Ausgabe Nr. 177 vom 09. Juli 2001
Das Parlament beschloß Reform der Sozialversicherung
Zum Abbau der Defizite der Krankenkassen, die sich in Milliardenhöhe bewegen, hat die Koalitionsregierung
eine Reform der Sozialversicherung beschlossen. Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger ist die Dachorganisation
von 27 Anstalten.
Das Präsidium wurde bisher vom Sozialminister nach Absprache mit den Sozialpartnern ernannt. Künftig
wird das Gremium durch eine Wahl bestimmt. Abwechselnd für je ein Jahr wird ein Arbeitnehmer- und ein Arbeitgebervertreter
gewählt. Sozialminister Herbert Haupt (FP), wies darauf hin, daß er mit dieser Reform der erste Sozialminister
seit 1945 sei, der auf ein Ernennungsrecht verzichtet. Über ein Veto-Recht des Sozialministers konnte vorerst
keine Einigung erzielt werden. Daraufhin wurde die Möglichkeit einer Anfechtung des Veto-Rechtes durch das
Höchstgericht eingeräumt.
Das gilt auch für das Veto-Recht des Finanzministers gegen Beschlüsse des Verwaltungsrates, wenn das
Budget betroffen ist.
Im Verwaltungsrat des Hauptverbandes werden jeweils sieben Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sein. Bei
den Arbeitgebern fünf von der ÖVP, einer von der FPÖ und einer von der SPÖ, bei den Arbeitnehmern
dominiert die SPÖ mit vier, von der ÖVP sind zwei und von der FPÖ einer vorgesehen.
Die von der FP beantragte Ablöse des derzeitigen Präsidenten des Hauptverbandes und Vize-Präsidenten
des Gewerkschaftsbundes, Hans Sallmutter, (SP), wird wegen Unvereinbarkeit am 1. Oktober erfolgen. Aber vor allem
die unterschiedlichen Meinungen hinsichtlich der künftigen Finanzierbarkeit haben dazu geführt. Sallmutter
sprach sich für Beitragserhöhungen aus, die von der Regierungsspitze strikt abgelehnt werden. Minister
Haupt erklärte, daß die Finanzlücke - für heuer ist ein Defizit von mehr als drei Milliarden
Schilling prognostiziert - durch ein Sparpaket geschlossen werden könne. Gesundheitsstaatssekretär Reinhart
Waneck erwartet diese finanzielle Sanierung durch Einsparungen in der Verwaltung des Hauptverbandes der Sozialversicherung,
durch Maßnahmen, die mit Ärzten vereinbart wurden, durch Abmachungen mit der Pharmaindustrie und durch
Einnahmen aus den Ambulanzgebühren.
ÖGB-Chef Fritz Verzetnitsch (SP) übt Kritik an der nach seiner Meinung "Anlaßgesetzgebung
und Entmachtung der Selbstverwaltung", während VP-Sozialsprecher Gottfried Feuerstein betont, daß
die Selbständigkeit der Sozialversicherungsträger erhalten bleibe und keine Selbstbehalte zur Diskussion
stünden. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl (VP) bekennt sich zum Konsens und will "alles
unternehmen, um konstruktive Gespräche mit dem ÖGB weiterzuführen".
ÖGB-Chef Verzetnitsch kündigte für 19. Juli eine außerordentliche Sitzung des ÖGB-Bundesvorstandes
an und im Herbst soll in einer Urabstimmung über Protestmaßnahmen entschieden werden.
