. Gegenüber der letzten Veröffentlichung im Juli wurde die Prognose für das dritte Quartal um 0,2 Prozentpunkte nach unten revidiert. Im Unterschied zu anderen Euroraumländern zeichnet sich für Österreich jedoch kein Abgleiten in eine Rezession ab. Für das Gesamtjahr 2012 ergibt sich aufgrund der starken wirtschaftlichen Dynamik zu Jahresbeginn noch ein Wachstum von rund 0,8%.
Die Perspektiven für die Weltwirtschaft haben sich vor dem Hintergrund der Wachstums­abschwächung in wichtigen Schwellenländern wie China, dem möglichen Auslaufen von Steuererleichterungen und dem automatischen Eintreten von Ausgabenkürzungen in den USA zu Beginn des Jahres 2013 (der sogenannten "Fiskalklippe") und der europäischen Schuldenkrise zuletzt weiter eingetrübt.
Trotz guter Fundamentaldaten bekommt Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft die wirtschaftlichen Folgen über den Außenhandel deutlich zu spüren. Die nominellen Güter­exporte stagnieren seit dem zweiten Quartal 2011, real sinken sie. Dieser Trend hat sich gemäß den Ergebnissen des OeNB-Exportindikators im dritten Quartal 2012 mit einem Plus von nur 0,1% (nominell, saisonbereinigt, gegenüber dem Vorquartal) fortgesetzt. Die geringe Export­dynamik geht weiterhin vor allem auf die schwache Performance der Ausfuhren in für Österreich wichtige Handelspartner wie Italien, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Spanien oder Kroatien zurück (die zusammen 19% der österreichischen Exportmärkte darstellen), deren Wirtschaftsleistung derzeit zurückgeht.
Die fehlenden Wachstumsimpulse aus dem Export belasten die Produktionstätigkeit der Unternehmen. Darüber hinaus veranlasst die Unsicherheit über zukünftige Absatzchancen die Unternehmen dazu, ihre Investitionspläne zu kürzen oder zu verschieben. Lediglich für den Wohnbau lassen steigende Immobilienpreise und die hohe Zahl an Baubewilligungen im Jahr 2011 auf eine Belebung der Investitionstätigkeit hoffen.
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Staatspreis Unternehmensqualität 2012 geht an Infineon Technologies Austria AG
Das Wirtschaftsministerium hat am Donnerstagabend die Infineon Technologies Austria AG mit dem Staatspreis Unternehmensqualität 2012 ausgezeichnet. Der heuer zum 16. Mal vergebene Staatspreis ist eine Auszeichnung für dauerhaft gute Ergebnisse durch exzellente operative und strategische Arbeit sowie die konsequente Weiterentwicklung eines Unternehmens.
Für den Staatspreis müssen sich österreichische Unternehmen oder Non-Profit-Organisationen einer intensiven Bewertung durch Experten aus der Praxis unterziehen. Diese bewerten die Unternehmensqualität des jeweiligen Bewerbers anhand der Prinzipien des EFQM Excellence Modells und identifizieren Stärken und Verbesserungspotenziale. Unternehmen müssen dabei den Nachweis erbringen, dass über mehrere Jahre hinweg ein wesentlicher Beitrag zur Erfüllung der Ansprüche aller Interessensgruppen - Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Aktionäre und Gesellschaft - geleistet wurde.
Die Experten-Jury konnte dem Staatspreisträger in allen Kriterien eine herausragende Bewertung zuerkennen: "Infineon Technologies ist es gelungen, das durchgängig hohe Gesamtniveau im Laufe der vergangenen Jahre noch weiter zu steigern. Dazu kommt, dass das Unternehmen als einer der größten Arbeitgeber in der Region innerhalb der Gesellschaft eine bedeutende Rolle einnimmt. Dieser Rolle wird Infineon Technologies Austria gerecht, indem Nachhaltigkeit im Sinne von Ökonomie, Ökologie und sozialer Verantwortung auf beeindruckendem Niveau gelebt wird", so die Jury.
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OÖ Landespreis für Innovation 2012
Das ORF-Landesstudio Oberösterreich bot am 10.10. wieder den feierlichen Rahmen, die Preisträger des Landespreises für Innovation 2012 vor den Vorhang zu holen. 72 Unternehmen kämpften mit 77 Einreichungen um die vordersten Plätze in fünf Kategorien. "Die Qualität der eingereichten Projekte war wie erwartet ausgezeichnet. Letztlich überzeugten die Unternehmen IAT21 innovative aeronautics technologies gmbh in der Kategorie Kleinunternehmen, die lixtec GmbH in der Kategorie Mittlere Unternehmen und die BMW Motoren GmbH bei den Großunternehmen", freut sich der Initiator des Landespreises, Wirtschafts-Landesrat KommR Viktor Sigl, und gratulierte den neuen Landespreisträgern zu ihren beeindruckenden Innovationsleistungen für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich. In den Kategorien "Sonderpreis für Forschungseinrichtungen" und "Radikale Innovationen" lagen die RISC Software GmbH und die Greiner Aerospace GmbH vorne.
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Herbst- und Winterhighlights im Burgenland
Die Zwischenbilanz Jänner - August 2012 liegt vor: "Insgesamt bisher ein gutes Jahr - Herbst und Winter könnten noch für positive Überraschungen sorgen! Mit August sind rund 85 % der Sommernächtigungen im heurigen Jahr eingefahren. Alles in allem können wir bis jetzt von einem sehr positiven Verlauf des Tourismusjahres 2012 sprechen. Die Monate Jänner bis Mai konnten im Vergleich zum Vorjahr sehr gut bei den Übernachtungen zulegen: Jän.- Mai: + 5,0 % ÜN. Im heurigen August erreicht das Burgenland insgesamt ein leichtes Plus von + 0,3 % bei den Übernachtungen. Erfreulich sind dabei die Zuwächse bei den Ankünften im August mit +3 % mehr Ausländer, + 4,1 % mehr Anteil an inländischen Gästen - womit wir österreichweit im Spitzenfeld liegen. Eines zeigt sich dabei ganz deutlich: Die Bedeutung des Thermentourismus und damit unseres Ganzjahresangebotes wird immer wichtiger. Mit den zuletzt getätigten Investitionen in die burgenländischen Thermen haben wir die Weichen für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Ganzjahres-Tourismus im Burgenland gestellt", so der geschäftsführende Präsident des Burgenland Tourismus Landeshauptmann Hans Niessl zur Zwischenbilanz.
