Ausgabe Nr. 168 vom 07. Mai 2001

Bundeskanzler Schüssel erwartet längere Lebensarbeitszeiten
Bei einem Round-Table-Gespräch der ÖVP im Vienna Twin Tower wies Bundeskanzler Wolfgang Schüssel darauf hin, daß künftig mit einem Mangel an Arbeitskräften gerechnet werden müsse. Deshalb sei es absurd, wenn die Wirtschaft auf die Erfahrung älterer Arbeitskräfte verzichte. Im Hinblick auf die steigende Lebenserwartung von 80 und mehr Jahren solle in Zukunft als Regelprinzip bis 65 Jahre gearbeitet werden. Dafür müßten entsprechende Übergangsfristen geschaffen und der Vertrauensschutz berücksichtigt werden.

Österreich in Menschenrechtskommission gewählt
Bei den Wahlen in die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen hat Österreich so gut abgeschnitten, daß es nun in diesem wichtigen Gremium zwei Jahre hindurch Stimmrecht hat. Der österreichische UNO-Botschafter Pfanzelter sieht in diesem Erfolg eine Bestätigung des hohen Ansehens, das Österreich in der Weltorganisation genießt.

Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer auf Besuch in den USA
Vizekanzlerin und FPÖ-Chefin Susanne Riess-Passer weilt derzeit in den USA, wo sie mit Mitgliedern der Bush-Administration Sachgespräche führt. Um den US-Medien eine Darstellung der FPÖ als Regierungspartei aus erster Hand zu vermitteln, wird sie am Mittwoch vor dem renommierten National Press Club einen Vortrag über das Thema "FPÖ in der Regierung: Ein Motor für Reform" halten. In New York ist ein Treffen mit Vertretern des "Wall Street Journals" vorgesehen. In Washington sind für Dienstag und Donnerstag Gesprächstermine mit dem Unterrichtsminister Roderick R. Paige und mit dem Gesundheits- und Verwaltungsminister Thommy G. Thompson vereinbart, von denen sie sich Einblick in die Universitäts-Struktur der USA im Zusammenhang mit der geplanten Universitätsreform der Koalition sowie in die Verwaltungsreform in den USA erhofft.

Tiroler Chemiebau in Nenzing erfolgreich beim Bau von Hallen aus Stahl
Mehr als 500 Produktions-, Lager-, Verwaltungs-, Ausstellungs- und Sporthallen hat Chemiebau Nenzing bereits in Österreich, in der Schweiz, in Deutschland, Italien, Liechtenstein, Ungarn, Tschechien, Rußland und in einigen afikanischen Staaten errichtet. Die Firma Chemiebau Nenzing arbeitet mit dem größten Systemhallenerzeuger Europas, dem Luxemburger Stahlbauriesen ASTRON zusammen, mit dem sie durch eine Datenleitung verbunden ist. Sie ist auch in das zertifizierte ASTRON-Qualitätssicherungsmanagement nach der DIN-ISO-9002-Norm eingebunden und wird laufend von der TÜV überwacht. Der Einbau von Zubehörteilen wie Dach- und Wandverkleidungen, Toren, Fenstern, Dachlichtelementen etc. wird nicht nur für ASTRON-Hallen, sondern auf Wunsch auch für andere Bauten angeboten. Jede neue Herausforderung wird angenommen. Der Firmenstrategie von Chemiebau entsprechend gibt es keinen Auftrag, der zu klein oder zu groß, zu einfach oder zu kompliziert wäre. Jahrzehntelange Erfahrung, modernstes Know-how und kompetente Mitarbeiter gewährleisten eine optimale Kundenbetreuung von der Erstberatung bis zur Übergabe.

