Ausgabe Nr. 199 vom 10. Dezember 2001                                                    Hier klicken für Abonnement

Prodi unterstützt Schüssels Atomsicherheitsinitiative in Laeken
EU-Kommissionspräsident Romano Prodi will die geplante Initiative von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel für die Einführung gemeinsamer europäischer AKW-Sicherheitsnormen beim EU-Gipfel in Laeken am 14. und 15. Dezember unterstützen. Selbst "der größte Ignorant" sollte begreifen, dass die EU eine gemeinsame Politik bei der Atomkraftsicherheit brauche, sagte Prodi in einer europaweit übertragenen Video-Pressekonferenz am Freitag. Dies könne nur mit "gemeinsamen Standards" bewerkstelligt werden. Der belgische Ministerpräsident und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Guy Verhofstadt hatte Bundeskanzler Schüssel nach dem österreichisch-tschechischen Kompromiss über das südböhmische Atomkraftwerk Temelin zugesichert, dass er während seiner "tour des capitales" bei den übrigen EU-Partnern für die Einführung gemeinsamer europäischer AKW-Sicherheitsnormen werben wolle.

Österreich mit Busek im Rahmen der EU auf Balkan prominent vertreten
Mit Erhard Busek sei heute der beste Kandidat zum neuen Sonderkoordinator für den Stabilitätspakt für Südosteuropa ernannt worden, so Außenministerin Benita Ferrero-Waldner am Montag beim Außenministerrat in Brüssel, wo sie nochmals Erhard Busek als neuen EU-Koordinator des Balkan-Stabilitätspaktes vorgeschlagen hat und mit diesem Vorschlag durchgedrungen ist. Erhard Busek folgt daher zu Beginn kommenden Jahres dem deutschen Bodo Hombach. Buseks Aufgabe als Sonderkoordinator für den Stabilitätspakt für Südosteuropa wird es sein, die einzelnen Initiativen des Stabilitätspaktes und die Projekte der verschiedenen Stabilitätspakt-Task Forces aufeinander abzustimmen sowie die Durchführung der Prozesse politisch zu begleiten und zu überwachen. Als Stabilitätspakt-Koordinator sollte Erhard Busek in der Region persönlich präsent sein und dort gemeinsam mit den Regierungen der Länder der Region den Prozess der Heranführung an die europäischen Strukturen weiterführen und die regionale Zusammenarbeit fördern.

Nationalratspräsident Fischer über das Ableben von Anton Benya zutiefst betroffen
Nationalratspräsident Heinz Fischer zeigte sich zutiefst betroffen über das plötzliche Ableben von Anton Benya, der 30 Jahre lang dem Österreichischen Nationalrat angehörte (von 1956 - 1986) und 15 Jahre dessen Präsident war (von 1971 - 1986). "Anton Benya hat als Konsenspolitiker und als eine der Säulen der österreichischen Sozialpartnerschaft bleibende Verdienste um die Entwicklung der Zweiten Republik und um den Aufbau des Systems der sozialen Sicherheit in Österreich", sagte der Nationalratspräsident.
Seinem politischen Augenmaß, seiner Hochachtung für die Sozialpartnerschaft, seiner sprichwörtlich guten Zusammenarbeit mit Bundeswirtschaftskammerpräsident Rudolf Sallinger und seinem verlässlichen Sinn für das Mögliche und Zumutbare war es zuzuschreiben, dass auch in den Zeiten der Alleinregierungen von ÖVP (1966 - 70) und SPÖ (1970 - 83) konsensuale Lösungen möglich waren, Brücken der Zusammenarbeit aufrecht blieben und der soziale Friede in Österreich in vorbildlicher Weise erhalten blieb, sagte Heinz Fischer.
Benya hat als langjähriger ÖGB-Präsident und auch als Vorsitzender der Metallarbeitergewerkschaft wesentlichen Anteil an der kraftvollen Entwicklung der österreichischen Gewerkschaftsbewegung und er war ein von allen Fraktionen respektierter souveräner Präsident des Österreichischen Nationalrates. Und nicht zuletzt war er ein führender Funktionär der österreichischen Sozialdemokratie.
Dass Anton Benya in seiner persönlichen Bescheidenheit und mit seinem Sinn für Humor und nicht zuletzt mit seiner sprichwörtlichen Fußballbegeisterung zeitlebens ein populärer und volksverbundener Politiker blieb, soll in dieser traurigen Stunde nicht unerwähnt bleiben.
Nationalratspräsident Heinz Fischer hat der Witwe von Anton Benya telefonisch seine tiefempfundene Anteilnahme ausgedrückt und das Aufziehen einer schwarzen Fahne am Parlament als Ausdruck der Trauer um den langjährigen Nationalratspräsidenten Anton Benya angeordnet.