Besonders in den schneeärmeren Wintern in den letzten Jahren hat sich immer mehr gezeigt, dass das Thermen- und Wellnessangebot eine gefragte Alternative darstellt. Rund 30% der Gästenächtigungen im Burgenland fallen auf die Wintersaison. Klar, dass dabei neben der Kulinarik vor allem auch das Thermen-, Gesundheits- und Wellnessangebot des Burgenlandes eine wesentliche Rolle spielt. Rund 7.000 Betten stehen in 6 Thermenstandorten des Burgenlandes zur Verfügung, daher ist es sehr wichtig, für die kommende Herbst-Wintersaison ordentlich die Werbetrommel zu rühren. "Als Pendant zu den vielzähligen Skiopenings in Österreich bin ich sehr froh darüber, dass wir heuer im Burgenland die `Thermen-Winter Openings' anbieten können. Burgenland Tourismus hat zu diesem Zweck eine Kampagne unter dem Titel `Der wärmste Winter aller Zeiten - 30 GradC in Burgenlands Thermen` für Anfang November geplant. Am 5. November startet die Web- und Printkampagne mit speziellen Packages und Eröffnungsangeboten der burgenländischen Topthermen-Resorts. Eine Web- und eine Printkampagne fungieren als origineller Teaser und dienen dazu den Kunden für das Thema `Winter-Opening in Burgenlands Thermen` zu sensibilisieren. Auf der Homepage von Burgenland Tourismus sind dann in weiterer Folge alle Angebote abrufbar und buchbar", so Präsidentin des Burgenland Tourismus Mag. Michaela Resetar.
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Umfrage: Österreicher sparen 170 Euro im Monat
Mit 170 Euro monatlich sparen die Österreicher mehr als im Vorjahr - allerdings nominal um nur 2 Euro. Sparen bleibt den Österreichern wichtig (70%), jeder 2. hierzulande spart sogar regelmäßig. Dabei ist das Sparbuch zwar noch am Beliebtesten, im Vergleich zum Vorjahr aber der Verlierer mit -4%. Jeder 2. ist mit seiner Sparleistung zufrieden und gibt als Hauptgrund für das eifrige sparen an, dass es wichtig sei einen Notgroschen auf der Seite zu haben. Weg vom verstaubten Image des Sparbuchs - Erste Bank mit einer neuen Sparformen über Smartphones: "Wir haben vor knapp 200 Jahren das Sparbuch erfunden. Jetzt ist es durchaus Zeit das Sparbuch ins 21. Jahrhundert zu heben", meint Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand Erste Bank.
Der nominale Sparbetrag ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Während im Jahr 2006 die Österreicher noch 132 Euro auf die hohe Kante legten, so sind es heuer bereits 170 Euro. In sieben Jahren also ein Zuwachs von rund 30%. "Die Dynamik beim Sparen hat in den letzten Jahren aber deutlich abgenommen", so Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank. Im Vergleich zum Vorjahr sind es gerade einmal 2 Euro mehr im Monat die für die diversen Sparformen übrig bleiben. Im Österreich Ranking sind dabei die Wiener sogar an vorletzter Stelle mit nur 156 Euro (-5€), die Sparmeister sind die Vorarlberger, hier legt im Schnitt jeder 194 Euro monatlich zur Seite. Die Sparquote Lt. Statistik Austria, Oktober 2012
stabilisiert sich aktuell bei 8,4%, im Vergleichszeitraum 2011 lag sie bei 8,1%. Damit nähert sich die Sparquote dem Durchschnittswert von 9,5% (seit 2001) wieder langsam an.
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Spanien: Kapsch rüstet Bahnstrecke in Bilbao mit neuester Zugsicherheits- und Funktechnologie aus
Kapsch CarrierCom schließt ein weiteres Projekt in Spanien erfolgreich ab: Das Kurzstreckennetz des staatlichen Eisenbahnbetreibers Adif in Bilbao ist nun auf 80 Kilometern mit modernster Technologie auf Basis von GSM-R ausgestattet. Für die Zukunft garantiert das eine verbesserte Kommunikation im Bahnbetrieb und bringt den Fahrgästen neue Serviceleistungen.
"Die Aufrüstung des Bahnnetzes in Bilbao ist ein weiterer Meilenstein für die Modernisierung des spanischen Zugsystems. Sowohl der Bahnbetreiber als auch die Fahrgäste werden davon in Sachen Sicherheit und Zuverlässigkeit profitieren", erklärt Michel Clement, Vice President GSM-R von Kapsch CarrierCom. Kapsch hat mit diesem Projekt erneut seine Position als weltweit führender Spezialist für GSM-R (Global System for Mobile Communications-Railway) unter Beweis gestellt. In Spanien hatte Kapsch zuletzt eine Hochgeschwindigkeitsstrecke in Galizien mit dem Zugfunksystem ausgestattet.
Die GSM-R Lösung von Kapsch ermöglicht die einfache Kommunikation zwischen den Kommando- und Kontrollzentren sowie den Zügen auf der Strecke. Das garantiert den reibungsfreien Ablauf im Management des Zugverkehrs. Zugleich erhöht das neue System die Kapazität für zeitgleiche Kommunikationsabläufe. So bietet es etwa neue Funktionen für Sicherheits- und Instandhaltungsteams und ermöglicht bei auftretenden Problemen vollautomatische Benachrichtigungen via Lautsprecher. Dank der Integration des Signalsystems werden Anrufe zwischen Zügen und Verkehrsbetreiber nun ebenfalls automatisch geregelt.
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-->>> CHRONIK

