Ausgabe Nr. 205 vom 11. Feber 2002   Abonnieren Sie hier!

Grasser: Volles Bekenntnis zur Entlastung, Steuerreform muss leistbar sein
Finanzminister Mag. Karlheinz Grasser stellte zur donnerstägigen Debatte um die Steuerrefom klar, daß er sich klar zu einer Steuerreform bekenne. Er habe diese im Interview mit News für diese Legislaturperiode auch nicht ausgeschlossen, sage aber auch ebenso klar, dass sich Österreich diese aus heutiger Sicht noch nicht leisten könne. Gemeinsames Ziel müsse es jetzt sein, die notwendigen Spielräume auf der Ausgabenseite und in jedem Ressort zu schaffen."
Steuerreformen, die sich der Staat nicht leisten konnte, hätten die alten Regierungen genug gemacht, meinte Finanzminister Grasser weiter und betonte, dass es ihm um eine nachhaltige und leistbare Senkung der Steuern gehe. Nach Erreichung des Nulldefizits werde nun am Entlastungsziel weitergearbeitet: Bis 2010 solle die Steuer- und Abgabenquote in mehreren Etappen auf unter 40% gesenkt werden, schloss Grasser.

Finnlands Staatsoberhaupt im Hohen Haus
Nationalratspräsident Heinz Fischer empfing Finnlands Staatspräsidentin Tarja Halonen im Hohen Haus zu einem Gedankenaustausch. Fischer verwies auf die lange Kontinuität der hervorragenden bilateralen Beziehungen zwischen Finnland und Österreich und erinnerte an Österreichs Beitrag anlässlich der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Helsinki 1975. Auch die gemeinsamen Beitrittsverhandlungen mit der EU sowie die Besuche des seinerzeitigen Präsidenten Koivisto und des gegenwärtigen Premiers Lipponen fanden Erwähnung durch Fischer. Halonen erinnerte an die gemeinsame Arbeit in der EU-Troika anno 1999 und das Parlamentariermeeting der OSZE in Wien. Gemeinsam wurden dann Themen der allgemeinen Sicherheitspolitik sowie der Erweiterung der EU erörtert, wobei Halonen die Aufmerksamkeit ihres österreichischen Visavis auf Estland lenkte.

Ernährungsagentur bringt Weiterentwicklung des Verbraucherschutzes
Mit der "Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit" - kurz Ernährungsagentur -würden die Kontrolle der Lebensmittelsicherheit effizienter organisiert und somit auch in Zukunft ein hohes Maß an Sicherheit im Bereich der Ernährung für Österreich gewährleistet. Das erklärten Gesundheitsminister Mag. Herbert Haupt und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer vergangene Woche in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wien. Es gebe nun eine Kontrolle, die von Feld und Stall weg die Interessen des Konsumenten verfolge und dadurch höchsten Verbraucherschutz garantiere, waren sich die Minister einig. Österreich habe in der Vergangenheit viel in die Sicherheit, Qualität und Gesundheit der Lebensmittel investiert. Ziel sei eine konsequente Fortsetzung der österreichischen Qualitäts- und Sicherheitsstrategie auf Basis des österreichischen Lebensmittelmodells, betonten die Minister. Die europäische BSE-Krise habe deutlich gemacht, dass das Vertrauen der Verbraucher in Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln ein unerlässlicher Faktorfür den wirtschaftlichen Erfolg der Produzenten sei. Neben der Eigenverantwortung der Produzenten müsse klarerweise eine effektive staatliche Kontrolle das Vertrauen der Konsumenten rechtfertigen.

Allerbeste Erfahrungen mit der Bundeswehr
Seit einigen Tagen ist das österreichische Bundesheer-Kontingent nun in Kabul. Die ersten Erfahrungen beim Einsatz in Afghanistan zeigen, daß die Zusammenarbeit zwischen den rund 60 österreichischen und den derzeit 400 deutschen Soldaten in Kabul bestens funktioniert. Der Leiter der Operationsabteilung, Brigadier Christian Segur-Cabanac, teile mit, daß nach jahrelanger guter Erfahrung unter deutschem Kommando im Kosovo-Einsatz das österreichische Bundesheer nunmehr wiederum gute Erfahrung mit der Eingliederung in ein deutsches Fallschirmjägerbataillon gemacht habe. Segur-Cabanac ist für alle Einsätze im In- und Ausland zuständig.

