Ausgabe Nr. 159 vom 5. März 2001

Finanzminister Grasser präsentierte Budget-Voranschlag für 2002
In seiner Budgetrede am Donnerstag stellte Finanzminister Mag. Karl-Heinz Grasser (FPÖ) dem Nationalrat den Haushaltsentwurf für das Jahr 2002 vor. Er sprach von einem Budget mit mehrfach historischer Bedeutung. Erstmals seit 28 Jahren ist ein Null-Defizit vorgesehen. Und erstmals wurden die Zahlen in Euro angegeben: Einnahmen von 57.5 Milliarden Euro (791 Milliarden Schilling) stehen Ausgaben von 58,3 Milliarden Euro (802 Milliarden Schilling) gegenüber, die Differenz von 0,8 Milliarden Euro (11 Milliarden Schilling) soll aus Überschüssen der Länder und Gemeinden abgedeckt werden. Das Budget enthält keine neuen Belastungen. Durch die zu erwartenden hohen Steuereinnahmen, durch Einsparungen bei Beamten und bei Pensionen sowie Einmaleffekte durch Privatisierungen soll dieses Ziel erreicht werden, unter der Voraussetzung, daß die gute Wirtschaftslage weiterhin anhält. Für das ab 1. Jänner 2002 vorgesehene "Kindergeld" sind die Überschüsse aus dem Familienfonds reserviert. Das Budget für Forschung und Bildung wurde erhöht. Finanzminister Grasser hat auf die großen Opfer hingewiesen, die der Bevölkerung abverlangt würden. Eine nächste Steuerreform werde Entlastungen bringen. Unbeabsichtigte Härtefälle, die im Bemühen um mehr soziale Gerechtigkeit auftreten, sollen beseitigt werden. Unfallrenten sollen für Bezieher von niedrigem Einkommen von der Steuer befreit werden.
Der Budgetbeschluß für 2002 sei ein Eckpunkt in der Arbeit dieser Bundesregierung, meinte Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel. Österreich rücke damit vom Schlußlicht in der EU in eine solide Position in der Mitte. Die Bundesregierung sei auf dem Weg zum Ziel Nulldefizit "einen ganz großen Schritt weitergekommen", so der Bundeskanzler, der daran erinnerte, daß Österreich von den europäischen Institutionen dafür "sehr gelobt worden sei". Die Budgetkonsolidierung sichere den Wirtschaftsstandort Österreich und damit die hohe Beschäftigung sowie ein "nachhaltiges Wirtschaftswachstum" und eröffne "jenen Spielraum, den wir brauchen, um in die Zukunft Österreichs investieren zu können", so Schüssel. Von der Opposition wird dieser Budgetentwurf hart kritisiert.

Wird Kurt Waldheim rehabilitiert und von der Watchlist gestrichen?
In Washington wurde am Dienstag vergangener Woche das Buch des amerikanischen Rechtsanwalts Harold H. Tittmann "Die Waldheim-Affäre: Die erschütterte Demokratie" vorgestellt. Tittmann ist pensionierter Anwalt und Hobby-Historiker, der im Jahre 1992 mit der Arbeit an diesem Buch begonnen hat. Er war zu der Überzeugung gekommen, daß die Waldheim-Affäre ein großes Unrecht darstellt. Die Vorwürfe gegen den ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten Dr. Kurt Waldheim, die zu der Watchlist-Entscheidung geführt haben, konnten nie belegt werden. Der Geschäftsführer des New Yorker Olin Frederick Verlags, Gerry Balcar, will sich nun um ein Gerichtsurteil bemühen, das eine Aufhebung des Einreiseverbotes für Waldheim bewirken soll. Auch die Stiftung dieses Verlages "für Wahrheit in demokratischen Angelegenheiten", die in verschiedensten Bereichen tätig ist, wird sich der Causa Waldheim annehmen. Es wird erwartet, daß das "Waldheim File" vom CIA in Kürze an die Kongreßbibliothek übergeben wird und nichts Belastendes enthält.

