Ausgabe Nr. 235 vom 09. September 2002   Hier klicken für Abonnement

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Die Österreich-Kurznachrichten im September 2002 widmet Ihnen Niederösterreich.

Wir danken dem Herrn Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll auch an dieser Stelle für seine und die Unterstützung des Landes!
( http://www.noel.gv.at )


Bitte beachten Sie die Niederösterreich-Beiträge in unseren tagesaktuellen Meldungen!

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Österreich wird voraussichtlich im November wählen!
Am Montag (09. 09.) um 15.04 Uhr gab Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel eine vom ORF live übertragene Pressekonferenz, in der er feststellte, daß die ÖVP mit dem derart gespaltenen Koalitionspartner FPÖ nicht weiter arbeiten wolle. Schüssel würde am Dienstag (10. 09.) dem VP-Bundesparteivorstand vorschlagen, zum nächstmöglichen Termin Neuwahlen abzuhalten.

Bundespräsident Dr. Thomas Klestil erklärte in der ORF "Zeit im Bild 1", er habe dem sowohl dem Bundeskanzler als auch den anderen seiner heutigen Besuche hochrangiger Politiker seine Position dargestellt. Klestil wünsche demnach so rasch wie möglich eine handlungsfähige Regierung - ein Provisorium wäre dazu nicht in der Lage. Er begrüße, daß die Wähler so bald als möglich eine Entscheidung treffen könnten. Von einer neuen Regierung erwarte er sich Stabilität, daß sie im In- und Ausland Ansehen genieße und die vielen anstehenden Probleme lösen könne.

Zwei weitere Rücktritte zählte man noch in der FP-Führungsmannschaft: Am frühen Morgen gab der stellvertretende FP-Parteivorsitzende, Hubert Gorbach, im ORF-Radio "Morgenjournal" bekannt, daß er für diese Funktion nicht mehr zur Verfügung stehe (Gorbach ist Landeshauptmann-Stellvertreter in Vorarlberg, diese Funktion steht aber außer Debatte). Der zweite Rücktritt kommt mit Verkehrsminister Mathias Reichhold, der mittags seine Entscheidung bekanntgab. Reichhold wird sich, wie er meinte, aus der Politik vollkommen zurückziehen.

Der Montag war naturgemäß auch der Tag der ersten Reaktionen. Wir haben nachfolgend Aussagen von SPÖ-Vorsitzenden Dr. Alfred Gusenbauer, FPÖ-Generalsekretär Mag.Karl Schweitzer, Grünen-Bundessprecher Prof. Dr. Alexander Van der Bellen, Wirtschaftskammer-Präsident Dr. Christoph Leitl, ÖGB-Vorsitzenden Fritz Verzetnitsch und Generalsekretär Dr. Lorenz Fritz von der Industriellenvereinigung zusammengestellt. Das soll Ihnen als Aktualisierung der gestrigen Zusammenfassung dienen. Schließlich informiert die Parlamentskorrespondenz noch über einen möglichen "parlamentarischen Fahrplan".