Waghalsige Aktion eines Salzburgers sorgte für weltweites Aufsehen
Zum gelungenen Abschluss des Projektes "Stratos" mit insgesamt drei Weltrekorden gratulierten Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller und Sportreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner am 15.10. dem Salzburger Felix Baumgartner. Der 43-Jährige stellte mit dem höchsten bemannten Ballon-Flug auf rund 39.000 Metern Seehöhe, dem höchsten Fallschirm-Absprung und als erster Mensch, der im freien Fall die Schallmauer durchbrach, drei neue Weltrekorde auf.
Baumgartner landete am 14.10. mit seinem Fallschirm auf freiem Gelände in Roswell in New Mexico (USA) nach einem freien Fall von rund fünfeinhalb Minuten. Damit verpasste er mit dem von Red Bull gesponserten, ungefähr 50 Millionen Euro teuren Projekt einen vierten Weltrekord nur um wenige Sekunden.
"Wie Tausende andere Österreicherinnen und Österreicher und Millionen Menschen weltweit" haben Landeshauptfrau Burgstaller und Landeshauptmann-Stellvertreter Brenner live im TV die Aktion des Base-Jumpers Baumgartner "mitverfolgt und mitgezittert, und ich bin sehr erleichtert, dass dieses Abenteuer gelungen ist und dass Felix Baumgartner gesund wieder gelandet ist", so Burgstaller, die dem Salzburger und seinem Team von Red Bull persönlich und im Namen der Landesregierung gratulierte.
"Kompliment und Gratulation an Felix Baumgartner" kamen auch von Sportreferent Brenner. "Es scheint, als würde die ganze Welt heute über den jetzt schon legendären Stratosphären-Sprung von Felix Baumgartner sprechen. Es war eine beeindruckende sportliche Leistung des Salzburgers und auch eine enorme technische Herausforderung, die hier von einem Salzburger Unternehmen gestemmt wurde. In zahllosen Medienberichten aus aller Welt wird nun auch auf Salzburg Bezug genommen - eine unbezahlbare Werbung für unser Bundesland", so Brenner. Durch die Phase, in der Baumgartner ins Trudeln geriet und sich unkontrolliert überschlug, sei auch klar geworden, dass die ganze Aktion "nicht nur Show war, sondern ein extrem schwieriges und anspruchsvolles Unternehmen", betonte Brenner.
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Festsitzung anlässlich 1000 Jahre Stockerau
Mit einer Festsitzung wurde am 13.10. in Stockerau das 1000-Jahr-Jubiläum der Stadtgemeinde gefeiert. An dieser Festsitzung nahm seitens des Landes Niederösterreich Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll teil.
"Was aus diesem Jubiläumsjahr der Stadt Stockerau gelernt werden kann, ist zum einen das Empfinden von Dankbarkeit und das klare Bekenntnis zur ureigenen Heimat. Zum zweiten ist es das Vertrauen in die eigenen Stärken - in dieser Region und in der Stadt Stockerau selbst musste in der Vergangenheit härter gearbeitet werden als anderswo und doch konnten die Herausforderungen gut gemeistert werden. Wenn wir auf diese Stärken vertrauen, sind wir auf dem richtigen Weg und müssen nicht bangen, auch künftige Herausforderungen gut bewältigen zu können. Zum dritten darf nicht vergessen werden, dass das Miteinander sowohl das Land als auch die Stadt groß gemacht hat", sagte der Landeshauptmann in seiner Festansprache und unterstrich, dass die Stadt Stockerau für die Entwicklung des Weinviertels viel geleistet habe.
Im Anschluss an die Festsitzung, die im Veranstaltungszentrum Z2000 stattfand, wurde in der Stadtpfarrkirche St. Stephan ein Festgottesdienst mit Aufführung der Krönungsmesse abgehalten. Anlässlich des 1000-Jahr-Jubiläums fanden in Stockerau heuer bereits mehrere Festveranstaltungen statt, es wurde auch eine 40-seitige Festschrift herausgebracht. Die erste urkundliche Erwähnung Stockeraus erfolgte im Jahre 1012 und steht mit dem Heiligen Koloman, dem früheren Landespatron Niederösterreichs, in Zusammenhang, der 13. Oktober ist der Kolomanstag.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510nlkStockerau.htm


