Ausgabe Nr. 146 vom 02. Oktober 2000
Erfolg für Österreichs Anliegen bei Neuordnung des EU-Flüchtlingsfonds
Bei einem Treffen in Brüssel berieten die EU-Innenminister über eine Neuordnung des Europäischen
Flüchtlingsfonds. Es wurde beschlossen, daß jeder der EU-Mitgliedstaaten aus den zur Verfügung
stehenden drei Milliarden Schilling (216 Millionen Euro) für den Zeitraum von 2000 bis 2004 einen gleich hohen
Sockelbetrag von 500.000 Euro (das sind knapp sieben Millionen Schilling) erhält. Als Berechnungsgrundlage
für die Aufteilung des Restbetrages wird die Zahl der im jeweiligen Land aufgenommenen Flüchtlinge des
Jahres 1999 herangezogen. Der österreichische Innenminister Ernst Strasser (ÖVP), der sich besonders
für eine Erneuerung des Verteilungsschlüssels nach der Zahl der Flüchtlinge eingesetzt hatte, bezeichnet
diesen Beschluß als wichtige Etappe, erwartet jedoch, daß ab 2003 auch das Verhältnis zwischen
den aufgenommenen Flüchtlingen und der Einwohnerzahl des jeweiligen Landes berücksichtigt werden soll.
Salzburger Föderalismuskonferenz vereint Wissenschaft und Paxis
In der Salzburger Konferenz des Europäischen Zentrums für Föderalismusforschung Tübingen
mit dem Land Salzburg und der Universität Salzburg wurde von Universitätsprofessoren, Politikern und
Experten aus 13 EU-Staaten eine "Salzburger Declaration" zu den Themen Subsidiaritätsprinzip und
Kompetenzzuordnung erarbeitet. Sie sprachen sich dafür aus, daß bei allen weiteren Entwicklungen der
Europäischen Union das Subsidiaritätsprinzip eindeutig zur Anwendung kommen solle. Die Ernennung eines
Kommissars pro Mitgliedstaat könnte die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit der EU stärken.
Der Salzburger Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger betonte, daß damit die von den österreichischen
Ländern und dem Ausschuß der Regionen erhobene Forderung auch Unterstützung der Wissenschaft findet.
Es müsse in Zukunft unbedingt klar geregelt sein, ob eine bestimmte Aufgabe von der EU geregelt werden solle,
oder ob die Mitgliedstaaten beziehungsweise die Länder und Gemeinden dafür zuständig sind. In Fragen,
die die Bürger in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld betreffen, könnten diese Aufgaben von den kleineren
Einheiten treffsicherer und bürgernäher erfüllt werden. Bei der Jahreskonferenz 2001 sollen die
Erfahrungen mit den österreichischen Länderbeteiligungsverfahren einem internationalen Publikum vorgestellt
werden.
Außenhandelsstellen der WKÖ und ÖW werden zusammengelegt
Die Österreichische Wirtschaftskammer (WKÖ) und die Österreichwerbung (ÖW) haben
beschlossen, ihre Auslandsaktivitäten unter Beibehaltung der Selbständigkeit zusammenzulegen. Es sollen
Bürogemeinschaften gebildet werden, deren Struktur in einem Syndikatsvertrag festgelegt wurde. 12 der 25 ÖW-Außenstellen
sollen bis Ende 2001 mit den Außenstellen der WKÖ zusammengeführt werden, weitere acht bis zehn
im Jahre 2002, und die restlichen im Jahre 2003. Die Hoheit über alle administrativen Angelegenheiten soll
der jeweilige Handelsdelegierte haben, während die Personalverantwortung bei den jeweiligen Organisationen
bleibt. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl beziffert das Einsparungspotential auf einen dreistelligen
Millionenbetrag.
Keine Entspannung nach Gesprächen über Studiengebühren
Der oberste Studentenvertreter Martin Faißt überbrachte der Bildungsministerin Elisabeth
Gehrer den Protest der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) gegen eine Einführung von Studiengebühren.
In einer 80minütigen Unterredung bemühte er sich, eine Rücknahme der Beschlüsse zu erreichen.