Gewerkschaft demonstriert gegen das neue Sozialversicherungsgesetz
Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) hatte zu einer Demonstration gegen die von der
Regierung geplanten Reformen des Sozialversicherungs-Systems aufgerufen. Am Donnerstag dem 5. Juli, dem Tag vor
der Beschlußfassung, kamen Demonstranten aus allen Bundesländern nach Wien, um "gegen die drohende
Zerschlagung des Sozialversicherungssystems" und "gegen die Gefährdung der demokratischen Grundrechte"
zu protestieren. Etwa 40.000 bis 50.000 marschierten vom Westbahnhof zum Ballhausplatz. Bei der Schlußveranstaltung,
die vor dem Bundeslanzleramt abgehalten wurde, bezeichnete ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch die letzte
Reformvariante, mit der die Koalitions-Regierung den Forderungen der Kritiker entgegengekommen war, als faulen
Kompromiß. Er stellte fest, daß er für einen 20-prozentigen Selbstbehalt für alle Systeme,
(also auch für die ASVG-Versicherten), nicht zur Verfügung stehen würde. Auch sein Vorgänger,
der fast 89-jährige Anton Benya, setzte sich für eine starke Gewerkschaftsbewegung ein. ÖGB-Vize-Präsident
Hans Sallmutter, der zugleich auch der Präsident der Soziaversicherungen ist, rief gegen den "Machtzugriff"
der Regierung auf, durch den ein stabiles Gesundheitssystem in Frage gestellt würde. Neben der SPÖ und
den Grünen riefen auch Gewerkschafter der VP und FP dazu auf, den Belastungskurs einzubremsen. Die Veranstaltung
verlief friedlich und es gab für die bereitgestellte Polizei keinen Anlaß, einzugreifen.
Regierungsmehrheit beschließt ORF-Reform und Privat-TV-Gesetz
Am Donnerstag wurde das neue ORF-Gesetz und das Privatfernseh-Gesetz von der Koalitionsregierung ohne
Zustimmung der Opposition beschlossen. Der ORF wird in eine Stiftung öffentlichen Rechts umgewandelt. Das
Aufsichtsgremium wird durch einen Stiftungsat ersetzt, in dem nur Experten zugelassen sind. Durch eine Unvereinbarkeitsklausel
dürfen Politiker sowie Sekretäre und sonstige parteinahe Mitarbeiter keine Stiftungsräte sein. Der
öffentliche Auftrag wurde neu formuliert. Im Programmauftrag ist eine objektive und umfassende Information
der Allgemeinheit vorgeschrieben sowie eine Förderung der Kunst, Kultur, Wissenschaft und Darbietungen der
Unterhaltung. Die Forderung, in den Hauptabendprogrammen der beiden Fernsehkanäle jeweils eine anspruchsvolle
Sendung zur Wahl zu stellen, führte zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Schwierigkeit, zu definieren,
was als qualitätsvoll gelten soll. Neue gesetzliche Regelungen gibt es auch für Werbung im ORF. Die Opposition
erwartet dadurch eine finanzielle Schlechterstellung. Aber vor allem befürchtet sie, daß durch die in
den Stiftungsrat berufenen Personen mehr Einflußnahme durch die Politik ermöglicht wird.
Mit dem neuen Gesetz wird auch erstmals in Österreich terrestrisches Privat-TV zugelassen, wodurch der ORF
erstmals eine Konkurrenz außerhalb von Kabel- und Satelliten-Programmen bekommt.
Positives Resümee des Salzburger EU-Weltwirtschaftsgipfels
Rund 1500 Teilnehmer, darunter 20 Staats- und Regierungs-Chefs, sind nach Salzburg gekommen, um beim
Europa-Gipfel des Weltwirtschaftsforums vom 1. bis zum 3. Juli über "Dimensionen eines gemeinsamen Europas
der Zukunft" zu beraten. Durch umfassende Vorbereitungen durch die Sicherheitskräfte konnte eine Wiederholung
der dramatischen Ausschreitungen von gewalttätigen Globalisierungsgegnern, wie sie bisher bei internationalen
Treffen und besonders erst kürzlich beim EU-Gipfel in Göteborg stattgefunden haben, vermieden werden.
Für die Sicherheit der Tagungsteilnehmer sowie der Salzburger Bevölkerung waren rund 3000 Beamte von
Polizei und Gendarmerie im Einsatz. Rechtzeitige Grenzkontrollen verhinderten weitestgehend die Einreise von "Demo-Touristen".
Nur am ersten Tag kam es zu Zusammenstößen zwischen der Exekutive und gewalttätigen Demonstranten
mit 14 vorübergehenden Festnahmen und einigen Verletzten. Wie mit den Demo-Veranstaltern vereinbart, stand
dann für die Rückreise um halb ein Uhr nachts ein Sonderzug bereit, der 130 verbliebene Demonstranten,
begleitet von 50 Exekutivbeamten, nach Wien brachte, womit die Demonstrationen friedlich beendet waren. Auch an
den beiden restlichen Tagen konnten sich die Teilnehmer des Wirtschaftsgipfels ungestört der zentralen Themen
der EU-Osterweiterung, der künftigen Rolle Rußlands in Europa, der Wachstumsregion Baltikum und der
Konsolidierung am Balkan widmen.