Wirtschaft begrüßt verantwortungsbewusste Linie Verzetnitschs
Anerkennung für die im allgemeinen ausgewogene Linie Verzetnitschs kommt von seiten der Wirtschaftskammer. Wie Generalsekretär-Stv. Reinhold Mitterlehner in einer ersten Reaktion auf die sonntägige "Pressestunde" des ÖGB-Chefs feststellt, sei es gerade in Zeiten der Konjunkturschwäche wichtig, eine gesamtwirtschaftliche Linie zu verfolgen und gemeinsame Interessen in den Vordergrund zu stellen. Es sei erfreulich, dass Verzetnitsch den Wert der Sozialpartnerschaft ausdrücklich hervorhob und sich nicht zu Aussagen über einen Generalstreik hinreißen ließ.
Keine Zustimmung finden die vom ÖGB-Präsidenten vorgebrachten Überlegungen zum Arbeitnehmerbegriff. Die Zeit der weisungsabhängigen Vollzeitarbeitplätze sei vorbei, das wirtschaftliche Geschehen und auch die Bedürfnisse der Menschen haben sich anders entwickelt, macht Mitterlehner geltend. Man glaube daher nicht an die von Verzetnitsch vorgelegten Rezepte. Gefragt sei vielmehr ein flexibles Eingehen auf die Entwicklungen durch flexible Arbeitszeitmodelle. Verzetnitsch hatte sich in der Pressestunde für den unbedingten Vorrang von Vollzeitarbeitsplätzen ausgesprochen, gleichzeitig am langfristigen Ziel der 35-Stunden-Woche weiterhin festgehalten.
Den volkswirtschaftlichen Überlegungen des ÖGB-Präsidenten könne die Wirtschaftskammer durchaus zustimmen, erklärte Mitterlehner abschließend.

Olympiade in USA bringt Rekorde für Österreichs Wirtschaft
Sportgroßveranstaltungen seien wichtige Impulsgeber für unsere Skiindustrie, den Tourismus und Sportartikelhandel, meinte Wirtschaftskammer-Präsident Dr. Chistoph Leitl. Gerade der Skirennsport sei der wichtigste "Verkaufsförderungs-Turbo" für Österreich. Nicht umsonst gebe es bereits eine jahrzehntelange Tradition von Österreich-Häusern bei Olympiaden und Weltmeisterschaften als ideale Plattform, unser Land der ganzen Welt erfolgreich zu präsentieren.
Das gestern von WKÖ-Vizepräsident Matthias Krenn, ÖOC-Präsident Wallner und dem österreichischen Botschafter in Washington Peter Moser eröffnete Österreich-Haus, dem Gemeinschaftsprojekt der Wirtschaftskammer Österreich und des ÖOC befindet sich down town Salt Lake City in unmittelbarer Nähe des Zeremonienplatzes und Pressezentrums. In den zwei durch einen gemeinsamen Eingang begehbaren Lokalen gibt es zahlreiche Produkte österreichischer Skipoolfirmen zu sehen, Sponsoren wie Gloriette, Zipfer, Freihof, Falke, Eisbär, Hochriegl, Danone, Pachatz Trachten, die ein spezielles "Lippizaner-Dirndlkleid für die Hostessen im Ö-Haus entworfen haben, Voeslauer, Licona, Chevy Bekleidung und die Spedition Gebrüder Lang nutzen die Chance, sich in USA zu präsentieren. Österreichische Weine und die Künste der Schüler aus den Tourismusschulen Modul, Klessheim und Bad Gleichenberg sorgen für das Wohl der begeisterten vor allem amerikanischen Gäste.

Arbeitsmarkt: 2002 noch keine wesentliche Entspannung
Das Arbeitsmarktservice (AMS) rechnet für das heurige Jahr mit einem weiteren Beschäftigungsrückgang und einem Ansteigen der Arbeitslosigkeit. 2002 erwartet man noch keine wesentliche Entspannung, aber rund 19.000 Personen oder 9,2 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr. Insgesamt steht dem AMS für heuer ein Budget von 603 Mio. Euro zur Verfügung. 2001 war trotz des konjunkturellen Einbruchs in der zweiten Jahreshälfte ein durchaus gutes Jahr. Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 203.900 wurde 2001 die drittniedrigste Rate seit zehn Jahren verzeichnet.

