Ausgabe Nr. 239 vom 07. Oktober 2002                Hier klicken für Abonnement

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Die Monate Oktober und November widmet Ihnen das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten. Wir danken Frau Bundesminister Dr. Benita Ferrero-Waldner auch an dieser Stelle für ihre Unterstützung. ( http://www.bmaa.gv.at )

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

I n n e n p o l i t i k - W a h l e n

Noch ist es ziemlich ruhig - knapp sieben Wochen vor der Wahl
Entweder liegt es daran, daß die wahlwerbenden Parteien - und die sicher allerorts eilig zusammengerufenen Werbestrategen - vorerst noch mit der knappen Zeit, weniger gegen den Mitbewerber kämpfen. Oder waren die innenpolitschen Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen schon so aufgeheizt, daß die selten sachlichen Argumente (der jeweils andere hätte ja ohnehin irgendwann "schon Gelegenheit gehabt, alles besser zu machen"), beim einen Ohr hineingehen und beim anderen - ohne Rückstand - wieder herauskommen. Beim "Gegner" ebenso wie beim Wahlvolk. Zweiteres halte ich für wahrscheinlicher.
Eines der Dauerbrenner-Themen im Zusammenhang mit der EU-Ost-Erweiterung sind die Benes-Dekrete. Der anerkannte deutsche Völkerrechtsexperte Jochen Frowein hatte von der EU-Kommission den Auftrag erhalten, gemeinsam mit zwei weiteren Kapazitäten, ein Gutachten zu über die Frage zu erstellen, ob die Tschechische Republik ohne von den Benes-Dekreten Abstand zu nehmen, der EU beitreten könne. Das Ergebnis - ja, es habe keinen Einfluß - hat bei Österreichs Politikern Mitte letzter Woche unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel meinte, das Gutachten beinhalte ein klares Bekenntnis, "daß es ab dem Beitritt Tschechiens zu EU keinerlei diskriminierende Wirkungen gegenüber EU-Bürgern geben darf" und ergänzte, daß Österreich bestrebt sei auf bilateralen Weg und im Dialog mit Tschechien zu einer Lösung zu kommen. Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner reagierte verhalten und hofft auf eine politische Erklärung von tschechischer Seite.
Der Leiter der SPÖ-Delegation im Europäischen Parlament, Dr. Hannes Swoboda, meinte, es sollten sich jetzt alle ernstzunehmenden politischen Kräfte zurückhalten und nicht sofort das Gutachten in Zweifel ziehen. Jetzt schlage die Stunde der Versöhnung und der gegenseitigen Handreichung.
Anders sieht das die FPÖ, deren Parteiobmann, Ing. Mathias Reichhold meinte, seine Partei erwarte von Tschechien einen Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit. Sein Parteikollege, Sozialminister Mag. Herbert Haupt, erklärte ebenfalls, Tschechien müsse einen ordentlichen und sauberen Schlußstrich unter die Vertreibung der Sudetendeutschen ziehen.
Ulrike Lunacek, außenpolitische Sprecherin der Grünen meinte, es sei wichtig, jene Kräfte in der Tschechischen Republik zu stützen, die sich innerstaatlich für eine Beseitigung jener Teile der Dekrete einsetzten, die zu Recht umstritten seien. Der Frowein-Bericht scheine genau in diese Richtung zu gehen.
Von tschechischer Seite kam vorerst kein offizielles, positives Signal in Richtung Österreich, das letzte Wort ist aber scheinbar noch nicht gesprochen.

Weitere Themen sind (Jugend-)Arbeitslosigkeit, Budgetziele, Gesundheitssystem, Pensionen, Abfangjäger, Atompolitik (Temelin). Jeder hat in dieser Phase des "Wahlwerbens" natürlich das einzig wahre Rezept, wie der Sozialstaat Österreich erhalten, mehr ausgegeben und mehr eingenommen werden könne, ohne Bürger und Steuerzahler im Besonderen zu belasten. Dem jeweils Verkündenden wird dann binnen weniger Minuten zumindest von zwei anderen politischen Lagern Wahnwitz und Undurchführbarkeit attestiert. Wir werden dennoch versuchen, in den verbleibenden Wochen bis zur Wahl die Standpunkte der einzelnen Parteien themenbezogen gegenüberzustellen. (mm)

Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen im Burgenland
Am Sonntag (06. 10.) wurden im Burgenland Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen abgehalten. Es war dies die erste und bisher einzige Wahl, die nach dem Ende der schwarz-blauen Koalition stattgefunden hat.
Neu für Österreich war diesmal, daß bereits Jugendliche wahlberechtigt waren, die am Stichtag (23. Juli 2002) das 16. Lebensjahr vollendet haben. Vom Wahlrecht konnten aber nur jene Personen Gebrauch machen, die am Stichtag in einer Gemeinde des Burgenlandes einen Wohnsitz im Sinne des § 17 der Gemeindewahlordnung 1992 hatten. Unter diesen Voraussetzungen waren 240.996 Personen wahlberechtigt, die Wahlbeteiligung lag mit 85,76 Prozent nur unwesentlich unter der der letzten Wahl 1997 (86 Prozent). Die SPÖ konnte deutlich an Stimmen zulegen, auch ÖVP und Grüne erreichten Stimmenzuwächse, wobei letztere in vielen Gemeinden erstmals angetreten waren. Die FPÖ verlor massiv, was auch daran liegt, daß sich nach den parteiinternen Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen einige Ortsparteien aufgelöst hatten.
Durch den Tod des Bürgermeisters von Potzneusiedl wurde dort nicht gewählt, weshalb in den Ergebnissen der Vermerk "170 von 171 Gemeinden ausgezählt" aufscheint.
Unterschiedlich werden Vorzeichen für die Nationalratswahl am 24. November interpretiert: Während Bundespolitiker eher dazu neigen, die Ergebnisse auf bundespolitische Entwicklungen abzuleiten, sind Landes- und Kommunalpolitiker überzeugt, daß es sich um Persönlichkeitswahlen gehandelt und sich die Bundespolitik nur am Rande ausgewirkt habe. (mm)

Sehen Sie hier die Zusammenfassung:
Ergebnis der Bürgermeisterwahlen >
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/15_bgld_wahl1.htm
Ergebnis der Gemeinderatswahlen >
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/15_bgld_wahl2.htm
Weitere Informationen bzw. Details auf den Seiten der burgenländischen Landesregierung: http://www.wahlen.bgld.gv.at

Weitere 43 innenpolitische Meldungen finden Sie auf
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/zindex_archiv01100710.htm

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Feierstunde zum 100. Geburtstag von Leopold Figl im Parlament
Am 2. Oktober jährte sich zum 100. Mal der Geburtstag Leopold Figls, eines der Mitbegründer der Zweiten Republik, der als Bundeskanzler vom Dezember 1945 bis April 1953 und als Außenminister in den fünfziger Jahren sowie als Präsident des Nationalrates und Landeshauptmann von Niederösterreich eine der zentralen Persönlichkeiten der jüngeren österreichischen Geschichte darstellt. Zur historischen Legende wurde Leopold Figl mit seiner Weihnachtsansprache 1945, in der er seine Landsleute bat: "Glaubt an dieses Österreich", und mit seinem Satz "Österreich ist frei" im Marmorsaal des Schlosses Belvedere nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages von Wien am 15. Mai 1955, an dessen Zustandekommen Leopold Figl maßgeblich mitgewirkt hatte.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/15_zFigl0209.htm