Schüssel: Österreich braucht eine stabile Regierung
Österreich brauche eine stabile Regierung, im Interesse des Landes und seiner Bürger, das sei seine Verantwortung als Bundeskanzler, so ÖVP-Parteichef Dr. Wolfgang Schüssel in seiner Pressekonferenz am Montag (09. 09.) nachmittag. Wenn einem Regierungspartner die Sacharbeit verunmöglicht werde, müsse schnellstmöglich eine Klärung erfolgen. Er habe sich daher entschlossen, dem Bundesparteivorstand der ÖVP, der bereits am Dienstag Abend stattfinden werde, vorzuschlagen, so rasch wie möglich Neuwahlen durchzuführen. Er wolle Klarheit schaffen, so Schüssel weiter, der sich ausdrücklich bei der Vizekanzlerin, dem Finanzminister, dem stv. FPÖ-Klubobmann und dem Infrastrukturminister bedankte, deren Rücktritte er aufrichtig bedauere. Alle vier Persönlichkeiten hätten ausgezeichnet für Österreich gearbeitet, betonte Schüssel.
Er stehe als Kandidat der ÖVP für den Wahlgang zur Verfügung, sagte Schüssel weiters. Es sei gestern (08. 09.) im Rahmen einer Sitzung vorgeschlagen worden, dass er, Schüssel, die Volkspartei in die Wahlen führen solle. Wie die endgültige Entscheidung ausfalle, liege im Ermessen des oben angesprochenen ÖVP-Parteivorstandes.
Es würden in den nächsten Wochen österreichische Interessen auf dem Spiel stehen, etwa wenn es um vernünftige, ökologisch orientierte Verkehrslösungen, die Verlängerung des Ökopunktesystems oder eine moderne Wegekostenrichtlinie gehe, und die Erweiterung der Europäischen Union - ein Herzstück der Regierungszusammenarbeit - die vor Beginn dieser Zusammenarbeit mit Jörg Haider und den anderen Verhandlungspartnern geklärt worden sei, wäre in der Schlussphase und müsse in einem europäischen, vor allem aber auch österreichischen Sinn gelöst werden.
Die Regierung werde solange arbeiten, solange der Wähler keine andere bestellt habe. Gerade jetzt brauchte es Politiker, die einstünden, für das, was sie täten. Er werde dafür sorgen, dass es auch unter den seit Sonntag wesentlich veränderten Bedingungen so bleibe und würde sich mit aller Kraft bemühen, österreichische Interessen auch in der Zeit bis zur Neuwahl so wahrzunehmen und zu vertreten, dass das Land dabei gut aussteigte, unterstrich der Bundeskanzler.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/0902/W2/NW0909Sch.htm

Gusenbauer zu Neuwahlen: SPÖ ist bereit
Es sei in der derzeitigen Situation der beste Weg, Neuwahlen zu veranstalten und die Bevölkerung über das blau-schwarze Experiment abstimmen zu lassen, das eine Rekordarbeitslosigkeit, eine schlechte Wirtschaftssituation, hohe Steuern und erstmals eine massive Jugendarbeitslosigkeit gebracht habe, sagte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am Montag (09. 09.) im Anschluss an das SPÖ-Parteipräsidium. Die SPÖ sei auf diese Wahlen gut vorbereitet. Man habe sich zweieinhalb Jahre darauf vorbereitet und aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und sich programmatisch neu vorbereitet. So stehe für die SPÖ der Mensch im Mittelpunkt. Das Parteipräsidium sei sich auch völlig einig, dass er, Gusenbauer, als Spitzenkandidat in die Wahlauseinandersetzung gehe, unterstrich der SPÖ-Vorsitzende. Das nun gescheiterte blau-schwarze Experiment habe ÖVP-Chef Schüssel aus persönlichen "Machtgelüsten" veranstaltet, so Gusenbauer. Eine Alternative zu diesem gescheiterten Experiment könne es nur mit der Sozialdemokratie geben.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/0902/W2/NW0909A.htm#SP

Schweitzer appelliert zur maximalen Geschlossenheit auf allen Ebenen
Mit großem Bedauern nahm FPÖ-Generalsekretär Karl Schweitzer die Rücktritte von Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Klubobmann Peter Westenthaler zur Kenntnis. Mit diesen drei Persönlichkeiten seien sehr erfolgreiche Politiker der Freiheitlichen zurückgetreten. Persönlichkeiten, die maßgeblichen Anteil am gelungenen Wendeprojekt gehabt hätten und denen das Wohlergehen und die Zukunft der österreichischen Bevölkerung am Herzen gelegen war, betonte Schweitzer am Montag (09. 09.).
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/0902/W2/NW0909A.htm#FP