Viele Studierende befürchten, sich dann das Studium nicht mehr leisten zu können. Bundesministerin Gehrer
stellte klar, daß "das Paket umgesetzt und nicht mehr aufgeschnürt" werde, verspricht aber
eine "soziale Abfederung". Unter anderem ist geplant, bei Erhöhung der Bezüge die Zahl der
Stipendienbezieher auszuweiten. Sie lud die Studenten ein, an einer Arbeitsgruppe zur Reform der Studienförderung
teilzunehmen. Auch über Änderungen bei der Pragmatisierung von Professoren und über mehr Flexibilität
im Dienstrecht soll verhandelt werden. Für die Beibehaltung des kostenlosen Universitätsstudiums setzte
sich Martin Faißt auch in einem einstündigen Gespräch mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
ein, der allerdings keinen Zweifel an der Umsetzung der geplanten Studiengebühren aufkommen ließ. Die
Studenten haben weitere Demonstrationen angekündigt.
In Kärnten wird das Wahlalter um zwei Jahre auf 16 Jahre gesenkt
Im Kärntner Landtag wurde einstimmig beschlossen, daß bei den nächsten Gemeinderats-
und Bürgermeisterwahlen, die im Jahre 2003 stattfinden werden, die 16jährigen Kärntnerinnen und
Kärntner mitstimmen dürfen. Kärnten ist das erste Bundesland, das sich für die Absenkung des
Wahlalters entschieden hat. Wenn sich dieses Modell bewährt, soll es auch auf Landtagswahlen ausgeweitet werden.
VA Stahl übernimmt den Schweizer Rohrproduzenten Rotec
Die Voest Alpine Stahl (VA Stahl ) gab bekannt, daß sie den Schweizer Rohrproduzenten Rotec Zug
AG. zur Gänze übernehmen wird. Derzeit hält die VA Stahl 49 Prozent der Rotec-Aktien. Die Rotec-Gruppe
mit Sitz in Zug in der Schweiz ist spezialisiert auf die Fertigung von Präzisionsstahlrohren und deren Weiterverarbeitung
zu einbaufertigen Rohrprodukten. 60 Prozent der Produkte gehen in die Automobil- und Automobilzulieferindustrie,
der Rest in die Haushaltsgeräte- und Bauindustrie. VA Stahl erwartet Synergien aus der ähnlichen Kundenstruktur
in den Bereichen der Automobilindustrie. Die Rotec-Gruppe mit Produktions- und Vertriebsgesellschaften in Deutschland,
Österreich, Frankreich, Spanien, Schweden und Belgien, beschäftigt im steirischen Krieglach 222 Mitarbeiter.
Im heurigen Jahr wird mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden Schilling (90 Millionen Euro) gerechnet.
Vorarlbergs Seilbahnhersteller Doppelmayr weiter auf Erfolgskurs
Das Vorarlberger Seilbahn-Unternehmen Doppelmayr in Wolfurt, das derzeit in 45 Ländern Produktions-,
Vertriebs- und Serviceniederlassungen unterhält, wurde im Jahre 1892 gegründet. Nicht nur in den Wintersportregionen
ist es führend bei Seilbahnen und Sesselliften, auch die Gondelbahnen in Palm Springs und Madeira, die Seilbahnbauten
in Spanien auf Teneriffas höchstem Berg, sowie in Venezuelas Hauptstadt Caracas kommen aus Vorarlberg. In
Saudi-Arabien und in Nauders in Tirol sind Achtersessellifte in Betrieb, mit denen acht Personen nebeneinander
sitzend auf den Berg befördert werden können. Zwischen Dornbirn und Lauterach wird nun eine neue Produktionsstätte
für die lärmintensiven Arbeiten des Schlosserei- und Stahlbaues errichtet. Das Technologiezentrum verbleibt
im Stammbetrieb Wolfurt. Mit seinen Seilbahnbauten hat Doppelmayr bereits Weltruf erlangt. Der Export geht in 68
Staaten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 100 Anlagen errichtet und der Umsatz konnte um zwölf Prozent
auf 3,65 Milliarden Schilling (265 Millionen Euro) gesteigert werden.