Zeitzeuge der jüdischen Vergangenheit Salzburgs
Erstmals in seiner neuen Funktion als Honorarkonsul der Republik Österreich im Bundesstaat New York stattete Dr. Fred Friedman am 2. Oktober einen Höflichkeitsbesuch im Chiemseehof ab. Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger hatte sich persönlich bei Außenministerin Dr. Benito Ferrero-Waldner für die Ernennung Dr. Friedmans zum österreichischen Honorarkonsul für den westlichen Teil des Bundesstaates New York eingesetzt. Das Konsulat hat seinen Sitz in Akron, in der Nähe der Stadt Buffalo, etwa 40 Autominuten von den Niagara-Fällen entfernt.
Dr. Friedman wurde im Oktober 1926 in Salzburg geboren und verbrachte seine ersten zwölf Lebensjahre in der Stadt Salzburg. 1938 entschloss er sich, zunächst in die Schweiz auszuwandern, von wo er über Südfrankreich, Spanien und Portugal auf abenteuerliche Weise vor den Schatten des NS-Regimes in die USA floh. Heute kommt er "jedes Mal mit gemischten Gefühlen" zurück nach Österreich. Die zunächst vom Außenministerium wegen des Alters von Dr. Friedman geäußerten Bedenken konnte Landeshauptmann Schausberger zerstreuen, kannte er Dr. Friedmann doch als rüstigen, regen und geistig interessierten Weltbürger.
1993 kam Dr. Friedman mit seiner Frau und seiner Mutter auf Einladung von Stadt und Land Salzburg als einer von wenigen ehemals vertriebenen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, denen 1938 die Flucht in die USA gelungen ist, auf Salzburg-Besuch.
Dr. Friedman hat in den USA als Wirtschaftsanwalt Karriere gemacht und ist Vater von drei Söhnen, ebenso Anwälten. Dr. Friedman hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf beiden Seiten des Atlantiks für Verständnis zwischen den Völkern und Kulturen zu werben. Am vergangenen Wochenende hat er an den 11. Braunauer Zeitgeschichte-Tagen teilgenommen. Aus Verbundenheit zu seiner alten Heimat möchte er ein positives Salzburg-Bild in den USA erhalten und pflegen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/02_euab01100710.htm#Zeit

Österreichs Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent gestiegen
Die österreichische Wirtschaft wuchs nach Berechnungen der Statistik Austria im Jahr 2001 um 0,7 % und entwickelte sich damit schwächer als erwartet. Im internationalen Vergleich blieb das Wachstum klar unter dem Durchschnitt der EU-Mitgliedsländer (+1,5%) und leicht unter dem OECD-Durchschnitt (+0,9%).
Die nach dem standardisierten Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) erstellten Berechnungen entsprechen der mit EU-Verordnung für alle Mitgliedsländer festgelegten Verpflichtung, Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) innerhalb der Europäischen Union nach einheitlichen Konzepten und Methoden zu erstellen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2001 zu laufenden Preisen um 4,8 Mrd. Euro bzw. 2,3% auf rund 211,9 Mrd. Euro angestiegen. Das BIP pro Einwohner betrug 26.050 Euro (+2,0%). Je Erwerbstätigen ergaben sich im Schnitt 62.110 Euro (+1,8).
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/04_bwirt01100710.htm#BIP

Holzprodukte belegten 2001 ersten Platz in der Außenhandelsbilanz
Mit einem Überschuss von EUR 2,52 Mrd. war der Holzbereich im Jahr 2001 der wichtigste Aktivposten des österreichischen Außenhandels. Mit plus 9,1% gegenüber 2000 lag er in der Leistungsbilanz gleichauf mit dem Fremdenverkehr, der es ebenfalls auf einen Überschuss von EUR 2,52 Mrd. brachte.
Die bedeutendsten Exportüberschüsse erzielten vor allem Papier, Pappe, Papierwaren und Viskose (EUR 1,95 Mrd.), gefolgt von Holz und Holzwaren inklusive Schnittholz (EUR 0,69 Mrd.) sowie den Span- und Faserplatten (EUR 0,42 Mrd.). Dies teilte das Kooperationsabkommen Forst-Platte-Papier auf http://www.aiz.info mit.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/04_bwirt01100710.htm#AHBilanz

1,56 Millionen Hektoliter: Gute Weinernte in NÖ
Die Weinernte in Niederösterreich wird gut ausfallen: Die Landwirtschafts- kammer erwartet 1,56 Millionen Hektoliter, das ist ein Plus von ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Österreichweit rechnet man mit 2,5 Millionen Hektoliter.
Das entspricht in etwa der Ernte des Vorjahres. "Der Wein wird eine gute Qualität haben und ein harmonischer, reifer Jahrgang sein", erklärt Dipl.Ing. Josef Glatt von der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern. Die Hochwasser-Katastrophe habe so gut wie keinen Einfluss auf die Weinqualität und die Ernte. Vor den Unwettern war das Wetter sonnig und trocken.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/04_bwirt01100710.htm#Ernte