Auf Grund der ausgezeichneten Organisation und der vorbildlichen Gewährleistung der Sicherheit wurde zugesagt,
daß der Europäische Wirtschaftsgipfel für weitere fünf Jahre in Salzburg abgehalten wird.
Deutscher Energiekonzern E.On fusioniert mit österreichischem Verbund
Die bereits angekündigte Zusammenlegung des deutschen Energie-Konzerns E.On mit dem österreichischen
Verbund wurde heute beschlossen. Der Verbund wird mit 60 Prozent die Mehrheit halten und die Münchner E.On
Energie AG 40 Prozent. Beide Konzerne bringen ihre Wasserkraft ein. Auch im Handel und Vertrieb ist eine Zusammenarbeit
geplant. Der Unternehmenssitz wird in Salzburg sein. Dieser Beschluß muß noch von den Aufsichtsrats-Gremien
genehmigt werden.
Tourismusumsätze im Mai um knapp 13 Prozent gewachsen
Im Mai 2001 sind die Tourismusumsätze nach vorläufigen Berechnungen um 12,8% gegenüber
dem Vorjahr angestiegen und haben eine Größenordnung von rund 12,6 Mrd. Schilling (915,7 Mio. €) erreicht.
Die Nachfragesteigerung der Inländer fiel um die Hälfte schwächer aus als die der ausländischen
Gäste. Staatssekretärin Marès Rossmann sieht die Ursache für das gute Mai-Ergebnis zum Teil
in Sonderfaktoren wie gute Wetterlage und Kalendereffekte. Wenn auch im Juni möglicherweise ein schwächeres
Ergebnis erzielt werde, so sei doch für das Umsatzwachstum in der Sommersaison eine ähnliche Dynamik
wie in der abgelaufenen Wintersaison zu erwarten, ist die Staatssekretärin überzeugt. Für das Kalenderjahr
2001 erwartet das WIFO eine Umsatzwachstumsrate von 6% und damit bei den Tourismusumsätzen die neue Rekordmarke
von rund 223,2 Mrd. Schilling (16,22 Mrd. €). Mit anderen Worten ausgedrückt heiße das, so Rossmann,
dass sich die Konjunktureintrübung noch nicht wesentlich auf die Sommerergebnisse auswirken werde, da die
Reiseentscheidungen zeitversetzt - also aufgrund der ausgezeichneten Konjunktur- und Einkommenslage des Vorjahres
- erfolgten. Erfreulich, so die Tourismus-Staatssekretärin, sei auch, dass die Investitionen in die Tourismus-Wirtschaft
wieder zunehmen, wie die bis jetzt in der ÖHT (Österreichische Hotel- und Tourismusbank) eingelangten
Förderansuchen zeigen. Von den einzelnen wichtigen Herkunftsländern expandierten die Nächtigungen
der Schweizer, Belgier, Niederländer und Deutschen relativ stark, die der französischen Gäste blieben
hinter dem Durchschnitt der Ausländernächtigungen zurück. Rückläufig war die Nachfrage
aus Großbritannien, den USA sowie Italien. Eindeutiger Gewinner im Mai 2001 war Kärnten mit einem Umsatzzuwachs
von 32,4% (GOLF-GTI-Treffen), danach folgten Vorarlberg (+16,5%), die Steiermark (+15,5%) und Tirol (+15,4%). Unterdurchschnittlich
entwickelten sich Salzburg (+11,8%), das Burgenland (+10,6%), Nieder- (+7,8%) und Oberösterreich (+3,8%) sowie
Wien (+3,6%).
Olympiasiegerin Christl Haas ist ertrunken
Die Tiroler Ski-Olympiasiegerin Christl Haas ist gestern, Sonntag, beim Schwimmen an der Küste
vor Antalya ums Leben gekommen. Sie war dort mit ihrer Familie auf Sommerurlaub. Christl Haas errang 1962 Abfahrts-WM-Gold
in Chamonix und 1964 triumphale Erfolge bei den Olympischen Spielen in Innsbruck. Mit ihr verliert Österreich
eine der erfolgreichsten Sportlerinnen der alpinen Schi-Geschichte.
Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fussball
Vorhang auf zur Bundesliga - alle Teams im Überblick
Montag, 09. Juli 2001 / ASN
Am Dienstag (19:30) hebt sich wieder der Vorhang zur max.Bundesliga, gastiert Meister FC Tirol bei der Nummer
eins in Graz, also beim GAK. Am Mittwoch steigt dann bereits der nächste große Hit, empfängt Rapid
im Hanappi-Stadion (20:30 Uhr, ASN überträgt im Liveticker) Sturm Graz. Damit Sie beim Auftakt bestens
am Ball sind, haben wir hier für Sie hier die wichtigsten Infos zur rotweißroten Eliteliga zusammengetragen.
GAK
Der GAK lachte sich ins Fäustchen. Lokalrivale Sturm hatte zwar in der Champions League für große
Schlagzeilen gesorgt, in der Endabrechnung der heimischen Meisterschaft aber konnten die Rotjacken der Kartnig-Truppe
um zwei Pünktchen enteilen, was man vor allem einem grandiosen Meisterschaftsfinish zu verdanken hatte. Der
Sturm auf die oberen Tabellenregion zum 100-Jahr-Jubiläum soll freilich auch heuer anhalten, deshalb haben
sich die Athletiker vor allem im Offensivbereich verstärkt, Rene Aufhauser (Salzburg, ihn wollte auch Rapid),
Maro Bazina (Dinamo Zagreb) und Nikola Milinkovic (Alverca) unter Vertrag genommen. Mit Milinkovic hofft man, endlich
einen richtigen Spielmacher verpflichtet zu haben. Den Investitionen steht nur ein wirklich namhafter Abgang gegenüber:
Herbert Wieger nämlich wechselte zu Admira-Wacker/Mödling.
FC Tirol
Zweimal in Serie haben sich die Innsbrucker rund um Trainer Kurt Jara den Meistertitel sichern können.
Keine Frage, daß man in Tirol nun den Hattrick im Visier hat. Jara setzt dabei auf Konstanz, hat das Gesicht
seiner Mannschaft nicht wesentlich verändert, mit Robert Ibertsberger (Sturm Graz) und Marco Zwyssig (St.
Gallen) nur zwei wirkliche Verstärkungen geholt. Der wichtigste Abgang: Aleksander Knavs. Der Slowene kickt
künftig für Kaiserslautern. Kontinuität, die sich bezahlt machen könnte. Immerhin ist der Kader
27 Mann stark und die Truppe bestens eingespielt. Auch finanziell kann man sich mittlerweile wieder besser bewegen.
Das Budget beträgt knapp 160 Millionen Schilling. 25 Prozent davon steuerte der neue Hauptsponsor des Meisters,
die Tiroler Wasserkraft, bei. Gespannt blicken die Tiroler dem August entgegen. Dann nämlich wird`s ernst,
nimmt man in der dritten und letzten Qualifikationsrunde einen neuerlichen Anlauf Richtung Champions League (7./8.
und 21./22. August). Mit wem es Jaras Mannschaft zu tun bekommt, steht am 20. Juli fest. Diese Saison übrigens
reicht bereits ein zweiter Platz in der Meisterschaft, um sich für die Qualifikation der Millionenliga zu
qualifizieren. Die Supercup-Niederlage im Elferschießen gegen Kärnten übrigens konnte dem Tiroler
Selbstvertrauen nicht wirklich etwas anhaben.