Motorradspezialist KTM investiert im Innviertel 28 Mio. Euro
Das Innviertel gilt als Region mit starken wirtschaftlichen Lebenszeichen. Der EU-Beitritt Österreichs vor 6 Jahren hat durch den Fall sämtlicher Grenzbarrieren diese positive Entwicklung beschleunigt. Besonders hervorstechend international tätige Unternehmen wie FACC in Ried, das Bauteile und Kabinenausstattungen für die Flugzeugindustrie liefert, Frauscher in St. Marienkirchen bei Schärding, der induktive Sensoren für Hochgeschwindigkeitsbahnen entwickelt und produziert, sowie KTM in Mattighofen, wo weltmeisterliche Motocrossräder vom Band laufen. KTM Sportmotorcycles wird einen weiteren Investitionsschub im Ausmaß von 28 Millionen Euro (400 Millionen Schilling) durchführen. Zum einen entsteht in Munderfing ein neues Motorenwerk und zum anderen in Mattighofen, am Stammsitz, ein neues Entwicklungszentrum. Insgesamt entstehen 220 neue Arbeitsplätze.

EU-Erweiterung: Ein Achtel der Migranten kommt zu uns
Zirka zwölf Prozent der Zuwanderung aus den EU-Beitrittsländern werden auf Österreich entfallen, 65 Prozent auf Deutschland. Dies geht aus eine aktuellen Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO hervor. In Polen, Tschechien und Ungarn ­ diese drei Länder machen gemessen am Bruttoinlandsprodukt rund zwei Drittel der zehn Beitrittskandidaten aus ­ wird mit 143.700 Migranten in die EU 15 gerechnet, davon 17.700 nach Österreich und 95.800 nach Deutschland. Bis 2010 werde diese Zahl auf 72.100 sinken.

Neue Sicherheitsstandards für Gefahrgut-Transporte durch Autobahntunnels
Neu geregelt wurden mit 1. Dezember 2001 die Sicherheitsstandards von Gefahrguttransporten durch Autobahntunnels. Beim Durchfahren von einröhrigen und zweiröhrigen Autobahntunnels ist nunmehr die orangefarbene Kennzeichnung der Beförderungseinheit nach dem Gefahrgut-Transportrecht und die Inbetriebnahme der gelbroten Warnleuchte erforderlich. Dies gilt dann, wenn die Tunnels mindestens 1.000 Meter lang sind (das sind in Summe 44 Tunnels auf Autobahnen, Schnell- und Bundesstraßen). Ist der Tunnel mindestens 5.000 Meter lang, muss das Fahrzeug zusätzlich von einem Begleitfahrzeug gesichert werden (das betrifft 6 Autobahntunnels; Sonderregelungen gelten für 3 Schnellstraßen- sowie 5 Bundesstrassentunnels). Erhöht wurden die Ausbildungs-Anforderungen an das Personal im Begleitfahrzeug. Der Lenker oder ein Mitfahrer des Begleitfahrzeugs muss im Besitz einer Gefahrgutlenker-Ausbildungsbescheinigung sein.