Van der Bellen: Schwarz-blaue Wende am Ende
Gegenüber der Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer zollte der Bundessprecher der Grünen, Prof. Dr. Alexander Van der Bellen, Respekt. Jörg Haider habe sie über Wochen und Monate ständig gedemütigt und nun habe sie endlich die Konsequenzen aus diesen Demütigungen gezogen. Allerdings könne es nun nicht nur um eine personelle Umbildung der Regierung gehen - zu schwerwiegende Divergenzen stünden hinter den Rücktritten Riess-Passers, von Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Klubchef Peter Westenthaler.
Nach Neuwahlen gebe es aus Sicht der Grünen zwei Alternativen: Einmal den Rückschritt in eine "große, starre Koalition" oder die "spannende Variante Rot- Grün". Eine grün-schwarze Koalition schloss Van der Bellen für die nächste Legislaturperiode aus. Schließlich müsse die ÖVP die Konsequenzen aus einer Regierungsbeteiligung der FPÖ ziehen. Mittel- bis langfristig gesehen, könne er sich aber sehr wohl eine derartige Koalition vorstellen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/0902/W2/NW0909A.htm#Gr

Leitl: Im Mittelpunkt steht Frage nach Sacharbeit in Regierung
Es gelte, so der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Dr. Christoph Leitl, die Gespräche von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel mit dem Koalitionspartner, mit dem Bundespräsidenten und mit anderen politisch Verantwortlichen abzuwarten. Auf Basis dieser Gesprächsergebnisse werde dann in der ÖVP rasch eine Entscheidung im Interesse Österreichs getroffen. Leitl: Dann stehe die Beantwortung der Frage im Vordergrund, ob innerhalb der Regierung noch Sacharbeit etwa in den Bereichen Konjunkturmaßnahmen, Arbeitsmarkt oder EU-Erweiterung möglich sei oder ob nur mehr ein überlanger Wahlkampf drohe, der den Österreichern nicht zumutbar wäre. Grundsätzlich bedauert Leitl, dass es in einer national - Stichwort: Konjunkturdelle - und international schwierigen Zeit - Stichwort: Irak-Krise, Turbulenzen an den Finanzmärkten etc. - zur aktuellen politischen Krisensituation gekommen sei: Der Wirtschafts- und Arbeitsstandort Österreich habe in Wahrheit andere Sorgen als parteiinterne Grabenkämpfe.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/0902/W2/NW0909A.htm#Leitl

ÖGB-Verzetnitsch: Neuwahl ist die beste Lösung
Man solle nicht mit Gewalt an etwas festhalten, das nicht mehr funktioniere. Angesichts der großen Probleme, die dringend gelöst werden müssten - wie etwa die Arbeitslosigkeit oder die EU-Erweiterung - seien Neuwahlen und damit eine rasche Klärung der künftigen Verantwortlichkeiten die beste Lösung. Das erklärte ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch zur Erklärung von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am Montag (09. 09.). Verzetnitsch fordert, dass jetzt im Interesse Österreichs rasch gehandelt wirde: Die akuten Probleme und Herausforderungen dürften im Wahlkampffieber nicht untergehen. Der ÖGB beurteile traditionell jede Regierung danach, was sie für die ArbeitnehmerInnen tue. Und da kommt die Bundesregierung - nach langer Auflistung von Versäumtem - nicht gut weg.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/ 0902/W2/NW0909A.htm#OeGB

Industriellenvereinigung für Neuwahlen
Die Vereinigung österreichischer Industrieller begrüße, dass das wochenlange Tauziehen in der FPÖ über den zukünftigen Kurs dieser Partei nicht weiter prolongiert werde. Die Industrie zolle dem bisherigen FPÖ-Regierungsteam - und damit auch Vizekanzlerin Riess-Passer und Finanzminister Grasser - "für die geleistete Arbeit Respekt", betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Dkfm. Lorenz Fritz, am Montag (09. 09.). Angesichts der Neuausrichtung der FPÖ, bei der der europaskeptische und populistische Flügel der Partei die Oberhand gewonnen habe, könne es aus Sachgründen jetzt eigentlich nur Neuwahlen geben, so der IV-Generalsekretär. Mit Blick auf die Interessen Österreichs am Vorabend der entscheidenden EU-Erweiterung stelle für die Industrie ein Regierungspartner FPÖ, der nicht klar und transparent für die Erweiterung der Europäischen Union stünde, ein unkalkulierbares Risiko dar.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/0902/W2/NW0909A.htm#Iv