Rapid
Auch Vizemeister Rapid präsentiert sich im neuen Gewand. Auch wenn dies mehr die Abgänge betrifft
als die Zugänge. Denn Dejan Savicevic kickt ebenso nicht mehr für die Hütteldorfer wie Jens Dowe,
Michael Hatz, Arnold Wetl oder Djelko Radovic. Ein Aderlaß, den die Grünweißen aus Budgetknappheit
hauptsächlich mit jungen, heimischen Spielern zu kompensieren versuchen. So holte man Markus Hiden um 2,5
Millionen Schilling von Ried, Helge Payer von Kottingbrunn, Gernot Messner von Spittal/Drau und Oliver Fuka vom
FAC. Im Ausland wurde man einerseits bei Kayserspor in der Türkei fündig, um Ümit Erbay unter Vertrag
zu nehmen, anderseits spielt mit Darko Maletic (Banja Luka) nun auch ein Bosnier im Hanappi-Stadion. Die Erwartungshaltung
jedenfalls ist mit diesem Kader nicht mehr so hoch wie sonst. Beim Test gegen Cottbus im Hanappi-Stadion präsentierte
sich Grünweiß aber immerhin konditionell stark, stand auch der Anhang in gewohnter Manier zur Mannschaft.
Wichtig für Rapid, daß Tormann Ladislav Maier wieder fit ist, Jazic hingegen ist noch nicht im Vollbesitz
seiner Kräfte.
Sturm Graz
Rundum erneuert geht Sturm Graz in die neue Saison. Kocijan, Minavand, Martens wurden vor die Tür
gesetzt, auch Foda, Popovic, Prilasnig, Milanic, Ibertsberger, Schicklgruber, Baruwa, Schupp und Koutsoupias.wurden
verabschiedet. Markus Schopp wird bei Brescia landen. Dennoch darf man sich von "Sturm neu" einiges erwarten.
Immerhin hat Präsident Hannes Kartnig kräftig eingekauft. Francisco Rojas, der kleine Chilene, den man
von Colo Colo geholt hat, repräsentiert internationale Klasse, der Deutsche Horst Heldt, der von Frankfurt
gekommen ist, soll über eine Pferdelunge verfügen und außerdem auch mit dem Ball per Du sein. Und
schlußendlich hat auch Arnold Wetl den Weg von Rapid zurück zu Sturm gefunden. Gespannt darf man auch
auf David Mujiri sein. Der Georgier wird als wahrer Glücksgriff gehandelt. Auf den ersten Blick hat man wieder
einmal in Sturm-Tugenden, die in der Offensive liegen, investiert. Die Abwehr könnte hingegen Probleme bereiten.
Hier aber sind noch Verstärkungen vorgesehen. Abwarten aber, wie schnell Trainer-Guru Ivica Osim aus vielen
neuen Einzelspielern ein Team formen kann.
Austria Wien
Die Wiener Austria hat wieder einmal eingekauft... Warten wir es ab, ob Arie Haan die Zeit erhält,
um ein Team zu bilden, das vorne, möglicherweise sogar um den Titel, mitspielen kann. Einen Rückstand
von 18 Punkten am Ende der Meisterschaft darf den Veilchen jedenfalls nicht mehr passieren. Mit Interesse wird
man Neuzugang Roland Linz auf die Beine blicken. Barcelona ist es für den Leobner zwar nicht geworden, aber
die Austria ist für einen Youngster auch nicht die schlechteste Adresse. George Datoru (Admira), Rodolfo Moya
(Universidad Catolica, CHI), Zoran Pavlovic, Slowene, der zuletzt bei Dinamo Zagreb gekickt hat, der Slowake Vladimir
Janocko (Xanthie, GRIE) und Markus Kieseneber vom LASK runden das violette Einkaufsprogramm ab. Apropos Xanthie:
Der eine kam, der andere ging. Jürgen Leitner nämlich, seit seiner Jugend bei der Austria, wird künftig
für den griechischen Klub dem Ball nachjagen. Auch von Marko Topic, dem Bosnier, hat man sich getrennt. Ihn
wollte auch Rapid, leisten konnte ihn sich aber dann Energie Cottbus. Mit Christian Prosenik ist neben Leitner
auch ein weiterer "Alt"-Austrianer nicht mehr in Favoriten aktiv. Er spielt nun bei Vienna in der Regionalliga.
Bregenz
Kann Bregenz auch heuer das Abstiegsgespenst verjagen? Geht es nach Trainer Rainer Hörgl, dann freilich
ja. Der Deutsche ist der Ansicht, daß seine Ländle-Truppe stärker geworden ist. Faktum aber ist,
daß Bregenz vor allem in der Offensive Probleme hat, also ein Stürmerproblem bevorstehen könnte.