Electro Terminal Innsbruck Weltmarktführer bei Verbindungsklemmen
Die seit 1964 in Innsbruck ansässige Fima Electro Terminal beschäftigt sich mit elektronischer
Verbindungstechnik für den Installationsmarkt, Lichttechnik und die Haushaltsgeräteindustrie. Diese Bauteile
sind qualitativ so hochwertig, daß Electro Terminal bei Verbindungsklemmen für Vorschaltgeräte
bereits zum Weltmarktführer aufgestiegen ist. Bei den übrigen Erzeugnissen rangiert sie weltweit unter
den Top 3. Die Exportquote beträgt 70 Prozent. Die wichtigsten Absatzmärkte sind unter anderen China,
Taiwan, Hong Kong, Australien und Südafrika. Geplant ist die Ausweitung auf Nordamerika. Dieser Wettbewerbsvorsprung
wurde durch Technologie und Innovation, sowie durch einen hohen Automatisierungsgrad und eine straffe Logistik
erreicht. Während die Bauteile immer kleiner werden, nimmt zugleich ihre Leistungsstärke und Robustheit
zu. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 170 Mitarbeiter. Es besteht dringender Bedarf an weiteren Mitarbeitern,
die im Bereich Kunststoffverarbeitung ausgebildet werden sollen, da für das kommende Jahr eine Ausweitung
des Produktionsstandortes geplant ist.
Österreicher erhielten internationalen Ökonomiepreis
Von der europäischen Ökonomen-Vereinigung, European Economic Association, wurden in diesem
Jahr drei Österreicher mit der Hicks-Tinbergen-Medaille ausgezeichnet. Die Preisträger sind Ernst Fehr,
Georg Kirchsteiger und Arno Riedl, die gemeinsam eine wissenschaftliche Arbeit zur experimentellen Ökonomie
verfaßten, welche in der Fachzeitschrift der Vereinigung der European Economic Review publiziert wurde. Sie
sind Absolventen des Wiener Instituts für Höhere Studien ebenso wie auch die auf der selben Tagung mit
einem zweiten Preis ausgezeichnete Christine Zulehner. Sie erhielt für ihre Forschungen auf dem Gebiet der
Modernen Markttheorie den "Young Economist Award".
Styria und Morawa fusionieren in den Buchhandelsbereichen
Der Buchhandel der Styria Medien AG "Bux" und Morawa haben eine Fusion mit je 50 Prozent Beteiligung
beschlossen. Ausschlaggebend ist die ähnliche Unternehmensphilosophie im klassischen Buchhandel und die Nutzung
von Synergien. Unter anderem sind auch Einsparungen in der Verwaltung geplant, ohne jedoch den Mitarbeiterstand
zu reduzieren. Überschneidungen der Standorte gibt es keine. Während Morawa von Wien bis Innsbruck 15
Buchgeschäfte besitzt, von denen sich sechs in Wien befinden, ist Styria vor allem in der Steiermark und in
Kärnten vertreten. Die neue Firma Morawa & Styria Buchhandel GmbH verfügt nun über insgesamt
22 Standorte. Eine Ausweitung auf Vorarlberg und das Burgenland sowie weitere Fusionen und Beteiligungen sind geplant.
Der Styria Verlag bleibt selbständig, ist also In die Fusion nicht einbezogen.
"Klimt und die Frauen" - Ausstellung im Oberen Belvedere
Dem Wiener Jugendstilmaler Gustav Klimt widmet die Österreichische Galerie die Ausstellung "Klimt
und die Frauen", in der bis Jänner 2001 mehr als hundert seiner Werke, gezeigt werden. Klimt gilt als
einer der wichtigsten Frauenmaler aus der Zeit der Jahrhundertwende. Er porträtierte viele Frauen der Wiener
Gesellschaft in seinem "Goldenen Stil", von Ornamenten umgeben. Gustav Klimt wurde im Jahre 1862 in Baumgarten
bei Wien geboren, Nachdem er die Kunstgewerbeschule absolviert hatte, gründete er zusammen mit seinem Bruder
Ernst und Franz Matsch eine Künstlercompagnie, die für Dekorationen in den Stiegenhäusern des Burgtheaters
und des Kunsthistorischen Museums hohe Auszeichnungen erhielt. Auch die Deckengemälde der Aula der Wiener
Universität stammen von ihm. 1897 gründete er gemeinsam mit Joseph Maria Olbrich und Josef Hoffmann die
Wiener Secession. 1912 wurde Klimt Präsident des Österreichischen Künstlerbundes und 1917 Ehrenmitglied
der Akademie. Er starb in Wien im Februar 1918. Da in seinen Frauenbildern der Einfluß anderer Maler seiner
Zeit erkennbar ist, werden in der Ausstellung als Orientierungshilfe und für Vergleiche auch Werke von Makart,
Schiele, Kokoschka, Gerstl, Manet, Munch und anderen gezeigt.