Salzburg einziger europäischer Olympiakandidat
Einen Brüssel-Besuch nutzte Salzburgs Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger, um für ein wesentliches Vorhaben der Landespolitik bei EU-Entscheidungsträgern zu werben. Als österreichische Bewerbung sollen die XXI. Olympischen Winterspiele im Jahr 2010 in die Mozartstadt geholt werden. Ende August hat Salzburg dabei den Einzug in das "Finale" geschafft und ist vom Internationalen Olympischen Comité (IOC) zur Candidate City gekürt worden. In sieben von elf Bewertungskategorien liegt Salzburg an der Spitze der Bewerber. Nach dem Ausscheiden von Bern ist Salzburg mehr als eine rein österreichische Bewerbung: Salzburg ist die einzige EU-Stadt und nun auch der einzige europäische Vertreter, der noch im Rennen ist. Mitbewerber sind Vancouver und Pyeongchang, am 2. Juli 2003 fällt in Prag die Entscheidung.
Schausberger erklärte, jetzt gelte es, alle Kräfte zu bündeln, um dieses große Ziel zu erreichen. Fachleute aus allen notwendigen Spezialgebieten seien gefordert, die bestmögliche Symbiose aus Sport, Kultur, Umwelt und Vernunft zu generieren. Man gehe davon aus, Europa würde die Salzburger Bewerbung geschlossen unterstützen, erklärte Schausberger in Brüssel.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/05_bchr01100710.htm#Olympia

Neues Notfall-Medikament bei Herzstillstand
Innsbruck - Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Seit über 100 Jahren ist Adrenalin das Standard-Medikament, das bei einem plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand eingesetzt wird.
Ein Forscherteam rund um Karl H. Lindner und Volker Wenzel von der Univ.-Klinik für Anästhesie und Allg. Intensivmedizin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat, unterstützt vom FWF, nach jahrelangen erfolgreichen Untersuchungen nun nachgewiesen, daß der Wirkstoff Vasopressin mindestens genauso erfolgreich wie Adrenalin als Notfallmedikament bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung eingesetzt werden kann.
Die Erkenntnisse der Innsbrucker Anästhesisten haben bereits im Jahr 2000 zu einer Änderung der internationalen Richtlinien zur Herz-Lungen-Wiederbelebung geführt. Seitdem wird Vasopressin für die Therapie von erwachsenen Patienten mit Herzkammerflimmern empfohlen. Der Wirkstoff verbessert den Blutdruck während einer Herz-Lungen-Wiederbelebung und steigert so wahrscheinlich die Überlebenschancen eines Patienten mit einem Herz-Kreislaufstillstand.
Die mögliche Überlegenheit des Wirkstoffs Vasopressin gegenüber Adrenalin soll jetzt anhand der Daten einer durch die Innsbrucker Wissenschaftler international organisierten klinischen Prüfung überprüft werden, die an 33 Notarzt-Stützpunkten in Österreich, der Schweiz und Deutschland an 1219 Patienten durchgeführt wurde. Die Ergebnisse werden demnächst dem internationalen Fachpublikum vorgestellt und dann in einer internationalen Fachzeitschrift veröffentlicht. Wenn die Studiendaten den Erwartungen entsprächen, könnte damit eine Zulassung von Vasopressin für die Behandlung eines Herz-Kreislaufstillstands erreicht werden. Denn obwohl die internationalen Richtlinien die Verwendung von Vasopressin bereits ausdrücklich empfehlen, sei das Medikament für eine solche Anwendung noch gar nicht zugelassen, so Wenzel. In der klinischen Praxis werde Vasopressin oft verwendet, und manche Patienten konnten bereits von Vasopressin profitieren; die rechtlichen Rahmenbedingungen aber hinke der Entwicklung derzeit noch etwas nach. In der Fachwelt allerdings wurde die Leistung der Innsbrucker Anästhesisten bereits mit mehreren wissenschaftlichen Auszeichnungen gewürdigt; etwa mit dem Hoechst-Preis der Universität Innsbruck, dem Preis für Notfall- und Intensivmedizin der Universitäten München und Münster sowie mit Preisen der American Heart Association und der Amerikanischen Gesellschaft für Intensivmedizin.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/08_wuta01100710.htm#Vasopr