Semperit-Traiskirchen: Nichts geht mehr
Der Vorstand der Continental leitete die Schließung des Semperit-Werkes in Traiskirchen ein. Die schwächere Nachfrage bei Pkw-Reifen und der starke Wettbewerbs- und Preisdruck als Folge einer seit mehreren Jahren zu beobachtenden Marktsättigung auf dem Lkw-Reifenmarkt würden diese Maßnahme erforderlich, machen. Der reduzierte Produktionsbedarf und die vergleichsweise hohen Produktionskosten an diesem Standort würden die Erreichung der zu seiner langfristigen Sicherung erforderlichen Rentabilität verhindern. Von der Schließung sind 950 Mitarbeiter betroffen, Unterstützung für die betroffenen Beschäftigten ist bereits zugesichert: Über das Arbeitsmarktservice bzw. die bereits bestehende "Semperit-Stiftung" wurde sichergestellt, daß Arbeitslosenunterstützung bis zu vier Jahren und in der Höhe von bis zu 13.000 Schilling netto zuerkannt wird. Ob es für das Semperit-Werk Traiskirchen noch eine Rettung - etwa in Form einer Übernahme durch ein heimisches Konsortium - möglich ist, soll sich in den kommenden Tagen herausstellen. Jedenfalls sind führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft dringend an einer Lösung interessiert. Semperit produierte zuletzt rund fünf Millionen Reifen pro Jahr, von denen rund ein Fünftel in Österreich abgesetzt werden konnte.

OMV erweitert slowakisches Tankstellennetz um 13 Stationen
Am 3. Dezember erteilte das slowakische Wirtschaftsministerium, als Eigentümer der Transpetrol Trading, a.s., OMV Slovensko, spol. s.r.o. (OMV Slovensko) den Zuschlag für den 100%igen Kauf des Unternehmens mit seinen 13 Tankstellen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. OMV Slovensko ist eine 100 %-Tochter der OMV Aktiengesellschaft. Mit dem Kauf der Tankstellen steigt der Marktanteil der OMV Slovensko von 14 % auf 17 %. "Damit bauen wir unsere Position als Nummer Zwei nach dem nationalen Anbieter am slowakischen Markt weiter aus", so der für den Geschäftsbereich Raffinerien und Marketing zuständige OMV Vorstand Tassilo Peyrer-Heimstätt. Das 13 Tankstellen umfassende Netz der Transpetrol Trading, a.s. ist über die gesamte Slowakei verteilt und komplettiert somit das bereits bestehende OMV-Netz. Der endgültige Kaufabschluss soll noch bis Jahresende erfolgen.

OECD/PISA 2000: Österreich unter deutschsprachigen Ländern führend
Insgesamt 31 Staaten haben am internationalen Vergleichstest in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften teilgenommen, mit denen die Leistungen der 15 - 16 jährigen Schülerinnen und Schüler am Ende der Schulpflicht abgetestet wurde. Die Beteiligung in Österreich war mit einer Rücklaufquote von 100 % außerordentlich hoch. Insgesamt konnten nur 6 der teilnehmenden Staaten eine derart hohe Rücklaufquote erreichen. Der internationale Vergleich der Ländermittelwerte in Lese-Kompetenz zeigt, dass die österreichischen 15-/16-Jährigen mit 507 Punkten im oberen Drittel der OECD-Staaten liegen und Rang 5 innerhalb der EU einnehmen. Das bedeutet zugleich das beste Abschneiden innerhalb der deutschsprachigen Länder (Schweiz 494 Punkte, Deutschland 484 Punkte, Luxemburg 441 Punkte). Innerhalb der OECD-Staaten liegt Österreich auf Rang 10. Je schwieriger die Aufgabe, desto besser haben die österreichischen Schülerinnen und Schüler abgeschnitten. Die relativ besten Resultate erreichten unsere Schülerinnen und Schüler innerhalb der anspruchsvollen der drei Teilskalen "Reflektieren über Texte". Unserer Jugendlichen erreichten hier den Platz 4. in der EU. Gymnasialschülerinnen sind in Österreich mit 574 Punkten die besten Leserinnen gefolgt von ihren männlichen Kollegen in den Gymnasien (552 Punkte).