-->>> PERSONALIA

Parlament: Hohe Auszeichnungen für sieben Frauen
rauen stehen in Österreich häufig immer noch in der zweiten Reihe. Für Expertisen ziehen Medien und Politik nach wie vor bevorzugt Männer heran. Und auch bei Auszeichnungen werden Frauen oft zu Unrecht übergangen. Bei einer Veranstaltung am Abend des 10.10. stehen jedoch ausschließlich Frauen im Mittelpunkt. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek laden gemeinsam zur Verleihung des Frauen-Lebenswerk-Preises und der Käthe-Leichter-Preise 2012 ins Parlament. Ausgezeichnet werden unter anderem die Historikerin Gerda Lerner und die Juristin Anna Sporrer, stellvertretende Bereichsleiterin im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes.
Mit dem 2010 ins Leben gerufenen Frauen-Lebenswerk-Preis will das Frauenministerium herausragende Frauen würdigen, die in ihrem Wirkungsbereich Bedeutendes geleistet und sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern eingesetzt haben. Nach Erika Weinzierl 2010 und Maria Schaumayer 2011 wird heuer Gerda Lerner, US-amerikanische Historikerin mit österreichischen Wurzeln, dieser bedeutende Preis verliehen.
Lerner, 1920 als Gerda Kronstein in Wien geboren, musste Österreich 1939 verlassen. Sie arbeitete in den USA zunächst als Übersetzerin und Autorin, bevor sie zu einer anerkannten Historikerin mit dem Schwerpunkt Frauengeschichte avancierte. Nach Stationen an der Long Island University und dem Sarah Lawrence College wurde sie schließlich als Professorin an die University of Wisconsin berufen, wo sie 1990 emeritierte. Zu ihren bedeutendsten Werken gehören "Die Entstehung des feministischen Bewusstseins " und "Die Entstehung des Patriarchats". 2009 wurde ihre 2002 erschienene Autobiographie unter dem Titel "Feuerkraut" auf Deutsch veröffentlicht.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/41010pkEhrungen.htm


-->>> WISSENSCHAFT, TECHNIK UND BILDUNG

Schallpegelmessungen für Hochgeschwindigkeitszüge
Bei Zügen mit herkömmlicher Geschwindigkeit geht die Lärmentwicklung vorwiegend von Rad und Schiene aus. Bei modernen Hochgeschwindigkeitszügen aber treten ab etwa 200 km/h auch aerodynamische Geräusche hervor, die in größere Höhe abstrahlen als jene von Rad und Schiene. Im Hinblick auf geeignete Lärmschutzmaßnahmen wurde das Institut für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) beauftragt, die gesamte Palette der Schallquellen bei ÖBB-Hochgeschwindigkeitstestfahrten zu messen. Interessant sind die Ergebnisse vor allem für die neue Strecke zwischen Wien und St. Pölten, bei der die Züge der ÖBB bis zu 230 km/h erreichen werden.
Das Institut für Schallforschung führte die Messungen gemäß der der von der EU-Kommission erarbeiteten Richtlinien zu Lärmmessungs-Methoden, CNOSSOS-EU (Common Noise Assessment Methods in Europe) im Herbst 2012 durch. Zu diesem Zweck kam ein am Institut konzipiertes und gebautes Mikrofon-Array mit 64 regelmäßig angeordneten Mikrofonen zum Einsatz. Mit Hilfe einer Beam-Forming genannten Methode wurden Lärmspektren für gewählte Punkte am Zug bestimmt. Dadurch konnten die akustischen Signale schließlich auf ihre spezifische Abstrahlungsquelle zurückgeführt werden. "Eine derart rasende Lärmquelle vollständig zu analysieren, ist ein mathematisch anspruchsvolles Unterfangen. Aber es zahlt sich aus, weil in der Folge geeignete Maßnahmen zur Lärmreduktion entwickelt werden können", erklärt Projektleiter Holger Waubke. Da die aerodynamischen Anteile des Hochgeschwindigkeitszugslärms bis hinauf zum Stromabnehmer reichen, sind die Lärmschutzdämme auf Neubaustrecken entsprechend hoch gebaut worden.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/41010oeaw.htm

Gimme GeMMA
Musik für Filme und Games einfach selbst komponieren. Dies wird nun möglich durch das von der Fachhochschule St. Pölten entwickelte Software-Framework GeMMA. Dieses nützt ausgeklügelte Algorithmen, um die Kompositionswünsche der NutzerInnen umzusetzen. Die Einsatzmöglichkeiten von GeMMA stießen bereits vor Kurzem auf internationalen Konferenzen in Laibach und Korfu auf großes Interesse. Tatsächlich ist das Framework auch eine Basis für pädagogisch wertvolle Applikationen. Diese können zukünftig Kindern und Jugendlichen einen spielerischen Zugang zu klassischer Musik sowie Jazz eröffnen. Damit entwickelt die FH St. Pölten erneut Technologien, die zum interaktiven Entdecken von Komposition und Musik einladen.
Bewegte Bilder bewegen Gemüter erst mit dem richtigen Soundtrack. Doch woher nehmen, ohne zu stehlen? Nun wurde an der FH St. Pölten ein Software-Framework namens GeMMA (Generative Music for Media Applications) entwickelt, das Musikwünsche durch Beschreibung in Worten in eigens komponierte Musikstücke verwandelt. FH-Prof. DI Hannes Raffaseder, Leiter des IC\M/T - Institut für Creative\Media/Technologies - über GeMMA: "Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Erstellung von Soundtracks, Games und Imagevideos bis hin zur pädagogischen Musikvermittlung."
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510prd.htm