Denn mit Ambrosius geht der treffsicherste Bregenzer der vergangenen Saison nun in Klagenfurt seiner Arbeit nach.
Auch Klaus Rohseano zog es übrigens zum FC Kärnten, sozusagen zurück in heimatliche Gefilde. Große
Hoffnungen setzt man in Vorarlberg auf Axel Lawaree. Mit ihm hofft man auf einen Aufschwung in der Offensivabteilung.
Der Belgier war die letzten drei Saisonen in seinem Heimatland bei Excelsior Mouscron unter Vertrag.
Admira-Wacker/Mödling
Auch Admira-Wacker/Mödling wird sich über kurz oder lang aller Voraussicht nach im unteren Bereich
der Tabellenregion wiederfinden. Großes Plus der Südstädter ist aber Trainer Hans Krankl, der nun
schon öfters bewiesen hat, daß er als Coach viel mehr geeignet ist als manche ursprünglich gedacht
hatten. Der Torjäger a. D. jedenfalls wird wieder das nötige Feuer in die Truppe bringen, sie mit seinem
Temperament versuchen, zu Höchstleistungen zu treiben. Im großen und ganzen beschreitet Admira einen
österreichischen Weg, maximal fünf Legionäre nämlich werden auflaufen. Namhaftester Zugang
ist Ex-Rapidler Michael Hatz. Weiters haben die Südstädter Dennis Ibrahim von Auckland Kingz, Herbert
Wieger (GAK) und Ali Latifi (Esteghlal) verpflichtet. Zu Austria Lustenau haben der Ungar Tamas Tiefenbach und
Christian Soboda gewechselt. Für die Wiener Austria kickt künftig George Datoru. Auch mit Marcel Oerlemans
plant Krankl nicht mehr. Der Niederländer befindet sich derzeit auf Vereinssuche.
FC Kärnten
Was kann der FC Kärnten in der max.Bundesliga bewirken? Eine spannende Frage. Denn wer die Kärntner
von vornherein als Abstiegskandidaten Nummer eins auf seiner Rechnung hat, der könnte schlußendlich
gewaltig irren. Die Mannschaft von Trainer Walter Schachner scheint sich nämlich stets mit der Aufgabe steigern
zu können. Schlag zweimal nach bei Tirol, einmal unter Cup, einmal unter Supercup. Abwarten aber, ob die Kärntner
auch über eine gesamte Meisterschaft in Österreichs Königsklasse konstant agieren können. Eines
aber steht fest: Die Mannschaft wird, sollte sie nicht gleich zu Beginn in Serie unter die Räder kommen, einen
Heimvorteil haben, der sich sehen lassen kann. Die Kärntner Fans sind hungrig auf Tirol, Rapid, Sturm und
Co. Schwerwiegendste Abgänge beim Aufsteiger sind Kollmann (zu Twente Enschede) und Pogatetz (zu Leverkusen).
Neu im Team sind dafür: Klaus Rohseano (Bregenz), Tormann Roland Goriupp (Leoben), Thomas Abrosius (Bregenz),
der Isländer Helgi Kovidsson (Ulm), der Tscheche Zdenek Cihlar (Kounice), der Bosnier Sasa Papac (Brijeg)
sowie der Kroate Stanko Bubalo (Hajduk Split).
Salzburg
Die vielleicht wichtigste Neuerung bei Wüstenrot Salzburg betrifft nicht den Spielersektor: Denn Ex-Präsident
Rudi Quehenberger ist zurück und werkt nun wieder in der Führungsetage der Violetten. Im Kader selbst
tat sich hingegen nicht soviel, schließlich haben sich die Salzburger einen Sparkurs auferlegt. Lange war
man an Ex-Lask-Stürmer Frigaard dran, letztendlich scheiterte der Transfer - richtig - am lieben Geld. Dafür
aber hat man es geschafft, eine Legende aus glorreichen UEFA-Cup-Zeiten zurückzuholen: Wolfgang Feiersinger,
den die Lust an der Kickerei eigentlich nach dem Abstieg mit dem Lask bereits verlassen hatte, feiert doch noch
mit 36 Jahren ein Comeback in der Mozartstadt. Unterm Strich scheint in dieser Besetzung nur ein Platz im Mittelfeld
möglich. Wer aber zuletzt lacht, lacht bekanntlich immer noch am besten... Der wichtigste Abgang bei den Salzburgern
ist mit Sicherheit jener von Rene Aufhauser, der künftig den GAK verstärken wird. Ein weiterer aber steht
unmittelbar bevor und betrifft Tormann Safar, der von Toni Polsters Möchengladbachern ein kaum auszuschlagendes
Angebot in Händen hält.