Lauda Air beruft Kapitän Fitz in den Vorstand
Der Aufsichtsrat der Lauda Air Luftfahrt AG berief in seiner heutigen außerordentlichen Sitzung Kapitän Mag. Christian Fitz, 41, einstimmig und mit sofortiger Wirkung in den Lauda Air Vorstand. Christian Fitz war bei Lauda Air bislang als Prokurist für die Bereiche Flugbetrieb, Technik und Kabinendienst zuständig. Das Lauda Air Führungsteam wird somit aus den 3 Vorständen Ferdinand Schmidt, Mag. Christian Fitz und Mag. Klaus Stöger sowie Prokurist Mag. Ronald Kräftner bestehen. Ferdinand Schmidt wird per 1. August 2001 aus der Lauda Air ausscheiden.
Kapitän Mag. Christian Fitz war von 1984 bis 2000 für Austrian Airlines tätig, zuletzt als Leiter "Operations Control & Dispatch", Stellvertretender Flugbetriebsleiter und Flugkapitän auf einem Airbus A330. Im November 2000 erfolgte mit der Ernennung zum Prokuristen für die Bereiche Flugbetrieb, Technik und Kabinendienst der Wechsel zur Lauda Air, wo Fitz seitdem maßgeblich an den Fortschritten in den Kollektivvertragsverhandlungen für das fliegende Personal beteiligt ist. Zu den weiteren inhaltlichen Schwerpunkten seiner bisherigen Tätigkeit für Lauda Air zählen die Neustrukturierung des Flugbetriebs und die Konzeption einer vertieften Zusammenarbeit der Technical Departments von Lauda Air und Austrian Airlines.

Swissair-Group verpfändet ihre AUA-Aktien
Die Swissair-Group hat ihre Aktienanteile an der Austrian Airlines (AUA) verpfändet. Das Schweizer Luftfahrtunternehmen hat 3,4 Mio. AUA-Aktien, das entspricht zehn Prozent der AUA-Aktien, an die Credit Suisse First Boston (CSFB) überschrieben. Dabei handle es sich um einen unbefristeten Pfand-Vertrag (Stock Lending), welcher der CSFB die Stimmrechte der Aktien überträgt, teilte die Swissair-Group auf Anfrage von pressetext.schweiz mit. Die Swissair-Group bleibe aber weiterhin Eigentümer der Aktien.
Die AUA teilte auf Anfrage von pressetext.schweiz lediglich mit, die CSFB habe sie informiert, dass sich die Mehrheitsverhältnisse verändert hätten und zehn Prozent "eines Kunden" verpfändet wurden. Die finanziell schwer angeschlagene Swissair-Group befindet sich nach einem Verlust von 2,9 Mrd. Franken (1,88 Mrd. Euro) auf einem Konsolidierungskurs. Das Unternehmen will Beteiligungen an ausländischen Fluglinien loswerden und versuchen, die Eigenkapitalquote zu heben. Bereits Ende April hat die Swissair-Group ihre Hotelkette Swissôtel an die in Singapur ansässige Raffles Holdings verkauft.

RZB schluckt Postbank in Bosnien-Herzegowina
Die Raiffeisen Zentralbank (RZB) hat die herzegowinische Postbank Hravatska Postanska Banka (HPB) zu 100 Prozent übernommen. Damit hat sich die RZB nach der nunmehrigen Raiffeisenbank Bosnia and Herzegovina bereits die zweite Bank in dem Jugoslawien-Nachfolge-Staat gesichert. Über den Übernahmepreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die erworbene Bank mit sieben Filialen hat ihren Sitz in Mostar und beschäftigt 92 Mitarbeiter. Die Bilanzsumme der HPB betrug im vergangenen Jahr 6,9 Mrd. Euro. Die RZB betrachtet nach eigenen Angaben Zentral und Osteuropa als ihren "Heimmarkt" und betreibt derzeit ein Netzwerk, das sich mit ca. 200 Bankstellen und 300 weiteren Geschäftsstellen über zehn Länder erstreckt.