Mauthausen-Gedenkstätte wird ausgegliedert
Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen wird aus dem Innenministerium ausgegliedert und soll ab Jänner 2002 als Anstalt öffentlichen Rechts firmieren. Damit werde der Gedenkstätte größtmögliche Unabhängigkeit und Flexibilität eingeräumt, wie Innenminister Ernst Strasser am Freitag bei der Präsentation des Konzepts sagte. Bis 2003 sollen rund 60 Millionen Schilling in Bau- und Forschungsprojekte im Mauthausen-Umfeld fließen.
Der Plan ist Ergebnis einer Arbeitsgruppe, die sich seit August 2000 mit der Zukunft der oberösterreichischen Gedenkstätte beschäftigt. Vorgesehen sind ein auf drei bis vier Jahre angesetztes Zeitzeugenprojekt, die Erhaltung der in weiten Bereichen noch authentischen Bau-substanz, ein besserer Internet-Auftritt und - mittelfristig - die Umgestaltung des Museums. Angestrebt werden laut Strasser mehr Service- und Kundenorientierung. Die Gedenkstätte solle zur "Schutzimpfung gegen jede Form von Rechts-radikalismus, Menschenhatz und Wiederbetätigung" werden.
Über die Höhe des Budgets der geplanten Bundesanstalt machte Strasser keine konkreten angaben. Die finanzielle Letzverantwortung werde jedenfalls weiterhin bei seinem Ressort liegen, dies sei "gesellschaftspolitische Aufgabe der Republik".
Die Einrichtung einer eigenen Forschungsstätte ist laut Strasser nicht gedacht. Das Zeitzeugenprojekt, das die Erfahrungen der Über-lebenden dokumentieren und auch die 49 Nebenlager einbinden soll, wird laut Projekt-Koordinator Andreas Baumgartner mit Forschungsstätten wie dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands kooperieren und soll europaweit ausgeschrieben werden.
Die Reden bei der traditionellen Mauthausen-Gedenkfeier im Mai werden diesmal übrigens Parlamentspräsident Heinz Fischer und Strasser halten. Das teilte Hans Marsalek von der Lagergemeinschaft Mauthausen mit, die die Feier gemeinsam mit dem Internationalen Mauthausen-Kommitee sowie der Vereinigung Mauthausen Aktiv Österreich organisiert.

Siemens baut in Wien ein Komptenzzentrum für E-Business
In Wien wird von Siemens seit 1. Februar ein "Competence Center E-Excellence" aufgebaut, das unter der Leitung von Wolfgang Horak die weltweiten E-Business-Aktivitäten von Siemens bündelt und neue Konzepte entwickelt. Siemens Generaldirektor Albert Hochleitner meint, daß dadurch eine Milliarde Euro (13,76 Milliarden Schilling) nach Österreich fließen werden, wie dies der Konzernchef Pierer bereits im vergangenen Herbst angekündigt hat.

111 Millionen Schilling für Kapazitätserweitung von Amada
Die Firma Amada, Erzeuger von Bandsägen, Maschinen und Werkzeugen für die Metallverarbeitung, wurde im Jahre 1986 im niederösterreichischen Ternitz im Bezirk Neunkirchen als hundertprozentige Tochter des japanischen Amada-Konzerns gegründet. Bisher wurden bereits 300 Millonen Schilling (21,8 Millionen Euro) investiert. Der Umsatz erreichte im Vorjahr 316 Millionen Schilling (23 Millionen Euro). Exportiert wird in den gesamten EU-Raum, in die Reformstaaten und in die USA. Im April wird nun mit der Errichtung einer neuen Halle für die Erzeugung von Hartmetallsägebändern begonnen, die bisher aus Japan eingeführt werden mußten. Amada wird 111 Millionen Schilling (8,1 Millionen Euro) investieren. Um den Standort zu sichern und die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu fördern, die in dieser Region besonders dringend benötigt werden, hat Wirtschaftslandesrat Ernest Gabmann auch eine finanzielle Unterstützung des Landes zugesagt, über deren Höhe noch verhandelt wird.