Möglicher parlamentarischer Fahrplan zu Nationalratswahl
Nationalratspräsident Heinz Fischer sagte am Montag (09. 09.), dass der Fahrplan für eine vorzeitige Beendigung der Gesetzgebungsperiode - falls eine solche von einer Mehrheit des Nationalrates gewünscht werde - in der Präsidialsitzung am Freitag (13. 09.) dieser Woche festgelegt werden könnte.
Theoretisch stünden dafür zwei Möglichkeiten zur Verfügung, und zwar:
1. Es könnte der Verfassungsausschuss einberufen werden, um einen dem Verfassungsausschuss bereits zugewiesenen Auflösungsantrag der SPÖ zu behandeln und zu verabschieden. Der Ausschussbericht könnte der Plenarsitzung des Nationalrates am 19. September zur Entscheidung und Beschlussfassung vorgelegt werden.
2. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, am 19. September einen allenfalls Vier-Parteien-Antrag auf vorzeitige Beendigung der Gesetzgebungsperiode einzubringen und einem Ausschuss zuzuweisen. In diesem Fall würde es voraussichtlich auch Konsens darüber geben, auf die 24-stündige Auflagefrist zu verzichten und nach Vorliegen des Ausschussberichtes in einer Plenarsitzung am Freitag, dem 20. September, über diesen Antrag zu befinden. Beide Vorgangsweisen sind von der Geschäftsordnung her möglich. Die zweitgenannte Vorgangsweise müsste sinnvollerweise auch mit einem Konsens über den Wahltermin verbunden werden. Hinsichtlich des Wahltermins ist festzustellen, dass aus Gründen des Fristenlaufes bei einem Auflösungsbeschluss am 20. September voraussichtlich der 24. November als Wahltermin in Frage kommt. Der 17. November wäre unter Umständen mit Fristenproblemen verbunden.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/0902/W2/NW0909A.htm#Parl


Sollte sich bis zu unserer nächsten Aussendung am Montag (16. 09.) Entscheidendes verändern, werden wir umgehend darüber informieren. Auf unseren tagesaktuellen Seiten finden Sie inzwischen - wie gewohnt - laufend ausgewählte Aussagen und Berichte.