Seibersdorf entwickelt Software für Hörbehinderte
Die Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS) arbeiten zur Zeit an der Entwicklung eines speziellen Softwareprogramms, das hörbehinderten Menschen beim Erlernen der Schriftsprache helfen soll. Die Interpretation von geschriebenem und gesprochenem Text zählt bei Hörbehinderten zu den zentralen Problemen der Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung. Ihr eingeschränktes Sprachverständnis erschwert den Zugang zu Informationen aus den Printmedien, aber auch aus den neuen Kommunikationsformen, wie dem Internet. Damit droht den Betroffenen ein Ausschluss aus der Informationsgesellschaft und eine weitere Verschlechterung ihrer ohnedies reduzierten Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Es ist geplant, eine Endversion der Lernsoftware als CD-ROM für den Handel zu produzieren. Voraussichtliches Datum dafür ist Jahresende 2001.

Zuckerkonzern Agrana kaufte den Handelsmarken-Produzenten Ruma
Als Importeur und Erzeuger von Handelsmarken sowie Billigmarken für Supermärkte konnte die Firma Ruma nach dem EU-Beitritt gute Erfolge verzeichnen. Das Unternehmerpaar Rudolf und Romana Maschina erzielte mit seinem Familienbetrieb einen Umsatz von 100 Millionen Schilling. Nun hat der börsennotierte österreichische Zucker- und Stärkekonzern Agrana die Firma Ruma aufgekauft. Der neue Ruma-Geschäftsführer und Agrana-Verkaufsdirektor Harald Pichler begründet diese Übernahme mit den sehr guten Kontakten von Ruma zum Handel sowie einer guten Ergänzung des Sortiments der Agrana-Tochter Instantina durch die Ruma-Produkte. Die Ruma-Produktion, vor allem vom Instant-Cappuccino, wurde bereits zur Instantia verlegt, während der Ruma-Standort im niederösterreichischen Hagenbrunn verbleibt und weiterhin den Österreichvertrieb für internationale Lebensmittel betreut, der mit neuen Partnern noch ausgebaut werden soll.

Zwei Preise für Merck Österreich bei der OTC News Conference
Das Pharmaunternehmen Merck Österreich erhielt bei der gesamteuropäischen OTC News Conference, die Anfang April in Portugal stattgefunden hat, zwei internationale Auszeichnungen. Eine spezielle Prämierung wurde für das innovativste Produkt, das probiotische Multivitaminpräparat BION 3 verliehen. Zudem erhielt Merck Österreich eine Silbermedaille für die erfolgreiche Einführungskampagne. In diesem Nahrungsergänzungsmittel sind zehn lebensnotwendige Vitamine, 14 Mineralstoffe, Spurenelemente und drei probiotische Kulturen enthalten. Diese Mischung soll die Gesundheit aktiv fördern und kann, Unternehmensangaben zufolge, unbegrenzt und nebenwirkungsfrei das ganze Jahr über genommen werden, um ernährungsbedingte Defizite auszugleichen. Bei dieser neuen Produktidee ist es gelungen, drei Vitalstoffgruppen und probiotische Kulturen in einer Tablette zusammenzufassen. "Probiotisch" bedeutet "für das Leben" ("pro bios").

Höchste internationale Auszeichnung für Tiroler Universitäts-Professor
Der Tiroler Universitätsprofessor Dr. Georg Bartsch erhielt anläßlich der 115. Tagung der American Association of Genitourinary Surgeons in San Francisco die international höchste Auszeichnung für Urologie. Diese im Jahre1887 gegründete Gesellschaft hat bisher erst 52 Medaillen für außergewöhnliche Leistungen in Wissenschaft und Chirurgie verliehen. Univ. Prof. Dr. Bartsch ist der erste Österreicher und der zweite Europäer, der mit dieser "Harry Metcalf Spence Medaille" ausgezeichnet wurde. In einer Laudatio wurde die urologische Universitätsklinik Innsbruck als die beste in Europa und eine der führenden urologischen Institutionen der Welt bezeichnet.