400 Jahre altes Massengrab im Wiener Schottenstift
Seit 5. September 2002 ist die Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie im 2. Hof des Schottenstiftes mit archäologischen Untersuchungen beschäftigt.
Im Zuge von Baumaßnahmen waren menschliche Skelettreste gefunden worden, nach einer kurzen Untersuchung war die Dimension des Fundes schnell geklärt: die Aushubarbeiten hatten einen Teil eines Massengrabes freigelegt, daß nun von den Mitarbeitern der Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie freigelegt, dokumentiert und abgebaut wird.
Die exakte Dimension der Grube konnte nicht festgestellt werden, da die Bauarbeiten nur einen kleinen Bereich betreffen; in diesem, etwa 10 x 2,5 m großen Ausschnitt wurden allerdings bis dato etwa 120 Individuen gezählt. Es handelt sich dabei um Männer, Frauen und Kinder unterschiedlichen Alters, wobei die Anzahl der Erwachsenen deutlich überwiegt. Da sich die Skelettlagen bis in eine Tiefe von 2,5 m feststellen lassen, ist insgesamt wohl mit etwa 250 bis 300 Toten zu rechnen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/10_bkult01100710.htm#400

Paul Badura-Skoda zum 75. Geburtstag im Interview
Der angesehene und erfolgreiche Wiener Pianist Prof. Paul Badura-Skoda feiert am 6. Oktober 2002 seinen 75. Geburtstag und blickt zugleich auf eine 50jährige internationale Top-Karriere als Pianist zurück. Daneben hat er durch seine Veröffentlichungen wertvolle, musikwissenschaftliche Beiträge im Hinblick auf die Interpretation von Mozart, Haydn, Schubert und Bach geleistet. Im Herzen ist Prof. Badura-Skoda stets jung geblieben, diese Dynamik und die Liebe zur Musik treiben ihn an noch heute auf so zahlreichen Konzertpodien der Welt Gast zu sein!
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/15_zBadura021002.htm

"Alfred Kubin - Aus meinem Reich".Meisterblätter aus dem Leopold Museum
Wien - Das Leopold Museum zeigt vom 5. Oktober 2002 bis 6. Januar 2003 in der Grafiksälen des zweiten Untergeschosses die Ausstellung "Alfred Kubin - Aus meinem Reich". Mit über 80 Werken wird im Rahmen dieser Präsentation erstmals die Kubin-Sammlung des Leopold Museum in einem großen Umfang der Öffentlichkeit gezeigt.
Die Ausstellung bietet einen monografischen Gesamtüberblick von der Frühzeit bis hin zum Spätwerk Kubins. In den 60er Jahren beginnt Rudolf Leopold Kubin zu sammeln. Die Einmaligkeit der vormals privaten Kubin-Sammlung besteht darin, daß Rudolf Leopold so genannte "Inkunabeln" Alfred Kubins erwerben konnte. Großteils handelt es sich dabei um Blätter, die in der Zeit zwischen 1899 und etwa 1912 entstanden sind. In dieser Schaffensperiode hat der phantastische Zeichner und Dichter Kubin zu seinen eigentlichen Bildthemen gefunden.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/10_bkult01100710.htm#Kubin

Salzburger Ehrenbecher für Hubert Raudaschl zum 60er
Mit zwei Olympiamedaillen sowie zahlreichen Welt- und Europameistertiteln zähle Hubert Raudaschl zu den erfolgreichsten Sommersportlern Österreichs. Als er 1996 in Atlanta als erster Sportler zum zehnten Mal an Olympischen Spielen teilnahm, habe Raudaschl Olympiageschichte geschrieben, die weit über Salzburg und Österreich hinaus Bewunderung hervorrief.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/1002/W1/06_pers01100710.htm#Raudaschl