Dreijahres-Kooperationsvertrag zwischen AT&S und RIM, Kanada
Erfolgreich waren die Bemühungen des steirischen Leiterplattenherstellers AT&S um einen Einstieg in Amerika. Mit der Unterzeichnung eines Dreijahres-Kooperationsvertrages mit dem kanadischen Telekom-Unternehmen RIM wird AT&S dessen Hauptlieferant für hochkomplexe Leiterplatten.

Erster Internationaler Kongreß für Neurochirurgie in Österreich
250 Hirnchirurgen tagten vom 16. bis 18. Februar in Wien beim
internationalen Kongreß der Europäischen Gesellschaft für Neurochirurgie zu den Themen Neuronavigation, Roboterhirnchirurgie, Radiochirurgie und Neuroendoskopie. Tagungsorganisator dieses erstmals in Österreich abgehaltenen Kongresses war der Vizepräsident der europäischen Fachgesellschaft, Univ. Prof. Dr. Günther Lanner vom Landeskrankenhaus Klagenfurt. Er erklärte, daß die Hand des Neurochirurgen immer mehr sozusagen vom Roboter geführt werde und immer mehr Eingriffe an Hand der Bilder vom Computertomographen, bzw. von der Magnetresonanz-Untersuchung vorgeplant werden. Durch die neuen Entwicklungen bei der Radiochirurgie können gegebenenfalls Operationen durch punktgenauere Bestrahlungen mittels Linearbeschleuniger mit Röntgenstrahlen (Klagenfurt) oder Gamma-Knives (Wien, Graz) ersetzt werden.

Größter Radiologenkongreß Europas vom 2. bis 6. März in Wien
Seit zehn Jahren ist Wien nun bereits Veranstaltungsort für den größten Radiologenkongreß Europas, der seit Freitag im Austria Center Vienna stattfindet. Mediziner aus 90 Ländern, insgesamt mehr als 12.000 Kongreß-Teilnehmer, sind in Wien eingetroffen. Der österreichische Vertreter im Exekutiv Komitee des European Congress of Radiology (ECR), Christian Herold, ist Leiter der klinischen Abteilung Radiodiagnostik für Konservative Fächer an der Wiener Universitätsklinik für Radiodiagnostik. Er berichtet über die rasanten Fortschritte bei der Anwendung von Kernspintomographie, Magnetresonanz und die neueste Generation der Computertomographen, die sogenannten Multislice-CT. Damit kann innerhalb von 40 Sekunden das ganze Arteriensystem des Körpers in bis zu 1500 Einzelbildern erstellt werden. Auch die Funktion von Organen, Stoffwechselvorgänge, Gehirndurchblutung und Belüftung der Lunge können gemessen werden. Die bildgebenden Verfahren sind patientenfreundlicher und sicherer geworden. Die Strahlenbelastung konnte um bis zu 90 Prozent reduziert werden.

Weltweit erste dentale Computertomographie an Wiener Uni-Klinik
Die erste Computertomographie der Welt für Zahnmedizin wurde an der Wiener Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Betrieb genommen. Zusammen mit der Magnetresonanztomographie (MRT) lassen sich frühzeitige Diagnosen erstellen sowie operative Eingriffe wie zum Beispiel Implantate sehr exakt planen. Die MRT wird seit 1998 auch in der Zahnmedizin eingesetzt, um Weichteile, Nervenstrukturen oder Knochenmarkentzündungen zu erfassen. Dies sei durch eine Optimierung der Sequenzen möglich geworden, berichtet der Wiener Radiologe und Zahnarzt André Gahleitner, der anläßlich des größten Radiologenkongresses Europas in Wien diese Pionierleistungen präsentiert.