SV Ried
Schier unglaublich in Zeiten wie diesen, aber wahr: Der SV Ried verfügt in Person des Belgiers Christophe
Lauwers nur über einen Legionär, ansonsten präsentiert sich die Truppe komplett in Rotweißrot!
Was aber nicht bedeuten soll, daß sich die Mühlviertler nicht doch auch - zumindest gezielt - verstärkt
haben. Denn mit Djelko Radovic hat man von Rapid einen Spieler geholt, der durchaus Torschützen-Qualitäten
aufweist. Dazu kommt noch Hannes Winklbauer von Austria Lustenau und der neue Chef der Abwehr: Mario Stieglmair,
zuletzt im Sold von Regensburg. Unterm Strich braucht man kein Prophet zu sein, um vorhersagen zu können,
daß sich die Rieder - eigentlich bereits traditionell - im Mittelfeld plazieren werden.
American Football
Niederlage gegen Bergamo war dennoch Sieg für Chrysler Vienna Viking
Kommentar von ASN-Chefredakteur Gerald Fuchs
Sonntag, 08. Juli 2001
Die Niederlage im Eurobowl-Finale gegen Titelverteidiger Bergamo war dennoch ein Sieg für die Chrysler
Vienna Vikings - und für den gesamten heimischen Footballsport. Das Spiel mit dem vielzitierten"Eierlaberl"
nämlich ist nun endgültig seinen Kinderschuhen entwachsen, hat sozusagen die Reifeprüfung in Rotweißrot
abgelegt, medial wie publikumsmäßig einen entscheidenden Schritt vorwärts gemacht.
7000 Zuseher auf der Hohen Warte, viele von ihnen mit Vikings-Fahnen und Vikings-Helmen ausgerüstet und schon
zwei Stunden vor Spielbeginn im Stadion, zauberten eine Stimmung nach Wien-Döbling, wie man sie dort zuletzt
zu Zeiten, als Mario Kempes für die Vienna kickte, erlebt hat.
Der Rekordbesuch, noch nie zuvor haben dermaßen viele Zuseher in Österreich ein Footballspiel besucht,
bei 34 Grad im Schatten sollte Signalwirkung besitzen. Zum einen für Sportpolitiker und Medien, die zur Kenntnis
nehmen müssen, daß sich am Beispiel Vikings eine gesamte Sportart emanzipiert hat, zum anderen aber
ist dieser Erfolg auch beispielgebend für alle sogenannten Randsportarten. Denn die Wikinger rund um das kongeniale
Trio Karl Wurm (Präsident), Alfred Neugebauer (Manager) und Felix Hoppel (sportlicher Leiter) haben durch
jahrelange Arbeit bewiesen, daß man sich nicht seinem (Randsportarten-)Schicksal ergeben muß. Jammern
allein hilft nicht, Ärmel aufkrempeln schon eher. Wer sich selbst als Randsportart bezeichnet, wird es bleiben,
wer sich aber gegen dieses Image wehrt, hat zumindest eine gute Chance, ihm eines Tages enteilen zu können!
Tennis
Melzer auf dem Weg zurück - Erst im Finale war Endstation
Sonntag, 08. Juli 2001
Jürgen Melzer, der seine Knieverletzung überwunden hat, befindet sich wieder auf dem Weg zurück.
Erstes Selbstvertrauen tankte er beim mit 10.000 Dollar dotierten Futures-Turnie in Poprad (SLK), wo der Niederösterreicher
ins Finale einziehen konnte, es dann aber gegen den Slowaken Juraj Hasko verlor. Der 23jährige siegte in zwei
Sätzen 7:6 und 6:2.