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Fussball
Sensation: Daum Austria-Trainer - Walter Schachner wurde beurlaubt
Freitag, 04. Oktober 2002 ASN / MS / GÜN / FU
Der deutsche Startrainer Christoph Daum, auch von Sturm Graz umworben, hat einen Vertrag mit der Wiener Austria abgeschlossen und löst den bisherigen Erfolgs-Coach Walter Schachner ab, der nach dem Vormittagstraining, obwohl Tabellenführer, beurlaubt wurde. Hire-and-Fire-Spezialist Frank Stronach begründete den Sensations-Entschluß so: "Schachner hat für große internationale Ziele zu wenig Erfahrung." Markus Sonderegger, Günther Lehner und Gerald Fuchs berichten.
"Ich wollte", fuhr der Austria-Lenker fort, "daß Schachner unter Daum weitermacht, er hat aber abgelehnt. Ich schätze Schachner sehr - es tut mir persönlich leid." Zu groß sind die Ziele, zu klein offenbar der Trainer - Stronach malte Sprachbilder: "Wenn du mit den Adlern kreisen willst, kannst du nicht mit den Hühnern unten pecken. Ich bin nicht wirklich zufrieden mit dem, was die Austria bis jetzt erreicht hat, das Spielerpotential wurde nicht genug ausgenutzt."
Auch von den 50 zum Horr-Stadion geeilten Fans ("Schoko, Schoko") ließ sich der Big Spender nicht aus der Ruhe bringen. "Es gibt immer ein paar, die dagegen sind, wichtig ist, daß gewonnen wird - wer der Trainer ist, ist nicht so wichtig." Der Vertrag mit Daum wurde auf drei Jahre abgeschlossen, in puncto Verdienst hielt man sich freilich bedeckt. Daum verdiene genug, um sich für das Engagement bei der Austria begeistern zu können, so Stronach.
Daum selbst mimte den Überzeugten: "Das Konzept, das präsentiert wurde, ist für meine Ziele genau das richtige. Die Verantwortlichen stehen hinter dem Verein. Er könnte nicht nur national, sondern auch international Spitze werden. Es gibt keinen Wunschgegner für den UEFA-Cup, wichtig ist nur das Erreichen der 3. Runde."
Treppenwitz der Sache ist die Anwesenheit Daums beim UEFA-Cup Rückspiel der Wiener in Donezk am Dienstag, durch die der Deutsche mit dem wohlhabenden ukrainischen Team in Verbindung gebracht wurde. Ob der Deutsche weiß, daß er bereits der 18. Austria-Trainer seit 1990 ist? Sturm-Präsident Hannes Kartnig zum Austria-Deal: "Der Svetits hat meine Idee übernommen und den Daum nur bekommen, weil die Austria mehr Geld hat. Ich gratuliere aber Herrn Daum zu dieser Entscheidung, Wien ist eine schöne Stadt." Stronach, versicherte der Sturm-Präsident, sei er, Kartnig, nicht böse: "Der ist ein feiner Mensch!"

Daum-Debüt endet 4:0 - GAK gegen Austria chancenlos
Sonntag, 06. Oktober 2002 ASN / GERALD FUCHS
Austria Wien bescherte Star-Trainer Christoph Daum einen perfekten Einstand, schlug Tabellenschlußlicht GAK in Graz mit 4:0 (1:0). Damit haben die Veilchen bereits sieben Punkte Vorsprung auf die zweitplazierten Paschinger.
Die violette Volksseele kocht! Walter Schachners Ablöse hat niemanden im Austria-Umfeld kalt gelassen. Sogar Austria-Legende Herbert Prohaska, sonst nicht unbedingt für harte, klare Worte bekannt, gab via "Kronen Zeitung" ihren Unmut kund. Obwohl selbst Opfer von Stronachs Personalpolitik, versuchte der ehemalige Trainer der Veilchen stets Haltung zu bewahren. Ab sofort werde er den Magna-Chef aber nicht mehr mit "Frank", sondern nur noch mit "Herr Stronach" ansprechen. Außerdem, fuhr Prohaska entrüstet fort, könne er nicht verstehen, daß Christoph Daum diesen Job angenommen und damit Schachner aus dem Amt gedrängt habe. Damit habe Daum nicht gerade Größe bewiesen, so Prohaska.
Sportlich scheint der Trainer-Wechsel spurlos an der Austria vorübergegangen zu sein. Schachner hat Daum eine intakte Truppe hinterlassen, die sich gegen die Grazer Rotjacken mit Leichtigkeit durchsetzen konnte. Technisch und läuferisch überlegen, hatten die Veilchen auch bange Momente zu überstehen, da der GAK aber heuer Chancen fast schon prinzipiell vernebelt, überstanden die Wiener diesen Teil des Spiels unbeschadet und gingen in der 19. Minute durch Gilewicz mit 1:0 in Führung. Der Pole hatte dabei von Djalminha den Ball perfekt in den Lauf gespitzelt bekommen. Das 2:0 besorgte Michael Wagner nach Paß von Paul Scharner (54.), das 3:0 nur zwei Minuten später Djalminha volley nach Flanke von Vladimir Janocko. Ein Doppelschlag, der nicht nur Neo-Tormanntrainer Eike Immel entzückte und Daum die Faust ballen ließ, sondern auch die Austria-Fans in Begeisterung versetzte. Und nach Rushfeldts 4:0 (Kopfball nach Vorlage von Panis) in der 86. Minute sangen sie gar wieder: "Nur mehr, nur mehr Austria Wien..." Die Zeit heilt alle Wunden. Auch jene, die die kaum nachvollziehbare Ablöse von Walter Schachner in manch eine violette Seele gerissen hat ...