Ausstellungen zum 200. Todestag des Kremser Barockmalers Schmidt
Anläßlich der zweihundertsten Wiederkehr des Todestages des großen Barockmalers Martin Johann Schmidt präsentieren die Benediktinerstifte Göttweig und Seitenstetten sowie das Diözesanmuseum St. Pölten einen Querschnitt seines Schaffens. Das Kremser Weinstadtmuseum wird am 28. Juni, dem 200. Todestag, eine Retrospektive unter dem Namen "Im Rausch der Sinne" eröffnen. Martin Johann Schmidt wurde 1718 in Grafenwörth bei Krems geboren. In dieser Zeit der spätbarocken Baukultur wurden für Klosterrefektorien, Pfarr- und Wallfahrtskirchen viele großformatige Gemälde, aber auch Andachtsbildchen für Kapellen benötigt. Schmidt, ein Zeitgenosse von Maulpertsch und Troger, war seit 1768 Mitglied der Wiener Akademie. Er blieb in der Zeit der Aufklärung dem benediktinischen Milieu verbunden. Jede Katalogisierung blieb Stückwerk, da immer wieder Bilder identifiziert werden können. 80 seiner Werke schuf er zwischen 1745 und 1800 im Stift Seitenstetten, wo er das Sommerrefektorium ausstattete, dessen 19 Bilder heute das bedeutendste original erhaltene Ensemble bilden. Die Ausstellungen sind im Diözesanmuseum St. Pölten und im Stift Seitenstetten bis zum 31. Oktober, im Stift Göttweig bis 15. November und im Stadtmuseum Krems bis zum 25. November geöffnet.

Wiener Dichterin Friederike Mayröcker erhält den Büchner-Preis
Den Georg Büchner-Preis, die angesehenste Auszeichnung der deutschsprachigen Literatur, verleiht die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in diesem Jahr an die Wiener Dichterin Friederike Mayröcker. Das erste ihrer Werke erschien 1956. Zuletzt schrieb sie das "Requiem für Ernst Jandl", ein Buch über den im Vorjahr verstorbenen Wiener Lyriker, Dramatiker und Hörspielautor, mit dem sie seit 1954 ihr Leben verbracht hatte. Die Preisverleihung wird am 27. Oktober stattfinden.

95. Geburtstag des Olympioniken Steinhuber
Im Linzer Landhaus wurde eine Feier zum 95. Geburtstag des Olympia-Silbermedaillengewinners Karl Steinhuber veranstaltet, der im Jahre 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin gemeinsam mit Viktor Kalisch die Silbermedaille im Kajak-Zweier über 10.000 Meter errungen hat. Sportreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer würdigte den enormen Leistungswillen und persönlichen Einsatz des Jubilars. Er bezeichnete ihn als das Alpha in der Geschichte des oberösterreichischen Sports, der am Anfang der Reihe jener Menschen steht, die Oberösterreich und Österreich in die Sportgeschichtsbücher der Welt eingetragen hat. Karl Steinhuber, der seine sportlichen Höchstleistungen neben seinem Beruf als Schneidermeister erbracht hat, wurde am 1. Mai 1906 in Linz geboren und ist seit 1946 mit Gattin Theresia verheiratet. Zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen zählen Wandern und Schifahren.

Und nun weiterer Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
--------------------------------------------------------------------------