Schulwettbewerb "Weihnachtspost"
Ein Land mit so vielen kreativen jungen Menschen könne gar nicht fehl gehen, zeigte sich Landeshauptmann Dr Erwin Pröll begeistert: Gemeinsam mit dem Amtsführenden Präsidenten des Landesschulrates für NÖ, Hofrat Adolf Stricker, überreichte er im Landhaus die Preise für den diesjährigen Schulwettbewerb "Weihnachtspost". 145 Schulen aller Schulgattungen haben sich beteiligt, von knapp 5.150 eingereichten Arbeiten gingen 1.215 an eine Fachjury, die die 25 besten auswählte. Pröll und Stricker überreichten nicht nur die Preise, sondern sorgen auch für eine entsprechende Verbreitung der Kunstwerke, nämlich in ihrer eigenen Weihnachtspost. Der Landeshauptmann hat sich dafür die Entwürfe von Aron Faulenbach aus Obergrafendorf und Simone Zant von der Hauptschule Ernstbrunn ausgesucht. Pröll dankte den Schülerinnen und Schülern, besonders aber auch den Lehrerinnen und Lehrern für ihr Engagement, wobei er auf die jüngste OECD-Studie verwies, die dem österreichischen Schulwesen im internationalen Vergleich ein ausgezeichnetes Zeugnis ausstellt. Das enorme kreative Potential in den Schulen stimme ihn optimistisch für die Zukunft. Stricker zeigte sich beeindruckt von der Quantität und der Qualität der eingereichten Entwürfe, die Jury habe es sehr schwer gehabt.

Ukraine: Veterinärakademie will mit Österreich kooperieren
Die ukrainische Veterinärakademie in Lemberg will mit den österreichischen Zuchtverbänden und dem Austrian Agricultural Cluster (AAC) kooperieren. Der Rektor der Veterinärakademie, Prof. Roman Krawtziw, möchte mit österreichischer Unterstützung drei vorhandene Lehr- und Versuchsbetriebe der Akademie modernisieren. Mit Know-how, Genetik und Technik aus Österreich sollen die Betriebe ausgestattet werden. Dies berichtete die Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter (AGÖF) vergangen Woche in einer Aussendung. Das Pilotprojekt soll über den AAC abgewickelt werden. Die AGÖF organisierte für die ukrainische Delegation, die kürzlich Österreich besuchte, eine Besichtigungsfahrt zu zwei Fleckviehzuchtbetrieben in der Umgebung von Wien, informierte Richard Pichler, Geschäftsführer der AGÖF.

Wien: "Sauberstes" Gaskraftwerk der Welt geht in Betrieb
Mit dem Kraftwerk "Donaustadt 3" geht ein weiteres Vorzeigeprojekt der Umweltmusterstadt Wien in Betrieb. Die für 2,1 Milliarden Schilling errichtete Gasturbinenanlage versorgt rund 800.000 Haushalte mit Strom und 180.000 Haushalte mit Fernwärme. Durch diese Kraft-Wärme-Kopplung wird ein Wirkungsgrad von 86 Prozent erreicht, womit es das sauberste Gaskraftwerk der Welt ist. "Wienstrom leistet damit gleichermaßen einen Beitrag zur Versorgungssicherheit wie zur Erreichung des Kyoto-Ziels. Mit einer Leistung von 367 Megawatt Strom und 180.000 Megawatt Fernwärme wird Wien unabhängiger von Nicht-Wiener- Energielieferanten. Die Bauzeit für die Anlage betrug nur 2 Jahre, die Umweltverträglichkeitsprüfung für dieses Kraftwerk konnte in der Rekordzeit von nur 18 Monaten abgeschlossen werden.

"Kunst-Stücke"-Produktion beim Sundance Film Festival
Die ORF-Kultur darf sich über einen Sensationserfolg freuen: Die "Kunst-Stücke"-Produktion "Artists 9-11" von Oscar-Preisträgerin Deborah Shaffer wurde zum Sundance Film Festival 2002 (10. bis 20. Jänner) eingeladen und ist dort am 12. und am 18. Jänner 2002 in zwei Spezialvorführungen zu sehen. Ein unschätzbares Renommee für die ORF-Kultur, denn das von Robert Redford begründete US-Festival gilt als die imageträchtigste Plattform des amerikanischen Independent Films und als eines der medienwirksamsten Branchenereignisse abseits des Hollywood-Mainstreams. Deborah Shaffers "Artists 9-11", produziert von Martin Kramls Firma MMKmedia, ist nach Michael Glawoggers "Megacities" und Ulrich Seidls Hundstage" die bisher dritte ORF-Produktion, die in das Programm des Festivals in Park City aufgenommen wurde.