Immer mehr Zugvögel bleiben im Winter in Österreich
Die renommierte Vogelschutzorganisation "BirdLife" berichtet, daß die Zahl jener Zugvögel,
die bisher den Winter in südlichen Ländern verbrachten, immer stärker im Abnehmen begriffen ist.
Vermutlich sind die milderen Winter der letzten Jahre ausschlaggebend, daß vor allem Silberreiher, Hausrotschwanz,
Mönchsgrasmücke, Singdrossel, Zilpzalp, Girlitz, Bachstelze und noch viele andere hierbleiben. Vielleicht
tragen ihre guten Erfahrungen mit den unzähligen von Tierfreunden betreuten Futterhäuschen dazu bei,
daß sie sich dafür entscheiden, das Überwintern in Österreich den Strapazen des weiten Fluges
vorzuziehen.
Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Wieder 0:5 Debakel für Sturm: Simone zerlegte Sturm im Alleingang
Mittwoch, 27. September
Sturm Graz hatte nach dem überraschenden Sieg gegen Galatasaray wieder Selbstvertrauen geschöpft.
Gegen den angeschlagenen Meister aus Frankreich sollten die ersten Punkte in der Fremde eingefahren werden, doch
schon zur Pause hieß es in Monte Carlo für Sturm "Rien ne va plus", wieder war man um eine
Erfahrung reicher und wieder war man auswärts in eine herbe Niederlage geraten. Gegen den AS Monaco verloren
die Grazer wie in Glasgow mit 0:5.
Der Unterschied zwischen dem französischen Meister und dem österreichischen Vizemeister wurde durch einen
Spieler personifiziert: Marco Simone. Der Italiener agierte ähnlich wie Hannes Reinmayr bei Sturm etwas hinter
der vordersten Spitze, im Gegensatz zum Österreicher verwertete Simone alle seine Chancen, Reinmayr vergab
sie.
Rapid remisiert gegen Örgryte: 1:1 sichert Aufstieg
Donnerstag, 28. September
Nach dem 3:0 im Heimspiel, wollten die Wiener im hohen Norden nichts anbrennen lassen. Das Team von Trainer
Dokupil trat im Vergleich zur Meisterschaft etwas verändert an: Wagner ersetzte im Sturm Schwarz, Kauz spielte
für Radovic und Schöttel kam anstelle des angeschlagenen Hatz endlich wieder einmal zum Einsatz. Das
Spiel wurde lange Zeit wie ein Freundschaftsspiel geführt, die Folge war, daß auch die Punkte freundschaftlich
geteilt wurden. Nach der späten Führung durch Wagner (60.), traf Johannson noch zum 1:1 Endstand.
Rapid präsentierte sich nach dem deutlichen 3:0 Heimsieg über die Schweden naturgemäß zurückhaltend.
Die Hütteldorfer überließen Örgryte viel Raum im Mittelfeld und warteten auf Konterchancen.
Örgryte schien sich offenbar mit dem Ausscheiden aus dem Uefa-Cup abgefunden zu haben, spielte lustlos nach
vorne, scheiterte meist an der Abwehr, die nach der Verletzung von Hatz durch Rekordspieler Schöttel ergänzt
wurde.