Gerechte Strafe?
1912 gründete Hans Gross (1847-1915) das kriminologische Institut an der Karl-Franzens-Universität Graz mit dem Ziel, ExpertInnen aus Theorie und Praxis im Kampf gegen das Verbrechen zu vereinen. Wegen der zunehmenden Spezialisierung und Differenzierung der Disziplinen blieb Gross' Vision utopisch, die Kriminalwissenschaft erlebte ab diesem Zeitpunkt aber dennoch eine erfolgreiche Entwicklung. 100 Jahre später ist ihre Situation jedoch weiterhin teils prekär: Während die Kriminologie, die sich mit dem Verbrechen und VerbrecherInnen auf einer theoretischen Ebene auseinandersetzt, gut institutionalisiert ist, fristet die Kriminalistik, also die konkrete Aufklärung von Straftaten, oft noch ein Schattendasein.
Ein internationaler Kongress an der Uni Graz vom 18. bis zum 20. Oktober 2012 knüpft an Gross' Traum, die Kriminologie und die Kriminalistik in einer grenzüberschreitenden Herangehensweise zusammenzufassen, an: WissenschafterInnen aus unterschiedlichen Fachgebieten, Vertreter des österreichischen Bundesministeriums für Inneres sowie der leitende Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft Graz, Dr. Thomas Mühlbacher, gehen gemeinsam dem vielschichtigen Thema der Kriminalität auf den Grund.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/50910uiGraz.htm

Austrian Supply Excellence Award 2012
Im Rahmen eines Cluster-Kooperationsprojekts entstand der Software-Prototyp "CO2 Monitor". Dabei entwickelten die Miba AG, die S. Spitz GmbH, die i-LOG Integrated Logistics GmbH, die Greiner Holding AG und federführend die SATIAMO GmbH ein Auswahlverfahren für Dienstleister der Transportlogistik, das gesamte Warenströme vor allem auf CO2-Emissionen prüft. "Nicht weniger als 30 Prozent der CO2-Emissionen werden dem Individualverkehr, also auch dem Transport von Waren, zugerechnet. Die Thematik ‚CO2-Emissionen vermeiden' steht hier deshalb an erster Stelle. Es freut mich sehr, dass einerseits gleich mehrere Partner des Umwelttechnik-Clusters mit dem Kooperationsprojekt "CO2-Monitoring" ein deutliches Zeichen für saubere Transportwege setzen und andererseits, dass diese Innovation mit dem Austrian Supply Excellence Award 2012 ausgezeichnet wurde", applaudiert Wirtschafts-Landesrat KommR Viktor Sigl dem Siegerprojekt und unterstreicht damit die Wichtigkeit von Kooperationen.
Um Transporte und Lieferketten zu planen und abzuwickeln, arbeiten produzierende Unternehmen sowie die verladende Industrie mit unterschiedlichen Methoden und Werkzeugen. Eine wesentliche Grundlage für die Auswahl des Dienstleisters sind die Gesamtkosten. Der CO2-Ausstoß fand dabei bisher keine Beachtung, weil es bis dato keine verwertbaren Informationen dazu gab. Mittel- bis langfristig werden diese allerdings die Transportwege und -kosten maßgeblich beeinflussen.
Mit dem Software-Prototypen "CO2-Monitor" wurde ein Werkzeug entwickelt, das bei der Auswahl des Transportdienstleisters sowohl die Gesamtkosten errechnet als auch das Flottenprofil des Anbieters durchleuchtet und auf ressourcenschonende sowie effiziente Transportwege und -ketten Rücksicht nimmt. Das heißt: Der gesamte Weg des Gutes wird abgebildet. Dabei ist es möglich bis zu 15 Prozent des klimaschädlichen CO2 einzusparen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/31110ooeClusterland.htm

Initiative Erwachsenenbildung ist voller Erfolg
Bis 2014 erhalten 5.800 Menschen die Möglichkeit, ihren Pflichtschulabschluss nachzuholen und dadurch ihre Chancen im Bildungssystem und am Arbeitsmarkt zu verbessern. 54,56 Millionen Euro werden dafür je zur Hälfte von Bund und Ländern in die Hand genommen, berichtete Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied am 09.10. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stadtrat Dr. Michael Ludwig in der Volkshochschule Meidling.
"Gemeinsam mit den Ländern finanziert der Bund im Schuljahr 2012/13 österreichweit 1.700 Kursplätze zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses. Wir können jetzt schon sagen, dass die Kurse außerordentlich stark nachgefragt werden. Die größtenteils jungen Menschen ergreifen die Möglichkeit, ihre Zukunftschancen durch Bildungsmaßnahmen zu verbessern", betonte Schmied. Im Rahmen der 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Ländern ist Wien der größte Partner der Initiative Erwachsenenbildung.
"Sechs Bildungseinrichtungen starten im Herbst mit den nächsten 23 Lehrgängen. Insgesamt werden in Wien heuer 1.100 Menschen von der offensive Basisbildung und 720 Menschen vom Nachholen des Pflichtschulabschlusses profitieren", unterstrich Ludwig, Vorsitzender der Wiener Volkshochschulen. Die Stadt Wien werde gemeinsam mit starken Partnern wie den Wiener Volkshochschulen bis 2014 tausende junge Menschen bei ihrer Qualifizierung unterstützen.
Österreichweit bieten 31 Erwachsenenbildungseinrichtungen kostenlose Kurse zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses nach einheitlichen Qualitätsstandards an. Die TeilnehmerInnen werden pro Person mit bis zu 6.600 Euro gefördert.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/50910bmukk.htm