Standard & Poor's bestätigt "A" Rating für UNIQA
Die internationale Rating Agentur Standard & Poor's hat der börsenotierten UNIQA Versicherungen AG ein counterparty credit and insurer financial strength rating "A" zugeordnet und bestätigt damit das Rating des Vorjahres. Die UNIQA Versicherungen AG ist die Obergesellschaft und der interne Rückversicherer des UNIQA Konzerns ) der führenden Versicherungsgruppe Österreichs.

Salzburg AG versorgt bayerische Webasto AG mit Energie
Erstmals konnte die Salzburg AG in Deutschland Fuß fassen: Die Webasto AG wird seit Anfang Jänner von der Salzburg AG mit Strom versorgt. Der weltweit in der Automobil-Zulieferindustrie tätige Konzern produziert unter anderem Schiebedächer, Standheizungen und Klimaanlagen. Mit nahezu 5.000 Mitarbeitern erzielt die Webasto AG ein Umsatzvolumen von über 1 Mrd. Euro.

Andritz baut Zellstoffanlage in Chile
Der Grazer Technologiekonzern Andritz hat den nächsten Großauftrag an Land gezogen. Das Unternehmen wird in Chile ein Zellstoffwerk errichten. Das Auftragsvolumen beträgt rund 50 Mio. Euro, wie Andritz am Dienstag in einer Aussendung mitteilte. Das Werk soll im dritten Quartal 2004 in Betrieb gehen und ist laut Andritz mit einer Kapazität von jährlich 550.000 bis 600.000 Tonnen pro Jahr eines der größten weltweit.

ORF-Direktorenwahl: Lindner bekommt ihr "Dream Team"
Mit 34 von 35 Stimmen hat der ORF-Stiftungsrat vergangenen Freitag die Wahlvorschläge der ORF-Generaldirektorin Monika Lindner für das neue ORF-Direktorium bestätigt. Insgesamt habe es ein hohes Maß an Übereinstimmung gegeben, erklärte dazu Stiftungsratvorsitzender Klaus Pekarek gegenüber Journalisten. Lindner sprach von einer überwältigenden Mehrheit für ihr Dream Team. Über die zur Wahl stehenden Direktoren und Landesdirektoren wurde getrennt in zwei Blöcken abgestimmt.

Das größte Osternest der Welt
Mit dem größten Osternest der Welt will die Pielachtalerin Helga Schmid, bereits zweifache Weltrekordhalterin im Ostereier-Bemalen, gemeinsam mit Vereinen und Betrieben der Gemeinde Kirchberg an der Pielach einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde schaffen. Das Riesenosternest soll mit rund vierzig Eiern mit einem Durchmesser zwischen 70 und 75 Zentimetern gefüllt werden, wobei kein Ei dem anderen gleicht, sondern jedes seinen individuellen Stil haben soll.

Wien-Tage in Sofia
Im Ausbau der Beziehungen zu den Städten in den mittel- und osteuropäischen Ländern setzt Wien seinen diesjährigen Schwerpunkt in Sofia. Ab dem 5. Oktober wird Wien einige Wochen lang in der bulgarischen Hauptstadt präsent sein. Eine Delegation unter der Leitung von Bereichsdirektor Dr.Oskar Wawra (MD-IB) hielt sich vom 4. bis 6. Februar in Sofia auf, um gemeinsam mit den Sofiotern die Wien-Tage vorzubereiten. Geplant sind unter anderem: Ein Wienball als Charity-Veranstaltung, Ausstellungen, die sowohl das historische als auch das moderne Wien präsentieren, begleitend dazu ein Programm jünger Künstlerinnen und Künstler. "Die kulturelle Wienpräsenz soll spürbar sein", betonten SR Dr. Bernhard Denscher (MA 7) und Hofrat Dr. Günter Düriegl (Direktor der Museen der Stadt Wien) beim Kultur- Workshop in Sofia, und sie solle keine "Einbahnstraße" sein, sondern zu einem permanenten Austausch zwischen Kulturschaffenden führen.