Fußball
Rapid verliert, Tirol siegt: Sieben Punkte Vorsprung für Meister
Dienstag, 01. Mai 2001
Die Grünweißen unterlagen in Bregenz mit 0:1, zuvor hatte Tirol einen klaren 3:0-Erfolg über den GAK feiern können. Die Führung der Innsbrucker in der Tabelle beträgt sieben Punkte, ein Polster, der dem regierenden Meister zur Titelverteidigung genügen sollte.
Rapid war mit viel Selbstvertrauen ins Ländle gereist, die Leistung vom 6:0 über den LASK konnte aber nicht bestätigt werden. Die Wiener kamen zu den besseren Torchancen, zudem wurde auf Seiten der Gastgeber Geiger noch vor der Halbzeit ausgeschlossen. Mit Fortdauer der Partie wurde der Rekordmeister aber zunehmend nervöser, Bregenz tat nicht mehr viel für das Spiel, doch die Angriffe Rapids endeten immer wieder beim starken Goalie Winde. Die Gäste kontrollierten das Spiel, doch der Ball wollte nicht ins gegnerische Tor, dazu kam, daß Schüttengruber zweimal zu Unrecht auf Abseits zugunsten der Heimmannschaft entschied. Entschieden wurde die Partie von Thomas Ambrosius. Der Bregenzer traf in der 78. Minute nach Flanke von Kogler zum 1:0.
Meister FC Tirol hat Rapid vorgelegt. Vor heimischem Publikum besiegten die Innsbrucker den GAK mit 3:0. Radoslav Gilewicz erzielte alle drei Treffer. Der Meister gab sich nach der Niederlage gegen Ried keine Blöße, die Gäste aus Graz wurde 90 Minuten lang klar dominiert. Vor allem in der Abwehr waren die Grazer gegen Jezek und Gilewicz heillos überfordert, die ersten beiden Tore entstanden nach krassen Fehlern der Defensivabteilung um Andreas Lipa.
Die angekündigte Rehabilitation nach der katastrophalen Leistung der Austria in Salzburg gelang gegen Ried nicht. Die Wiener dominierten zwar auf eigener Anlage, kassierten aber nach dem Führungstreffer von Perovic eine Viertelstunde vor Ende noch das 1:1.
Mit dem Unentschieden eroberte die Austria zwar vorübergehend wieder den dritten Tabellenrang, der zur Teilnahme am Uefa-Cup berechtigt, am Mittwoch kann aber Sturm Graz gegen Salzburg nach- und sogar vorbeiziehen. Vor allem mit der Chancenverwertung konnten die Wiener am Tag der Arbeit alles andere als zufrieden sein. Janssen und Perovic, der schließlich fünf Minuten vor dem Pausenpfiff aus spitzem Winkel zum 1:0 traf, hätten schon in der ersten Halbzeit eine Vorentscheidung erzwingen können. Da man zudem über weite Strecken in der Abwehr gut stand, ist der Ausgleichstreffer von Ex-Austrianer Akagündüz unverzeihlich.

Kärnten auf Meisterkurs, Vienna deklassiert
Dienstag, 01. Mai 2001
Die Negativserie der Vienna hat in Kärnten ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Döblinger wurden vom überlegenen Tabellenführer mit 5:1 aus dem Stadion geschossen. Roland Kollmann, der kürzlich das Interesse von Otto Baric weckte, eröffnete den Torreigen in der fünften Minute, sorgte mit seinem zweiten Treffer in der 36. Minute für den Pausenstand und damit für die Vorentscheidung.
Der FC Kärnten, beinahe schon sicherer Aufsteiger, kam schwungvoll aus der Kabine, spielte wie schon in Hälfte eins guten Offensivfußball, kamen im Zehnminutentakt zu Toren. Friesenbichler (66.), Vorderegger (76.) und der bosnische Teamspieler Hota (86.) machten mit den Wienern kurzen Prozeß, in der Überspielzeit kamen diese noch zum Ehrentor durch Markus Pistrol. Nach der Derbyniederlage gegen Bad Bleiberg hat der FC Kärnten seine Favoritenrolle auf die Meisterschaft untermauert. Nach dem 1:1 Bleibergs in Braunau beträgt der Vorsprung schon neun Punkte.