Österreich als Kulturland Nr.1
Im Rahmen der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, der weltgrößten Fachmesse, die dieses Jahr neben travel technology und Wissenschaft auch den Schwerpunkt Kultur setzt, stellte Tourismus-Staatssekretärin Marès Rossmann den neuen Folder der Österreich Werbung über das Weltkulturerbe Österreichs vor: "Wir wollen Österreich als Kulturland Nr.1 stärker positionieren." Die Österreich Werbung habe auf ihre Initiative hin, eine eigene Werbeschiene ins Leben gerufen, um speziell dieses Weltkulturerbe zu vermarkten, berichtete Rossmann. Auch im Internet seien die 6 Weltkulturstätten ab dem heutigen Tag unter der Adresse der Österreich Werbung mit dem entsprechenden Informationsangebot abrufbar. Außerdem wies Rossmann auf das eigens eingerichtete Weltkulturerbe-Cafe hin, das dem Publikum auf der ITB offenstehe. Einer der Anziehungspunkte auf dem ÖW-Messestand, sei ihre Heimatstadt Graz, die sich auf der ITB als Kulturhauptstadt 2003 in hervorragender Weise präsentiere, so Rossmann. Die Österreich Werbung werde heuer auch erstmals eine eigene Kampagne für den Kultur- und Städtetourismus lancieren. Der Trend gehe in Richtung Kulturreisen, Pauschalangebote mit Musical- oder Opernbesuchen werden immer gefragter. Sie, Rossmann, sehe vor allem in den Märkten in Übersee eine große Chance für die Zukunft.

Wachau-Schiffahrt startet am 7. April
Die Brandner Schiffahrt startet die Saison 2001 heuer bereits am 7. April. Sie befährt mit ihrer "Königin der Wachau - MS Austria" bis 28. Oktober den Streckenabschnitt zwischen Melk und Krems mehrmals täglich. Mit einem familienfreundlichen Angebot, das auch die Bekanntheit und Beliebtheit des Wachauer Weines berücksichtigt, will die Brandner Schiffahrt dem Trend von der normalen Linienschiffahrt zur Erlebnisschiffahrt Rechnung tragen. Zusatzattraktionen sollen für weitere Steigerungen bei den Passagierzahlen und beim Umsatz sorgen.

Antike Gräber unter dem Stephansdom aus dem vierten Jahrhundert
Bisher waren die Historiker davon ausgegangen, daß der Stephansdom um das Jahr 1137 auf einer leeren Fläche erbaut wurde. Anläßlich von Arbeiten zur Verlegung einer Heizung im Stephansdom wurden vom Bundesdenkmalamt Grabungen unter der Leitung von Johann Offenberger durchgeführt und Gräber entdeckt, deren Herkunft aus dem achten Jahrhundert angenommen wurde. Mit Hilfe der Radiokarbon-Datierung konnte nun festgestellt werden, daß es sich bei vier Steinplattengräbern und einer Mauer um Funde aus dem vierten Jahrhundert nach Christus handelt.
Die Heizungsarbeiten bleiben auf die dafür erforderlichen vier Ausschnitte aus dem Boden von jeweils sechs mal vier Meter beschränkt. Dabei wurden 430 Skelette freigelegt, die sorgfältig geborgen und in den Katakomben neu bestattet werden. Es gibt keine Grabbeigaben, Nur eine römische Münze aus dem vierten Jahrhundert wurde gefunden. Auf Grund der Ausgrabungen ist anzunehmen, daß sich unter dem schweren Marmorboden des Domes ein spätantiker Friedhof befindet, auf dem Tausende bestattet worden sind.

Österreicher wurde Vorstand des Los Angeles Flickapalooza Film Festivals
Der österreichisch-amerikanische Filmproduzent und Schriftsteller Prof. Dr. Robert Dassanowsky ist zum Vorstand des Los Angeles Flickapalooza Film Festivals ernannt worden. Jährlich findet dieses Fest vom 10.- 14. Juni als offizielles Festival der amerikanischen Vereinigung der unabhängigen Spielfilmproduzenten statt. Er wird insbesondere für die Anschaffung von Werken österreichischer und mitteleuropäischer Filmhersteller für das Los Angeles Filmfestival verantwortlich sein.
Als Mitgründerund Vizepräsident der AAFA, die Austrian-American Film Association, hat Dassanowsky sich bemüht, die Coproduktion und Forschung zwischen den beiden Ländern zu fördern, indem er die große österreich-ungarische Filmdiaspora, die Hollywoods "goldenes Zeitalter" mit geformt hat, wieder hervorzurufen. Robert Dassanowsky, Sohn der in Wien geborenen Opernsängerin und Filmproduzentin Prof. Elfi von Dassanowsky, ist Vorstand des Instituts für Sprachen und Kultur an der Universität von Colorado in Colorado Springs und ist für seine Förderung von österreichischer Literatur, wie z.B. die Arbeit von Alexander Lernet-Holenia, auf internationaler Ebene bekannt.

