Ausgabe Nr. 99 vom 8. November 1999

***** Bundespräsident Thomas Klestil führt Informationsgespräche *****
Nicht nur Bundeskanzler, Vizekanzler und Parteivorsitzende berichten Bundespräsident Thomas Klestil fortlaufend über die von ihm angeordneten "Sondierungsgespräche". Er empfängt auch Landeshauptleute der Bundesländer und Minister der derzeitig provisorischen Regierung, um sich über ihre Meinungen und Anliegen zu informieren. In den Sondierungsgesprächen zwischen SPÖ und ÖVP konnten noch nicht alle wichtigen Themen besprochen werden. Ein neuerlicher Gesprächstermin ist für Mitte dieser Woche angesetzt. Am 11. November findet ein Gespräch zwischen ÖVP und FPÖ statt und für 15. November ist das Sondierungsgespräch der SPÖ mit den Freiheitlichen angesetzt.

***** Pläne für Einsparungen bei Sozialversicherungsanstalten *****
Gespräche über Rationalisierungsmaßnahmen durch Zusammenlegungen im Bereich der Sozialversicherungsanstalten hat es schon wiederholtemale gegeben. Jetzt haben sich SPÖ und ÖVP neuerliich mit diesem Thema befaßt und Pläne für eine Realisierung diskutiert. Auch die Freiheitlichen sind seit langem Befürworter dieses Vorhabens. Im Vergleich zu Deutschland, wo es mehr als 700 Sozialversicherungen gibt, in Frankreich rund 500 und in der Schweiz 360, ist die Zahl der österreichischen mit 28 relativ gering, Zusammenlegungen könnten aber wesentliche Einsparungen bringen. Der Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Hans Sallmutter, zeigt sich gesprächsbereit, gibt aber zu bedenken, daß diese Fusionierungen viel Geld kosten und daß es Jahre dauern würde, bis die erwarteten Einsparungen zum Tragen kommen. Ein Rohbericht des Rechnungshofes über die Organisation der Sozialversicherungen ist in Ausarbeitung und wird im Laufe des kommenden Jahres fertiggestellt.

***** Sicherer Standort Österreich *****
Der Direktor des Europäischen Polizeiamtes (Europol), Jürgen Storbeck, nahm in einem Seminar, das vom Renner-Institut in Wien organisiert worden war, zu Fragen der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts in Europa Stellung. Er verwies auf die innnere Sicherheit in den EU-Mitgliedsländern, die im Vergleich mit vielen anderen Staaten weltweit eine wesentlich niedrigere Kriminalitätsrate aufweise und stellte fest, daß Österreich neben Deutschland und Luxemburg zu den sichersten Standorten zähle. Er betonte, daß dies von großer Bedeutung für die Ansiedlung internationaler Unternehmer sei.

***** Benzin an Österreichs Tankstellen bleifrei *****
Ab 1. November verkaufen die österreichischen Tankstellen nur mehr bleifreies Benzin. Die für ältere Autos benötigten Zusatzstoffe werden von den Tankstellen in Plastikfläschchen angeboten. Diese Bleiersatzstoffe sollen zu Beginn des Tankens beigemengt werden, um Motorschäden zu vermeiden.

***** Eisenwerk Sulzau-Werfen feierte "100 Jahre Familienbetrieb" *****
Das Eisenwerk Sulzau-Werfen R. & E. Weinberger AG (ESW) in Tenneck feierte als eines der ältesten Salzburger Familienunternehmen seinen hundertsten Geburtstag. Bereits 1770 war das damalige Hammerwerk mit Hochofen und Bergbau ein wichtiger Arbeitgeber für die Region. Vor 100 Jahren wurde es von der Familie Weinberger erworben, die mit der Herstellung von Breitbandwalzen Weltmarktführer geworden ist. Es werden rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Von den 510 Millionen Schilling (37,1 Millionen Euro) Umsatz werden 95 Prozent im Export erzielt.

***** Auszeichnung für niederösterreichische Ingersoll Dresser Pumps *****
Das "Wirtschaftsblatt" hat zusammen mit der internationalen Informationsagentur Dun & Bradstreet einen Wettbewerb für "Austrias Leading Companies" durchgeführt. Als Niederösterreichs Landessieger wurde die Firma Ingersoll Dresser Pumps in Brunn am Gebirge ausgezeichnet. Kriterien waren die Eigenkapitalquote, das Umsatzwachstum, der Return on Assets und die Ertragskraft. Die Brunner Firma ist eine von acht europäischen Töchtern des US-Konzerns Ingersoll Dresser. Sie erzeugt Industriepumpen für Raffinerien und die Petrochemie. Unter den Kunden befinden sich namhafte Konzerne wie Exxon, Shell und die OMV. Mit 136 Beschäftigten wird ein Umsatz von 331 Millionen Schilling (rund 24,05 Millionen Euro) erzielt. Die Exportrate beträgt 99 Prozent.