Über dem LASK kreist ein Gespenst: ,,Mit Abstieg auseinandersetzen!''
Sonntag, 06. Mai 2001
Johann Kondert, der ruhige, souverän wirkende LASK-Trainer, der selbst bei den quälendsten Reporterfragen lediglich die Augen rollt, aber nie seine Höflichkeit verliert, kann einem leid tun. Unter seiner Führung hat der Linzer Traditionsverein kleine, aber feine Fortschritte gemacht, dennoch aber steckt den Oberösterreichern nun das Abstiegsgespenst im Nacken. So bedrohlich wie noch nie zuvor.
Eine Tatsache, die auch Kondert nach der 0:1-Niederlage gegen den GAK nicht vom Tisch wischen konnte. "Ja", meinte er, "nach diesem Punkteverlust müssen wir uns mit dem Abstieg auseinandersetzen." Drei Punkte hat man derzeit Rückstand auf den Vorletzten, also auf Bregenz, das allerdings eine Partie weniger bestritten hat. Noch ist aber nichts passiert, noch sind drei Runden zu spielen.
Die Hoffnung lebt, auch wenn die Chance auf den Klassenerhalt nur noch eine kleine ist. Nun gelte es, so Kondert unmittelbar nach dem Spiel im Schwarzenegger-Stadion, die richtigen Maßnahmen zu setzen. Welche das sind? "Das weiß ich freilich selber noch nicht, das muß man erst analysieren." Was ihm Hoffnung gibt? ,,Daß die Burschen einfach nicht absteigen wollen, daß sie also bis zum Schluß alles geben werden!"

Rapid siegt im Derby 2:0 und bleibt im Titelrennen
Sonntag, 06. Mai 2001
Rapid darf wieder hoffen. Mit einem 2:0-Sieg im 225. Wiener Derby hat die Mannschaft von Ernst Dokupil ihre Position im Hinblick auf einen Uefa-Platz gefestigt, liegt sogar wieder im Titelrennen, vier Punkte hinter dem FC Tirol, an zweiter Stelle der max. Bundesliga.
Es war kein sensationelles Spiel, aber durchaus gefällig, so wie das Wetter, das sich doch noch entschlossen hatte, sich von seiner besseren Seite zu zeigen. Spannung jedenfalls wurde den 14.400 Zusehern - mehr als erwartet - geboten, zumindest nach dem Führungstreffer der Rapid durch Ratajczyk in der 37. Minute. Sein trockener Weitschuß aus 30 Metern ließ die Überlegenheit der Dokupil-Truppe auch auf der Anzeigetafel Gestalt annehmen, die Austria hatte sich bis dahin auf drei Weitschüsse, einige erfolglose Angriffe und zahlreiche Fehlpässe beschränkt. Die Initiative überließ man den Grün-Weißen, die schon zuvor zu zwei guten Chancen durch Lagonikakis gekommen waren, der nach seinem Zaubertor im Lask-Spiel fast erneut mit einem Fallrückzieher (17.) reüssiert hätte, zehn Minuten später per Kopf lediglich an Wohlfahrts Knie scheiterte.
Nach dem 1:0 war Violett die dominierende Farbe am Rasen des Happel-Stadions. Den Ausgleich mitzuerleben, war Arie Haan aber, der wild gestikulierend das Spiel verfolgte, nicht vergönnt. Weder in der ersten Halbzeit, als Darasz' an der Latte (41.), Topic an Ladi Meier (44.) scheiterten, noch nach Seitenwechsel, als die Austria jenen Siegeswillen zeigte, den Rapid in der ersten Halbzeit an den Tag gelegt hatte. Fast schon wäre Routinier Peter Schöttel zum Pechvogel geworden, als es nach einem Abspielfehler in der Verteidigung erneut Maier war, der vor Topic rettete.
Chancen blieben aber auf beiden Seiten eher Mangelware. Die letzte halbe Stunde sah ein hektisches Spiel, recht ausgeglichen aber mit den besseren Chancen für die Hütteldorfer, die schließlich ihren Erlöser in Neo-Teamspieler Roman Wallner fanden, der in der 75. Minute mit seinem zweiten Derby-Treffer die Niederlage der Austria besiegelte. Die versuchte mit Hau-Ruck-Aktionen nach vorne zwar noch den Spieß umzudrehen, erneut war es aber Rapid, das fast noch den dritten Treffer erzielt hätte. Nur knapp scheiterten der eingewechselte Wagner, im Nachschuß Taument, an Wohlfahrt. Der enttäuschte Anhang der Favoritner unterdessen lieferte sich kleinere Scharmützel mit der Polizei und ließ seinem Unmut über den niederländischen Starcoach in blumigen Sprechchören freien Lauf...