Heinz Zednik mit Ehrenkreuz I.Klasse ausgezeichnet
Kammersänger Heinz Zednik ist am 28.Feber in Wien mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissen-schaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet worden. Der international gefragte Tenor, der u.a. bei den Salzburger und Bayreuther Fest-spielen, an der New Yorker Met und der Mailänder Scala Triumphe gefeiert hat, ist zugleich treues Mitglied der Wiener Staatsoper und beliebter Interpret von Wiener Liedern. Die Verleihung übernahm Kunststaatssekretär Franz Morak, die Laudatio hielt Otto Schenk, einer von Zedniks Lieblingsregisseuren.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Skilaufen
Vierter Weltcupsieg Gottwalds
Donnerstag, 1. März 2001
Felix Gottwald feierte im japanischen Nayoro seinen vierten Saisonsieg in der Nordischen Kombination und baute seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus.
Der Bronzemedaillengewinner von Lahti verwies den Finnen Samppa Lajunen und Doppelweltmeister Bjarte Engen Vik aus Norwegen auf die Plätze. Beim Massenstart-Bewerb lag Gottwald nach dem 10 km Langlauf an fünfter Stelle, im Springen erzielte der 25jährige das drittbeste Ergebnis. Mario Stecher kam auf Rang sieben, Michael Gruber auf wurde Elfter und Christoph Eugen Zwölfter. In der Gesamtwertung liegt Gottwald nun mit 1.395 Punkten 155 Zähler vor dem Deutschen Ronny Ackermann, der den Bewerb auf dem 5. Platz beendete. Mit Christoph Eugen auf Rang neun liegt ein weiterer Österreicher unter den Top 10.

Eberharter siegt in Kvitfjell - Maier holt den Gesamt-Weltcup
Samstag, 3. März 2001
Österreichs Alternativprogramm zu Hermann Maier hat wieder zugeschlagen: Stephan Eberharter holte sich bei der zweiten Abfahrt von Kvitfjell den ersten Platz und damit die Führung im Abfahrts-Weltcup zurück. Maier sicherte sich mit Platz fünf die große Kristallkugel, den Gesamt-Weltcup, da Lasse Kjus keinen Boden auf den Herminator gut machen konnte.
Wie schon im Training zur ersten Abfahrt, bewies der Schweizer Franco Cavegn, daß man in Kvitfjell mit ihm rechnen mußte. Mit Startnummer drei, die Temperaturen waren diesmal ein wenig höher, daher wählten die "Siegfahrer" durchwegs niedrige Startnummern, stellte Cavegn mit 1:45, 55 als erster eine Richtzeit auf. Lange hielt die Zeit deswegen nicht, weil der dritte Läufer nach Cavegn Stephan Eberharter hieß, und der bewies, daß er den Abfahrts-Weltcup noch nicht aufgegeben hatte, fuhr fehlerlos und vor allem im unteren Teil blieb seine Zeit unerreicht. 1:45, 17 bedeuteten für den Atomic-Fahrer seinen zweiten Sieg in der Abfahrt überhaupt. Denn auch Hermann Maier, der als achter auf die Piste ging, konnte nicht mithalten, bei jeder Zwischenzeit zurück, landete er schlußendlich auf dem fünften Rang. Für einen weiteren österreichischen Stockerlplatz sorgte schließlich Fritz Strobl, er blieb 25 Hundertstel hinter Eberharter und wurde dritter. Den zweiten Platz holte sich nämlich wie schon gestern der bayrische Shooting-Star Florian Eckert. Schrecksekunden gab es nach ihm nur noch, als Didier Defago mit Zwischenbestzeit den Berg herunterraste, im unteren Teil verspielte er jedoch seinen Vorsprung.