Österreichische Kulturinitiativen in Lettland
Zum ersten Mal ist durch die Initiative der Botschaft Riga zur Zeit ein Österreich-Filmfestival (Ulrich Seidl - Retrospektive) zu sehen. Erstmals wird der österr-lettische Dirigent Ilmar Lapins (er ist Schüler von Herbert von Karajan) im wichtigsten Konzertsaal des Landes das Schaffen von Alban Berg präsentieren. Einen Bösendorfer-Konzertflügel erhält die Riga-Dom-Chor-Schule, ein öffentliches Musik-Gymnasium, als Beitrag zur Begabtenunterstützung.

Österreichischer Museumspreis für die Sammlung Essl
Im Rahmen eines feierlichen Festakts wurde der Sammlung Essl am 5.12.2001 der österreichische Museumspreis 2000 überreicht. Die Verleihung fandet in der Sammlung Essl statt und wurde von Frau Ministerin Gehrer, im Beisein von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, vorgenommen. Der Österreichische Museumspreis, vergeben vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, ist mehr als eine Auszeichnung für die besonderen Leistungen eines individuellen Museums. Er ist auch ein Ausdruck der großen Wertschätzung der Öffentlichkeit für die Museen in unserem Land und als ein Dankeschön an die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der österreichischen Museen und die vielen Österreicherinnen und Österreicher, die das Museumswesen fördern und unterstützen, zu sehen. Der Museumspreis würdigt die mit großem Einsatz, Idealismus und Sachkenntnis geleistete Aufbauarbeit in den musealen Institutionen, so Elisabeth Gehrer, Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Nestroy: "Die Welt steht auf kein Fall mehr lang"
Zwei Tage vor Nestroys 200. Geburtstag, am 5. Dezember 2001 wurde im Historischen Museum der Stadt Wien unter dem Titel "Die Welt steht auf kein Fall mehr lang" eine Ausstellung eröffnet, die das Wichtigste, das von Nestroy erhalten geblieben ist, ins Zentrum stellt: das dichterische Werk. Die Wiener Stadt- und Landesbibliothek, deren Direktor Walter Obermaier für die inhaltliche Konzeption der Ausstellung verantwortlich ist, verwahrt nahezu den gesamten handschriftlichen Nachlaß des Dichters und wird erstmals diese Schätze für kurze Zeit (bis 27. Jänner 2002) der Öffentlichkeit präsentieren.
Johann Nestroy (1801-1862) hatte seine Bühnenlaufbahn 1822 als Sänger an der Wiener Hofoper begonnen, wechselte in seinen Wanderjahren, die ihn über Amsterdam, Brünn, Graz und Preßburg ans Theater an der Wien und schließlich ans Carltheater führten, nach und nach ins Sprechfach und schließlich in die Darstellung komischer Rollen. Früh hatte er sich zudem erste schriftstellerische Lorbeeren verdient. Zwischen 1827 und 1862 schrieb er an die 80 Theaterstücke, von denen "Der böse Geist Lumpacivagabundus" (1833), "Zu ebener Erde und erster Stock" (1835), "Der Talisman" (1840), "Einen Jux will er sich machen" (1842), "Der Zerrissene" (1844), und "Freiheit in Krähwinkel" (1848) bis heute am bekanntesten gebliebenen sind.
Der Blick auf die Handschriften zu allen Stücken (soweit sie erhalten sind), soll weniger die "Aura" des Dichters vermitteln, als seine Arbeitsweise und die Fülle der Überlieferungsträger: Skizzen, Vorarbeiten, Reinschriften, Theaterhandschriften, Rollenhefte und Partituren. Diese in jeder Bedeutung des Wortes kostbaren Originale, die in dieser Fülle noch nie zu sehen waren und schon aus konservatorischen Rücksichten auf lange Sicht nicht mehr gezeigt werden können, bilden das Herzstück der Schau. Und nicht zuletzt kann man Dinge aus Nestroys Alltag sehen: Möbel, Schlafrock, Schreibzeug, Taschenuhr, Lampe und Lorbeerkranz (bis 27. Jänner 2002).