***** Vom Einmannbetrieb zum Erfolgsunternehmen *****
Das Innsbrucker Fenster-, Möbel- und Glaserunternehmen Spechtenhauser wurde im Jahre 1930 gegründet. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des Familienbetriebes mit dem Einmannbetieb des Firmengründers Oskar Spechtenhauser in einem kleinen Kellerraum. Heute ist das Unternehmen in die Geschäftsfelder Bautischlerei mit Holz-, Alu-Holz und Kunststoff-Fenstern und Wintergärten samt Sonnenschutz, Möbeltischlerei, Glaserei und Brandschutz sowie Handel mit Markenmöbel gegliedert. Ganz hoch im Kurs steht der Umweltschutz. In eine Heizung mit Brikettierung der Holzabfälle wurden neun Millionen Schilling (654.000 Euro) investiert. Die Emmissionswerte in den Bereichen Rauch, Staub und Lärm liegen weit unter den zulässigen Grenzwertern. Die Firma beschäftigt 105 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt etwa 165 Millionen Schilling (rund 12 Millionen Euro). Zehn Prozent davon werden durch Exporte erzielt.

***** Gläserne Sport-Trophäen und Pokale kommen aus Osttirol *****
Josef Rojko befaßt sich seit 35 Jahres mit Glasveredelungen und hat mit seinem Lienzer Unternehmen Rojko Glaskunsthandwerk GmbH bereits Weltruf erlangt. Um sich der erstklassigen Qualität der Glasrohlinge sicher zu sein, erbaute er vor einem Jahr eine eigene Glashütte. Mit einer weltweit einzigartigen Glasgravurtechnik, die als Firmengeheimnis bestens gehütet wird, erzeugt er edelste Trophäen und Pokale aus Glas, mit denen die Sportstars aus aller Herren Länder ausgezeichnet werden. Aber nicht nur in der Sportwelt sind die Rojko-Produkte erfolgreich. Als in der New Yorker Metropolitan-Opera bei einer Premiere- Veransteltung besondere Gäste geehrt wurden, erhielten sie als Präsent Erzeugnisse des Lienzer Rojko-Glaskunsthandwerkes. Erweitert wurde die Produktpalette durch die "Mara Glasdesign GmbH" mit Zier- und Gebrauchsgegenständen. Besucher sind eingeladen, in einer eigens für Touristen eingerichteten Schauglashütte nicht nur bei der Arbeit zuzuschaun, sondern unter fachmännischer Beratung auch selbst in diesem seltenen Kunsthandwerk einen Versuch zu wagen.

***** Revolutioierendes Schließsystem aus Salzburg *****
Das Sicherheits- und Systemtechnik-Unternehmen Pichler GmbH in Salzburg hat ein revolutionäres Schließsystem erfunden, mit dem es jetzt möglich geworden ist, die Sicherheitsbedürfnisse eines ganzen Unternehmens zu verwalten. In einen handelsüblichen Profilzylinder wird eine leistungsfähige Elektronik integriert, sodaß zum Öffnen der Türen nur ein Knopfdruck genügt. Dieses neue System ermöglicht ein vollkommen berührungsfreies Schalten und kann beliebig viele Schlösser und Benutzer in beliebig komplexen Schließplänen frei miteinander kombinieren. Der digitale Schließzylinder 3060 paßt in jedes Einsteckschloß. Weil jeder Schließzylinder über eine eigene Stromversorgung verfügt, ist eine Verkabelung nicht nötig. Anstatt mit einem Schlüssel wird das Schloß mittels eines Transponders drahtlos entriegelt. Ist der Benützer für die entsprechende Türe nicht autorisiert, so dreht der Knauf leer. Die aufwendige Planung und Verwaltung mechanischer Schließanlagen erübrigt sich. Jeder Mitarbeiter erhält anstelle mehrerer Schlüssel und Magnetkarten einen Transponder, in dem sämtliche Funktionen vereint sind.

***** Dr. Pernhaupt ist gestorben *****
Im 63. Lebensjahr erlag der Psychiater Günter Pernhaupt in Wien einem Schlaganfall. Er war Gründer des Vereines Grüner Kreis und hat in Niederösterreich Therapie-Heime etabliert. Als Pionier der medizinischen und sozialen Betreuung Drogenkranker hat er sich große Verdienste und einen hohen Bekanntheitsgrad erworben.

***** Das Wiener Konzerthaus wurde nach Sanierung wieder eröffnet *****
Am 5. November öffnete das WIener Konzerthaus nach umfassenden Sanierungsarbeiten wieder seine Pforten. Die seit Jahrzehnten zugemeuerten Außenfenster wurden wieder geöffnet, die Akustik verbessert, eine Klimaanlage eingebaut,das Parkett und die Thonet-Sessel erneuert, die originale Wandbespannung wiederhergestellt
Das Podium kann für große Chorwerke vergrößert werden, aus dem Untergeschoß kann ein Konzertflügel unverzüglich hochgefahren werden. Mit Arnold Schönbergs "Gurreliedern" wurde der große Konzerthaussaal feierlich eröffnet.