Tennis
Tennis auf einen Blick: Koubek bester Österreicher
Dienstag, 01. Mai 2001
Stefan Koubek ist wieder bester Österreicher im Tennis-Zirkus. Der Halbfinaleinzug des Kärntners hat sich sowohl im Entry-System wie auch in Championsrace 2001 ausgewirkt. Im Race liegt Koubek derzeit an der 73. Stelle, in der Entry-List findet er sich auf Rang 82 wieder. Das Entry-System wird weiterhin von Gustavo Kuerten angeführt, das Championsrace von Pete Sampras.
Da dieses Wochenende bei den Damen der Fedcup am Programm stand, gab es hinsichtlich der Plazierungen in der Weltrangliste keine Veränderungen. An der Spitze steht weiterhin die Schweizerin Martina Hingis gefolgt Venus Williams und Lindsay Davenport. Barbara Schett konnte aufgrund einer Platzverschlechterung von Meghann Shaughnessy einen Rang gutmachen und belegt daher den 23. Platz in der Weltrangliste.

Tischtennis
Österreich bleibt ohne Medaille
Freitag, 04. Mai 2001
Österreichs muß seine Hoffnungen auf eine WM-Medaille im Tischtennis begraben. Werner Schlager, in Osaka an Nummer zehn gesetzt, verlor im Achtelfinale gegen den chinesischen Geheimfavoriten Liu Guozheng in vier Sätzen, Liu Jia schied im Viertelfinale gegen Lin Ling aus.
Für Werner Schlager verlief die Weltmeisterschaft zwar nicht ausgesprochen schlecht, doch das nötige Glück, um eine Medaille zu holen, fehlte dem Österreicher. Das Team verlor gegen starke Schweden im Viertelfinale verdient, doch der Wiener war durch eine Adduktorenverletzung gehandicapt. Im Doppel schied er an der Seite von Karl Jindrak bereits im Achtelfinale aus, wobei Partner Jindrak einen rabenschwarzen Tag erwischte. Im Einzel lief es für Schlager zunächst alles andere als gut, durch seine leichte Verletzung mußte der Wiener fast stehend spielend die ersten Runden bestreiten. Kaum besserte sich dieses Handicap, kam ein nächstes auf Schlager zu, Achtelfinalgegner Liu Guozheng nämlich. Der Chinese ist in Japan an Nummer fünf gesetzt, wird aber im Kampf um Gold hoch gehandelt. Die ersten beiden Sätze verliefen ungemein knapp, wobei beide Spieler einmal die Oberhand behalten konnten. In den folgenden Schlagabtauschen war der Chinese aber der bessere Mann am Platz, gewann insgesamt verdient mit 20:22, 22:20, 17:21 und 10:21.
Nach Werner Schlager ist auch Liu Jia ausgeschieden. Die Froschbergerin verlor im Viertelfinale gegen die an Nummer elf gesetzte Chinesin Lin Ling klar in drei Sätzen, verpaßte damit die Chance auf eine Medaille, die ihr im Fall eines Sieges gewunken hätte. Besonders ärgerlich für Liu Jia ist die Tatsache, daß sie im Halbfinale auf eine ungesetzte Spielerin getroffen wäre, daher sogar das Endspiel in Reichweite gewesen wäre. Beim 17:21, 18:21 und 21:23 bewies die 19jährige zwar einmal mehr ihr Talent, zum Sieg reichte es jedoch nicht.