Rapid lief einige gute Angriffe, doch auch die Grün-Weißen konnten vor dem Pausenpfiff keinen zählbaren
Erfolg feiern. Die beste Chance durch Dowe vereitelte Torhüter Last, der Schwede parierte den Schuß
des Deutschen und wehrte auch noch den Nachschuß von Wagner ab. Aber auch auf der Gegenseite war Maier nicht
ohne Beschäftigung: Er rette sowohl vor Hemberg als auch vor Allbäck in allerletzter Instanz.
Nach der Pause kam etwas mehr Schwung ins Spiel. Nachdem Wagner zuvor schon zu einer guten Chance gekommen war,
traf er schließlich in der 60 Minute zum 1:0 für Rapid: Taument hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt,
Kauz angespielt, der wartete kurz vor dem Strafraum und servierte Wagner den Ball am 16er-Eck. Wagner sah kurz
auf und schoß den Ball unhaltbar für Torhüter Last ins linke Kreuzeck. Kurz darauf verpaßte
Arnold Wetl eine 100 prozentige Chance, den Sack endgültig zuzumachen: Nach Vorarbeit von Taument verstolperte
er den Ball alleine vor dem leeren Tor. Der Spruch "Die Tore, die man nicht schießt, erhält man."
bewahrheitete sich in der 73. Minute. Nach einem klugen Paß hinter die Rapidabwehr überhob Johannsson
Torhüter Maier zum Ausgleich. Dabei sollte es dann auch bleiben. "Leider hat es mit der Chancenverwertung
und dem letzten Paß heute nicht ganz so gut geklappt, sonst hätten wir hier gewonnen." begründete
Trainer Dokupil das Unentschieden nach dem Spiel. Rapid ist mit einem Gesamtscore von 4:1 in die nächste Runde
des Uefa-Cup aufgestiegen. Mit Rapid und dem GAK verbleiben also mindestens zwei Österreichische Mannschaften
im Hauptbewerb des Uefa-Cups.
Kantersieg für Bregenz: 5:1 gegen Salzburg
Samstag, 30. September
Das Überraschungsteam der Saison, Salzburg, wurde in Bregenz deklassiert. Damit scheint der Höhenflug
der Mozartstädter gestoppt, denn eine 1:5 Niederlage verkraftet kein Team so schnell.
Die Salzburger hatten bislang in der Meisterschaft Runde um Runde fleißig Punkte sammeln können, sogar
Sturm Graz zog zwei Mal den kürzeren, geglänzt hatte Salzburg selten. Letzte Runde noch feierte das Team
von Trainer Backe einen 4:1-Erfolg über LASK, nun setzte es gegen die Bregenzer eine 1:5-Schlappe. Dabei fing
es ganz gut an: Salzburg dominierte die erste Halbzeit, Carcamo schoß sein Team in der 21. Minute inFührung,
die Welt schien noch in Ordnung. Kurz vor der Halbzeit entschlossen sich die Bregenzer, allen voran Jan-Eric Regtop,
doch noch zu gewinnen. In der 34. Minute stellte der Holländer den Spielverlauf auf den Kopf und den Spielstand
auf 1:1 Unentschieden, sein Sturmkollege Ambrosius sorgte schließlich noch vor der Pause (38.) für die
verdiente Führung der Bregenzer. Die beiden hatten offensichtlich Geschmack am Toreschießen gefunden,
denn weder Ambrosius (63.) noch Regtop (73., 89.) gaben sich mit ihrer Ausbeute aus der ersten Hälfte zufrieden.
"Unsere Abwehr hat sich heute physisch zu schwach präsentiert," begründete Trainer Hans Backe
die schwache Abwehrleistung seines Teams. "Wir haben zu Beginn viele Sitzer ausgelassen, nach der Pause waren
wir total von der Rolle," zeigte sich Winklhofer enttäuscht über den Spielverlauf. Der Auftakt zur
13. Runde riecht nach einem Torrekord. Bisher sind in zwei Spielen schon elf Tore gefallen.
Kärnten verteidigt Führung
Auch in der Ersten Division sind Tore gefallen: Kärnten verteidigte seine Tabellenführung in Mattersburg
souverän mit 4:0. Die Vienna bleibt nach dem 1:0 Auswärtssieg in Wörgl weiter auf dem aufsteigenden
Ast.