Gesamt-Weltcup an Maier
Für den Gesamt-Weltcup bedeutet das Ergebnis eine Entscheidung, da Lasse Kjus seinen Rückstand (von mehr als 500 Punkten) nicht verringern konnte, sondern sogar noch hinter Maier landete. Die neunte Zeit von Kjus, sicherten Hermann Maier den Gesamt-Weltcup. Die Abfahrtswertung ist vor dem letzten rennen in Are aber wieder offen. Nachdem Maier nach seinem gestrigen Triumph die Führung übernommen hatte, darf nun wieder Eberharter das Klassement anführen. Die Entscheidung fällt, spannender könnte es gar nicht sein, in der letzten Saisonabfahrt in Are.


Maier führt Dreifachsieg an - Herminator gewinnt Super-G-Weltcup
Sonntag, 4. März 2001
Dreifachsieg für Österreichs Ski-Herren beim Super G in Kvitfjell. Hermann Maier gewann in 1:28,58 vor Hannes Trinkl (1:28,64) und dem Abfahrtssieger vom Samstag, Stephan Eberharter (1:29,42). Der Herminator kann damit seinen nächsten Weltcup-Sieg abhaken.
Nachdem er sich am Samstag bereits den Gesamtweltcup sichern konnte, ist seit Sonntag sicher, daß ihm auch die sogenannte kleine Kristallkugel für die Super-G-Spartenwertung nicht mehr zu nehmen ist. Der Salzburger erhält sie bereits zum vierten Mal in Folge. "Das ist natürlich die Krönung", zeigte sich Maier begeistert, schränkte aber ein:"Es gibt in jeder Disziplin einige Spezialisten, deshalb ist es mir vielleicht sogar leichter gefallen, die große Kristallkugel zu bekommen als die kleine!"
Die kleine, also den Super G - Weltcup, sicherte er sich mit seinem zweiten Sieg in drei Tagen, die Entscheidung fiel sicherlich im Zielhang, wo Maier noch Geschwindigkeit zulegen konnte. Ebenso Abfahrts-Weltmeister Hannes Trinkl, der den oberen Teil aber nicht so gut gefahren war wie der spätere Sieger, am Ende trennten die beiden sechs Hundertstel. Als Dritter kam Stephan Eberharter ins Ziel, der dem Herminator den "Hattrick" verpatzen will, ihm den Abfahrtsweltcup streitig macht. Die Entscheidung steht beim Weltcupfinale in Are auf dem Programm.

Fußball
"Wir haben doppelt gewonnen!" - Jara mit Fußball-Welt zufrieden
Sonntag, 4. März 2001
Der FC Tirol befindet sich weiter auf Kurs Richtung erfolgreiche Titelverteidigung. Der Spitzenreiter der max.Bundesliga feierte am Samstag einen klaren 4:1-Sieg über SW Bregenz.
Unmittelbar vor Spielbeginn erhielt Tirols Top-Torjäger Radoslav Gilewicz den Pokal als "Fußballer des Jahres", zu dem ihn alle Trainer der Bundesliga in einer Umfrage der Austria Presse Agentur im vergangenen Jahr gekürt hatten. Daß der Pole diese Auszeichnung zu recht entgegen nahm, bewies er bereits nach knapp vier Minuten. Mittelfeld-Regisseur Anfang spielte Jezek auf der linken Seite frei, dessen Maßflanke verwertete Gilewicz völlig freistehend am Fünf-Meter-Raum zur frühen Führung. Es war dies der 13. Saisontreffer für den 29-Jährigen. Sieben Minuten später stand der frühere Salzburg-Stürmer Edi Glieder wieder nach einem Corner goldrichtig. Er mußte einen Kopfball von ÖFB-Team-Libero Baur nur mehr über die Torlinie spitzeln. Die Jara-Truppe präsentierte sich in dieser Phase als gewohnt kompaktes Team. Bregenz hingegen versuchte zwar mitzuspielen, hatte aber bis auf einen Querpaß von Ambrosius, den Regtop verfehlte, nichts zu bestellen. Wer allerdings nach Seitenwechsel mit einem Tiroler Schützenfest gerechnet hatte, wurde eines Besseren belehrt.
Bei den Innsbruckern schlich sich der Schlendrian ein, die Hausherren ließen die letzte Konsequenz vermissen, den "Sack" endgültig zuzumachen. Nach einem schnellen Konter flankte Regtop auf Ambrosius, der mit einem Volley-Schuss aus kurzer Distanz seinen zehnten Treffer im laufenden Spieljahr erzielte. Erst "Radogol" beendete mit seinem zweiten Tor das Bangen der 13.200 Zuschauer. Er bezwang nach einem Zuspiel von Wazinger Goalie Winde bei seinem ersten Spiel für die Vorarlberger im Stile eines Klasse-Stürmers (78.). Der eingewechselte Barisic sorgte mit einem platzierten Freistoß unter die Latte (88.) noch für eine empfindlich hohe Niederlage für die Bregenzer.