Nobelpreisträger Max Perutz gestorben
Der Biochemiker und Nobelpreisträger Max Perutz ist im Alter von 87 Jahren in Cambridge an einem Krebsleiden gestorben. Perutz erhielt 1962 zusammen mit seinem Kollegen John Kendrew für seine Arbeit zur Bestimmung von Hämoglobin (Blutfarbstoff) den Nobelpreis für Chemie. Perutz ist 1914 in Wien geboren, studierte ab 1932 anorganische Chemie und wanderte 1936 nach England aus, um an der Cambridge University seinen PhD zu absolvieren, so ein Bericht der BBC.
Perutz war an den Cavendish Laboratories in Cambridge tätig und leitete anschließend bis 1979 das Laboratory of Molecular Biology (LMB). Das LMB entwickelte sich zur Forschungshochburg, aus der seit den 50-er Jahren neun Nobelpreisträger hervorgingen. Perutz galt als Pionier der Röntgen-Cristallographie zur Erforschung von Proteinstrukturen. Seine molekularbiologischen Forschungen ebneten der modernen Biotechnologie den Weg.
Weitere Infos auf der Website des LMB unter: http://www2.mrc-lmb.cam.ac.uk/Max_Perutz.html

Alte Sonnenuhr auf der Festung entdeckt und renoviert
Im Jahr 1998 wurde die Innenfassade der St. Georgskapelle auf der Festung Hohensalzburg renoviert. An dieser Fassade befindet sich ein Kreuzigungsrelief von 1501 und das Denkmal Leonhard von Keutschachs, beide von der Meisterhand Hans Valkenauers geschaffen. Bei einer näheren Untersuchung der Fassade wurde festgestellt, dass sich unmittelbar neben der Kreuzigung die fast zur Gänze verblichenen Reste einer Sonnenuhr befinden. Von dieser Uhr waren nur mehr die Ritzungen der Zeitlinien, minimale Spuren eines Kranzes der Tierkreiszeichen und die Umrisse zweier Wappen zu erkennen. Die Sonnenuhr aus dem 16. Jahrhundert wurde in den vergangenen Monaten rekonstruiert und bereichert nun wieder den Burghof der Festung.
Ursprünglich hatte die Seccomalerei Schutz unter dem Vordach des gotischen Steildaches gefunden. 1644 wurde der Kirche ein Geschoß aufgesetzt. Damit rückte das schützende Vordach vier Meter nach oben und das war Schuld daran, dass die Malerei verblasste. Die im 19. Jahrhundert gepflanzte Linde und "romantischer" Wilder Wein ließen sie im Schatten und unter Blättern verschwinden.

Radio Symphonieorchester Wien gastiert im Februar in Italien
Von 14. bis 17. Februar unternimmt das RSO-Wien eine Italientournee. Dies ist die vorerst letzte Tournee unter Chefdirigent Dennis Russell Davies, dessen Vertrag Ende August ausläuft. Mit dem designierten Chefdirigenten Bertrand de Billy, der ab September die musikalische Leitung des Orchesters übernimmt, sind Tourneen nach Japan und Spanien in Planung. Mantua - Reggio Emilia - Ferrara - Modena sind die Stationen einer kleinen Italien-Tournee, die das RSO-Wien mit seinem Chefdirigenten Dennis Russell Davies von 14. bis 17. Februar unternimmt. Ein weiteres Konzert - mit dem gleichen Programm - findet am 18. Februar in Zagreb statt.

Auferstehungs-Symphonie im Stephansdom
Wien - Am Samstag, den 27. April 2002 um 20:15 Uhr, führen die Junge Philharmonie Wien und der KornmarktChor Bregenz unter der Leitung des Dirigenten Michel Lessky die "Auferstehungs-Symphonie" von Gustav Mahlers auf: Solistinnen sind Ildikó Raimondi, Sopran, und Gabriele Sima, Alt. Vor 50 Jahren ist unser Stephansdom nach den schweren Beschädigungen des 2. Weltkrieges unter Mithilfe aller Bundesländer Österreichs wieder "auferstanden" - ein passender Anlass, eine besondere Gelegenheit, um Gustav Mahlers 2. Symphonie c-moll, die Auferstehungs-Symphonie im Dom erklingen zu lassen.