-->>> KULTUR

Oper aus Wien kostenlos via Livestream
Klassikfans aus aller Welt können bald kostenlos Musikgenuss auf höchstem Niveau direkt aus der Musikhauptstadt Wien live miterleben. Die Plattform sonostream.tv wird als erste österreichische Plattform nationale und internationale Opernproduktionen einem breiten Publikum weltweit via Livestream über das Internet zur Verfügung stellen.
Sonostream.tv - eine Marke der Agentur sono artists consulting von Samantha Farber und in Kürze online- wird Livestreams aus verschiedensten Wiener Locations übertragen - von großen Bühnen sowie kleinen und unbekannteren Settings. Unterstützung erhält sonostream.tv auch von Wien Tourismus.
"Ich freue mich sehr und bin stolz darauf, mittels sonostream.tv Opernfans aus aller Welt die Möglichkeit zu geben, Wiener Opernproduktionen kostenlos live im Internet mitzuverfolgen", sagt Samantha Farber, die das Projekt sonostream.tv ins Leben gerufen hat.
Die nächste Produktion für sonostream.tv wird am 21. Oktober die Premiere der selten gespielten Rossini-Oper "La cambiale di matrimonio" des Theater an der Wien in der Kammeroper sein. In den Hauptrollen werden Mitglieder des jungen, internationalen Ensembles zu sehen/hören sein, darunter der aus Litauen stammende Bass-Bariton Igor Bakan, der amerikanische Tenor Andrew Owens, der Australier Ben Connor (Bassbariton) sowie die italienischen Sängerinnen Anna Maria Sarra (Sopran) und Gaia Petrone (Mezzo). Dirigent: Konstantin Chudovsky, Inszenierung: Jacopo Spirei
"Viele sehen in der Oper eine exklusive Kunstform, die wenigen vorbehalten ist. Durch sonostream.tv wird Oper für Interessierte in aller Welt kostenlos zugänglich und das freut mich ganz besonders", sagt Igor Bakan, der in der Premierenproduktion die Rolle des Tobia Mill verkörpern wird.
http://www.sonostream.tv
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/31110sonostream.htm

Eric Kandel in der Secession
"Die Menschen lieben es, über Baseball zu reden. Warum reden sie nicht über Wissenschaft?", fragt der Neurobiologe und Nobelpreisträger Eric Kandel in den vollen Hauptraum der Secession. Der in den USA lebende gebürtige Österreicher, der 1938 mit seiner Familie ins Exil gezwungen wurde, macht es seit Jahrzehnten und nicht zuletzt mit seiner aktuellen Publikation "Das Zeitalter der Erkenntnis" zum Vergnügen, einem Wissenschafter zuzuhören. In seinem Vortrag in der Secession anlässlich des Klimtjahres und zeitgleich mit dem Erscheinen der deutschsprachigen Ausgabe seines Buches, analysiert Eric Kandel die Bedingungen, die im Wien der Jahrhundertwende zu einem Neubeginn führten. Das Wiener AKH und Wissenschafter wie Carl von Rokitansky, Sigmund Freund und nicht zuletzt Arthur Schnitzler hätten dabei eine ebenso wichtige Rolle gespielt wie etwa Berta Zuckerkandl, die mit ihrem berühmten Salon eine Brücke zwischen Wissenschaft und Kunst gebaut habe, so Kandel. In seiner "Erforschung des Unbewussten in Kunst, Geist und Gehirn von der Wiener Moderne bis heute" - so der Untertitel des aktuellen Buches - habe er sich zudem sehr bewusst für drei Künstler und für ihre Portraitarbeiten entschieden: Egon Schiele, Oskar Kokoschka und Gustav Klimt.
Dort, wo letzterer 1902 seinen Beethovenfries einer zwischen mit Entsetzen und Begeisterung reagierenden Öffentlichkeit vorstellte, attestiert ihm Eric Kandel 110 Jahre danach eine viel außergewöhnlichere Sicht auf die weibliche Sexualität als etwa Sigmund Freud sie gehabt habe. Klimt, so Kandel, der mit seiner Frau Denise vor dem Vortrag die Plattform von Gerwald Rockenschaub erklomm, um den Beethovenfries im Untergeschoss der Secession auf Augenhöhe zu betrachten, habe in seinen Werken der weiblichen Sexualität ihre Kraft gegeben.
Dem begeisterten Publikum, das im Hauptraum der Secession zwischen den Gemälden der aktuellen Ausstellung von Kerry James Marshall über 90 Minuten gebannt zuhörte, gab der charmante und brillante Redner Eric Kandel noch zum Schluss mit: Wenn er von dem Zeitalter der Erkenntnis, der Wiener Moderne, spreche, so meine er damit auch die Secession.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/31110secession.htm

Wiener Symphoniker starten Eigenlabel
Die Wiener Symphoniker veröffentlichen zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Studioaufnahme unter dem hauseigenen Label "Wiener Symphoniker". Für audiophile Liebhaber wird es zudem eine Vinyl-Edition der ersten Produktion geben. Die erste Veröffentlichung auf CD und Vinyl erschien am 08.10.2012 mit einer von Chefdirigent Fabio Luisi geleiteten Studioaufnahme von Gustav Mahlers Symphonie Nr. 1 in D-Dur - einem Werk, das Tradition und Anspruch der Wiener Symphoniker geradezu exemplarisch verkörpert. Die Symphonie entstand in Ihrer heutigen Form 1896, nur vier Jahre vor der Gründung dieses Orchesters.
Als nächste Veröffentlichungen sind eine historische Aufnahme von Johannes Brahms' Symphonie Nr. 1 (Sergiu Celibidache) und eine neuproduzierte Live-Aufnahme der Symphonie Nr. 6 von Gustav Mahler (Fabio Luisi) geplant.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/21210wrPhilhamoniker.htm