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Ferrero-Waldner eröffnet diesjähriges Auslandsösterreichertreffen im Wiener Rathaus
Das Jahr 2002 wurde von der Bundesregierung offiziell zum Jahr der Auslandsösterreicher erklärt. Somit komme dem diesjährigen Auslandsösterreichertreffen eine besondere Bedeutung zu, die auch durch die Rekordteilnahme von weit mehr als 800 Personen aus Nah und Fern klar ersichtlich sei. Mit diesen Worten eröffnete Außenministerin Benita Ferrero-Waldner am Samstag (07. 09.) das traditionelle jährliche Auslandsösterreichertreffen und begrüßte die zahlreichen Festgäste im Rathaus der Stadt Wien.
Das Jahr der Auslandsösterreicher nahm das Außenministerium auch zum Anlass, eine eigene Website für Österreicher im Ausland unter http://www.auslandsoesterreicher.at einzurichten.
Dabei erläuterte die Ministerin auch den Begriff der "Herzensösterreicher": für Ferrero-Waldner sind Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher neben jenen mit österreichischer Staatsbürgerschaft auch besonders jene Personen, die sich "aus Gründen der Abstammung oder anderer Beziehungen im Herzen Österreich verbunden fühlen". Diesen Menschen als "Vertreter Österreichs" gelte es in den jährlichen Treffen, die stets in einem anderen Bundesland abgehalten werden, die Wertschätzung Österreichs für im Ausland erbrachte Leistungen auszudrücken und zudem über Neuigkeiten aus der gemeinsamen österreichischen Heimat zu berichten. Eine besondere Würdigung wurde dabei dem Schauspieler und Regisseur Maximilian Schell zuteil, der als Anerkennung für seine Erfolge als Filmemacher zum "Auslandsösterreicher der Jahres" erkoren wurde.
Zudem informierte Ferrero-Waldner die Festgäste über bedeutende Entwicklungen in Österreich, wobei ein Bericht über die Flutkatastrophe an erster Stelle stand. In diesem Zusammenhang dankte die Ministerin auch jenen Österreicherinnen und Österreichern im Ausland, die aus "Verbundenheit mit der Heimat und Solidarität mit den Opfern" durch ihre Spende einen wertvollen Beitrag geleistet haben. Zu den weiteren von Ferrero-Waldner angeführten Themen zählten neben der Einführung des Euro und der kommenden EU-Erweiterung auch die im Mai des Jahres in Wien initiierte Donauraumkooperation.
Abschließend ging Ferrero-Waldner darauf ein, dass heuer im Jahr der Auslandsösterreicher auch die Zusammenführung des Weltbundes der Österreicher im Ausland mit dem Auslandsösterreicherwerk unter aktiver Mitwirkung des Außenministeriums beraten wurde. Ferrero-Waldner gab sich zuversichtlich, dass die Generalversammlung diese Zusammenführung noch heute beschließen werde: Somit könnte ab dem 1. Jänner 2003 der Auslandsösterreicher-Weltbund allen Österreicherinnen und Österreichern im Ausland, egal ob Pass- oder Herzensösterreicher, als starke und schlagkräftige Vertretungs- und Serviceorganisation zur Verfügung stehen, so die Außenministerin.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/AOeArch/070902WB.htm

LH Pröll: Internationalisierung und Bekenntnis zur Heimat
Fast 500 Auslands-Niederösterreicher aus fünf Kontinenten und 32 Ländern kamen Ende vergangerer Woche nach St.Pölten zu ihrem bereits traditionellen Treffen zusammen, das drei Tage dauerte. Das Treffen steht jedes Jahr ganz im Zeichen des Gedankenaustausches. Im heurigen Jahr beschäftigten sich die Teilnehmer in sechs Arbeitskreisen mit den Themen Wirtschaft, Tourismus, Technologie, Jugend und Erziehung, Kunst und Kultur sowie Umwelt und Gesundheit.
Erarbeitet wurden dabei verschiedene Ideen und Initiativen, um die Verbindung zu den im Ausland lebenden Niederösterreichern zu intensivieren, sie zu unterstützten und auch Niederösterreich im Ausland bekannter zu machen. So wurden beispielsweise im Arbeitskreis Wirtschaft die Vermittlung von Berufspraktika und die verstärkte Zusammenarbeit von Schulen besprochen. In der Kultur sollen verschiedene Niederösterreich-Ausstellungen im Ausland abgehalten werden.
Das "fünfte Viertel" der Auslands-Niederösterreicher sei für Niederösterreich ein ganz wichtiges Potenzial. Sie lieferten wertvolle Impulse, betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Freitag anläßlich eines Festsitzung im St.Pöltner Landhaus. Eine international erfahrene Jugend sei der Schlüssel für die Zukunft. Internationalisierung und Heimatbewusstsein seien kein Widerspruch. Nur über ihre Kultur könne man andere Menschen und Länder kennenlernen. Pröll: Deshalb würden Investitionen in die Kultur zum gegenseitigen Verständnis beitragen.
http://www.oe-journal.at/Aktuelles/AOeArch/060902NOe.htm