Privatstiftung "Künstler aus Gugging" Kulturzentrum wird geschaffen
Es ist zweifellos ein Meilenstein in der Geschichte des "Hauses der Künstler" in Gugging: Auf Antrag von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll hat die NÖ Landesregierung einen Finanzierungsbeitrag von insgesamt 3 Millionen Schilling (218.018,5 Euro) zur Gründung einer Privatstiftung "Künstler aus Gugging" und für die Realisierung des Projektes "Integratives Kulturzentrum Gugging" beschlossen. Wenn nunmehr die Werke der Gugginger Künstler in eine Privatstiftung eingebracht werden, bedeutet das zweifellos eine wesentliche Aufwertung sowohl der Künstler als auch ihrer Werke, betont Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop als das für die moderne Kunst zuständige Mitglied der Landesregierung. Umso mehr, als mit der Schaffung eines "Kulturzentrums Gugging" auch eine dauerhafte Präsentation der Kunstwerke gewährleistet wird. Damit wird die Stiftung einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Bedeutung der Gugginger Künstler im Kontext der internationalen Kunst und der Art Brut abzusichern.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Skilauf
Ein Legends Race für Ronny Großkopf - Klammer feiert sein Jubiläum
Donnerstag, 29. November 2001 ASN / BETTINA GROSZSCHEDL
Olympia 1976 in Innsbruck und damit der legendäre Abfahrtssieg von Franz Klammer jähren sich nun bereits zum 25. Mal. Dieses Jubiläum nahm sich die seit 1998 bestehende Franz Klammer Privatstiftung zum Anlaß, das erste professionelle "Legends Race" auf österreichischem Boden auszutragen. Vom 11. bis 13. Dezember wird die Tiroler Landeshauptstadt zum Treffpunkt internationaler Skistars aus vergangenen Tagen.
All jene, die in den vergangenen 25 Jahren Ski-Geschichte schrieben, werden am Patscherkofel wieder auf die Brettln steigen. In dieser Konstellation ist das Starterfeld einmalig und nie zuvor da gewesen. Mit dem Reinerlös der Veranstaltung soll dem ehemaligen Profi-Motocrossfahrer Ronald Grosskopf eine behindertengerechte Wohnung finanziert werden.
Vor drei Jahren begann Franz Klammers Idee, verunglückte Sportler zu unterstützen, mehr und mehr Gestalt anzunehmen. Die Gründung einer Non-Profit-Stiftung 1998 legte das Fundament zu derer Realisierung. Klammer selbst verleiht der Stiftung eine persönliche Marke. Durch die Unterstützung von Saab und jet2web liegt das vorrangige Ziel der Stiftung darin, einen Fonds (1 Million Euro) aufzubauen, aus dessen Zinserträgen jährliche Budgets für Sportler lukriert werden können, die nach schweren Unfällen ihr Leben neu gestalten müssen.
Als Rennstrecke für das "Legends Race" dient der Zielhang von 1976. In Form eines weitgesetzten Parallelslaloms werden sich Tomba, Stenmark, Zurbriggen, Alphand, Russi, Sailer, Girardelli, Klammer, um nur einige zu nennen, miteinander messen. "Es freut mich sehr, daß alle spontan zugesagt haben", ist Franz Klammer von der großen Beteiligung begeistert. Vor dem eigentlichen Legends Race steigt - ebenfalls am Patscherkofel - ein Pro/Am Rennen am 12. Dezember. Dabei werden Firmen-Teams von jeweils einem Star unterstützt. Am Tag danach geht's dann richtig zur Sache. 17 internationale Fernsehanstalten werden von diesem Ereignis berichten. Der ORF bringt eine 30minütige Zusammenfassung am Samstag, 15. Dezember, ab 18:00 Uhr.