"Über allem muß Kampfgeist stehen" - Wie Krankl das Team einschwört
Montag, 07. Oktober 2002 ASN / PM OEFB
Am Samstag steigt im Dinamo-Stadion (17:30 Uhr MESZ) von Minsk das EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrußland.
18 der 20 Kaderspieler sind noch am Sonntag im Teamcamp im Vienna Hilton Danube in Wien eingetroffen, für Montag mittag wurden die Münchner Löwen Harald Cerny und Markus Weissenberger erwartet. Teamchef Hans Krankl: "Entscheidend wird sein, daß wir die Unsicherheit bei Auswärtsspielen aus den Köpfen der Spieler bekommen. Über allem muß Kampfgeist stehen und der Wille, zumindest einen Punkt aus Minsk zu entführen." Teamkapitän Andreas Herzog sieht's ähnlich: "1997 haben wir in Minsk denkbar glücklich mit 1:0 gewonnen - seither sind die Weißrussen sicher um einiges stärker geworden."
Der Fahrplan bis Samstag sieht wie folgt aus: Montag und Dienstag wird jeweils vor- und nachmittags trainiert, Mittwoch nur um 10:15 Uhr. Abends versucht sich das ÖFB-Team im Raimundtheater beim Musical "Wake Up" abzulenken. Donnerstag stehen zwei Trainingseinheiten auf dem Programm, Freitag fliegt die Nationalmannschaft um 11:40 Uhr nach Minsk. Abends wird zur Matchzeit (18:30 Uhr Ortszeit, 17:30 Uhr MESZ) im Dinamo-Stadion trainiert. Unmittelbar nach dem Spiel am Samstag erfolgt der Heimflug. Mittwoch, den 16. Oktober, wartet dann im NEFF-Qualifikationsspiel kein geringerer als die Niederlande im ausverkauften Happel-Stadion.

Tennis
Auch Marach in Quali gescheitert - Österreicher unterliegt Uhlirach
Sonntag, 06. Oktober 2002 ASN / PM
Als letzter der vier Österreicher scheiterte Sonntagnachmittag Oliver Marach in der Qualifikation zur mit 800.000 Dollar dotierten CA-Tennis-Trophy. Er verlor gegen den Tschechen Bohdan Ulihrach glatt 2:6 und 2:6.
"Es war einfach zu schnell für mich und mein Aufschlag hat heute überhaupt nicht funktioniert", resümierte der Grazer. Nur einmal keimte Hoffnung auf, als er im zweiten Satz mit einem Break 2:1 führte. In der Folge gab er aber gleich dreimal hintereinander seinen Aufschlag ab.
Der Niederländer Sjeng Schalken hat seine Teilnahme abgesagt. Der an Nummer sieben gesetzte Moskau-Finalist zog sich bei der Niederlage gegen den Franzosen Mathieu eine Knieverletzung zu.