Mehr zu diesen beiden wichtigen Ereignissen in den nächsten Tagen auf unseren Seiten - wir dürfen Sie dann informieren, wenn die Berichte verfügbar sind.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Fußball
Glanzloser EM-Quali-Auftakt - Dank zweier Elfer Moldawien besiegt
Samstag, 07. September 2002 ASN / ROSNER / TROJER
Glanzlos, aber erfolgreich, gestaltete sich der Auftakt der österreichischen Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation. Das von Teamchef Hans Krankl ausgewählte Team besiegte im Wiener Ernst-Happel-Stadion Moldawien durch zwei Elfer-Tore von Kapitän Andreas Herzog mit 2:0, wußte aber vor allem in der zweiten Halbzeit keine Mittel, um die Moldawier ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Der verheißungsvolle Auftakt in dieser Partie - Herzog brachte Österreich nach einem Foul an Flögel per Elfer bereits in der 4. Minute in Führung - sollte nur ein Strohfeuer gewesen sein. Was in der zweiten Halbzeit dann so richtig grausam wurde, nahm schon vor der Pause seinen Lauf. Die ÖFB-Elf konnte im Mittelfeld nie richtig das Kommando übernehmen, hatte wie schon so oft Probleme, die Bindung zwischen Mittelfeld und Angriff zu finden. Auch Versuche von Ivica Vastic sich mehr ins Zentrum des Spielgeschehens zurück fallen zu lassen, konnte dem Lauf der Dinge keine positiven Impulse geben. Nach einem weiteren - eher zweifelhaftem Foul - an Thomas Flögel war die Vorentscheidung zu Gunsten der Krankl-Truppe glücklicherweise gefallen. Kapitän Herzog legte sich abermals den Ball auf den Elferpunkt, erzielte damit seinen zweiten Treffer in dieser Partie. Dies gelang Österreichs Rekordinternationalem (97. Länderspiel) zuletzt vor fast genau einem Jahr in der WM-Qualifikation gegen Bosnien in Wien.
Das erfreuliche Ergebnis kann aber nicht über die eklatanten Schwächen der österreichischen Nationalmannschaft hinwegtäuschen. Immer wieder quittierten die rund 18.000 Fans das schwache Spiel der heimischen Elf mit gellenden Pfeifkonzerten. Wie schon in den freundschaftlichen Länderspielen gegen Deutschland und die Schweiz konnte sich allen voran die Abwehr nicht mit Ruhm bekleckern. Dospel und Hiden wirkten unsicher, hatten mit ihren Gegenspielern ihre liebe Mühe. Die Moldawier aber konnten daraus kein Kapital schlagen. So gesehen hat das dem Teamchef von Ausrüster Puma tags zuvor überreichte Stoff-Glücksschwein seinen Zweck erfüllt. Will Hans Krankl aber mit diesem Team die Qualifikation zur EM 2004 in Portugal erfolgreich überstehen, hat er noch viel Arbeit vor sich.

Volleyball
Dramatisches Finale in Gmunden - Nowotny/Gartmayer gewinnen 2:1
Sonntag, 08. September 2002 ASN / RED
Besser konnte der Abschluß der A1 Beach Masters Tour 2002 nicht sein. Am wunderschönen Rathausplatz von Gmunden direkt am Traunsee feierten an drei Turniertagen 6.500 Zuschauer die besten Beachvolleyballerinnen und Beachvolleyballer Österreichs. Bei den Herren setzten sich in einem dramatischen Endspiel die Gesamtsieger Nowotny/Gartmayer gegen Gosch/Strauss mit 2:1 (22:24, 21:14, 17:15) durch.