Sowjetmoderne 1955-1991. Unbekannte Geschichten
Das Architekturzentrum Wien schreibt Architekturgeschichte(n): "Sowjetmoderne 1955-1991. Unbekannte Geschichten" untersucht erstmals umfassend die Architektur der nichtrussischen Sowjetrepubliken, die während der späten 1950er Jahre bis zum Ende der UdSSR im Jahr 1991 entstand. Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt verschiebt die von Russland geprägte Perspektive und setzt die Architektur von Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Lettland, Litauen, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und Weißrussland ins Zentrum der Betrachtung.
Während der Konstruktivismus und die stalinistische Architektur von der westlichen Architekturgeschichte weitgehend wahrgenommen wurde, war die sowjetische Moderne der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bisher praktisch unbekannt. Eine Forschungsgruppe des Architekturzentrum Wien hat in Zusammenarbeit mit lokalen ExpertInnen und ArchitektInnen den architektonischen Besonderheiten und den "Geschichten" dieser Zeit nachgespürt. Im Zuge dieses großangelegten Projekts wurden viele ForscherInnen aus Ost und West vernetzt sowie ZeitzeugInnen interviewt, deren Geschichten bisher kaum geschrieben und deren Werke noch nicht kontextualisiert wurden. Die Zeit drängt, denn viele der Bauten, die noch auf ihre architekturhistorischen Meriten warten, sind gefährdet. Zum einen lässt die mangelhafte Bautechnologie ihrer Entstehungszeit die Objekte überschnell altern, zum anderen fehlen oft der Wille oder die Ressourcen zur Instandhaltung.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/21210azw.htm

Volkskultur mit Auszeichnung
Der diesjährige burgenländische Volkskulturpreis wurde am 14.10. im Lisztzentrum Raiding vergeben. Die Preise gingen an das Österreichische Jüdische Museum, den Mundartforscher Hans Piff und die Blasmusikkapelle "Die Buchgrabler", die die Veranstaltung mit einem Festkonzert anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums begleiteten.
Vor übervollem Haus und bei Volksfeststimmung übergab Landeshauptmann Hans Niessl die Preise und hob die große Bedeutung der Volkskultur hervor: "Die Volkskultur bereichert unser Zusammenleben, die Kultur des Dorflebens, und sie ist ein wichtiger Faktor zur Bindung an unsere Heimat. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft, unserer Kultur. Gerade das Burgenland zeichnet sich durch einen besonderen Reichtum an volkskulturellen Schätzen aus, die es zu erhalten gilt. Mein Dank gilt daher allen, die sich in den verschiedensten Bereichen um die burgenländische Volkskultur verdient machen und sie dadurch mit Leben erfüllen und sie jung halten. Den Preisträgern gratuliere ich ganz herzlich."
"Die Buchgrabler" haben sich der traditionellen dörflichen Tanzmusik verschrieben. Rund 400 Konzerte im In- und Ausland, zahlreiche TV-Sendungen haben sie zu musikalischen Botschaftern des Burgenlandes gemacht. Heuer feiern sie ihr 20-jähriges Bestehen. Ihr Repertoire entstand zum Großteil durch eigene Forschungen und Aufzeichnungen, vieles konnte so vor dem Vergessen bewahrt, neu entdeckt oder wiederbelebt werden. Dafür wurden sie mit dem Burgenländischen Volkskulturpreis 2012 ausgezeichnet.
Hans H. Piff, wohnhaft in Pinkafeld, hat sich neben seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Leiter des Gesangsvereins Pinkafeld der Mundartforschung und -pflege zugewandt. Eine Märchen-CD und das erste burgenländische Strudelkochbuch in hianzischer Mundart zählen zu seinen Publikationen. Für das von ihm gestaltete Online-Wörterbuch des Hianzendialekts mit phonetischer Wiedergabe der Begriffe erhielt Hans Piff den Förderungspreis Volkskultur 2012.
Das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt wurde vor 40 Jahren, im Jahre 1972, als erstes jüdisches Museum in Österreich nach 1945 gegründet. Für die vielbeachtete Outdoor-Ausstellung "Ver(Be)gangen" im Rahmen des 40-jährigen Bestandsjubiläums und für die beispielhafte Vermittlung jüdischer Lebens- und Geisteswelten erhielt das Österreichische Jüdische Museums den Förderungspreis Volkskultur 2012.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510blmsVolkskultur.htm

"Treffpunkt Kunst"
Das OÖ. Kulturquartier ist ein Zentrum oberösterreichischer Gegenwartskunst. Das im OÖ. Kulturquartier vereinte Netzwerk reicht vom Offenen Kulturhaus, über die vielfältigen Galerien und Kunstvereine bis hin zur Kunstsammlung des Landes, einer Serviceplattform für zeitgenössische bildende Kunst. Mit einem besonderen Ausstellungsprojekt wird diese Rolle des OÖ. Kulturquartiers nunmehr erstmals besonders hervorgehoben: "Treffpunkt Kunst" präsentiert ab 14. Oktober 2012 vierzig unterschiedliche Einblicke in die Vielfalt oberösterreichischer Gegenwartskunst.
Anlass für dieses einmalige Ausstellungsprojekt ist die Vorstellung der dritten DVD-Edition "Treffpunkt Kunst", die alle "Treffpunkte" seit 2009 auf einer DVD zusammen fasst. Die Ausstellung geht über diese DVD hinaus und spannt den Bogen über die gesamte, elfjährige Geschichte von "Treffpunkt Kunst", in dem sie alle 40 bisher im Rahmen von "Treffpunkt Kunst" vorgestellten Künstlerinnen und Künstler präsentiert. Damit steht dieses Projekt für das beachtliche Potential an bildender Kunst in Oberösterreich.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/21210ooeKulturquartier.htm