Austria bleibt im Titelrennen - 2:0-Sieg im Wiener Derby
Die samstäglichen Spiele der max.Bundesliga waren lediglich die Vorspeise, der Hauptgang folgte am Sonntag im Horr-Stadion beim 224. Wiener Derby. Wer kann im Meisterrennen noch mitmischen, wer machte im Winter den besseren Griff auf dem Transfermarkt und wer kann den Ausfall des Spielmachers besser kompensieren? Das waren die Fragen, die sich beim Spiel Austria gegen Rapid stellten und die der Gastgeber besser beantworten konnte. Austria gewann mit 2:0, bleibt damit weiter im Titelrennen.
Wie immer wurde das Wiener Derby nicht nur am Feld, sondern auch auf den Rängen ausgefochten. Die violetten Anhänger gratulierten ihrem Team zum 90jährigen Jubiläum, die Rapid-Fans meinten wiederum, die Austria sei zwar elf Jahre jünger, "doch Lichtjahre entfernt." Das Spiel selbst begann wie bei einem Derby üblich sehr umkämpft, wobei sich Rapid zunächst als die aggressivere Mannschaft erwies, die die meisten Zweikämpfe für sich entscheiden konnte. Wirklich Kapital konnten die Grün-Weißen jedoch nicht daraus schlagen. Bald stellte sich daher eine weitere Frage: "Wie soll hier ein Tor fallen?". Die Gäste kamen in der achten Minute einem Torerfolg zwar recht nahe, doch ein Kopfball von Lagonikakis streifte knapp über die Latte. Im Laufe der ersten Halbzeit kam die Austria besser ins Spiel, Heimkehrer Prosenik prüfte erstmals Maier, nachdem er sich den Ball zuvor selbst vorlegte und dabei die grün-weiße Hintermannschaft schlecht aussehen ließ. In der 24. Minute leitete jener Ex-Rapidler, den die violetten Fans per Transparent wieder nach Hütteldorf wünschten, auch die Führung für die Gastgeber ein. Seine Flanke wurde leicht abgefälscht und flog über Maier Goalgetter Mayrleb auf den Kopf, der sein 14. Saisontor erzielte. Gegen Ende des ersten Durchgangs machten wieder die Grün-Weißen Druck, doch Wetl vergab die einzige gute Chance (39.).
Austria versuchte in Halbzeit zwei die Partie zu kontrollieren, was den Violetten auch recht gut gelang. Rapid kam dem Ausgleich nicht besonders nahe. Im Gegenteil. Nach einem Doppelpaß zwischen Leitner und Ledwon bezwang der Mittelfeldspieler Keeper Maier im Tor der Grünen. Angesichts der Harmlosigkeit der Rapidler war die 2:0-Führung so etwas wie eine Vorentscheidung. Ohne Savicevic hatten die Hütteldorfer wenig entgegenzusetzen, auch Taument und Radovic, die Trainer Dokupil nach dem zweiten Tor einwechselte, brachten nur wenig erwähnenswertes. Zudem sah Lagonikakis, der diesmal im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kam, in der 62. Minute nach seinem zweiten schweren Foul innerhalb von vier Minuten die Gelb-Rote Karte. Die Gastgeber schalteten in Folge einen Gang zurück, vergaben noch einige gute Chancen. Rapid tat dies nicht, da auf Seiten der Grün-Weißen die Tormöglichkeiten fehlten. Franz Wohlfahrt, der im Tor der Austrianer den Vorzug gegenüber Knaller erhalten hatte, bekam nur wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen.
Bleibt noch offen, die Frage nach den Neuverpflichtungen zu beantworten. Ante Jazic spielte bei Rapid über 90. Minuten keine schlechte, aber unauffällige Partie, Christian Prosenik erwies sich hingegen durch seinen Assist als Goldgriff für die Austrianer. Auch der Argentinier Fernando Troyanski überzeugte durch Zweikampfstärke und viele gewonnene Kopfballduelle. Nur Stürmer Jochen Janssen blieb noch einiges schuldig. Seine einzige Chance vergab der Belgier freistehend vor Maier. Austria bleibt durch den auch psychologisch wichtigen Derbysieg weiter im Titelrennen, weist als Dritter nur drei Punkte Rückstand auf die Grün-Weißen auf.