Nächste Woche versucht sich Melzer beim 50.000-Dollar-Challenger von Oberstaufen. Dort aber wird es für
den Österreicher hart, trifft er doch in Runde eins auf den als Nummer fünf eingestuften Deutschen Oliver
Gross. Mit Clemens Trimmel, Zbynek Mlynarik und Oliver Marach schwingen noch drei weitere Österreicher das
Racket in Oberstaufen. Trimmel ist Titelverteidiger.
Schett trifft auf Krüger, Gute Auslosung bei UNIQA-GP
Sonntag, 08. Juli 2001 ASN / ÖTV / PM
Am Sonntag mittag fand die Auslosung für den Hauptbewerb des UNIQA GrandPrix in Wien statt. Mit dem Ergebnis
können Babsi Schett, Babsi Schwartz und Nicole Remis durchaus zufrieden sein.
Während Evelyn Fauth und Marion Maruska noch um ihren Platz im Hauptfeld des UNIQA GrandPrix auf dem Wiener
Cricket-Platz kämpften, fand am Sonntag um 12:00 Uhr die Auslosung für den Hauptbewerb statt. Für
die drei fix im Hauptbewerb stehenden Österreicherinnen ergab sie durchaus lösbare Aufgaben: Barbara
Schett, als Nummer 4 gesetzt, trifft auf die Südafrikanerin Joanette Krüger, Barbara Schwartz trifft
auf die Tschechin Sandra Kleinova, Nicole Remis bekommt es mit einer Qualifikantin zu tun.
Tischtennis
Schlager bei US Open ausgeschieden, wie im Doppel im Achtelfinale
Samstag, 07. Juli 2001 ASN / LAMA
Tischtennis-As Werner Schlager ist im Achtelfinale des mit 81.000 Dollar dotierten US Open in Fort Lauderdale
am Kanadier Johnny Huang gescheitert. Das dramatische Spiel endete mit 2:3 zu Gunsten Huangs.
Nach zwei Sätzen stand es bereits 2:0 für Huang. Ein glatter Sieg des Kanadiers schien sich abzuzeichnen,
als er im dritten Satz zwei Möglichkeiten hatte, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch der 28jährige
Schlager fand ins Spiel und glich aus.
Im fünften Satz fand der Niederösterreicher sogar drei Matchbälle vor, konnte aber keinen davon
nutzen. Letztendlich setzte sich der Kanadier gegen den Weltranglisten-Siebenten 23:21 im fünften Satz durch.
Somit ist das Turnier in Florida für Schlager beendet, da er auch im Doppel mit Karl Jindrak im Achtelfinale
an den Polen Blasczyk/Krianga in zwei Sätzen scheiterte. Vor fünf Jahren gewann das Duo Schlager/Jindrak
das Turnier in Fort Lauderdale, ihr zweiter von insgesamt neun Doppeltitel.
Schwimmen
Jukic holt drittes Gold: Start-Ziel-Sieg über 100 m Brust
Sonntag, 08. Juli 2001 ASN / EPS
Die Junioren-Europameisterschaft in Malta wird zum Triumphzug für Mirna Jukic. Über 100 m Brust holte
sich die 15jährige ihre dritte Goldmedaille bei der Veranstaltung. Für Constantin Blaha gab es ein Erfolgserlebnis
vom 3-m-Brett.
Die 200m Lagen, über die man auch Medaillenhoffnungen hegen durfte, brachten ihr in 2:19,39 nur den vierten
Platz, aber Mirna Jukic ließ den Kopf nicht hängen, denn wenig später sollte sie ihre dritte Goldene
erschwimmen. "Ich schwimme besser, wenn ich müde bin", erkannte Jukic schon am Vormittag, und feierte
über 100 m Brust einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Mit der Zeit von 1:10,32 ließ sie die Deutsche
Lisa Schöllhammer um mehr als eine halbe Sekunde hinter sich. Bronze holte die Slowenin Tamara Sambrailo.
Am Sonntag begannen in Malta auch die Bewerbe für die Springer. Vom ungewohnten 1-m-Brett sprang Lucie Hantak,
Constantin Blaha startete vom 3-m-Brett. Während Hantak sich mit dem vorletzten (21.) Platz zufrieden geben
mußte, kam Blaha sensationell auf den vierten Platz. |
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