Voice Mania
Seit 15 Jahren präsentiert das internationale Stimmen-Festival "Voice Mania" unter der Leitung von Nuschin Vossoughi A-cappella-Klänge vom Feinsten. Aus Anlass des Jubiläums steht das Programm heuer unter dem Motto "Stimmkunst at its best!". Rund 35 Gruppen, Solistinnen und Solisten aus 16 Ländern lassen ihre Stimmbänder von 9. November bis 9. Dezember feierlich schwingen.
Von der ersten Veranstaltung im Jahr 1997 - damals hatte die Gruppe Bauchklang vor rund 60 Besuchern im "Vorstadt"-Gasthaus ihren ersten Auftritt - bis hin zur von tausenden Zusehern besuchten Eröffnung mit "Balcanto" in der Innenstadt entwickelte sich "Voice Mania" zu einem hochkarätig besetzten Festival der Stimmkunst.
Im Jubiläumsjahr würdigt die internationale A-cappella-Szene das Festival und Gründerin Nuschin Vossoughi mit einem besonderen Best Of-Programm - inklusive einmaliger Wiedervereinigung bekannter Kult-Formationen wie Montezuma's Revenge und Die U-Bahn Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern.
Gefeierte Stimmkünstler aus aller Welt wie Cantabile - The London Quartet (5. & 6.12.), die gewitzte Formation Basta (13.11.) aus Köln, der brasilianische Kontertenor von Weltrang, Edson Cordeiro (23.11.), oder der Topact Real Group (16. & 17.11.) aus Schweden geben sich an verschiedenen Spielstätten in Wien die Ehre: Nicht nur auf den Balkonen und in den Kirchen der Wiener Innenstadt, sondern auch auf den Bühnen von Metropol, Vindobona, Theater am Spittelberg, Konzertcafé Schmid Hansl und im Haus der Musik präsentieren internationale Vokalvirtuosen A-cappella in allen Facetten.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/11510contentEvent.htm

Wettbewerb für junge Klaviertalente als Bühne und Standortbestimmung
Das Institut Oberschützen der Kunstuniversität Graz und die Jenö-Takács-Stiftung veranstalten vom 17. bis 21. Oktober 2012 in Kooperation mit der Kulturabteilung des Landes beim Amt der Burgenländischen Landesregierung den "2. Internationalen Jenö Takács Klavierwettbewerb" für junge Pianistinnen und Pianisten. Insgesamt 48 aufstrebende Klaviertalente aus 13 Nationen kommen in das Südburgenland.
"Jenö Takács war - vergleichbar mit Haydn und Liszt in den Jahrhunderten davor - sicherlich der bedeutendste burgenländische Komponist des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens setzte sich der Komponist und Pianist als Pädagoge aber auch eifrig für die musikalische Frühförderung ein. Die Jugend lag ihm ganz besonders am Herzen, was sich auch in seinen Kompositionen widerspiegelt. Dieser Wettbewerb richtet sich an Nachwuchstalente der Jahrgänge 1994 bis 2002 und steht damit voll und ganz im Sinne von Jenö Takács und im Gedenken an dessen diesjährigen 110. Geburtstag", sagte dazu Kulturlandesrat Helmut Bieler.
Preisgelder im Wert von 9.000 Euro und Sonderpreise werden durch eine renommierte, internationale Fachjury vergeben. Die einzelnen Wertungsrunden werden im Kammermusiksaal des Instituts Oberschützen der Kunstuniversität Graz vom 17. bis 20. Oktober 2012 öffentlich ausgetragen. Das PreisträgerInnenkonzert findet am Sonntag, den 21. Oktober 2012, um 17.30 Uhr, im Jenö-Takács Saal des Kulturzentrums Oberschützen statt. Interessierte Zuhörer sind herzlich willkommen, diese spannende musikalische Begegnung mitzuverfolgen. Ab Freitag, den 19. Oktober 2012, wird der Wettbewerb inklusive Galakonzert der PreisträgerInnen via live stream ins Internet gestellt.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/31110blmsOberschuetzen.htm

"Foto-Automaten-Kunst" im Kunst Haus Wien
Von 10. Oktober 2012 bis 13. Jänner 2013 gewährt das Kunst Haus Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, mit der Ausstellung "Foto-Automaten-Kunst" einen umfassenden Einblick in die "Ästhetik hinter dem Vorhang". Mehr als 300 Exponate von rund 60 KünstlerInnen zeigen das künstlerische Spiel mit Identitäten.
Von den kleinen Fotos aus dem Automaten geht seit ihren Anfangstagen in den 1920er Jahren eine Faszination aus, die bis heute ungebrochen anhält. Die analogen Fotoautomaten wurden Mitte der 1990er Jahre zu einer aussterbenden Gattung, verschwanden aus dem Stadtraum und wurden durch digitale Nachfolger ersetzt. In den letzten Jahren jedoch gibt es so etwas wie eine Renaissance der Automaten, die mittlerweile zu Kultobjekten geworden sind.
Die lange Tradition der künstlerischen Nutzung des Fotoautomaten
Als 1928 die ersten "Photomatons" in Paris aufkamen, stürzten sich auch die KünstlerInnen auf die maschinellen Selbstporträts. Die Surrealisten erkannten ihr Potenzial für die Kunst zuerst. Viele andere KünstlerInnen folgten. Die Fotokabine hinter dem Vorhang ist ein Ort der Intimität, der paradoxerweise zumeist an besonders belebten Plätzen im öffentlichen Raum zu finden ist. Die Maschine als einziger Zeuge des Geschehens hinter dem Vorhang machte die KünstlerInnen neugierig. Sie spielten mit der Automatik oder schöpften die erzählerischen Eigenschaften der Bildabfolge aus.
"Foto-Automaten-Kunst" zeigt die Maschine und ihre "ursprüngliche" Funktion ebenso wie das künstlerische Spiel mit dem Erschaffen eigener Welten. Der Bogen spannt sich dabei von den Surrealisten bis zu Andy Warhol und Arnulf Rainer.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2012/1012/W2/50910kunsthausWien.htm


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