Handball
Österreich schlägt Grönland glatt - Im Achtelfinale wartet Slowenien
Sonntag, 09. Dezember 2001 ASN / GERALD FUCHS
Österreichs Handball-Damen absolvierten die Pflichtübung im letzten Gruppenspiel bei der Weltmeisterschaft in Südtirol souverän, schlugen WM-Neuling Grönland glatt mit 34:20 (17:6) und beendeten die Gruppe C an dritter Stelle. Rotweißrot hatte bereits zuvor das Achtelfinal-Ticket fix in der Tasche gehabt. Mittlerweile steht auch fest, daß die heimische Auswahl am Dienstag (18:00 Uhr) in Bozen im Achtelfinale gegen Slowenien (Zweiter der Gruppe D) antreten muß. Ein unangenehmer Gegner, dessen Spielerinnen hauptsächlich beim Champions League-Sieger 2001, Laibach, unter Vertrag stehen. Chancenlos ist Rotweißrot gegen diesen Kontrahenten allerdings nicht. Der Traum vom Viertelfinale lebt!

Hockey
Österreichs Damen auf Platz zwei
Montag, 10. Dezember 2001 ASN / RED
Fast erfolgreicher als man aufgrund der Ausfälle hätte erwarten dürfen, absolvierten die Damen die Spiele im Rahmen des Pavel Rosa Gedenkturniers in Trencin und erreichten nach zwei Spielen gegen Bratislava (Slowakei) und Ljubljana (Slowenien) und einem knappen 3:4 gegen Prag (Tschechien) den zweiten Turnierrang.
Im ersten Spiel gegen die annähernd komplett spielenden Tschechinnen gab es zu Beginn noch Abstimmungsprobleme im Stellungsspiel, das 1:4 entsprach zur Pause dem Leistungsverhältnis. Der Mannschaft gelang es aber hervorragend die Anweisung umzusetzen, das Spielgeschehen drehte zu Gunsten der Österreicher. Mit zwei herrlichen Eckenvarianten von Christine Anderlik und Kathi Ruitner und mit einem Solotor von Caro Körper kam Rotweißrot sogar auf 3:4 heran, zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr. Klar beherrscht wurde die nicht sehr starke slowenische Mannschaft, allerdings gab es auch die erwarteten Probleme beim Verwerten der herausgespielten Chancen. Das konnte nach einem knappen 1:0 zur Pause erst in der zweiten Spielhälfte behoben werden, sodaß doch noch ein klares 6:0 erspielt wurde.
Im Spiel gegen den Veranstalter gab's dann eine äußerst konzentrierte Leistung der heimischen Hockey-Damen, die den Gegner kaum zu Chancen kommen ließen. Allerdings kämpften auch die Österreicherinnen lange mit der konsequenten Manndeckung der Slowakinnen. Herausragend in diesem Spiel: Die Turnierkapitänin Christine Anderlik als souveräner "Mittelmann". Für die Tore sorgten Carolin Körper mit Einzelaktionen und in der Schlußminute "Teambaby" Andrea Unterberger nach einer kurzen Ecke.
Ergebnisse: Wien - Prag 3:4 (1:4); Wien - Llubljana 6:0 (1:0); Wien - Bratislava 3:2 (1:1)

Rodeln
Dreibahnentournee feiert Revival
Montag, 10. Dezember 2001 ASN / RED
Der internationale Rodelverband (FIL) hat einen weiteren Schritt zur Reform der Weltcuprennen im Kunstbahn Rennrodeln gesetzt. Anstelle der langatmigen Weltcupwoche wird das Rennen in Igls in dreieinhalb Tagen abgewickelt.
Waren bisher mindestens acht Trainingsfahrten und zwei Rennläufe notwendig, um einen Sieger bei einem Weltcuprennen zu ermitteln, so wurde dies nun mit dem Wiedereinführen der europäischen Dreibahnentournee, die elf Jahre lang Dornröschenschlaf hinter sich hat, auf weniger als die Hälfte reduziert. Vier Trainingsläufe in eineinhalb Tagen werden in Igls gefahren, bevor es zur Sache geht. Für die Athleten aus 30 Nationen bedeutet dies eine große Umstellung. Nur Markus Prock und Georg Hackl kennen den Rhythmus der Dreibahnentournee noch aus ihren Anfangsjahren im Weltcup. Für fast alle Mannschaften geht es beim Igler Weltcup-Rennen noch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Salt Lake City.