Rapid verliert in Linz - Tirol siegt in Graz
Sonntag, 01. Oktober; von Josef Redl
Rapid spielte in Linz gegen eine starke LASK-Mannschaft zu passiv, war zwar glücklich in Führung
gegangen, am Ende siegte die bessere Mannschaft. Die Linzer gewannen vor eigenem Publikum mit 2:1.
Der LASK wollte von der ersten Minute seine Kritiker zum Schweigen bringen, zeigte Kampfgeist und den Mut zur Offensive.
Nach der ersten Viertelstunde übernahmen die Hausherren endgültig die Initiative, daß Radovic nach
Vorarbeit von Kauz das 1:0 für die Hütteldorfer erzielte, verstärkte die Offensivbemühungen
der Linzer nur noch. Chance um Chance spielten sie sich heraus, doch jedes Mal scheiterte man an der eigenen Abschlußschwäche
oder an Ladi Maier. Nach der Pause bot sich dem Zuseher ein unverändertes Bild: Die Hausherren liefen auf
das Tor von Rapid an, die Grün-Weißen ihrerseits taten nichts für das Spiel. erst nach 20 Minuten
der zweiten Hälfte fiel schließlich der mehr als verdiente Ausgleich durch Ba. Doch diesmal wollte sich
das Team von Trainer Koljanin nicht mit einer Punkteteilung zufrieden geben, weiter stürmte die Heimmannschaft,
etliche Chancen wurden vergeben bis zur 78.Minute, als Brenner nach einem Lattenschuß der erlösende
Siegestreffer gelang. Daß Rapid die letzten zehn Minuten noch einmal alles nach vorne warf (bis auf Zingler,
der nach Gelb-Rot das Feld verlassen mußte) konnte am Ergebnis auch nichts mehr ändern.
Austria scheitert an sich selbst
Trainer Osim überraschte mit einer völlig neuen Aufstellung: Popovic spielte Libero, neben ihm kam
Ibertsberger, der über die gesamte Spieldauer Fremdkörper blieb, erstmals zum Einsatz. Mählich durfte
zum ersten Mal nach seiner langen Verletzungspause von Beginn an spielen. In den ersten Minuten wurde schon offenbar,
daß die Champions League Spiele auch physisch einiges abverlangt hatten.
Die bessere Mannschaft war sicher die Austria, hinten stand die Abwehr souverän und im Mittelfeld erwiesen
sich die violetten als zweikampfstärker. Selten sah man das Sturm-Team im Angriff, doch die ersten zwei ernstzunehmenden
Angriffe führten gleich zu Toren. Das 1:0 erzielte Schopp per Kopf, Juran erhöhte nach Vorarbeit von
Szabics auf 2:0 für die Gäste. Doch die Antwort der Austrianer ließ nicht lange auf sich warten:
Ein schlechter Rückpaß von Fleurquin wurde Beute des schnellen Mayrleb, den Ball am herausgelaufenen
Sidorczuk vorbeizuspielen, war kein Kunststück mehr. Nach dem Anschlußtreffer spielte nur noch eine
Mannschaft: Sturm zog sich zurück und wartete vergeblich auf Konterchancen, die Austria machte das Spiel,
konnte aber kein Tor mehr vor Seitenwechsel erzielen, unter anderem weil Schiedsrichter Drabek den Veilchen einen
Foulelfmeter vorenthielt. Die ganze zweite Halbzeit versuchte die Austria alles, irgendwie fehlte aber der absolute
Siegeswille. Erst in der Schlußphase kam Sturm wieder zu einigen Kontermöglichkeiten. Vom Publikum angesteckt,
wurde das Spiel der Austria immer hektischer, selbst Wohlfahrt ließ sich zu Undiszipliniertheiten hinreißen,
der Teamgoalie hätte nach Attacken an Szabics und Schopp Gelb-Rot verdient (Gelb sah er schon nach Foul an
Szabics).
Austria Memphis ließ eine gute Chance aus, gegen eine schwache Sturmelf an die Spitze der Tabelle zu klettern.