Eishockey
Österreichs Damenteam siegreich - Zwei Erfolge gegen Ungarn
Montag, 09. September 2002 ASN / RED
Super Saisonstart für Österreichs Damen-Nationalmannschaft: In St. Pölten bestritt das Team Austria zwei Freundschaftsspiele gegen Ungarn und ging zweimal als Sieger vom Eis. Am Samstag gewannen die Schützlinge von Ken Tyler mit 3:2, am Sonntag fiel der Sieg dann klarer aus: 6:2 stand am Ende zugunsten der Österreicherinnen auf der Anzeigetafel.
Vor allem das erste Drittel am Samstag war von Nervosität geprägt. Spielzüge, die im Training noch hervorragend funktioniert hatten, klappten nicht mehr, zahlreiche Fehlpässe waren ebenfalls Zeichen einer allgemeinen Verunsicherung. Und der Gegner trug das seine dazu bei: topmotiviert starteten den Ungarinnen in die Partie, wollten Revanche für das 1:6 in Wien im April. Diesmal waren auch einige Top-Spielerinnen in ihrem Aufgebot, die damals gefehlt hatten. Österreich konnte im Startabschnitt zwei sehr gute Chancen nicht nützen, Ungarn ging durch einen Alleingang von Gagyor in Führung.
Blitzstart der rot-weiß-roten Mädchen dann im 2. Drittel: nach 39 Sekunden traf Clara Schuecker und sechs Minuten später ging unsere Mannschaft durch ein Tor von Claudia Wirl in Führung. Ein Bilderbuchtor im Powerplay bedeutete die 3:1-Führung, aber die Ungarinnen kamen nur 15 Sekunden später wieder auf 3:2 heran. Im letzten Abschnitt dann Chancen auf beiden Seiten, Sieger blieben aber letztendlich die beiden Goalies. Am Sonntag übernahm Österreich dann von Beginn an das Kommando, ließ nichts anbrennen und gewann nicht nur das Spiel mit 6:2, sondern auch jedes einzelne Drittel (2:0, 3:2 und 1:0). Herausragend vor allem der Block Altmann-Kantor-Schwärzler-Fleischer-Hybler, der für fünf Tore verantwortlich war. Somit können alle eine äußerst positive Bilanz ziehen und die Vorbereitung auf die beiden Länderspiele in Italien am Ende dieses Monats beginnt. Das Team ist auf dem richtigen Weg ...

Tischtennis
Schlager gewinnt Korean Open - Sieg über Boll bringt Gesamtführung
Sonntag, 08. September 2002 ASN / SIMON ROSNER
Fünfmal in Folge verlor Werner Schlager gegen den Deutschen Timo Boll. Bei den Korean Open in Kang Nuan aber schlug der Wiener zurück, gewann das Finale mit 4:2 und sicherte sich damit Sieg und Führung der Pro-Tour-Wertung.
Im Sommer lief es für Werner Schlager überaus gut. Bei den US-Open erreichte der SVS-Schwechat-Spieler das Semifinale, errang bei den Brazilian Open gar den Titel. Auch in Korea war der Wiener das Maß aller Dinge. Im Semifinale am Sonntag räumte Schlager zunächst den letzten verbliebenen Koreaner Ryu Seung Min aus dem Weg, zog mit einem klaren 4:1-Sieg ins Endspiel ein. Timo Boll hatte gegen Ko Lai Chak aus Hong Kong noch weniger Mühe, gab keinen einzigen Satz ab. Die Favoritenrolle lag klar beim Deutschen, doch Schlager holte sich den ersten Satz mit 11:7.
Auch danach bestimmte der Wiener das Geschehen. Nach verlorenem zweiten Durchgang sicherte sich der Österreicher den dritten mit 11:7 und behielt auch im vierten knapp mit 15:13 die Oberhand. Eine Vorentscheidung. "Unsere Spiele waren immer sehr eng. Auch wenn ich die letzten Aufeinandertreffen verloren habe, war die Partie für mich völlig offen", meinte Schlager nach dem Match. Den fünften Satz gab der Wiener zwar mit 5:11 recht deutlich ab, danach aber behielt er die Nerven und sicherte sich mit 12:10 im finalen Durchgang das Match und den Titel. In der Pro-Tour Gesamtwertung übernahm Schlager nun die Führung vor dem Belgier Jean Michel Saive, der in Korea nicht am Start war.