Vom Pfennig zum Euro: Geld aus Wien
Wien - Bereits Karl der Große (768-814) hatte eine erste Einheitswährung geschaffen. Gewichts- und Rechenbasis der neuen Silberwährung bildete der karolingische Pfund, das in 240 Denaren (alsbald Pfennige genannt) ausgeprägt wurde.
In seinen letzten Regierungsjahren gründete der babenbergische Herzog Leopold V. (1177-1194) die Münzstätte Wien. Damit begann im Osten Österreichs die klassische Periode des Wiener Pfennigs, der wesentlich zur Entfaltung von Wien als Handels- und Warenumschlagplatz im ausgehenden Mittelalter beitrug. So unscheinbar die kleinen in Krems, Wien, Wiener Neustadt, Enns usw. geprägten Silberplättchen fürs Erste aussehen, es lohnt sich, die Vielfalt der bildlichen Motive auf sich wirken zu lassen.
Für größere Geldtransaktionen wurde der Pfennig gegen Ende des Mittelalters zu klein. Unter Kaiser Maximilian I. (1493- 1519) gingen größere Silbermünzen (Taler, Gulden, Kreuzer) als Sieger hervor und blieben bis zur Einführung der Kronenwährung (unterteilt in Heller) gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch im Ausland geschätzte Zahlungsmittel. Umwälzende Neuerungen im österreichischen Geldwesen waren in den Sechzigerjahren des 18. Jahrhunderts unter Maria Theresia (1740-1780) der Beginn der Prägung von Kupfermünzen sowie die Ausgabe von Papiergeld. Das Geld war fortan nicht mehr vom Metallwert abhängig.
Auch die Münztechnik erfuhr ab dem 16. Jahrhundert entscheidende Verbesserungen, auf die gleichfalls eingegangen wird (von der Hammer- Amboss- über die Walzenprägung zum maschinellen Vorgang). Infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten kam es wiederholt zu Währungsänderungen. So gab es in Österreich 1753-1857 die begehrten Münzen der "Konventionswährung", ab 1812 für einige Zeit die unbeliebte "Wiener Währung" und ab 1857 die "Österreichische Währung".
Der Periode stärkster Geldentwertung nach dem Ende des 1. Weltkriegs konnte schließlich 1924 durch die Einführung des Schillings, welcher bis zuletzt zu den stabilsten Währungen der Welt zählte, erfolgreich ein Ende gesetzt werden.
Zur Darstellung des Wiener Geldgeschehens gehören auch historische Prägemaschinen, Münzwaagen, Gewichte, Geld- und Sparbehälter. Texte über Währungen, Preis- und Lohntabellen, Speisekarten, Reiserechnungen und anderes mehr erläutern die Kaufkraft des ausgestellten Geldes.
Topografische und künstlerische Exponate sowie Objekte zum politischen Hintergrund wie beispielsweise zur Gefangennahme des englischen Königs Richard I. Löwenherz (1189-1199) in Erdberg bei Wien (1192) und erfolgreiche Lösegeldforderungen durch Herzog Leopold V. ergänzen die Ausstellung.
Zu sehen sind auch kostbare Münzen aus der Zeit Maria Theresias, welche 1956 bei Abbrucharbeiten in Wien gefunden wurden. Wie man sich im Fall eines Münzfundes zu verhalten hat, ist im Ausstellungskatalog, der viele wertvolle Beiträge namhafter Experten des Geldwesens enthält, nachzulesen.
Am 1. Jänner 1999 wurde in Österreich und zehn weiteren europäischen Staaten der Euro als Währung eingeführt. Das neue Zahlungsmittel, bis 31. Dezember 2001 ausschließlich im bargeldlosen Verkehr - als so genanntes Buchgeld - eingesetzt, ist mit 1. Jänner 2002 auch in Österreich als Bargeld verfügbar. Wird man in Österreich bis Ende Februar 2002 in Schilling und/oder Euro bezahlen können, so soll es ab 1. März 2002 den Euro als alleinige Währung geben.