***** Der Christbaum für Wien kommt heuer aus Oberösterreich *****
Auf dem Wiener Rathausplatz wurde eine 31 Meter hohe, hundertzehn Jahre alte Fichte aufgestellt, die heuer aus der Naturpark-Gemeinde Rechberg im oberösterreichischen Mühlviertel kommt. Die feierliche Illuminierung wird am 13. November durch die Landeshauptleute von Oberösterreich und Wien, Dr. Josef Pühringer und Dr. Michael Häupl erfolgen, die zugleich den Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz eröffnen werden.

***** "Die Sportler des Jahrhunderts" wurden geehrt *****
In der Wiener Hofburg wurde eine Feier veranstaltet, in der Annemarie Moser-Pröll und Toni Sailer als Sportler des Jahrhunderts geehrt wurden. Annemarie Moser-Pröll erlangte Berühmtheit durch ihren Weltrekord an Weltcupsiegen. Der Kitzbühler Toni Sailer hat 1956 alle drei Olympia-Rennen gewonnen und sieben Mal WM-Gold errungen. Nach Beendigung seiner Ski-Karriere wirkte er in vielen Filmen mit. Bei der Wahl der Sportler 1999, die von Sportjournalisten veranstaltet wurde, bekamen Alexandra Meißnitzer und Hermann Maier die meisten Stimmen. Als Mannschaft des Jahres wurde die Langlaufstaffel Gandler, Stadlober, Bodwinow, Hoffmann, die eine Goldmedaille gewonnen haben, ausgezeichnet.

***** Wien feiert das 14. "Fest der Pferde" *****
In der Wiener Stadthalle wird derzeit das 14."Fest der Pferde" veranstaltet. Bei diesem großen Treffen der reitenden Superstars aus aller Welt wird dem begeisterten Publikum ein extrem schwieriges Reitturnier geboten, das in einmaliger Weise die sportlichen Darbietungen mit einer gigantischen Show verbindet.
Auf dem 700 Meter langen Hallen-Parcours, dem längsten der Welt, sind 14 Hindernisse im Grundparcours zu bewältigen. Hugo Simon konnte mit E.T. nach fast eineinhalbjähriger Pause ein glanzvolles Comeback feiern.

***** Sturm Graz wird von Manchester United 1:2 besiegt *****
Obwohl sich Sturm Graz in Old Trafford gegen Manchester United 1:2 geschlagen geben mußte, ist man mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Hatten sich die Grazer doch bis zum Ende der ersten Spielhälfte mit 0:0 sehr gut gehalten. Sie hatten sogar sehr gute Chancen: Ein Schuß von Vastic gleich zu Spielbeginn traf die Außenstange. In der 23. Minute spielte Kocijan nach einer Kopfballvorlage von Martens an das Lattenkreuz und Vastic beförderte den Abpraller über das Tor. Knapp vor der Pause verfehlte Markus Schopp in einem Sololauf allein in den Strafraum, mit seinem Schuß das Tor. Nach der Pause wurde die Überlegenheit von Manchester immer stärker und Solskjaer erzielte in der 56. Minute das 1:0, Keane in der 69. Minute das 2:0. Und in der 88. Minute schoß Vastic, nachdem er gefoult worden war, in einem Elfmeter einen Treffer ins linke Eck (2:1). Das war das erste Tor, das Manchester jemals von einer österreichischen Mannschaft bekommen hat. Durch das Resultat des Spieles in Marseille, das zu gleicher Zeit stattfand und gegen Croatia 2:2 endete, bleibt Sturm Graz Dritter und spielt weiter im UEFA-Cup.

***** Rapid gegen FC Tirol 0:0 *****
Bei leichtem Nieselregen boten Rapid und FC Tirol im Hanappi-Stadion ein taktisch recht interressantes Spiel, in dem sich die Tiroler sehr stark in der Abwehr erwiesen, sodaß alle gegnerischen Angriffe erfolglos blieben mit dem Ergebnis 0:0. FC Tirol bleibt weiterhin Tabellenführer.

***** GAK unterlag Panathinaikos 1:0 *****
Im Stadion Spiros Louis Athen erwiesen sich die Griechen zwar als überlegene Mannschaft, aber die Grazer waren in der Abwehr äußerst diszipliniert und der Spielstand war noch in der 91. Minute 0:0. Erst in der 92. Minute passierte es: ein Elfmeter in der Nachspielzeit zerstörte die Hoffnung des GAK, in die 3. UEFA-Cup-Runde aufzusteigen.

***** Österreicher bei Fecht-WM in Seoul *****
Die Österreicher Oliver Kayser, Markus Robatsch und Michael Swirak, alle drei aus Innsbruck, sowie der Niederöstereicher Christoph Marik können sich mit einem überraschend guten Ergebnis als Vierter auf das Ticket für Olympia 2000 freuen.