"Wir waren bedenklicherweise genauso müde wie Sturm" meinte Austrias Coach Hochhauser. Was den Violetten
im Titelkampf in entscheidenden Spielen fehlen könnte, ist die Ruhe. "Wenn wir unsere Sicherheit wiederfinden,
dann gewinnen wir solche Spiele auch mit 4:1" prophezeite Mählich einen Aufschwung bei Sturm, das nur
noch acht Punkte hinter Rapid liegt.
Tirol souverän
Obwohl der GAK in der Anfangsphase das Spiel kontrollieren konnte, siegte schließlich die Reife der Tiroler.
Lange Zeit blieben die großen Chancen aber aus, Tirol bekam die Partie besser in Griff. Das 1:0 für
den Meister besorgte Kirchler in der 38.Minute, nachdem der junge Torhüter Schranz dem heranlaufenden Gilewicz
den Ball vom Fuß fischte - Kirchler verwandelte den Abpraller zur Führung. Die zweite Hälfte gestaltete
sich offen, der GAK konnte gegen die erfahrener Mannschaft aber nicht viele konkrete Möglichkeiten herausarbeiten,
so kam es, wie es kommen mußte, Schiener traf nach einem ansehnlichen Konter zum 2:0 Endstand.
Hoffman holt Serien-Tourenwagen-Cup: sein dritter Titel in drei Jahren
Montag, 2. Oktober
Zum dritten Mal in Folge holte sich Roman Hoffmann mit seinem Honda-Integra den österreichischen Serien-Tourenwagen-Cup.
Im gestrigen letzten Lauf am Spielberger A1-Ring legte der Niederösterreicher nur mehr einen Sicherheitslauf
hin, fuhr schließlich auf Rang zehn und steht so mit 111 Punkten als Gesamtsieger fest. Erich Trinkl, vor
Spielberg der einzige, der Hoffmann im Kampf um den Gesamtsieg hätte abfangen können, pokerte zu hoch,
geriet mit seinen Slicks auf der im Rennverlauf trocknenden Strecke immer mehr in Rückstand und belegte schließlich
Rang sechs. In der Endabrechnung daher nur Zweiter mit 92 Punkten vor Walter Perfler, in der Steiermark Laufsieger,
der 82 Punkte auf seinem Konto verbuchen kann.
Tischtennis-Ergebnisse aus der Staatsliga A und Superliga
Sonntag, 1. Oktober
In der Staatsliga A besiegte der TTC Stockerau Attnang Wartberg 6:2, der TS Innsbruck war gegen den UTTC Langenlois
mit 6:4 erfolgreich. Damit liegt Stockerau mit 12 Punkten aus sechs Spielen an der Spitze, gefolgt von Innsbruck
(10/5), auf dem dritten Rang Waldegg Linz (6/4) vor Attnang (6/5). In der Superliga gab es ein Unentschieden. Der
TTC Kuchl spielte gegen ASKÖ Linz Altstadt 5:5.
Tennis: Koubek verliert wieder in Runde 1
Mittwoch, 27. September
Österreichs Tennissport läuft schon seit geraumer Zeit einem großem Erfolg nach. Diese Woche
wird es wieder nicht so weit sein, Stefan Koubek verlor zum Auftakt des 350.000-Dollar Turniers in Palermo gegen
den Argentinier Hernan Gumy mit 4:6 und 2:6. Bereits gestern verlor der zweite heimische Teilnehmer, Clemens Trimmel,
in Palermo sein Erstrundenspiel gegen den Spanier Alex Calatrava glatt in zwei Sätzen. Heut erging es der
österreichischen Nummer eins nicht besser. An Nummer fünf gesetzt mußte Koubek in der ersten Runde
gegen den starken Sandplatzspieler Hernan Gumy antreten. Der Argentinier erwies sich aber bald als unschlagbar
für den Kärntner. Im ersten Satz reichte ihm ein Break für den Satzgewinn, den Zweiten holte er
sich gar mit 6:2. Für Koubek stellt die Niederlage gegen Gumy bereits die zweite Erstrundenniederlage in Folge
dar. Vergangene Woche scheiterte in Bukarest in Runde eins am Leitgeb-Schützling Julian Alonso. |
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