Post: Internet-Brief kommt im Sommer
Die österreichische Post wird voraussichtlich ab Juli mit "Schreiber.link" ein Service anbieten, bei dem Briefe, Postkarten und Telefaxe übers Internet versandt und dann physisch zugestellt werden. Die Preise bezifferte Walter Trezek, Abteilungsleiter für neue Technologien der Post AG, gegenüber pressetext.austria mit 1,50 Euro pro Brief und einem Euro pro Postkarte. Die Abrechnung soll nach den Vorstellungen der Post über die Telefonrechnung des jeweiligen Providers erfolgen. Zu Beginn will die Post private User ansprechen, in weiterer Folge werde es weitere Produkte für Klein- und Mittelbetriebe und auch Mehrwertdienste für jedermann geben - wie den "eingeschriebenen Brief über das Internet", erklärte Trezek.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Skilauf
Fritz Strobl am Abfahrts-Olymp! - Österreich holt erste Goldmedaille
Sonntag, 10. Februar 2002 ASN / SIMON ROSNER
Abfahrts-Gold ist wieder dort, wo es hingehört. In Österreich nämlich. Nicht aber Weltmeister und Weltcup-Dominator Stephan Eberharter, sondern Fritz Strobl war an diesem Tag der Glückliche und wird damit Nachfolger von Sailer, Zimmermann, Klammer, Stock und Ortlieb. Der Kärntner, der unmittelbar nach Eberharter mit Startnummer zehn ins Rennen ging, blieb im Ziel 28 Hundertstel vor dem Zillertaler, der im Endklassement Rang drei belegte und für die zweite alpine Medaille in Salt Lake City sorgte. Ein kleines Jubiläum feierte Lasse Kjus als Zweiter, für den Norweger war es bereits die zehnte Silberne bei Großereignissen.
Den Topfavoriten ist das Glück beim Olympischen Abfahrtslauf einfach nicht hold. Stephan Eberharter, als fünffacher Saisonsieger in der Königsdisziplin ins Rennen gegangen, fuhr zwar mit 1:39,41 die erste Richtmarke, die Zeit hielt aber nicht einmal bis zum nächsten Läufer - zuviel verlor der Zillertaler im Schlußabschnitt. Es war der Tag des Fritz Strobl, der bei einem Großereignis noch nie am Stockerl stand. Von der ersten bis zur letzten Zwischenzeit lag der Kärntner vorn, verwies den Weltcup-Führenden auf Rang zwei.
Auf der selektiven "Grizzly"-Strecke in Snowbasin kam kein Läufer mehr an Strobl heran, nicht Aamodt, nicht Kjus und auch nicht Didier Cuche, für viele Geheimfavorit bei diesem Rennen. Pierre-Emmanuel Dalcin, der sich am Samstag mit Trainingsbestzeit in den Kreis der Medaillenanwärter gefahren hatte, lieferte dann die spektakulärste Aktion der Abfahrt. Im Zielschuß verlor der Franzose bei einem Schlag seinen Ski, fuhr unter dem Jubel der Zuschauer auf einem durchs Ziel.
"Meine Motivation heute war, daß ich nicht von zu vielen Österreichern geschlagen werde. Ich habe einige Fehler gemacht, bei Olympia riskiert man einfach etwas mehr", meinte ein zufriedener Lasse Kjus.

Skilauf-Der Kommentar
Vom Goldtraum des Champions
FOXBOX von Gerald Fuchs, Sonntag, 10. Februar 2002 ASN
Große Favoriten werden im olympischen Abfahrtslauf ihrer Rolle also nach wie vor nur selten gerecht. Mitgrund dafür, weshalb sich Franz Klammer auch ein Vierteljahrhundert nach seinem legendären Teufelsritt am Patscherkofel einer dermaßen großen Popularität erfreuen darf, daß er sogar noch vor zwei Jahren zum beliebtesten Österreicher gewählt wurde. Der Kaiser nämlich hielt einst in Innsbruck einem noch größeren Druck stand als ihn nun Eberharter verspürt hat. Ganz Österreich erwartete damals von ihm, Abfahrtsgold im eigenen Land zu holen. Und tatsächlich machte er es sich und dem rotweißroten Ski-Volk zum Geschenk.
Eberharter hingegen, zuletzt die Konstanz in Person, wurde von Kjus und Strobl, dem "Genie zwischendurch", überflügelt. Während sich Medien und Fans auf den Zillertaler konzentrierten und ihn damit wahrscheinlich auch ein wenig aus der Ruhe brachten, konnte der ohnehin stets entspannte Kärntner aus seiner Ruhe jene Kraft schöpfen, die es brauchte, um der rotweißroten Skination den ersten Olympia-Abfahrtssieg seit zehn Jahren (Ortlieb) schenken zu können.
Dennoch hat Steff in dieser Saison bewiesen, daß er zu den Champions des Ski-Sports zählt. Wer sich den Abfahrtsweltcup und - so gut wie fix - den Gesamtweltcup sichert, dazu noch in Kitzbühel seiner Favoritenrolle gerecht wird, der hat hierzulande mit Recht Legendenstatus erlangt. Trotzdem wünscht man ihm quasi als Zugabe auch die olympische Krönung seiner langen und schwierigen Laufbahn. Eberharters Traum von einer Goldmedaille ist auch nach wie vor nicht ausgeträumt. Zwei Chancen (RTL, Super G), den Olymp zu erklimmen, hat er bei seinen letzten Winterspielen noch. Anzunehmen, daß der Routinier eine am Schopf packen wird. Zumindest verdient hätte er es sich...