Volleyball
Österreich gelingt Revanche: England mit 3:0 abserviert
Sonntag, 06. Mai 2001 ASN / Markus Sonderegger
Im zweiten freundschaftlichen Länderspiel gegen England gelang dem österreichischen Volleyballnationalteam die Revanche für die gestrige 2:3-Niederlage in Amstetten. Das junge Team von Trainer Ulli Sernov hat am Sonntag gezeigt, daß es ein langes Fünf-Satz-Spiel konditionell sehr gut wegstecken kann und auch gegen eine routinierte Mannschaft wie England in drei Sätzen (26:24, 25:22, 25:20) in knapp 90 Minuten gewinnen kann...
Der erste Satz begann für Österreich denkbar schlecht, denn bereits das erste Service landete im Netz. In Folge konnte England seinen Vorsprung auf drei Punkte ausbauen. Erst beim Stand von 3:0 gelang dem österreichischen Team der erste Punkt. Dann jedoch kamen die Österreicher bis auf einen Punkt heran und gingen beim 8:7 erstmals in Führung. Die Engländer konterten und glichen aus. Bis zum Stand von 16:16 mußte das österreichische Team immer einem Rückstand, der allerdings nie mehr als drei Punkte betrug, nachlaufen. In der Schlußphase des ersten Durchganges ging Österreich wieder in Führung und konnte diese bis zum Schluß behaupten. Die Österreicher gewannen den ersten Satz knapp aber verdient mit 26:24.
Der zweite Satz glich in der Anfangsphase dem ersten. Die Engländer dominierten, die Österreicher mußten einen Rückstand aufholen. England führte teilweise mit drei Punkten Vorsprung, aber die Österreicher gaben nicht auf und übernahmen erneut bei 8:7 die Führung, die sie bis zum Satzende nicht mehr abgaben. Österreich gewann den zweiten Satz mit 25:22.
Den dritten Satz begannen die Österreicher gleich mit zwei Punkten hintereinander. Doch durch viele Eigenfehler, vor allem beim Service konnten sie sich nicht absetzen. Doch in der Mitte des dritten Satzes vermochte Österreichs Team einen Vorsprung von vier Punkten herauszuschlagen. Die Engländer konnten zwar noch zweimal den Ausgleich erzielen, doch am Ende gewann Österreich den dritten Durchgang relativ klar mit 25:20.

Segeln
Spitzauer/Brenner souverän: Start-Ziel-Sieg vor Marseille
Dienstag, 01. Mai 2001
Österreichs Segler scheinen sich in Frankreich sehr wohl zu fühlen. Nach guten Leistungen vor Hyeres konnten nun auch Hans Spitzauer und Wolfgang Brenner mit einem Wettfahrtsieg aufhorchen lassen. Sie legten bei der Frühjahrs-EM der Starboot-Klasse damit einen ausgezeichneten Start hin.
Sehr positiv hat sich die Tatsache, daß die Solingenklasse nicht mehr olympisch ist, auf die Starboot-Klasse ausgewirkt. Insgesamt 50 Mannschaften aus 20 Ländern nehmen bei diesen Titelkämpfen teil.
Erst vergangenen Herbst ist Hans Spitzauer in die Zweimann-Kielbootklasse umgestiegen. Dies scheint dem Finn Welt- und Europameister aber nicht schwer gefallen zu sein. Bei einer Windsstärke von bis zu sieben Beaufort feierte Spitzauer mit Vorschoter Brenner einen Start-Ziel-Sieg bei der ersten von sechs Wettfahrten vor Marseille. Von Beginn an kontrollierten die beiden Österreicher das Feld und segelten einem sicheren Sieg entgegen. Für 2004 hat sich Spitzauer auch schon ein Ziel gesetzt: in Athen soll eine Medaille her.