Handball
Marathonprogramm für Hard - Gegen Linz im Meister-Play-Off
Montag, 5. März 2001
Wiederum ist innerhalb von drei Wochen Linz das Ziel der Harder Teufel. Im sechsten Spiel innerhalb dieser Zeit startet die Bergemann-Truppe im Meister-Play-Off der Handball Liga Austria gegen die Cordas-Sieben.
Zum zweiten Mal innerhalb drei Wochen müssen die Harder Teufel in Linz antreten. Zuletzt am 17. Februar mussten sie in der Schlußsekunde noch den Ausgleichstreffer zum 21:21 hinnehmen. Jürgen Schaufler erzielte diesen aus einem direkt verwandelten Freiwurf. "Da Linz nichts zu verlieren hat, rechnen wir wieder mit einer sehr kampfbetonten Partie", gab sich Bergemann realistisch. Weiterhin offen bei den Harder Teufel ist, ob Spielmacher und Abwehrchef Branko Medini zum Einsatz kommen kann. Der 31-jährige Kroate laboriert seit Wochen an einer Adduktorenverletzung. "Derzeit ändert sich die Situation bei Branko tagtäglich. Es ist schwer hier etwas genaueres vorherzusagen", bedauerte Bergemann.
Bernd Friede lag am Wochenende noch mit Grippe im Bett. Sein Einsatz ist ebenfalls sehr ungewiß. Verzichten muß Hard auf den 24jährigen Kreisläufer Mario Feldkircher wegen einer Meniskusoperation. Für die Bergmann-Truppe ist dies die sechste Partie innerhalb von drei Wochen. Zuerst die beiden letzten Runden im Grunddurchgang, dann die zwei kräfteraubenden Europacupspiele gegen Winterthur und dazwischen noch das ÖHB-Cupspiel in Feldkirchen. Darum war für die Bergemann-Truppe übers Wochenende Regeneration und neue Kräfte sammeln angesagt. Der 44jährige Sportlehrer rechnet damit, daß Linz wieder eine sehr kampfbetonte und offensive Deckung spielen wird. Mit Ewald Humenberger und Thomas Huemer verfügt Linz darüberhinaus über zwei exzellente Torhüter.

Badminton
Hernals wieder Tabellenführer - 7:1-Erfolg über Dornbirn
Sonntag, 4. März 2001
Auch Union BSC Dornbirn hatte im Staatsliga-Playoff gegen WAT Badminton Hernals nichts zu erben und mußte mit 1:7 die Heimreise antreten. Überragend bei den Hernalsern waren Heimo Götschl, Richard Gunitzberger und Sabine Franz, die ihre Einzel klar gewannen. Sichere Siege feierten auch Götschl/Berger im 1. Herren-Doppel, Tina Riedl/Sabine Franz im Damen-Doppel und Christoph Radinger/Tina Riedl im Mixed-Doppel, während Roland Berger erst im 3. Satz gegen den Routinier Hubert Winkler aus Dornbirn überzeugte. Der stärkste Mannschaftsteil der Vorarlberger holte dann auch den Ehrenpunkt. Im zweiten Herren-Doppel siegten Hinteregger/Fürschuß über Radinger/Gunitzberger mit 15:8/17:15.