Nordische Kombination
Gottwalds Aufholjagd belohnt! - Bronze nach Riesen-Rückstand
Sonntag, 10. Februar 2002 ASN / EPS
Der Finne Samppa Lajunen eroberte Gold in der Nordischen Kombination vor Jaakko Tallus (FIN), Bronze ging an den Österreicher Felix Gottwald. Nach dem Springen mit 2:43 Minuten Rückstand auf den Führenden gestartet, überholte der Salzburger in einem starken Finish Ronny Ackermann (GER), und sicherte sich in Laufbestzeit den Sprung auf das Podest. Mario Stecher, als Zweiter gestartet, fiel auf den sechsten Platz zurück, Christoph Bieler beendete den Bewerb an 15. Stelle.

Langlauf
Bronze bei 50km-Rennen - Nur zwei Österreicher über 15km
Montag, 11. Februar 2002 ASN / GÜN
Der 30km-Bewerb endete für Österreich mit einem Traumresultat, für den am Dienstag (20:00 Uhr) stattfindenden Bewerb über 15km sind die Erwartungen allerdings mehr als gedämpft. Rot-Weiß-Rot wird lediglich mit zwei Läufern - Alexander Marent und Gerhard Urain - die Spur in Soldier Hollow beackern - Michail Botwinow hat seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.
Der 34jährige Bronzemedaillengewinner vom Samstag will sich voll auf das 50km-Rennen, bzw. den Staffel-Bewerb konzentrieren, die Chancen auf Edelmetall steigen dadurch freilich nicht unbedingt. Denn Urain und Marent kann man nur schwerlich als Siegläufer bezeichnen. Ein 16. Platz beim Sprint in Salzburg war für den 29jährigen Urain das Optimum in der laufenden Saison, und für Marent - der in 10 Tagen seinen 33. Geburtstag feiert - ist das Rennen vor allem im Hinblick auf die Staffel von Bedeutung. Am Dienstag und im ersten Teil des Jagdrennens am Donnerstag, da tritt auch Achim Walcher, der "Rivale" des Mellauers an, geht es um die Position des Startläufers.

Rodeln
Neuners finales Rodel-Halali - Und schier unbezwingbare Deutsche
Montag, 11. Februar 2002 ASN / GÜN
Bereits einen Tag nach der Entscheidung bei den Herren, fällt auch bei den Rodel-Damen im Eiskanal des Utah Olympic Park der Startschuß zur Jagd auf Edelmetall (Mittwoch, 0:00 Uhr). Mit Angelika Neuner - bei der Eröffnungsfeier Fahnenträgerin des Österreichischen Olympiateams - führt eine aussichtsreiche Kandidatin auf eine Medaille das heimische Damentrio (plus Simone Eder und Sonja Manzenreiter) an. Klare Favoritinnen sind allerdings - wieder einmal - die Deutschen.
Silke Kraushaar, Barbara Niedernhuber und Sylke Otto heißen Neuners Gegnerinnen im Kampf um eine Medaille. Die Deutschen Rodlerinnen dominierten bislang auch im Weltcup, wo Neuner derzeit auf Rang drei liegt. 1992 holte die Wattenerin in Albertville hinter ihrer Schwester Doris Silber, 1998 landete sie hinter Kraushaar und Niedernhuber auf Rang drei. Sollte sie nun in Utah erneut Edelmetall holen, wäre sie die erste Rodlerin, der dies bei drei olympischen Spielen gelingt.
Daß Neuner an der Dominanz der Deutschen noch nicht zerbrochen ist, scheint bewundernswert. In der gesamten letzten Dekade waren es stets die Rodlerinnen aus dem Nachbarland, die der Österreicherin den Weg zu einem großen Titel verstellten. Und so hatten die schier unschlagbaren Deutschen auch in den vier Trainings in Salt Lake City stets die Nase vorn, Neuner wurde 5., 6., 9., und 12.
Ganz egal allerdings wie die entscheidenden vier Läufe aber auch ausgehen, für Neuner ist die Frage ihrer weiteren Karriere keine mehr. Die 32jährige hängt den Schlitten nach Olympia für immer an den Nagel.

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